Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird


Richtige Einstellungen am Fahrwerk und den für dich richtigen Reifen wählen.
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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#181

Beitrag von Kurvenguide » 15.11.2023 16:12

Pat SP-1 hat geschrieben:
15.11.2023 12:52
Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 12:46
Gibt es die Tourensport nicht in der Größe, möchte aber trotzdem einen Verschleiß resistenten Reifen fahren, der noch gut bei Kalt-Nass-Glatt ist.....sind die Sportreifen von Michelin immer ein guter Tipp!
Das dürfte aber doch ein sehr seltener Fall sein, dass es in einem Format einen Sportreifen von Michelin aber keinen Tourensportreifen von irgendeiner Marke gibt (200er Hinterreifen?), da gerade bei Michelin die Größenauswahl immer ziemlich überschaubar und bei den Sportreifen wirklich sehr klein ist.

Den unbegreiflichsten Größen-Konflikt hast du bereits selbst ausgezählt.....200'er HR.

Anscheinend gehört es bei den meisten Motorrad-Hersteller, zum "guten Ton", das bei den Top-Modellen, hinten auch eine 200er Walze drauf kann.
Ich bin wirklich kein unsportlicher Fahrer, aber wie muss man fahren, das auf öffentlichen Straßen ein 200er Reifen notwendig ist?....Heavan's Door-Modus reicht da nicht aus um wirklich einen 200er zu brauchen.
Aber gut.....Optik spielt auch mit, passt.

Warum um alles in der Welt, gibt es aber keinen Tourensportreifen in der Größe?
Auch in der sportlichen Abteilung der Tourensport-Reifen nicht, die bei normalen, sportlichen LS-Modus, AUCH AUF DIESEN BIKES, jedem Sportreifen überlegen sind.

Saublöd wird das Ganze, wenn der Motorrad-Hersteller NUR einen 200er freigeben hat. Nicht so wie üblich 190 oder 200, sondern NUR 200.

Z.B. aktuelle KTM SD, da kannst du dir dann alle 2500 - 3500km einen neuen S22, CSA4, Rosso4......HR holen und viele Heimfahreten aus Mehrtagestouren in den Bergen werden zur Glatzen-Aktion. Und du hast beim Losfahren schon mit "HR-Reifen sparen" angefangen.
Bei dem Moped gibt es sogar eine Sonderspezifikation S22 "SD" oder so, der gefühlt noch schneller verschwindet.

Da ist ein Michelin Power5 schon eine deutliche Verbesserung, welchen es auch in 200 gibt, hält dann ca. 4 - 4,500km......durchaus auch im Fahrverhalten.

Der Witz ist......machst dir Gedanken, fragst und kuckst und stellst fest, ähnliche KTM-Modelle dürfen auch 190er fahren.....und du findest jemanden der dir für Gebühr auch einen 190er einträgt, TOURENSPORT CRA4.... .stellst du fest, der Reifen funktioniert für Normalsterbliche, auf genau dem Moped, besser wie S22 "SD" und viele andere und auch länger, ca. 4000 - 5000km.

Auch hier überrascht Michelin mit ihren Power5, gibt es als 200er und funktioniert fast wie ein CRA4.

Die Youngtimmer mit 16-Zoll VR oder 65er Querschnitt am VR, stellenweise auch 60er Querschnitt am VR und 150er oder 170er HR.....da hilft oft ein Michelin-Sportreifen aus, der fast die Tugenden eines Tourensport erreicht.

