Also isch mach des so:
Ich habe bei Keith Code gelesen, daß das Fahrwerk kurvenmäßig optimal bei einer Gewichtsverteilung von 40:60, vorne zu hinten, arbeitet und habe die Erfahrung gemacht, daß das (zumindest mein) Moped beim
Beschleunigen am ruhigsten in der Kurve liegt.
Ich bremse außen an, versuche so lange wie möglich außen zu bleiben und die ganze Kurve hindurch zu beschleunigen. Daß heißt, daß optimalerweise der langsamste Punkt vor der Kurve liegt. Also außen anfahren, krass bremsen, dann krass abwinkeln und Gas. Erst sachte. Sobald ich den Kurvenausgang sehe gebe ich dann richtig Gas. Bei der Fahrwerksqualität meiner SV scheint es die beste Strategie zu sein, möglichst die ganze Kurve hindurch zu beschleunigen. Nur dann liegt sie sehr stabil.
Das Rausbeschleunigen aus der Kurve wird stabiler dadurch, daß ich meinen Negativfederweg durch Absägen der Federdistanzhülsen um 5mm vergrößert habe. So fährt sie neutral aus der Kurve, sonst neigt sie zum Untersteuern

. Das hat sich auch auf der Autobahn bewährt. Also immer, wenn die Gabel ausgefedert ist. Bei zuwenig Negativfederweg, hat das Vorderrad bei ausgefederter Gabel zuwenig Bodenkontakt . Das äußert sich dann in Unruhe vorne oder Neigung zum Lenkerschlagen.
Die größte Fähigkeit von Mopeds ist die Beschleunigung. Die Kurvengeschwindigkeiten kann ich in Autos relativ stressarm auf gleichem Niveau halten.
Wichtig ist
imho (wenn man schnell sein will), wie man aus der Kurve
rauskommt.
Die V-Technik (gerade rein, gerade raus) der GP´s basiert wohl auch auf dem enormen Beschleunigungsvermögen dieser Mopeds und der Tatsache, daß man sich am Besten nur auf eine Sache konzentriert. Bremsen oder Beschleunigen.
Heißt bei GP´s gerade rein bremsen, wenden und Vollgas möglichst gerade raus. Die höchsten reinen Kurvengeschwindigkeiten erreichen eh die 125er (mit ihren schmalen Reifen

und dem niedrigen Gewicht).
Ich hatte ja früher nur Autos. Damit bin ich so gefahren: rein in die Kurve, gucken was Sache ist, evtl bremsen und irgendwie wieder raus .
Mopeds müssen deutlich strukturierter gefahren werden, da man in Schräglage kaum noch Möglichkeiten hat, den Kurs zu verändern..
Die Technik mit dem kontinuierlichen Beschleunigen in Kurven hat vielleicht noch einen weiteren Vorteil. Wenn man Haftungsprobleme kriegt, dann hinten. Das könnte man eher noch parieren.
Den Kurvenradius steuere ich dann mit dem Gasgriff.
Also langsam rein und schnell raus

. Je langsamer
ich reinfahre, umso schneller komme
ich meist raus.
Mag bei anderen ja anders sein. Hat meinen ganzen Fahrstil, auch beim Autofahren umgekrempelt. Subjektiv sehr positiv

Außerdem versuche ich , einen runden, flüssigen Fahrstil ohne abrupte Aktionen zu lernen. Ist gesund für die Haftung, eine Vorbedingung für diese.
Der größte Fehler ist imho, zu schnell in eine Kurve reinzufahren. Dann muß man in der Kurve langsamer werden, vielleicht sogar noch bremsen und hängt drin wie ein Schluck Wasser. Jeder Lastwechsel in Schräglage bringt Unruhe ist Fahrwerk. Die Linie ist auch zerstört. Mit aufgezogenem Gas kann man die Kiste in der Kurve ja auch viel besser lenken.
Wenn man zu schnell reinfährt, ist die Kurve im A****.
Hab lange gebraucht, um von meiner
Autofahrtechnik loszukommen.
Versuch ich immer noch zu lernen: langsam rein und schnell raus.
Ich bin etwas ungeduldig. Ist daher ein typischer Fehler bei mir.
Das Problem tritt vielleicht auch auf, weil man ja oft vom Autofahren herkommt, meistens öfter mit demselben fährt. Das sind aber völlig verschiedene Fahrzeuge. Es gibt ja leider auch wenig hilfreiche Informationen bezüglich der Mopedfahrtechnik.
Das Beste, daß ich kenne, kommt von Keith Code. A Twist of the Wrist - Band I (gibts inzwischen wohl auch in Deutsch)+ Der richtige Dreh 2.
Ich habe wenig Rennstreckenerfahrung und meine Angstnippel an den Rasten (nicht an den Reifen

) sind unbeschädigt. Aber jede Kurve mit dieser Technik macht einen Heidenspaß. Das ist für mein Mopedfahren das Wichtigste.
Die Power beim Rausbeschleunigen ja wohl auch der Grund, warum manche

Motorrad fahren.
Bei immer höheren Beschleunigungen und Geschwindigkeiten muß man sich dann aber auch über die Sicherheitslimits bei der Landstraßenfahrt Gedanken machen. Ich tue das zur Zeit und schätze, daß ich mich öfters jenseits gesunder Grenzen bewege.
rap
PS im Moment kann ich trotz abgesenktem Luftdruck (mehr Haftung bei Kälte

) nicht recht üben, da mich gestern in einem Kreisel bei Dunkelheit ein Autofahrer abgeschossen hat. Die Person hat mich einfach nicht gesehen, als sie in den Kreisel eingefahren ist. Bin nicht ernsthaft verletzt. Nur der Fuß und die Schulter schmerzen ein bißchen und die üblichen 7 Tage Gesamtkörpermuskelkater, speziell am Hals, da ich auf der rechten Seite gelandet bin...
Das Moped hat wie wieder auf dem Sturzbügel gelegen

und jetzt wird die rechte Seite renoviert. Ich mach das Beste draus.