Rückdatierung 2012 (TÜV)


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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#16

Beitrag von ~Idefix~ » 11.11.2011 17:14

Die "bislang praktizierte Variante" gibt es noch gar nicht so lang. Davor war es so, wie es jetzt wieder werden soll.

Nach meiner Meinung ist die Rückdatierung völliger quatsch und gehört ohne jede Diskussion abgeschafft.
Wenn sich ein Prüfer vom technischen Zustand überzeugt und er ist der Meinung, dass das für zwei Jahre in Ordnung geht, warum sollte er dann nur 15 Monate drauf kleben? Technisch gibt es dafür keinen Grund.
Außerdem ist fraglich, inwiefern der Prüfer das Ergebnis überhaupt beeinflussen darf. Stichwort Urkundenfälschung, denn was er attestiert ist nicht das, was er festgestellt hat! (Natürlich wird das nur auf dem Rücken der Kunden/Prüfer ausgetragen, aber die Problematik bleibt)
Schon mal beim TÜV gewesen und zweimal für eine Leistung bezahlt? Wie will man das rechtfertigen? Wenn der Prüfer wenigstens zweimal geprüft hätte. Nein, es hat einfach das doppelte gekostet. (Das Fahrzeug stand übrigens in der Zwischenzeit und hat niemanden ungeprüft gefährdet)
Der Aufwand ist immer gleich, aber die Kosten verdoppeln sich mal eben. Hat die Prüforganisation halt das doppelte verdient? Das kann es doch auch nicht sein.

Das Grundproblem ist, dass man hier Wünsche mit Geldinteressen und Technik in einen Topf geworfen hat. Das Ergebnis ist nicht befriedigend. Die Fahrzeughalter zahlen drauf. Die Prüforganisationen verdienen mehr, aber sind deshalb wirklich weniger Fahrzeuge mit abgelaufene Plaketten unterwegs? Ich glaube nicht. Zumindest kenne ich keine nachprüfbaren Zahleln, die das belegen würden. Der Zugewinn an Sicherheit ist Wunschdenken (behaupte ich solange, bis das Gegenteil bewiesen wird).

Vorschriften, Prüforganisationen und Sanktionen gehören aus gutem Grund getrennt! So wie das auch in anderen Bereichen sinnvoll und üblich ist!

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#17

Beitrag von SV-Daniel » 13.11.2011 15:16

~Idefix~ hat geschrieben:Wenn sich ein Prüfer vom technischen Zustand überzeugt und er ist der Meinung, dass das für zwei Jahre in Ordnung geht, warum sollte er dann nur 15 Monate drauf kleben? Technisch gibt es dafür keinen Grund.
Es sagt auch niemand, daß die Rückdatierung technische Gründe hat. Im übrigen wird hier zum Teil der Eindruck erweckt, als ob die Rückdatierung eine Gehässigkeit des jeweiligen Prüfers darstellte. Sie hat indess gesetzliche Gründe und ist in § 29 und Anlage VIII der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) geregelt. Die einschlägige Nr. 2.3 der Anlage VIII findet Ihr hier.
~Idefix~ hat geschrieben:Schon mal beim TÜV gewesen und zweimal für eine Leistung bezahlt? Wie will man das rechtfertigen?
Dadurch, daß der Halter pflichtwidrig die HU-Frist überzogen hat und hiervon im Ergebnis nicht wirtschaftlich durch geringere Prüfgebühren profitieren soll.
~Idefix~ hat geschrieben:(Das Fahrzeug stand übrigens in der Zwischenzeit und hat niemanden ungeprüft gefährdet)
Das mag bei Dir der Fall gewesen sein. Leider kann das aus Ferne niemand nachprüfen und zweitens würde jeder Betroffene so argumentieren (mich eingeschlossen!).
~Idefix~ hat geschrieben:Das Ergebnis ist nicht befriedigend. Die Fahrzeughalter zahlen drauf.


Nein, sie zahlen gerade nicht drauf, weil die finanzielle Belastung exakt der Summe entspricht, die bei ordnungsgemäßer Vorführung angefallen wäre.
~Idefix~ hat geschrieben:Die Prüforganisationen verdienen mehr...