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#182

Beitrag von Pat SP-1 » 15.11.2023 16:34

Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 16:12
Die Youngtimmer mit 16-Zoll VR oder 65er Querschnitt am VR, stellenweise auch 60er Querschnitt am VR und 150er oder 170er HR.....da hilft oft ein Michelin-Sportreifen aus,
Nicht wirklich. Radialreifen für 16" gibt es von Michelin nicht. 65er und 60er bei den neuen Modellen auch nicht mehr. Und beim 170er Hinterrad sieht es auch mau aus. Das habe ich ja bei der VFR (und da meine auch aus der Baureihe mit 5"-Felge ist, kann ich keinen 180er draufschnallen). Da gibt es von Michelin leider nur genau 2 Reifen, die nicht explizit für Reiseenduros sind: den Road 6 und den Power 2ct. Wenn es ihn dafür gäbe, hätte ich da den Power 5 drauf gemacht. Jetzt bin ich noch an einen angefahrenen Road 5 Trail gekommen (gibt es neu auch nicht mehr), den ich darauf jetzt mit dem Power RS Vorderreifen ausprobiere. Gestern bin ich das erste Mal damit gefahren, aber da war es nass und dunkel, kann also noch nichts dazu sagen.
Anscheinend gehört es bei den meisten Motorrad-Hersteller, zum "guten Ton", das bei den Top-Modellen, hinten auch eine 200er Walze drauf kann.
Ich bin wirklich kein unsportlicher Fahrer, aber wie muss man fahren, das auf öffentlichen Straßen ein 200er Reifen notwendig ist?....Heavan's Door-Modus reicht da nicht aus um wirklich einen 200er zu brauchen.
Die Frage kannst Du doch im Grunde auch bei den Mopeds an sich stellen. Wofür 200PS? Auf der Straße nicht abrufbar und auch auf der Rennstrecke sind viele (und wäre ich ganz sicher) damit überfordert und stellen dann die TC so stark ein, dass die 1000er oder 1100er am Kurvenausgang wie eine 600er wirkt. Das mit der völlig unnötigen Spitzenleistung habe ich mir schon vor über 10 Jahren gedacht und mir deshalb eine 1000er Zweizylinder geholt. Spitzenleistung kaum über dem, was eine 600er bringt (und für die Straße mehr als genug ist), aber dafür halt bei straßentypischen Drehzahlen nicht so schlapp. :wink: Und beim Naked-Bike stellt sich die Frage nach dem warum so viel Leistung noch mal mehr als beim Sportler, da man da doch das Vorderrad bei Vollgas nur bei Geschwindigkeiten, die ich nicht ohne Windschutz fahren möchte, am Boden halten kann...

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#183

Beitrag von Kurvenguide » 15.11.2023 18:30

Für 65er, 150, 170 habe ich sofort etwas von Michelin gefunden. Mindestens den 2CT, den sich, auch heute noch, viele Leute, auch in Standard-Dimensionen, freiwillig kaufen.

Ich dachte eigentlich, mein Kumpel, mit seiner ganz alten 16-Zoll Fireblade, ist damals auch PiPo gefahren, bevor er auf 17Zoll umgerüstet hat.
Aber.....anscheinend nicht.

Alternativ findet man bei Bridgestone oft auch etwas Gutes in den Nischen-Dimensionen.
Dann ist es meist aber mit der Laufleistung nicht mehr so toll.
Funktion gut, Laufleistung mäßig.


Die aktuelle SD hat keine 200PS, "nur" 175 PS.
Diese 3.0 SD ist damit viel leichter zu fahren und zu beherrschen, wie die alte 990SD, oder wie eine alte 4Zylinder Vergaser-600er, die mit ihren Hochdrehzahl-Konzepte, irgendwas mit 100PS hatte.

Mit so alten, heute fast schwachbrüstig wirkenden Mopeds, musst du beim Andrücken, vor allem beim Anbremsen und Kurveneingang, ANDRÜCKEN.....Speed kam vor allem von Kurvenspeed, mit hohen Risiko in die Kurve reinlaufen lassen, sodass am Ausgang der Schwung nicht ganz weg ist.

