Hallo Allerseits,
nachdem ich das alles gelesen habe, erinnert es mich sehr an die Diskussion, die wir hier
https://www.svrider.de/Forum/viewtopic ... &start=315 schon in ähnlicher Form hatten.
Zunächst möchte ich sagen, daß ich den Umbau von Hasseröder klasse finde. Ich finde auch, wenn man respektvoll miteinander umgeht und akzeptiert, daß es unterschiedliche Meinungen dazu gibt, ist alles halb so wild und jeder kommt dabei vielleicht mit einer neuen Erkenntnis heraus.
Im Grunde geht es ja darum, ob ein Fühler durch den Kontakt zum Gehäuse noch die wahre Öltemperatur anzeigen kann oder ob der Wert verfälscht wird. Wie hoch die Abweichung ist und ob sie eine Rolle spielt, lassen wir mal dahin gestellt.
Angeregt durch die o.g. Diskussion hatte ich einen Test gemacht, weil ich nicht entscheiden konnte, wer recht hat oder wer näher dran liegt.
Meine Öltemperatur beim 1000er-Motor messe ich mit einem Sensor, der Kontakt zum Gehäuse hat. Er ist allerdings nicht an Stelle der Ablaßschraube ( da hatte ich ihn zuerst, aber die Temperatur zeigte 10-15°C weniger an), sondern im hinteren Bereich unter dem Ölsieb der Ölpumpe. Dort ist er etwas gegen Wind und Wasser geschützt und ich habe zusätzlich eine Gummiabdeckung darüber getan.
Meine angezeigten Temperaturen liegen im Sommer zwischen 80-85°C, in der kühleren Jahreszeit zwischen 65-70°C. Ich finde das recht wenig und so kam mir die Erklärung mit dem abgekoppelten Sensor recht plausibel vor ( und kommt es eigentlich noch immer). Allerdings zeigten meine Messungen etwas anderes.
Wenn ich fahre und das Instrument z.B 73°C anzeigt, tut es das auch, wenn ich angehalten habe (leichte Schwankungen von 1-2°C sind vorhanden). Der fehlende Fahrtwind hat bei mir also wenig Einfluß. Ich hatte erwartet, daß es einen signifikanten Unterschied geben wird.
Wenn man in diesem Moment die wahre Temperatur wissen will, hilft eigentlich nur das Ablassen des Öls. Ich wartete damit, bis der Ölwechsel sowieso dran ist. Also, Motor aus, zuvor noch ein Blick auf das Instrument, das 72°C zeigt. Nun schnell die Auffangwanne unter den Motor und die Ablaßschraube geöffnet. Ein kleines, nichtmetallisches Gefäß, welches zusätzlich in einem Styroporblock mit Deckel steht, in dem ein Loch für mein präzises Quecksilberthermometer gebohrt ist, steht schon bereit und wird direkt gefüllt.
Zwischen den beiden Messungen liegen höchstens 2 Minuten und die angezeigte Temperatur beträgt 71°C.
Was ist nun die wahre Temperatur des Öls? Ist die mögliche Abweichung der Temperatur des Sensors wegen des Gehäusekontakts doch nicht so groß wie erwartet? Vielleicht, weil der Sensor zwar Kontakt zum Gehäuse hat, aber auch im Öl mißt? Was hat den größeren Einfluß?
Für Hasseröder spielt es zwar keine Rolle, aber der Einbauort des Ölsensors im Filtergehäuse ist unüblich. Soweit ich weiß, werden Öltemperaturen immer in der Ölwanne gemessen. Er bekommt zwar auch eine Temperatur angezeigt und zum eigenen Vergleich ist das o.k., aber man kann diese dort ermittelten Temperaturen nicht gegen andere vergleichen, die in der Ölwanne gemessen wurden.
Auch wäre es gut gewesen, wenn die Sensoren zuvor im Wasser-oder Ölbad mit einem genau anzeigendes Thermometer verglichen worden wären.