Nein, auch das ist nicht das Ziel der Rückdatierung (s.o.).
~Idefix~ hat geschrieben:...aber sind deshalb wirklich weniger Fahrzeuge mit abgelaufene Plaketten unterwegs? Ich glaube nicht. Zumindest kenne ich keine nachprüfbaren Zahleln, die das belegen würden. Der Zugewinn an Sicherheit ist Wunschdenken (behaupte ich solange, bis das Gegenteil bewiesen wird).
Ich bin schon der Auffassung, daß gewiss mehr verkehrsunsichere Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs wären, wenn sich das finanziell lohnen würde. Es geht darum, diesem Verhalten den ökonomischen Anreiz zu entziehen. Das kann nur mit einer Rückdatierung erfolgen. Ob man bei der Überziehung erwischt wird und ggf. ein Verwarnungs- oder Bußgeld zu zahlen hat, ist eine andere Frage. Angesichts der recht geringen Kontrolldichte könnten sich viele Fahrzeughalter ermutigt fühlen, dieses Risiko bewußt einzugehen. Hand aufs Herz: Wer von Euch würde die 2-Jahres-Frist nicht auch gerne ausdehnen, wenn er das vergleichsweise gefahrlos tun könnte?

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#18

Beitrag von Trobiker64 » 14.11.2011 8:34

SV-Daniel hat geschrieben:Es sagt auch niemand, daß die Rückdatierung technische Gründe hat. Im übrigen wird hier zum Teil der Eindruck erweckt, als ob die Rückdatierung eine Gehässigkeit des jeweiligen Prüfers darstellte. Sie hat indess gesetzliche Gründe und ist in § 29 und Anlage VIII der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) geregelt. Die einschlägige Nr. 2.3 der Anlage VIII findet Ihr hier.
Die Rückdatierung muss laut StVO dann immer auf den letzten Abnahmemonat erfolgen, allerdings treibt dies in der Interpretation schon merkwürdige Blüten.
Wenn in NRW exakt 2 Jahre der Termin überschritten wurde, bekommt man einen Monat TÜV. Das ist aus technischer Sicht nicht nachvollziehbar. Das kann nur finanzielle Gründe haben. :evil: :( hell
SV-Daniel hat geschrieben:Dadurch, daß der Halter pflichtwidrig die HU-Frist überzogen hat und hiervon im Ergebnis nicht wirtschaftlich durch geringere Prüfgebühren profitieren soll.
Das geht die Prüfdienste nichts an! Es gibt genug "Schätzchen", die in Scheunen und Garagen vor sich hin Schlummern und gar nicht am Verkehr teilnehmen und somit keine Gefährdung darstellen. Da muss nicht immer Vorsatz unterstellt werden. Und selbst wenn, trägt der Halter auch bei Überziehung von mehr als 2 Monaten die Kosten bzw. die Verantwortung. :roll:
SV-Daniel hat geschrieben:Es geht darum, diesem Verhalten den ökonomischen Anreiz zu entziehen.
Es gibt auch jahreszeitliche Anreize, gerade bei Motorrädern. ;) bier

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#19

Beitrag von jubelroemer » 14.11.2011 19:06

Trobiker64 hat geschrieben:Die Rückdatierung muss laut StVO dann immer auf den letzten Abnahmemonat erfolgen, allerdings treibt dies in der Interpretation schon merkwürdige Blüten.
Wenn in NRW exakt 2 Jahre der Termin überschritten wurde, bekommt man einen Monat TÜV. Das ist aus technischer Sicht nicht nachvollziehbar.
Die spinnen die Römer.
Trobiker64 hat geschrieben:Das geht die Prüfdienste nichts an!
So sehe ich das auch!! Sieht man die Notwendigkeit die Leute zu disziplinieren müsste man das über den Bussgeldkatalog machen.