Da sind Mopeds wie SD 3.0, V4 Tuonos, S1000R......viel einfacher zu fahren, lässig und ruhig rein und früh und kräftig ans Gas, wenn es läuft so wie gedacht.....deutlich risikoärmer.
Dabei sind die oben genannten Moped ganz handzahm und easy zu handeln.
.......viel einfacher wie eine SV1000N oder Honda VTR 1000, ohne jeglicher Elec-Ctr und diesen deutlich schlechteren Fahrwerken.
Selbst eine "sportlich eingestellte" aktuelle Streetfighter, kommt nicht annähernd an den ständigen Rodeoritt wie mit meiner SV1000N hin. Gefühlt immer knapp "fast zu viel" & "zu schnell".....derweil wesentlich langsamer

Bei den absoluten Superbikes, wie aktuelle Fireblade, S/M1000RR, R1......ist das ganze Geometrie-, Motor- und Sitzpositions-Konzept VIEL zu rennstreckenlastig ausgelegt, sodass es auf der Öffentlichen, überhaupt nicht gut funktionieren kann.
Übermannen deren Bike-Gene, dann den Fahrer und er setzt deren Rennstrecken-Affinität um......ja dann, ist wirklich alles zu spät!
Aber sie sind dabei wirklich einfach und ruhig zu fahren, auch in den unteren Gängen, mit >7000 und Full-Open.
Zuletzt geändert von Kurvenguide am 15.11.2023 19:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#184

Beitrag von Pat SP-1 » 15.11.2023 18:54

Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 18:30
Für 65er, 150, 170 habe ich sofort etwas von Michelin gefunden. Mindestens den 2CT, den sich, auch heute noch, viele Leute auch in Standard-Dimensionen freiwillig kaufen.
Joo, den 2ct. Aber zumindest für den 170er hinten war meine Aufzählung leider abschließend. Ich hatte ja meinen Wunsch nach einem 170er Power 5 vorgebracht, aber sie haben den potentiellen Kundenkreis als zu klein, dass sich das lohnen würde, angesehen. :( Und beim 65er dürfte es auch nur der 2ct sein.
Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 18:30
Da sind Mopeds wie SD 3.0, V4 Tuonos, S1000R......viel einfacher zu fahren, lässig und ruhig rein und früh und kräftig ans Gas wenn es läuft so wie gedacht.....deutlich risikoärmer.
Dabei sind die oben genannten Moped ganz handzahm und easy zu handeln.
.......viel einfacher wie eine SV1000N oder Honda VTR 1000 ohne jeglicher Elec-Ctr und diesen deutlich schlechteren Fahrwerken.
Selbst eine "sportlich eingestellte" aktuelle Streetfighter, kommt nicht annähernd an den ständigen Rodeoritt wie mit meiner SV1000N, hin. Gefühlt immer knapp fast zu viel & schnell......derweil wesentlich langsamer
Das ist doch genau das, was ich meinte: Wozu ein Moped, das schneller und dabei gefühlt langsamer ist? Mir macht meine SP-1 ja schon erst Spaß, wenn ich so fahre, dass erwischt werden SEHR teuer würde. Wofür dann noch mal 40PS mehr? Führt nur zu noch mehr Frust, weil man sich ständig zurückhalten muss...
Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 18:30
Mit so alten, heute fast schwachbrüstig wirkenden Mopeds, musst du beim Andrücken, vor allem beim Anbremsen und Kurveneingang ANDRÜCKEN.....Speed kam vor allem von Kurvenspeed, mit hohen Risiko in die Kurve reinlaufen lassen, sodass am Ausgang der Schwung nicht ganz weg ist.
Ich wüsste nicht, dass einen irgendjemand dazu zwingen würde, viel schneller als erlaubt zu fahren. :wink:
Davon abgesehen kommt zumindest für mich der Fahrspaß von den Kurven und nicht davon, nur sehr kurz beschleunigen zu können (wenn man stehen lassen kann, macht das ja auch Spaß aber man ist ja mit jedem halbwegs ordentlich motorisierten Moped nach wenigen Sekunden im Bereich eines mehrmonatigen Fahrverbots unterwegs).
Zuletzt geändert von Pat SP-1 am 15.11.2023 20:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#185

Beitrag von jubelroemer » 15.11.2023 19:05

Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 12:46
Bei einem sportlichen Fahrer, wird der VR sein Verschleißlimit , beim Kurvenfahren, immer auf den Flanken erreichen.
Nicht so sehr durch sehr starke Schräglagen, sondern vor allem durch das Bremsen in Schräglage.
Das hört man so immer wieder, trifft mMn aber nicht zu.

