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Knowledgebase -> Fehlersuche und Diagnose
Lichtmaschine und Regler
 

Diese Anleitung zur Fehlersuche habe ich an meiner Knubbel BJ. 1999 erstellt, ich denke sie sollte auch für die neueren Modelle gelten. Bislang habe ich das aus meinem Gedächtnis geschrieben, die weisse Leitung könnte auch schwarz sein. Ich prüfe das noch nach. Verbesserungen dürft ihr gerne selbst einpflegen.

Einführung:
Die Lichtmaschine der SV ist eine Drehstomlichtmaschine. Die Ausgangsspannung kann bis über 70 Volt [V] Wechselspannung betragen. Der Laderegler enthält einen Dreiphasen-Brückengleichrichter und eine Thyristorschaltung zur Spannungsbegrenzung. Steigt die Ausgangsspannung über einen bestimmten Wert, dann wird der Generatorstomkreis kurzgeschlossen.

LM-Regler

Vorbereitung:
Die Heckverkleidung muss abgebaut werden, darunter sitzt links der Regler (das schwarze Teil mit den Kühlrippen). Am Regler gibts einen Kabelschwanz mit Stecker dran, darin sind 3 gelbe, eine rote und eine schwarze Leitung. Die rote und die schwarze Leitung gehen zur Batterie, die 3 gelben kommen von der Lichtmaschine.

1. Test, Funktion der Lichtmaschine:
1. Die gelben Leitungen auftrennen (ausstecken)
2. Motor starten
3. Messgerät 100 V~ alle 3 Leitungen gegeneinander Messen, im Standgas sollten alle 3 Spannungen etwa gleich hoch sein und so um 30 V~ liegen. Wenn die Drehzahl erhöht wird müssen die Spannungen auch steigen, so bis 70 V~ ist durchaus normal.

2. Test, Masseschluss Lichtmaschine:
1.
Motor aus
2. Die gelben Leitungen auftrennen
3. Messgerät auf kleinen Widerstandsbereich oder Durchgangspiepser stellen
4. Jede der 3 Leitungen gegen Masse messen, es darf kein Durchgang / Piepser vorhanden sein

3. Test, Regler:
1.
Regler komplett ausgesteckt
2. Messgerät auf kleinen Widerstandsbereich oder Durchgangspiepser stellen
3. am Regler die 3 Leitungen ABC gegeneinander messen, es gibt 6 Möglichkeiten:
A+ zu B- / A+ zu C- / B+ zu C- / B+ zu A- / C+ zu A- und C+ zu B-
keine Messung darf Durchgang haben, sonst ist eine Diode irreparabel defekt
4. Die rote und die schwarz/weisse Leitung hat in eine Richtung Durchgang, und zwar wenn der Messgeräteplus an der schwarz/weissen Leitung ist, der Messgeräteminus an der Roten.

4. Test, Ladespannung:
1.
Alles wieder anschliessen, alle Stecker verbinden
2. Messgerät Spannungsmessung auf mind. 15 V- an der Batterie anklemmen
3. Es sollte eine Leerlaufspannung von über 11,5 Volt vorhanden sein
4. Motor ein, die Spannung steigt auf über 12,5 - 13 Volt
5. Drehzahl erhöhen auf 4-5000 U/min, die Ladespannung steigt auf 13-14,5 Volt

 

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Autoren:   Martin650, solidux, Dragol, Dieter

Kommentare:
Ati
21 Sep 2012 07:35
 
 
Die Reglerleitung geht zuleitungsmäßig auch an Sicherung 5. An dieser Leitung liegt aber auch abgangsseitig die Hauptsicherung (30 Ampere Sicherung) der Batterie. Also der "richtige" Stromfluss ist - von der Hautpsicherung kommend -> Sicherung 5 gehend. Hier ist die Regler-Plus-Leitung eingeschleift. Da der Strom in beide Richtungen fließen kann, wird also die Ladefunktion der Batterie hiermit gewährleistet. Wenn Deine Batterie nicht mehr richtig geladen wurde, kann es wie schon beschrieben an Kontaktkorrosion etc. liegen.

Ein Regler mit einer Abgangsleitung von nur 0,75² erscheint mir als nicht original passend für die SV. Die Parallelschaltung von weiterem Querschnitt erhöht zwar die Strombelastbarkeit der Leitung, kann aber einen unterdimensionierten Regler nicht ausgleichen. Weitere Probleme scheinen hier vorprogrammiert.
 
andi2
23 Jun 2012 12:15
 
 
Super Beitrag, aber trotz aller Massnahmen die hier aufgeführt sind (neuer Regler, neue Batterie, Kontakte gereinigt), blieb meine Knubbel mit leerer Batterie liegen.
Ich muss dazu sagen, dass ich meinen USA-Scheinwerfer (2x H4 )direkt über eine 25A Sicherung, und 2,5² Leitung,an der Batterie angeschlossen habe (werden dann über Relais geschaltet).
Bei der Durchsicht des Schaltplans sah man, das die Plusleitung vom Regler in eine Betriebssicherung (ich glaube es war Nr.5, ist aber egal) und zum Starterrelai in den Eingang der 30A Hauptsicherung geht. Die rote Leitung am Stecker der Hauptsicherung hat einen Querschnit von ca.2,5² , die Leitung die vom Reglerstecker aber weggeht, hat nur einen Querschnit von 0,75², bestenfalls von 1² !!!!!
Das heist:
1.) Die Leitung vom Reglerstecker geht nicht direkt zum Starterrelai, und
2.) Die Leitung vom Reglerstecker ist für 300W = 25A viel zu dünn!!!