Aber wie ich bereits erwähnt habe, hat an dem Reformwerk wieder ein ganz Schlauer mitgewirkt. Überzieht man "nur" zwischen drei und fünf Monaten kassieren die Prüfstellen dann doch wieder mehr. Mal abgesehen dass die Gebühren im Januar eh wieder steigen. Mit Stundensätzen jenseits der €100,- kommt man heutzutage ja auch nirgends mehr hin.
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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#20

Beitrag von BangBang » 15.11.2011 0:36

Bitte hört auf, hier Stundensätze hochzurechnen. Es macht nämlich keinen Sinn, wenn man stumpf eine Prüfzeit von 20 Minuten mit drei multipliziert und damit den Stundenlohn glaubt zu ermitteln oder gar mit eurem persönlichen Stundenlohn zu vergleichen. Denkt bitte dran:
  • -Der Prüfer braucht ne Werkstatt/(Prüf-)Equipment. Sowas will auch bezahlt werden.
    -Die Nasen müssen sicherlich recht häufig fortgebildet werden, um nicht durch neue Technik /neue Gesetze überrannt zu werden
    -Leerläufe durch Rüstzeit, Kundenmangel usw.
Nebenher: Was jeder beim TÜV bezahlt ist ein Bruttowert. Zwischen dem Stundenlohn, den der TÜV-Mann am Ende des Monats überwiesen bekommt liegen kann noch Märchensteuer, Lohnsteuer, Sozialversicherung, Soli, Kirchensteuer, der größte Teil davon noch mal als Arbeitgeberanteil und weiß-der-Teufel was.

Anderes Beispiel: Eine Bekannte von mir ist Fotografin. Die rechnet pro Stunde 90€. Da würde jeder Postbote mit (keine Ahnung wieviel es wirklich sind) 10€ die Stunde erstmal sagen: Is ja der Knaller. Was keiner erstmal sieht, ist das die Frau nicht den lieben langen Tag für 90€ die Stunde arbeitet. Zum Teil hängt sie am Telefon und bespricht Passfotos, die den Kunden 15€ kosten. Oder sie fährt vormittags zu nem Laden die ihr für nen Objektiv ohne mit der Wimper zu zucken mehrere hundert Euro abnehmen. Oder sie bearbeitet Bilder, die Sie in der Zeit in der man 90€ die Stunde bekommt geschossen hat. Oder es ist mal gar nix zu tun, und Sie kann sich Gedanken machen ob Sie als Selbstständige eigentlich für Rente/Invalidität/Arbeitslosigkeit abgesichert ist.
Alles Sachen, für die sie keinen Cent bekommt. Trotzdem fällt es vielen Leuten schwer zu verstehen, das 90€ Stundenlohn angemessen sind. Weil sie Schwierigkeiten haben zu hinterfragen, was eine Knipse sonst noch den lieben langen Tag macht.
~Idefix~ hat geschrieben:Nach meiner Meinung ist die Rückdatierung völliger quatsch und gehört ohne jede Diskussion abgeschafft.
Wenn sich ein Prüfer vom technischen Zustand überzeugt und er ist der Meinung, dass das für zwei Jahre in Ordnung geht, warum sollte er dann nur 15 Monate drauf kleben? Technisch gibt es dafür keinen Grund
Korrekt. Technisch gibt es dafür keinen Grund. Nur einen politischen. Der lautet: Geh zum TÜV wenn der TÜV abgelaufen ist. Wenn du es nicht tust-können wir dich nicht zwingen. Aber wir sorgen dafür, dass Du kein Geld sparst, wenn Du es aufgeschoben hast.