Fahre einmal einem Auto bei einer AB Auf-/Abfahrt hinterher und achte auf die Vorderachse. Da wirst du feststellen dass die Räder stärker eingeschlagen sind als vom Kurvenradius vorgegeben. Das hat zur Folge das die Reifen immer am "driften" sind. Beim Motorrad ist das genau dasselbe und somit der Reifen auf der Flanke in Schräglage immer am "driften", man könnte auch sagen es hat Schlupf. Dieser Schlupf verursacht mMn den "erhöhten" Verschleiß.
Wie ich darauf komme? Ich (und auch mein sehr sehr flotter SV-Spezl) fahre(n) die VR-Reifen immer an den Flanken runter, aber keiner von uns bremst (stark) in die Kurven rein, sondern bremst vorher und lässt es in die Kurve "reinrollen". Dass ist der Fahrstil den ich mir mit über 100TKm Gummi-Q notwendigerweise angewöhnt habe und auch nicht mehr abgewöhnen werde. Ist übrigens auch ein relativ "sicherer" Fahrstil.
Was macht man denn wenn man sich beim in die Kurve rein bremsen etwas vertut?
Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 18:30
Da sind Mopeds wie SD 3.0, V4 Tuonos, S1000R......viel einfacher zu fahren, lässig und ruhig rein und früh und kräftig ans Gas wenn es läuft so wie gedacht.....deutlich risikoärmer.
Ich kenne das eher so, dass die Jungs auf der Geraden (falls die lang genug ist) so schnell sind dass sie so früh ankern müssen um überhaupt gefahrlos durch die Kurve zu kommen.
Zuletzt geändert von jubelroemer am 15.11.2023 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#186

Beitrag von Pat SP-1 » 15.11.2023 19:10

Sinnvollerweise bremst man nur schwach rein, so dass man jederzeit den Bremsdruck erhöhen kann, ohne zu stürzen. Hat m.E. auch zwei Vorteile ggü. rollen lassen:
- mehr Last auf dem Vorderrad und damit mehr Grip
- falls man doch stärker bremsen muss, kann man das Aufstellmoment viel leichter kompensieren als wenn man in der Kurve plötzlich in die Bremse greifen muss. Es ist also dann viel leichter die Spur zu halten (und man kann auch gleich härter bremsen, weil ja schon mehr Gewicht auf dem Vorderrad ist).

Hart in die Kurve bremsen ist auf der Straße m.E. selbstmörderisch.

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#187

Beitrag von jubelroemer » 15.11.2023 19:15

Pat SP-1 hat geschrieben:
15.11.2023 19:10
Hart in die Kurve bremsen ist auf der Straße m.E. selbstmörderisch.
Früher oder später auf jeden Fall.
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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#188

Beitrag von Kurvenguide » 15.11.2023 19:35

Pat SP-1 hat geschrieben:
15.11.2023 19:10
Sinnvollerweise bremst man nur schwach rein, so dass man jederzeit den Bremsdruck erhöhen kann, ohne zu stürzen. Hat m.E. auch zwei Vorteile ggü. rollen lassen:
- mehr Last auf dem Vorderrad und damit mehr Grip
- falls man doch stärker bremsen muss, kann man das Aufstellmoment viel leichter kompensieren als wenn man in der Kurve plötzlich in die Bremse greifen muss. Es ist also dann viel leichter die Spur zu halten (und man kann auch gleich härter bremsen, weil ja schon mehr Gewicht auf dem Vorderrad ist)....

