Falsches Einfahren - Folgen?


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Erupti0nZ
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Falsches Einfahren - Folgen?

#1

Beitrag von Erupti0nZ » 16.08.2016 0:59

Hallo,

nachdem ich am Donnerstag meine neue 2016er SV 650 (48 ps Drossel) beim Händler geholt habe, habe ich bei einer kleinen Runde am nächsten Tag ein Auto überholt. In dem Moment habe ich nicht daran gedacht, dass ich auf einer neuen Maschine sitze und natürlich auch nicht auf die Drehzahl geachtet :/. Diese war dann für einige Sekunden bei ~ 10 000 U/min. Den Rest bin ich dann mit wechselnder Drehzahl bis ~6000 U/min gefahren.

Ich bin vor dem Überholvorgang schon mehr als 20 km gefahren, der Motor sollte also ausreichend warm gewesen sein. Die SV hatte zu diesem Zeitpunkt ungefähr 60 km auf dem Kilometerzähler.

Denkt ihr, dass das irgendwelche negativen Folgen hat?

MfG
Erupti0nZ

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raser2
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#2

Beitrag von raser2 » 16.08.2016 5:44

Dein Moped wird bald Schrott sein. Ich entsorge es kostenfrei :) Angel
Ab 2016 wieder daheim :)
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Kolbenrückholfeder
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#3

Beitrag von Kolbenrückholfeder » 16.08.2016 6:45

Mach dir mal keine weiteren Gedanken dazu, es wird keine negativen Auswirkungen haben. Wichtig ist es die ersten beiden Ölwechsel nicht zu weit zu verzögern um alle Abrieb/Schwebstoffe vom Einfahren aus dem Motor zu bekommen.
Auf dem Prüfstand wird so etwas kotrolliert mit häufigem Ölwechsel noch ganz anders eingefahren .....
Linke Hand zum Gruß.
Koichi Shimada † 11.02.2016

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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#4

Beitrag von Gelöschter Benutzer 24662 » 16.08.2016 7:52

Ich hab gestern meine neue SV beim Händler abgeholt und gefragt, ob ich die irgendwie besonders einfahren muss. Er meinte, ich soll einfach ganz normal fahren, fertig. Jedes Motorrad ist vorher auf dem Prüfstand, von daher einfach fahren und keine Sorgen machen :D

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saihttaM
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#5

Beitrag von saihttaM » 16.08.2016 8:30

Richtig einfachren heißt: Warmfahren und dann Kapelle. Nicht unbedingt permanent bei 10.000upm rumeiern aber man darf schon die Drosselklappen auf Durchzug stellen. Durch die höheren Drücke und Verbrennungstemperaturen, als bei einer vorsichtigen und schonenden Einfahrmethode, bekommt die Zylinderwand im Mikrometerbereich eine Materialgefügeveränderung, die sie verschleißfester macht und die Reibwerte deutlich verringern.
Frag mich jetzt nicht, wo ich das gelesen habe, aber es war jemand, der auch Ahnung davon hat.
Gruß, Mattis
Ride on✌🏼

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Kolbenrückholfeder
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#6

Beitrag von Kolbenrückholfeder » 16.08.2016 8:54

Es ist vor allem wichtig wann du das gelesen hast, den die Materialoberflächen der Zylinderlaufflächen haben sich mit der Zeit doch deutlich geändert.
Und vom ersten Tag an mehr oder weniger den Hahn zu spannen halte ich für verkehrt. Es geht nicht nur um die Reibenden Flächen sondern auch um den Abbau von die Materialspannungen die durch Wärmeaufbau/Abkühlung entstehen.
So etwas sollte dann nach einem bestimmten Schema auf dem Prüfstand angefahren werden oder eben durch das geregelte Einfahren auf der Straße.
Linke Hand zum Gruß.
Koichi Shimada † 11.02.2016

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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#7

Beitrag von Erupti0nZ » 16.08.2016 11:29

Danke für eure Antworten. Da kann ich ja jetzt beruhigt weiterfahren :D

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saihttaM
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#8

Beitrag von saihttaM » 16.08.2016 13:13

Kolbenrückholfeder hat geschrieben:Es ist vor allem wichtig wann du das gelesen hast, den die Materialoberflächen der Zylinderlaufflächen haben sich mit der Zeit doch deutlich geändert.
Das ist noch gar nicht lange her, der Beitrag ist aber schon von 2011.