~Idefix~ hat geschrieben:Außerdem ist fraglich, inwiefern der Prüfer das Ergebnis überhaupt beeinflussen darf. Stichwort Urkundenfälschung, denn was er attestiert ist nicht das, was er festgestellt hat! (Natürlich wird das nur auf dem Rücken der Kunden/Prüfer ausgetragen, aber die Problematik bleibt)
Ist Dir klar, was Urkundenfälschung eigentlich ist? Ich meine, der TÜV stellt Dir die Urkunde aus, wie könnte er diese fälschen? Der TÜV macht das was der Gesetzgeber zulässt-nicht mehr und nicht weniger. Wenn dir das nicht Recht ist, beschwer dich beim Gesetzgeber und nicht beim TÜV.
~Idefix~ hat geschrieben:Wenn der Prüfer wenigstens zweimal geprüft hätte. Nein, es hat einfach das doppelte gekostet. (Das Fahrzeug stand übrigens in der Zwischenzeit und hat niemanden ungeprüft gefährdet)
Ich warte gespannt auf die Reaktion von jemandem, bei dessen Fahrzeug beim zweiten Anlauf wieder von vorne geprüft wird. ("Zeitverschwendung! Wurde doch schon geprüft! Hat der Typ Gedächtnisprobleme?!"
~Idefix~ hat geschrieben:Das Grundproblem ist, dass man hier Wünsche mit Geldinteressen und Technik in einen Topf geworfen hat. Das Ergebnis ist nicht befriedigend. Die Fahrzeughalter zahlen drauf. Die Prüforganisationen verdienen mehr, aber sind deshalb wirklich weniger Fahrzeuge mit abgelaufene Plaketten unterwegs? Ich glaube nicht. Zumindest kenne ich keine nachprüfbaren Zahleln, die das belegen würden. Der Zugewinn an Sicherheit ist Wunschdenken (behaupte ich solange, bis das Gegenteil bewiesen wird).
Ganz ehrlich: Man kann sich über eine Menge streiten. Über Preise, Stichdaten, vieles mehr. Aber doch bitte nicht, dass eine solche Prüfung des Fahrzeugs die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht?
Es ist hierbei einfach sich hin zu stellen und zu sagen: "So lange, bis ihr mir das Gegenteil beweist habe ich Recht!"
Denn: Das Gegenteil kann und wird dir niemand "beweisen", den ein Beweis ist in einem Feld das so viele Variablen wie der Straßenverkehr hat nur sehr schwer möglich. Und wenn man will, kann man die Gründe für jede Art von Beobachtung, die bei einem Entfall des TÜVs gemacht würde auf eine der Variablen schieben.
~Idefix~ hat geschrieben:Vorschriften, Prüforganisationen und Sanktionen gehören aus gutem Grund getrennt! So wie das auch in anderen Bereichen sinnvoll und üblich ist!
Ich bin nur ein Laie, aber soweit ich weiß sind die Bereiche getrennt: Vorschriften: Gesetzgeber. Prüforganisationen: TÜV. Sanktionen: Polizei, Gerichte.
Wie sollte die Aufteilung der drei Bereiche denn deiner Meinung nach aussehen?
In welchen Bereichen funktioniert das besser?

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#21

Beitrag von jubelroemer » 15.11.2011 7:14

BangBang hat geschrieben:Bitte hört auf, hier Stundensätze hochzurechnen. Es macht nämlich keinen Sinn, wenn man stumpf eine Prüfzeit von 20 Minuten mit drei multipliziert und damit den Stundenlohn glaubt zu ermitteln oder gar mit eurem persönlichen Stundenlohn zu vergleichen. Denkt bitte dran:
  • -Der Prüfer braucht ne Werkstatt/(Prüf-)Equipment. Sowas will auch bezahlt werden.
    -Die Nasen müssen sicherlich recht häufig fortgebildet werden, um nicht durch neue Technik /neue Gesetze überrannt zu werden
    -Leerläufe durch Rüstzeit, Kundenmangel usw.
Nebenher: Was jeder beim TÜV bezahlt ist ein Bruttowert. Zwischen dem Stundenlohn, den der TÜV-Mann am Ende des Monats überwiesen bekommt liegen kann noch Märchensteuer, Lohnsteuer, Sozialversicherung, Soli, Kirchensteuer, der größte Teil davon noch mal als Arbeitgeberanteil und weiß-der-Teufel was.
Ist dir schon aufgefallen, dass die Prüfstellen "ihr Prüf-Equipement" grossteils in die Werkstätten verlagert haben, d.h. das Equipement der Werkstätten (kostenlos) nutzen!!
Mir ist auch klar dass der Prüfer nicht die ganze Kohle einschiebt - dafür sorgt schon sein Verein!!