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#189

Beitrag von Kurvenguide » 15.11.2023 21:07

@jubelroemer

Ich verstehe deine "Schlupf-Theorie" schon, vor allem bei PKW mit VR-Antrieb und auch beim Trail-Braking im Kurveneingang damit.

Man könnte es auch als "Untersteuern" betrachten oder schwammige Lenkung, wenn der Differenzwinkel an der Lenkungs-Kinematik einem Rad einen nicht passenden Lenkwinkel vorgibt, während das andere versucht den Radius korrekt zu fahren.

Fährt man mit GoKart's, kennt man das sehr gut, wenn deren VR-Reifen noch kalt sind.....du lenkst ein, aber das Kart fährt nicht so stark in die Kurve wie der Lenkwinkel vorgibt, es geht zwar in die Kurve, radiert aber teilweise noch geradeaus.
Es untersteuert massiv, die Lenkkräfte sind "weich", indiverent, vom "Schienengefühl" weit weg, du kannst dabei das Lenkrad massiv Hin&Her-Sägen, das Kart wird kaum reagieren.
Ganz anders wenn die Reifen warm werden und sich Grip aufbaut.....dann wird die Lenkung SEHR direkt, deutlich schwergängiger, mit viel größeren Rückstellkräften, mit intensivem Schienengefühl.
Ab da, ist vor allem, das Heck mit seiner gesperrten Achse das Problem, mit starker Übersteuerungs-Tendenze.

Ja das kenne ich, auch das Reifenerhitzen durch Schlupf, beim GoKart geht es ja nur mit aggressiven Untersteuern und Schlupf am VR um sie auf Temp zu bringen, dort bremst ja auch nichts am VR.

Dieses Untersteuern im Kurveneingang gibt es auch bei normalen Autos, auch mit "im Eingang bremsen"......das weiche Lenkgefühl dabei, weiteres Einschlagen erhöht nur das Quitschen, aber verengt nicht den gefahrenen Kurvenradius.....Ja....steigt die Reifentemp, wirds besser, je nach Reifen......irgendwann überhitzten die VR-Reifen dabei, auch an den Laufdecken-Aussenkanten, man rubbelt die regelrecht weg.


Aber.....ich glaube ganz stark.
Hast du beim Moped, am VR-Reifen, soviel Untersteuern und/oder Schlupf wie am PKW. --> ist das ein deutlicher VR-Rutscher, das Moped fährt nicht mehr direkt in die Kurvenrichtung weiter, welche man wollte.
Schlagartig wie auf Sand, der Lenkgefühl wird ganz dünn und indirekt,.....der Kurvenradius wird dabei leicht weiter als gedacht, unvermeidbar.
Eine Kleinigkeit mehr eingeforderte Seitenführ-Kraft, oder ein Kleinigkeit weniger Grip auf vom Belag und es wird massiv schlimmer. ---> der Lenker "dreht sich selbstständig" nach innen, die Front kommt hoch und das Moped "verliert" das VR, legt sich weiter um ......fliegt ab!

Ja, ich kenne auch Schlupf am VR am Moped.
Ich versuche tunlichst davon wegzubleiben, vllt mal aus Versehen, ins leichte Rutschen.....aber niemals oft, oder um das VR warmzufahren.
Beim PKW ist das ganz was anderes.

Schlupf am HR des Mopeds, bei Vollgas, gibt es, ja!
Das spürt man ganz deutlich, an leichten Schlingerbewegungen im Heck, mit höhrbarer Motordrehzahl-Erhöhung, in Kurven mit Trend nach aussen......da sind wir ca bei 25Prozent Schlupf.....deutlich ungefährliche, aktiv steuerbar mit rechtem Drehgriff, bei einigen Mopeds.

Soviel will ich aber möglichst NIEMALS am VR haben, nicht mal 5 Prozent.
Wenn ihr so um die meisten Kurven fahrt, viel Glück, das wird man brauchen!