Meine Lösung:
Ich habe eine 2,5² Leitung vom Reglerstecker zum Starterrelaistecker zusätzlich, also parallel, gelegt.
Dazu habe ich die rote Leitung, auf beiden Seiten, kurz hinter dem Stecker , auf 10mm abisoliert und die neue Leitung dort rumgewickelt und verlötet.
Beim Minuskabel vom Reglerstecker habe ich genauso ein Kabel angebracht, nach 10 cm aber eine Öse befestigt, die ich dann unter eine Befestigungsschraube vom Regler gelegt habe.
Anschliessend noch alles schön isolieren.

Die Verbindung vom Starterrelai zur Batterie ist unkritisch, da es das selbe wie für den Anlasser ist.

Da ich nicht den ganzen Kabelbaum auseinnander nehmen wollte, weiss ich nicht genau wo sich die beiden Plusleitungen und die Minusleitung (die Werkmässigen) verbinden bzw an Masse gehen, was aber auch nicht so wichtig ist.

Nach dieser Modifikation bin ich jedenfalls nicht mehr mit leerer Batterie liegengeblieben.

Vermutlich hat die zu dünne Leitung wie ein Spannungsteiler, in bestimmten Betriebszuständen fungiert, und die Ladespannung der Batterie reduziert.
 
TelexF
06 Oct 2011 22:36
 
 
Ergänzung:

Ich tippte: "Ich vermute, dass oft nicht die Regler die Ursache von Ladefehlern waren, sondern Salzwasser in den Steckern am Regler."

Mittlerweile nahm die Ladespannung nach einigen mehrstündigen Testfahren (Dauermessung mit Voltmeter im Tankrucksack) immer weiter ab - trotz der gereinigten und mit WD 40 besprühten Steckerkontakte.

Thermisches Problem der Halbleiter im Regler?

Der Effekt: Nach 4 - 5 Stunden Fahrt mit Licht -> leere Batterie.

Bei Weiterfahrt ohne Licht klappte das Batterieladen onboard mit der LiMa gerade noch, die Batterie erholte sich wieder halbwegs - und es reichte für die Heimfahrt aus Italien.

Dann wieder Ladegerät ran, dann weitere Testfahrten, über mehrer Stunden, alles scheinbar OK.

Bei der nächsten Pässefahrt (mit Licht) nach Südtirol ohne vorherige Aufladung erneut Ausfall, nach ca. 6 Stunden, gerade als ich ins sehr warme Tal vor Bozen kam. Batterie völlig entladen, Fehlzündungen, Totalausfall.

Beim Startversuch wildes Zucken der Zeiger von Tacho und Drehzahlmesser. Anlasser dreht nicht durch, Anzeigelampen schwach.
Also Batterie wieder leer.

Auf den ACI-LKW und ab in die Werkstatt.

Also thermischer bedingter Reglerausfall bei längerem Betrieb in wärmerer Umgebung??

Nach dem Nachladen der Batterie lief die SV wieder.

Also kam zu Hause der defekte Regler raus, ich baute den Regler der Savage für 30 Euro incl. Steuer und Versand rein, siehe unten.

Die Kabel des Savage-Reglers wurden an die gekappten Enden des Originalsteckers der SV gelötet, die Bohrungen zur Befestigung des Reglers mit dem Fräser aufgeweitet, fertig.

Ladespannung nun wieder OK, über 14 Volt, auch wenn beide Lampen und Blinker an.
Problem gelöst.
Mal sehen, wie lange der Savage-Regler hält ...
 
TelexF
28 Sep 2011 01:11
 
 
Ausgezeichneter Beitrag :-)
Hat mir sehr geholfen!

Noch drei kurze Hinweise zur SV 650 S - Bj. 2000:

1. Zuerst schwarze, gerippte Seitenverkleidung und beide Sitzbänke ausbauen.
Beim Abschrauben der seitlichen Verkleidung oben 6 Schrauben unter den Sitzbänken lösen,

dann die 2 mittigen Schrauben der Blechmuttern zwischen Fahrer- und Beifahrersitz,

und hinten unten die beiden Kreuzschlitzschrauben über dem Hinterrad, von unten, unter der schwarzen Radverkleidung, ca. unter dem Rücklicht,

dann die Seitenverkleidungshälften vorn auseinander ziehen, damit die seitlichen Fixierstifte aus den Gummilagern gehen, dann alles nach oben ziehen.
Auf der rechten Seite sitzt der Regler.