Das hatte ich am 25.Okt. geschrieben!!
jubelroemer hat geschrieben:War vor kurzem mit einem Firmenwagen beim TÜV. € 81,90 bezahlt und mit AU nach 15 Minuten abgefertigt gewesen. Das ergibt einen Stundensatz von € 327,60. Ist klar dass das nicht reicht wenn man mehr als 2 Monate den TÜV überzieht!!

Jede Werkstatt würde sich die Hände reiben wenn sie ihre Kunden ganz offiziell so abzocken dürfte/müsste!!
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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#22

Beitrag von BangBang » 15.11.2011 8:48

jubelroemer hat geschrieben:Ist dir schon aufgefallen, dass die Prüfstellen "ihr Prüf-Equipement" grossteils in die Werkstätten verlagert haben, d.h. das Equipement der Werkstätten (kostenlos) nutzen!!
Mir ist auch klar dass der Prüfer nicht die ganze Kohle einschiebt - dafür sorgt schon sein Verein!!
Ich bin meistens in einer TÜV Prüfstelle (d.h., ohne Werkstatt) aber es ist richtig das ich schon mehrfach gesehen habe das auch in Werkstätten geprüft wird. Ich bin allerdings nicht davon ausgegangen, dass der Prüfer, wenn er dort Werkzeug in Beschlag nimmt nix belappen muss. Ich hätte gedacht das der TÜV dem Werkstatt-Besitzer wiederum ne Pauschale bezahlt...weißt Du sicher, das der TÜV Werkzeug bei den Werkstätten benutzt und dafür nichts bezahlt?
jubelroemer hat geschrieben:Das hatte ich am 25.Okt. geschrieben!!
jubelroemer hat geschrieben:War vor kurzem mit einem Firmenwagen beim TÜV. € 81,90 bezahlt und mit AU nach 15 Minuten abgefertigt gewesen. Das ergibt einen Stundensatz von € 327,60. Ist klar dass das nicht reicht wenn man mehr als 2 Monate den TÜV überzieht!!

Jede Werkstatt würde sich die Hände reiben wenn sie ihre Kunden ganz offiziell so abzocken dürfte/müsste!!
Wie gesagt: Der Prüfer wird noch andere Dinge machen müssen. Diese Zeiten werden auf die "richtige" Prüfzeit umgelegt. Siehe Beispiel Fotografin.

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#23

Beitrag von x-stars » 15.11.2011 8:57

Achso, und der Werkstattmechaniker, der Frisuer um die Ecke, der Tante-Emma-laden hat immer nahtlos volles Haus und Kundschaft? Das ist der normale Alltag von Geschäftsleuten, deshalb setzt du auch nicht deinen Stundenlohn als Kosten an, sondern kalkulierst deine "Leerlaufzeit" mit ein. >300 Euro kostets da trotzdem nicht :P

Fotograf ist übrigens ein schlechtes Beispiel, den bezahlst du nicht für seine handwerkliche Tätigkeit ("auf den Auslöser drücken"), sondern auch den künstlerrischen Anteil der Bildgestaltung, -aufarbeitung, usw.

Edit: Werkzeugmitbenutzung? Was denn für Werkzeug? Das Lichtstrahlwinkelmessgerät und das AU-Teil? Ansonsten hat der Tüv-Prüfer bei meiner HU nur läppische Sachen wie Seitenständerschalter, Bremse, etc durch SIchtprüfung/Ausprobieren getestet. Glaub mal nicht, dass der nen Messschieber in die Hand nimmt, um ne Bremsscheibe nachzumessen.