Aber, eigentlich ganz einfach sind meine Ausführung mit Live-Daten zu untermauern.
Ich habe mehrere Mopeds, teilweise mit dem gleichen Reifen, am VR sogar gleiche Größe......mit einem davon fahre ich viel aggressiver IN die Kurven, mit deutlich mehr Bremsen dabei, bis tief zum Scheitelpunkt......mit meiner SM, weil sie das viel besser kann und dies damit auch viel leichter geht.

Das SM-VR ist mindestens genauso schnell weg wie bei den anderen, obwohl sie wesentlich leichter ist und langsamer gefahren wird, auch nicht ganz so schräg ......der SM-VR hat am Ende, immer seitliche Flachstellen, die fast Glatze sind und der Rest könnte noch.


Eigentlich ebenfalls, ganz einfach erklärt, wenn man die Zusammenhänge des Kamschen-Kreises kennt.

Mit Schräglage alleine, auf öffentlicher Straße bei Trockenheit, ist es sehr schwer, bei den heutigen Reifen das Gummi-Griplimit zu finden, es kommt sehr spät, ganz aussen, da wird er dann sehr stark belastet, rau und verschleißt.
Jede, oder viele Kurven so extrem zu fahren.....ist schwierig und gelingt selten lange unfallfrei.

Fängt man aber an, auf "der Hälfte des Kamschen-Kreises", in Leicht- bis Voll-Schräg, zusätzlichen mit der VR-Bremse das Grip-Limit aktiver zu erreichen, da wird der Gummi früher und öfter, sehr stark belastet, rau und verschleißt.

Klingt grundsätzlich gefährlich.....aber wie Pat SP-1 schon ausgeführt hat, hat es markante Vorteile.
Ist das Grip-Limit gefühlt mit Bremse gezogen erreicht, kann man die Limitüberschreitung durchaus vermeiden, mit leichter Reduzierung des Bremsdruckes, man kann die Limit-Näherung praktisch aktiv steuern.

Legst du in einer Kurve so hart um, lässt es so schnell reinlaufen, ohne Bremse, das du dem Kamschen Max-Schräg nahe kommst und merkst....."...Kurve doch etwas enger als gedacht.... VR fängt an zu rutschen weil noch kalt, ......Belag ist leicht verschmutzt..."......möchte ich persönlich NICHT in deiner Haut stecken.
Ich weiß auch, wie sowas ausgeht. Das Minimum sind sehr GROßE AUGEN......das Maximum ist nur traurig.

Man kann leicht erkennen, daß der Kamsche-Kreis, im Durchschnitt, viel umfänglicher ausgefüllt wird, wenn man in Schräglage auch mitbremst.
Was im Durchschnitt, auch bedeutet, daß der VR auf den Flanken, so auch umfänglicher verschleißen wird.
Weil er so, öfter, oft, fast immer...auch in Leicht- bis Voll-Schräg ans Griplimit herangeführt wird.

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#190

Beitrag von jubelroemer » 16.11.2023 9:41

Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 21:07
@jubelroemer
Ich habe mehrere Mopeds, teilweise mit dem gleichen Reifen, am VR sogar gleiche Größe......mit einem davon fahre ich viel aggressiver IN die Kurven, mit deutlich mehr Bremsen dabei, bis tief zum Scheitelpunkt......mit meiner SM, weil sie das viel besser kann und dies damit auch viel leichter geht.

Das SM-VR ist mindestens genauso schnell weg wie bei den anderen, obwohl sie wesentlich leichter ist und langsamer gefahren wird, auch nicht ganz so schräg ......der SM-VR hat am Ende, immer seitliche Flachstellen, die fast Glatze sind und der Rest könnte noch.
Deine Ausführungen klingen sehr plausibel, meine praktischen Erfahrungen weichen davon aber teilweise ab.