2. Ich vermute, dass oft nicht die Regler die Ursache von Ladefehlern waren, sondern Salzwasser in den Steckern am Regler.
Einfach mal auseinander stecken, Kontakte innen kontrollieren, evtl. etwas reinigen und mit Sprühöl versorgen, schon läd die Lima die Batterie wieder. Ich hatte hier wegen korrodierter Stecker nur ca. 8 - 10 V Ladespannung!
Da es sich hier um recht kräftige Ströme handelt, besser die ggf. korrodierten Steckkontakte ersetzen.

3. Der billige Import-Regler der Savage für ca. 30 Euro incl. Versand (statt fast 100 Euro ) passt platzmäßig unter die hintere Seitenverkleidung der SV. Er ist nur minimal größer.

Allerdings passen die Löcher der Schraubbefestigungen nicht ganz.
Das kann problemlos mit Feile / Fräser nachgearbeitet werden,
der Massekontakt wird ja über ein eigenes Kabel hergestellt.

Die 2 Kombistecker der SV, nämlich die 3 Drehstromanschlüsse der Lima und + / - passen mechanisch nicht zum Stecker des Savage-Reglers, was aber bei identischer farblicher Kennzeichnung kein großes Problem darstellt.

Frage: Eigentlich sollten ja die Stecker des Reglers wegen des besseren Kontaktes nicht gelötet sondern gecrimpt werden,
habe aber mit meiner Crimpzange keine guten Erfahrungen gemacht.

Was empfehlt ihr? Crimpen und evtl. nur an den Enden der Kabel zur zuverlässigen Fixierung an den Stecker leicht anlöten?
 
Anonymous
01 Nov 2010 08:49
 
 
Regler überprüfen:
zwischen 2 der 3 Drehstromanschlüsse ein regelbares Netzteil anschließen und die Ausgangsspannung am Regler messen.
Bei ca, 16V schließen die Thyristoren die Leitung kurz, -> Spannung am Ausgang geht weg

@Tavi schau dir mal das Schaltbild an, L1 L2 und L3 sind die Anschlüsse und bei 3 Anschlüssen gibt es 6 Möglichkeiten.
 
Anonymous
19 Oct 2010 09:54
 
 
Ich habe diese Punkt nicht ganz verstanden ! Wie finde ich heraus welche Leitung ABC +- ist? (''3. am Regler die 3 Leitungen ABC gegeneinander messen, es gibt 6 Möglichkeiten:
A+ zu B- / A+ zu C- / B+ zu C- / B+ zu A- / C+ zu A- und C+ zu B-
keine Messung darf Durchgang haben, sonst ist eine Diode irreparabel defekt'') Übrigens ich habe den Roten und Schwarz/Weisses Kabel gemesen (mit Durchganspiepser von Messgerät) und es tut nichts, es hat in keine Richtung Durchgang !!! :-?...dass heißt es ist dem Regler kaputt ! oder ???

Ich würde mich sehr über eine Anwort freuen! Danke
 
Dragol
18 Apr 2010 17:07
 
 
Die Laderegler der Modelle bis incl. K1 gehen so auffallend oft defekt, dass die Vermutung eines konstruktiven Mangels naheliegt.
Von einem gebrauchten Laderegler als Ersatzteil würde ich daher absehen.

Ersatzteile gibt es neu und incl. Garantie bereits für unter 100 Euro.
 
Dragol
27 May 2009 20:46
 
 
Da im Forum öfter mal nach dem Prinzipschaltbild des Ladereglers gefragt wurde:
http://www.00studing.de/anleit/Laderegler.pdf
 
Anonymous
09 May 2008 22:04
 
 
Ist nur ein kleiner Hinweis, bevor Ihr beginnt die Verkleidungen abzubauen und zu messen, erstmal nach der Hauptsicherung (30 A) schauen. Oftmals ist die defekt und Ursache des Ladeproblems.Leider wird in der Reparaturanleitung nicht darauf hingewiesen.
 
Dragol
08 May 2008 11:54
 
 
Hinweis zu Punkt 1) und 3)
Diese Tests sind notwendig bei der Fehlersuche, aber nicht hinreichend.
Wird hier kein Fehler festgestellt heißt das noch nicht mit Sicherheit dass alles in Ordnung ist.

zu Punkt 4)
Um reproduzierbare und aussagekräftige Messwerte zu erhalten muss die Batterie vor diesem Test voll aufgeladen werden und mind. 2 Stunden ruhen.
Als erstes sollte die Ruhespannung der voll geladenen Batterie gemessen werden. Beträgt sie unter ca. 12,8 Volt ist die Batterie defekt und eine Messung der Ladespannung hat keine Aussagekraft. In diesem Fall ist eine Ersatzbatterie zu verwenden.

Außerdem ist bei den Messungen mit laufendem Motor zumindest das Licht/Fernlicht einzuschalten, damit dem Ladesystem ein hinreichend großer Strom abgefordert wird.

Die Spannung an den Batterieklemmen bei laufendem Motor muss immer größer/gleich ihrer Ruhespannung sein, ansonsten wird sie entladen.
 
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