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#24

Beitrag von ~Idefix~ » 15.11.2011 12:19

BangBang hat geschrieben:
~Idefix~ hat geschrieben:Vorschriften, Prüforganisationen und Sanktionen gehören aus gutem Grund getrennt! So wie das auch in anderen Bereichen sinnvoll und üblich ist!
Ich bin nur ein Laie, aber soweit ich weiß sind die Bereiche getrennt: Vorschriften: Gesetzgeber. Prüforganisationen: TÜV. Sanktionen: Polizei, Gerichte.
Wie sollte die Aufteilung der drei Bereiche denn deiner Meinung nach aussehen?
In welchen Bereichen funktioniert das besser?
Vorschriften: Gesetzgeber
Prüfen: Tüv, Dekra, etc.
Sanktionen: Tüv, Dekra, etc.

Ich vermag die Trennung nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Richter und Henker in einer Person (Organisation).
Die Trennung sollte so aussehen, wie Du sie aufgeschrieben hast. Der, der den Vorgang bewertet, darf aus dem Ergebnis NIEMALS einen Vorteil ziehen. Aber genau das ist hier der Fall.

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#25

Beitrag von BangBang » 15.11.2011 14:10

~Idefix~ hat geschrieben: Vorschriften: Gesetzgeber
Prüfen: Tüv, Dekra, etc.
Sanktionen: Tüv, Dekra, etc.

Ich vermag die Trennung nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Richter und Henker in einer Person (Organisation).
Die Trennung sollte so aussehen, wie Du sie aufgeschrieben hast. Der, der den Vorgang bewertet, darf aus dem Ergebnis NIEMALS einen Vorteil ziehen. Aber genau das ist hier der Fall.
Du hast natürlich schon insofern Recht, als das der TÜV nochmal prüfen muss/darf, wenn er meint das das Fahrzeug nicht ok ist. Man könnte also unterstellen, dass der TÜV absichtlich Fahrzeuge durchfallen lässt, nur um die Gebühr nochmal abzukassieren.
Ich hab aber andere Erfahrungen gemacht. Wenn das Fahrzeug insgesamt in einem ordentlichen Zustand ist, und man sich einsichtig zeigt den Fehler zu beheben (Lampe auswechseln etc.) bin ich bisher immer im ersten Anlauf durchgekommen. Meistens sagt der Prüfer dann "Machste feddich, ist klar?" und will nicht mal das ich das Fahrzeug nochmal vorführe.
Die Sanktionen sind aber, wie ich meine schon von dem Prüfen getrennt. Kein TÜV->Ticket vom Ordnungsamt wenn das Auto in der Straße steht, oder Ticket von der Polizei wenn ich das Fahrzeug bewege.

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#26

Beitrag von ~Idefix~ » 15.11.2011 15:42

Nein. Du hast mich fundamental falsch verstanden.
Denn, das Ticket von irgendeinem Amt ist die Ausnahme. Auch spielt die "Laune" des Prüfers keine Rolle.

Die für die allermeisten relevante Strafe ist die höhere Gebühr, die durch die Prüforganisation eingezogen wird.
Du gehst später zur HU bedeutet, die Prüforganisation verdient mehr. Diese "Strafe" landet aber nicht in irgendeinem öffentlichen Topf, sondern ausschließlich als Bonus bei einer privaten Prüforganisation.

Die "Strafe" (die an den Staat gehen sollte) geht als Einnahme an eine private Organisation. Mir ist schleierhaft, wie man da an Gewaltenteilung denken kann!

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#27

Beitrag von Timmey » 16.11.2011 14:05

~Idefix~ hat geschrieben:Nein. Du hast mich fundamental falsch verstanden.
Denn, das Ticket von irgendeinem Amt ist die Ausnahme. Auch spielt die "Laune" des Prüfers keine Rolle.

Die für die allermeisten relevante Strafe ist die höhere Gebühr, die durch die Prüforganisation eingezogen wird.
Du gehst später zur HU bedeutet, die Prüforganisation verdient mehr. Diese "Strafe" landet aber nicht in irgendeinem öffentlichen Topf, sondern ausschließlich als Bonus bei einer privaten Prüforganisation.