Bin mit einer Duke3 mit nagelneuem Paar, damals als heißestem Scheiß gehandelten, Power 2CT für ein verlängertes WE in den Schwarzwald/Vogesen ausgerückt. Damit auf SM-spezifischen Strecken heftig angedrückt. Nach ca. 1.300 Km die Laufleistung der Reifen hochgerechnet. Der Vorderreifen hätte rechnerisch knapp über 9TKm gemacht (minimaler Verschleiß, hatte ich so noch nie??) der Hinterreifen nicht einmal 3.5TKm. Mit meiner CCM R30 komme ich zu einem ähnlichen Ergebnis. Da verschleißt der Hinterradreifen auch schneller als der Vorderradreifen, aber so extrem wie ich das bei der Duke3 erlebt habe ist es bei der R30 nicht und bei meinen SV's mit 120/70 vorne verschleißt der Vorderradreifen, speziell auch der RA3, etwas schneller als der Hinterradreifen.
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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#191

Beitrag von Kurvenguide » 16.11.2023 10:54

jubelroemer hat geschrieben:
16.11.2023 9:41
Kurvenguide hat geschrieben:
15.11.2023 21:07
@jubelroemer
Ich habe mehrere Mopeds, teilweise mit dem gleichen Reifen, am VR sogar gleiche Größe......mit einem davon fahre ich viel aggressiver IN die Kurven, mit deutlich mehr Bremsen dabei, bis tief zum Scheitelpunkt......mit meiner SM, weil sie das viel besser kann und dies damit auch viel leichter geht.

Das SM-VR ist mindestens genauso schnell weg wie bei den anderen, obwohl sie wesentlich leichter ist und langsamer gefahren wird, auch nicht ganz so schräg ......der SM-VR hat am Ende, immer seitliche Flachstellen, die fast Glatze sind und der Rest könnte noch.
Deine Ausführungen klingen sehr plausibel, meine praktischen Erfahrungen weichen davon aber teilweise ab.

Bin mit einer Duke3 mit nagelneuem Paar, damals als heißestem Scheiß gehandelten, Power 2CT für ein verlängertes WE in den Schwarzwald/Vogesen ausgerückt. Damit auf SM-spezifischen Strecken heftig angedrückt. Nach ca. 1.300 Km die Laufleistung der Reifen hochgerechnet. Der Vorderreifen hätte rechnerisch knapp über 9TKm gemacht (minimaler Verschleiß, hatte ich so noch nie??) der Hinterreifen nicht einmal 3.5TKm. Mit meiner CCM R30 komme ich zu einem ähnlichen Ergebnis. Da verschleißt der Hinterradreifen auch schneller als der Vorderradreifen, aber so extrem wie ich das bei der Duke3 erlebt habe ist es bei der R30 nicht und bei meinen SV's mit 120/70 vorne verschleißt der Vorderradreifen, speziell auch der RA3, etwas schneller als der Hinterradreifen.

Mit dem originalen FW an meiner SM, KTM Duke2 war das auch so, vorne ca. 6000, hinten 3000km.
Die originale Federbeinabstimmung war so scheiße von der Federrate und vor allem viel zu straff in der Zugstufe, das der HR praktisch gar keine Chance hatte langfristig, stabilen Grip aufzubauen, kaum ging man ans Gas, war hinten Leben in der Bude. Mit originalem Motor und Übersetzung und Sportreifen!!

Heute ist dies anders, vorne 5 -6000 und hinten 4.500 bis 5.500 mit dem CRA3, und fahre damit viel dynamischer und aggressiver.
Seit dem stufenweise Umbau des Federbeins (man muss erst draufkommen an was es liegt), hat das HR viel mehr Grip. Vorher auch mit den Sportreifen, aber der aktuelle Tourensport CRA3(4) macht das deutlich besser....praktisch IMMER GRIP.

Um hinten wieder "leben in die Bude" zu bringen, musste der Motor deutlich gekräftigt werden und man muss deutlich heftiger rechts drehen.