Hab den Beitrag gefunden. In was für einem Fahrzeug die Motoren sitzen, ist denke ich mal egal.
Gruß, Mattis
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#9

Beitrag von SVKNECHT » 16.08.2016 13:35

Kolbenrückholfeder hat geschrieben:Es ist vor allem wichtig wann du das gelesen hast, den die Materialoberflächen der Zylinderlaufflächen haben sich mit der Zeit doch deutlich geändert.
Und vom ersten Tag an mehr oder weniger den Hahn zu spannen halte ich für verkehrt. Es geht nicht nur um die Reibenden Flächen sondern auch um den Abbau von die Materialspannungen die durch Wärmeaufbau/Abkühlung entstehen.
So etwas sollte dann nach einem bestimmten Schema auf dem Prüfstand angefahren werden oder eben durch das geregelte Einfahren auf der Straße.
Ela675 hat geschrieben:Ich hab gestern meine neue SV beim Händler abgeholt und gefragt, ob ich die irgendwie besonders einfahren muss. Er meinte, ich soll einfach ganz normal fahren, fertig. Jedes Motorrad ist vorher auf dem Prüfstand, von daher einfach fahren und keine Sorgen machen :D

Ich halte es auch für verkehrt direkt vollgas zu geben. Auch aus meiner Erfahrung heraus habe ich auf den etlichen 10 tausenden KM noch keinen einzigen Motor gehabt der hohen Verschleiß hatte, oder sogar einen Motorschaden gehabt hat. Jeder Motor hat seine Leistung gebracht.

Ein gezieltes "richtiges" Einfahren ist meiner Meinung auch aus einem anderen Grund wichtig. Denn, Bremsen und Reifen müssen genauso eingefahren werden. Wenn es zu einem Sturz kommt, zahlt das niemand.

Meines wissens nach, und das ist viel wichtiger, werden bei der ersten Inspektion etliche Verschraubungen kontrolliert, unter anderem Kühl- und Ölleitungen. Falls sich diese Leitungen dann während der Fahrt bei hohen Drehzahlen mal lösen sollten wird sich jeder Hersteller darauf berufen was in dem Handbuch zum motorrad einfahren steht.
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#10

Beitrag von Kolbenrückholfeder » 16.08.2016 13:47

Super dass du den Artikel gefunden hast. :top:
Technology Review 04.11.11 hat geschrieben:Zumindest die Reibflächen ohne Beschichtung könnten die Autofahrer schon heute durch richtiges Einfahren selbst optimieren. ...
Die neue SV650 hat eben diese beschichteten Kolben und Zylinder (Reibflächen), von daher wird das mit dem beschriebenen Teigen nicht unbedingt funktionieren.
Ich halte den Artikel in Teilen für grenzwertig, allein wenn ich die Geschichte über die Wälzlager/Gleitlager und in dem Zusammenhang NVH lese - das sind Dinge die sind seit 30 Jahre bekannt.
Und was Toleranzen bei Wälzlagern angeht - bitte Emil Schwarz fragen der referiert dann dazu aus 50 jähriger Erfahrung.

An den Geräuschemissionen wurde bei der neuen SV650 ordentlich gearbeitet was die Mechanik angeht, daher sind teilweise spielfreie Geradverzahnungen (federbelastetes Doppelzahnrad) eigebaut, wahrscheinlich die Fertigungstoleranzen des Motors enger gefasst und eben reibende Teile beschichtet worden.

Ich würde das Mopped auch einfahren auch aus den vom Vorredner genannten Gründen.
Linke Hand zum Gruß.
Koichi Shimada † 11.02.2016

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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#11

Beitrag von Knubbler » 16.08.2016 14:27

Kolbenringe werden als ganzes gefertigt und erst dann geteilt. Sie werden niemals auf Anhieb ideal zur Zylinderlaufbahn passen. Auch wenn das Öl den Teil der Feinabdichtung übernimmt, bleiben trotzdem mikroskopische Spalte.
Hohe Drehzahlen machen einem neuen Motor nichts, jedoch hohe Verbrennungsdrücke, die bei Volllast schnell mal auf 100bar ansteigen können. Wenn die Kolbenringe dann einmal einen kleinen Ab- oder Durchbrand haben, ist es zu spät. Die Kompression wird sinken und der Ölverbrauch steigen.