Die "Strafe" (die an den Staat gehen sollte) geht als Einnahme an eine private Organisation. Mir ist schleierhaft, wie man da an Gewaltenteilung denken kann!
Wo gibt es denn eine erhöhte Prüfgebühr? Es gibt genau keinen finanziellen Schaden/ Strafe durch das Rückdatieren.... es bleibt nur ein unrechter finanzieller Vorteil aus. Genau genommen könnte man sagen ohne Rückdatierung würde man dem TÜV Geld vorenthalten, dass ihm gesetzlich alle 2 Jahre von jedem Fahrzeughalter zusteht.

Gewaltenteilung ist definitiv vorhanden, weil der TÜV eben nicht zur Polizei/Ordnungsamt geht, wenn man mit einem Fahrzeug ankommt bei dem der TÜV abgelaufen ist.

Ohne Rückdatierung wär mir trotzdem lieber ;)
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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#28

Beitrag von Trobiker64 » 16.11.2011 16:08

Timmey hat geschrieben:Genau genommen könnte man sagen ohne Rückdatierung würde man dem TÜV Geld vorenthalten, dass ihm gesetzlich alle 2 Jahre von jedem Fahrzeughalter zusteht.
Dem TÜV steht dann Geld zu, wenn er auch etwas dafür leistet. Zudem gibt es auch noch andere Prüfdienste wie DEKRA, GTÜ etc. :roll:

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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#29

Beitrag von Timmey » 16.11.2011 16:14

Trobiker64 hat geschrieben:
Timmey hat geschrieben:Genau genommen könnte man sagen ohne Rückdatierung würde man dem TÜV Geld vorenthalten, dass ihm gesetzlich alle 2 Jahre von jedem Fahrzeughalter zusteht.
Dem TÜV steht dann Geld zu, wenn er auch etwas dafür leistet. Zudem gibt es auch noch andere Prüfdienste wie DEKRA, GTÜ etc. :roll:
Er leistet doch was... prüft das Auto und klebt die Plakette drauf die der Gesetzgeber vorgesehen hat.
Danke für die Info das es noch mehr Prüfdienste gibt... wie konnte ich es in einem Forum beim umgangssprachlichen TÜV belassen... danke für die Belehrung :roll:
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Re: Rückdatierung 2012 (TÜV)

#30

Beitrag von ~Idefix~ » 16.11.2011 19:06

Ich glaube, wir kommen da nicht überein.
Es scheitert an fundamentalen Betrachtungen.
Ich sehe das vor allem aus technischer Sicht. Du scheinst mir mehr nach dem Prinzip "Der Zweck heiligt die Mittel" vorzugehen. Und dein oberstes Anliegen scheint zu sein, dass man alle Verkehrsteilnehmer zwingen muss, im Durchschnitt alle zwei Jahre beim TÜV zu erscheinen.

Das halte ich für falsch. Ich kenne einige Beispiele, wo eben dieser zwei-Jahresdurchschnitt an der Realität vorbeigeht. (Bekannter kann aus z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr richtig Mopped fahren. Aus sentimentalen Gründen steht die Maschine in der Garage. Da staubt sie angemeldet vor sich hin. Seit guten 5 Jahren. Nur einmal zwei Kilometer gefahren um einmal Tüv zu machen und den zweimal zu bezahlen. Ich kann mehr dieser Beispiele aufzählen.)
Diese Kollateralschäden nimmst Du mit deiner Argumentation bewusst in kauf. Ich halte das schlicht für unangemessen.

Was ist wenn man Tüv vorzieht? Wird es dann billiger? Oder bekommt man länger Tüv? (Auch hier hätte ich Beispiele)

Ich bleibe dabei:
- Sanktionen gehören ausschließlich durch öffentliche Stellen ausgesprochen.
- Polizeiarbeit sollte nur von der Polizei durchgeführt werden.
- Organisationen dürfen nicht an den Verstößen von Privatpersonen profitieren.
- Technische Prüfungen müssen unabhängig sein. Dazu gehört finanzielle Unabhängigkeit vom Ergebnis.
- Technische Prüfungen sollten sich ausschließlich an technischen Überlegungen orientieren.

Und damit klinke ich mich aus. Ich glaube wir haben alle Argumente ausgetauscht.

Gruß
Michael

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