Bis heute ist es mir unverständlich, warum man bei KTM die Federbeine mit, vor allem, so straffer Zugstufe abgestimmt werden. Das findet man durchaus in fast jedem KTM-Modell, überall, fast bis heute, seit ca. 2000.
In den letzten Modellen kann man erkennen, daß es sein könnte, daß sie dazugelernt haben diesbezüglich.
Die 3.0 SD zum Beispiel, hat ein um Welten besseres FW wie die Vorgänger, das funktioniert teilweise richtig gut!

Und das "bessere Wissen" wäre doch so nahe.......Husqvarna.
Wer die 701 und 901 kennt, wird feststellen, das sie ganz anders fahren wie die Modell-Geschwister von KTM.
Vieles identisch, gleich oder ähnlich, auch die FW-Komponenten (gleicher Hersteller, WP)......aber die Abstimmung total anders!
Die Husqvarna reagieren immer viel smoother, bleiben ruhiger, deutlich gelassener, hinten deutlich mehr Grip unter Last, Grenzbereich viel berechenbarer und breiter, wesentlich UN-aufgeregter......WARUM?
Ich weiß es, aber warum macht man das bei KTM absichtlich so?!

Der Unterschied ist so deutlich, daß sieht man regelrecht beim Hinterherfahren!

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#192

Beitrag von Pat SP-1 » 16.11.2023 11:10

jubelroemer hat geschrieben:
16.11.2023 9:41
Nach ca. 1.300 Km die Laufleistung der Reifen hochgerechnet. Der Vorderreifen hätte rechnerisch knapp über 9TKm gemacht (minimaler Verschleiß, hatte ich so noch nie??) der Hinterreifen nicht einmal 3.5TKm.
Wobei man da m.E. mit den Prognosen vom Anfang der Laufleistung vorsichtig sein muss. Die Messungenauigkeit ist ja doch recht groß. Und ein Drittel der Laufleistung hinten, die Du gemessen hast, bedeutet ja nur einen Millimeter Verschleiß, vorne wäre es noch weniger (neu hat der Power 2ct hinten igendentwas im Bereich 4,5-5mm Profiltiefe, vorne knapp 4mm, d.h. der Verschleiß über die gesamte Lebensdauer beträgt nur etwa 2,5mm).

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#193

Beitrag von Black Jack » 16.11.2023 11:20

Ganz einfach, wenn das Heck ständig tanzt, hast du auf der KTM das Gefühl von unbändiger Leistung.
Gruß Jürgen

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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#194

Beitrag von jubelroemer » 16.11.2023 11:29

Pat SP-1 hat geschrieben:
16.11.2023 11:10
Die Messungenauigkeit ist ja doch recht groß.
Lass da eine kleine Messungenauigkeit drin gewesen sein, die Abweichung zu sonst war in diesem Fall signifikant. Seltsamerweise verschliss der Vorderradreifen an den Flanken nicht schneller als in der Mitte und hinten war der Verschleiß gleichmäßig über die Lauffläche.
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Pat SP-1
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Re: Warum der Conti RA3 nicht mein Freund wird

#195

Beitrag von Pat SP-1 » 16.11.2023 11:44

Gleichmäßiger Verschleiß ist doch optimal. Dann ändert sich das Fahrverhalten am wenigsten. Wenn der Vorderreifen ungleichmäßig verschleißt, finde ich das oft unangenehm. Beim Supersport Evo und beim RA3 hatte ich diesen "Wellenschliff" (in der Mitte wenig Verschleiß, leicht außermittig viel Verschleiß, weit außen wenig Verschleiß) nach meiner Erinnerung am deutlichsten. Beim Supersport Evo war das so ätzend, dass das Fahrverhalten schon bei knapp über 2mm sehr unangenehm war und ich ihn deshalb ersetzt habe. Beim RA3 hat sich das deutlich weniger bemerkbar gemacht, die letzten paar hundert Kilometern haben aber auch wenig Spaß gemacht.

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