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Geschichte der SV1000N


Modell 2003






Bereits im Februar 2003 sind die ersten Modelle der SV1000S in den Schaufenstern der Suzukihändler zu bewundern, doch Interessenten des nackten Schwestermodells mit einem völlig eigenständigen, kantigen Design, einem 996 ccm Triebwerk mit 120 PS (88 kW), geschmiedete Aluminiumkolben an leichteren und dennoch im Vergleich zum TL-Motor wesentlich stabileren Pleueln aus Chrom-Molybdän-Stahl, elektronischem Motormanagement und einer Menge sonstiger technischen Leckerbissen, müssen sich noch bis August gedulden, bis das Objekt der Begierde den Weg nach Deutschland findet.

Auffällig ist die Tatsache, dass die unverkleidete SV in allen Testberichten der Fachpresse deutlich besser abschneidet als die "S". Doch wie ist das möglich?
Die SV1000 wartet, durch die Verwendung einer längeren Schwinge, mit einem 15 Millimeter längeren Radstand und dadurch mit einem völlig veränderten Fahrverhalten auf. So werden der nackten SV beste Zeugnisse in den Bereichen sportlicher Landstrassenritt und gemütliche Marathontour ausgestellt.

Doch nun lüften wir das Geheimnis um die angebliche SV1000 des Modelljahres 2003: Es gibt sie gar nicht! Zumindest nicht wirklich!

Das was ab August 2003 bei den Händlern in Deutschland steht, ist eigentlich schon die SV des Jahrganges 2004. Um das zu verdeutlichen, habe ich zunächst mal die beiden K3-Modelle, also SV1000 und SV1000S aus den Hochglanzprospekten animiert. Das Ergebnis seht Ihr >>>hier<<<.

Das was in den Prospekten als SV1000 angepriesen wird, ist nichts anderes, als eine gestrippte SV1000S mit einem anderen Lenker, einem Rundscheinwerfer, lenkerfesten Instrumenten und einer geänderten Rastenanlage. Von einem längeren Radstand ist hier absolut nichts zu sehen. Eine solche SV1000 hat es in Deutschland niemals gegeben! Ob dieses Modell in anderen Ländern verkauft wurde, kann ich nicht mit Gewissheit ausschließen, aber es ist wenig wahrscheinlich, da ich bis zum heutigen Tag über nicht ein einziges real existierendes Photo einer gestrippten SV1000S gestolpert bin, welches keine Auftragsarbeit des Herstellers gewesen wäre.

Um die Unterschiede der ursprünglichen Konzeption der SV1000 im Vergleich zur dann tatsächlich auf dem deutschen Markt erhältlichen zu veranschaulichen, habe ich die offiziellen Herstellerbilder des Jahres 2003 und einer K4 mit der Fahrwerksgeometrie, wie sie bereits die K3 aufwies, ebenfalls animiert. >>>Hier<<< das Ergebnis...

Man erkennt sehr deutlich die Unterschiede! Eine längere Schwinge, ein abgesenkter Heckrahmen und eine nochmals überarbeitete Rastenanlage. Auch hat es niemals ein voll verchromtes Lampengehäuse an einer SV gegeben.

Der SV1000 blieb das Schicksal einer Frühgeburt erspart, denn aus welchen Gründen auch immer hat man ihr die Zeit der technischen Reifung gegönnt und sie nicht als Beta-Version, wie die verkleidete Schwester oder die 650er-Modelle auf die Reise geschickt.

Die SV1000 K3 wurde in den Farben Candy Grand Blue (Farbcode YC2), Pearl Novelty Black (Farbcode 33J) und in Metallic Sonic Silver (Farbcode YD8) angeboten. Übrigens sind die Abbildungen der SV in den Farben Blau und Silber Photomontagen, da sie das Modell des Jahrganges 2003 so zeigen, wie sie letztendlich auf den Markt kam.