Kolbenrückholfeder hat geschrieben: Ich halte den Artikel in Teilen für grenzwertig
Sehe ich genauso.
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#12

Beitrag von kevchen » 16.08.2016 17:45

Ich schätze mal, das Testmotorräder von Zeitschriften oder Instruktorenfahrzeuge für Rennstrecken auch immer erst sorgfältig eingefahren werden, sonst sind die ja hinterher kaputt. :D
Wir bekommen alle drei Jahre neue Firmenfahrzeuge mit denen wir dann ca. 170000km fahren. Die werden auch immer eingefahren. Ca. 100km/h bis zur Autobahn (3km) und dann wird der Schalter auf Vollgas umgelegt. Die Autos laufen die 170000km immer problemlos. Ich glaube kaum, dass die Motorentechnik bei Motorrädern anders ist.
Soll jeder machen wie er will. Warmfahren und ab geht`s. Man fährt mit dem Motorrad auch nicht permanent am Begrenzer, man muss ja auch mal schalten und bremsen vor Kurven.

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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#13

Beitrag von Knubbler » 17.08.2016 9:55

Toll wie ihr mit fremden Autos umgeht :toll:
Standard Automotoren werden zu einem großen Teil maschinell zusammen gebaut, in dem Prozess werden sie am Ende auch kalt eingefahren, also unbefeuert laufen gelassen und vermessen. Ob das bei Motorradmotoren auch so ist, weiß ich nicht.
Wie kannst Du beurteilen ob Eure Fahrzeuge keinen Schaden dadurch genommen haben? Nur weil der Motor noch läuft, heißt das noch lange nicht, dass er nicht kurz vor der Verschleißgreze steht. Andere Fahrzeuge halten eventuell deutlich länger, nur kriegst Du das nicht mit.
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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#14

Beitrag von loki_0815 » 17.08.2016 11:17

Ich fahre nun schon seit 20 Jahren Neufahrzeuge ein, ich halte mich auch nicht an die Herstellerangabe mit.... die ersten 1000km nicht üner 4000U/min.
Ich drehe, nachdem der Motor warm ist bis 6000, schaue das ich das so die ersten 500km in etwar einhalte, kurz 7000 oder 8000 zum überholen machen da nichts wenn man dann die Drehzahl durch 2x hochschalten wieder reduziert.
So ab 500km, also ca. einer halben Tagestour :roll: , packe ich ab und an mal 1500 drauf, immer schön im Wechsel, mal lasse ich den Motor aus unteren Drehzahlen mit Last ziehen, schalte ab und an 2x hoch um die Drehzahlen schnell durchzuwechseln, mal lasse ich bei 50 den 2. drinnen damit er ohne Last drehen kann.
Von allem etwas damit er schön elastisch wird.
So ab 1000km fahre ich dann im Kurvengeschlängel was geht, vermeide aber noch längere Vollastpasagen, also Autobahnfahrten mit 10000 +.

Dein Motor wird sicher nichts abbekommen haben, sonst hättest das schnell bemerkt.

Generell gilt:
Wer sich an die STVO hält kann den Motor in der Einfahrzeit garnicht grillen ... außer er ist wirklich seltendämlich ! Dann geschieht es dem auch nicht anders !
Gruß Loki

Du sehnst dich nach Nervenkitzel ....
Liebst das Risiko ?

Dann lasse mich dein Auto einparken ! :D

Chanel : http://www.youtube.com/channel/UCttqkS1IrIBaeWp057_r-qw

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Re: Falsches Einfahren - Folgen?

#15

Beitrag von Knubbler » 17.08.2016 13:51

loki_0815 hat geschrieben:Ich fahre nun schon seit 20 Jahren Neufahrzeuge ein, ich halte mich auch nicht an die Herstellerangabe mit.... die ersten 1000km nicht üner 4000U/min.
Ich drehe, nachdem der Motor warm ist bis 6000, schaue das ich das so die ersten 500km in etwar einhalte, kurz 7000 oder 8000 zum überholen machen da nichts wenn man dann die Drehzahl durch 2x hochschalten wieder reduziert.
So ab 500km, also ca. einer halben Tagestour :roll: , packe ich ab und an mal 1500 drauf, immer schön im Wechsel, mal lasse ich den Motor aus unteren Drehzahlen mit Last ziehen, schalte ab und an 2x hoch um die Drehzahlen schnell durchzuwechseln, mal lasse ich bei 50 den 2. drinnen damit er ohne Last drehen kann.
Von allem etwas damit er schön elastisch wird.
So ab 1000km fahre ich dann im Kurvengeschlängel was geht, vermeide aber noch längere Vollastpasagen, also Autobahnfahrten mit 10000 +.
Finde ich viel sinnvoller als die stupide Drehzahlbegrenzung die der Hersteller angibt.
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