Modell 2004






Als logische Konsequenz gibt es natürlich keine Modellpflege zwischen K3 und K4. Lediglich zwei neue Lackierungen und ein geändertes Tankemblem verraten das Modelljahr. Die neue blaue SV (Metallic Dark Space Blue, Farbcode Y7H) fällt deutlich dunkler aus, Schwarz entfällt und wird durch Rot (Pearl Crystal Red, Farbcode YU7) ersetzt und die Farbe Silber geht unverändert in das Rennen um die Käufergunst.
Modell 2005






So geht die SV1000 nun in ihr drittes Modelljahr und neben einigen optischen Veränderungen, wie ein schwarz lackierter Rahmen, schwarze Felgen und eine kleine Lampenverkleidung erfährt der Motor eine deutliche Überarbeitung.
Da wären die um 2 Millimeter im Durchmesser gewachsenen Drosselklappen, die Verkürzung des Ansaugschnorchels zur Luftfilterbox und eine Reduzierung der Kurbelwellenschwungmasse um 20%. Das Verdichtungsverhältnis wurde von 11,3:1 auf 11,6:1 erhöht und die Steuerzeiten verändert. All diese Maßnahmen haben zu einer Leistungssteigerung von ehemals nominell 88 kW auf nunmehr 91 kW geführt.

Die Farbe Blau verschwand im Jahre 2005 und wurde durch Schwarz (Pearl Nebular Black, Farbcode YAY) ersetzt.

Die Modelle des Jahrganges 2005 haben den deutschen Markt jedoch niemals über den Deutschlandimporteur erreicht. Am 29.09.2004 erschienen auf den Seiten von Suzuki-Deutschland die SV-Modelle der Baureihe K5, um dann, irgendwann in Richtung Jahrewechsel 2004/2005, klammheimlich wieder durch die K4 ersetzt zu werden...

Modell 2006




Mit unverändert schwarzem Rahmen, schwarzen Felgen, der Lampenmaske und auch aus technischer Hinsicht ohne Überarbeitung kommt die SV1000 K6 in die Läden. Beim Griff in das Farbregal ist nach meinem Geschmack den Japanern ein ganz großer Wurf gelungen. Ein absolut edles Blau (Pearl Suzuki Deep Blue No.2, Farbcode YBA) und ein nicht minder schönes Grau (Metallic Oort Gray, Farbcode YHG) ersetzen die bisherigen Farbvarianten.

Die K6 wird ihren Weg ebenfalls nicht über den offiziellen Deutschlandimport auf unsere Strassen finden. Im Händlerlisting des Jahres 2006 zwar noch geführt, verkündet Suzuki-Deutschland im Rahmen der Händlertagung am 02.12.2005 den, zumindest vorläufigen, Ausstieg aus der Vermarktung der 1000er SV-Modelle. So finden sich nun auf den Internetseiten von Suzuki-Deutschland auch nicht mehr die Modelle des Jahrganges 2004.

Auch der Blick in die Programme der internationalen Importeure zeigt, dass die Luft für die SV1000 immer dünner wird. Es mehren sich die Anzeichen und Gerüchte, dass man in Japan auf Grund der geringen Absatzzahlen die Einstellung der Produktion in Erwägung zieht.

Modell 2007







Todgesagte leben länger! Ich habe schon nicht schlecht gestaunt, als ich auf der INTERMOT 2006 in Halle 7 am Stand von Suzuki neben den mit ABS aufgewerteten SV650 und SV650S des Modelljahres 2007 auch eine SV1000 und zwei SV1000S zu stehen sah. Und die mit der Besucherbetreuung betrauten Mitarbeiter von Suzuki Deutschland haben nicht schlecht gestaunt, dass das Interesse für die 1000er doch mehr als deutlich war. Da wurde probegerutscht, angefasst und geliebäugelt...

Doch ist es wirklich eine SV1000 K7? Bei dieser Frage kommt mein Gesprächspartner ein wenig ins stolpern. "Sie wird zumindest als K7 angeboten...".

Angeboten? Ja! Aber weiterhin leider nicht durch Suzuki Deutschland und auch in den meisten anderen Ländern ist sie von der Bildfläche verschwunden.

Es ist eine K7! Sie geht auf den zwischenzeitlich sehr überschaubaren internationalen Märkten technisch unverändert ins Rennen. Optisch sind zunächst keine Veränderungen festzustellen, sie erfüllt auch weiterhin "nur" die Euronorm 2 und muss auch in Zukunft ohne ABS auskommen. Man könnte glauben, dass die Ausstellungsstücke also aus Überproduktionen der Jahre 2005 und 2006 stammen, wäre da nicht zwei Kleinigkeiten die auffallen. Ein weißes Ziffernblatt des Drehzahlmessers und ein verchromtes Suzuki-Emblem am Tank.

Und hiermit ist die Geschichte der SV 1000 auch abschließend aufgearbeitet, denn in 2008 findet sich dieses Bike weltweit nicht mehr in den Verkaufsprogrammen...


 
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