In dieser Saison sind es wieder knapp 10T Km geworden, die überwiegend im Sauerland unter die Räder genommen wurden.
Meine Highlights waren die
Messe in Dortmund, die
Ausfahrten im Sauerland und das
Treffen am Ziegelhof. Allein die An/Abreise zu den Treffen ist immer wieder ein Genuss mit den richtigen Leuten in der Truppe - und das passte bisher immer.
In diesem Jahr war ich häufig allein unterwegs da es mit den gemeinsamen Ausfahrten zeitlich einfach nicht passte bzw. die nicht stattfanden.
Was macht der gewissenhafte Biker, er feilt am Fahstil und testet Technik. Der Fahrstil bewegt sich langsam aber sicher weg vom späten Ankern aus der 2 Takt Ära in Richtung V2, daher das Bremslicht bleibt beim Landstraßentouren möglichst aus. Die Idee dazu habe ich mir von unserem Sauerland-Tour Guide No. 1 abgholt, der fast ganz ohne Bremse im Kurvigen fährt.

Die Konsequenz daraus ist eine sehr weiches Fahren mit eher sportlicher Kurveneingangsgeschwindigkeit, die jedoch wenn der Zielkorridor sauber getroffen wird enorm hilft die Folgekurven ebenfalls sehr flüssig zu absolvieren.
Ein entscheidender Faktor für die Machbarkeit dieses Vorhabens war der Wechsel der Reifenmarke. Ich bin von Bridgestone (Bt023/T30) auf Michelin (PiRo4) umgestiegen. Das hat meinen Fahrstil für meine Begriffe sehr positiv beeinflusst. Hier hat mir die scheinbar besser passende Technik für die Landstraße tatsächlich geholfen.
Zudem wurde die Fahrwerksgeometrie an den 70er Reifen angepasst und die Vorderradbremse verbessert.
Eine klasse Veranstaltung war das diesjährige
SV Treffen bei wirklich gutem Wetter. Ich habe es genossen mit der ganzen Bande mal einige Tage ohne das tägliche Einerlei zu verbringen.
Da werden Bikes getauscht, wird gefachsimpelt und ab und zu sofort Hand angelegt bei kleineren Verbesserungen/Reparaturen. Ideal waren auch die unterschiedlich langen Hausrunden die gedreht werden konnten um die neueste Veränderung oder die Mopete des Mitstreiters anzutesten.
Die Gruppenausfahrten während des Treffens haben ihren ganz eigenen Charme. In diesem Jahr habe ich mich als Lumpensammler an den Tour Guide Motus gehängt der vorne erstklassige Arbeit geleistet hat.

Der Samstag war vom Fahrsicherheitstraining geprägt, dass mir wieder klar vor Augen führte wie das richtig geht mit dem Bremsen und Ausweichen und welchen elementaren Einfluss die Geschwindigkeit z.B. innerorts beim Bremsen/Ausweichen hat.

Dort langsamer werden und üben, üben, üben.
Wie oben schon erwähnt, war auch in diesem Jahr die An- und Abfahrt bei recht gutem Wetter eine Nummer für sich.
In Ermangelung an gemeinsamen Ausfahrten mit den S&F bin ich ab und zu mit anderen Gruppen von irgendwelchen Treffpunkten losgefahren, dabei ist klar geworden auf welch hohem Niveau die S&F Truppe fährt. Letztendlich habe ich mich immer von den Gruppen gelöst und bin unterwegs auf Mitfahrer vorzugweise mit dort heimischen Kennzeichen gestoßen. Das passte dann immer.
Was ich bis heute nicht so ganz begreife, das flotte Personal war fast ausnahmslos mit älteren Motorrädern unterwegs und zwar auf den guten Strecken abseits der großen Hauptstraßen.
Das letzte Saisondrittel wurde mit einem ordentlich beatmeten Motor
(Airbox-Stutzen hatten Risse, wurden gegen Originalteile neuester Produktion getauscht
) in Angriff genommen, ohne die Leistung oder Lautstärke oder Emissionen zu erhöhen. Das spiegelte sich im spürbar besseren Ansprechverhalten und besserer Kraftentfaltung im unteren/mittleren Drehzahlbereich wieder. Das fixe Touren und lockere Rumeiern
(mein Entdeckermodus) machte so noch mal doppelt so viel Spaß, das Fahren wird einfacher und blöderweise schneller.
Ich habe es auch dieses Jahr wieder genossen an den sehr heißen Tagen im Sommer früh aufzubrechen, über leere Straßen, die kühle Luft zu spüren mit dem Wissen es wird stetig wärmer. Oftmals war ich dann gegen 11.00 Uhr am WE zum zweiten Frühstück @home.

Im Frühling sammelten sich beim Durchqueren der nahen Bauernschaften die ganze Duftpalette der sprießenden Pflanzenwelt in der Nase. Oder in den Wäldern nach einem warmen Regenschauer durftet die Erde ebenfalls sehr intensiv. Das ist mit ein Grund, weshalb ich so gerne mit dem Motorrad unterwegs bin
(und das auch bei nicht immer optimalen äußeren Bedingungen). Dabei geht mir ein Stück weit das Herz auf.
Der Spätsommer/Herbst war hier in der Gegend geprägt von dreckigen und schmierigen Straßen, verursacht durch die Maisernte mit den immer größer werdenden Fahrzeugen.
Im Sauerland dagegen war der Parcours meistens trocken und sauber. Hier und da gab es Spuren von Waldarbeitsgeräten die vorzugsweise in Rechtskurven aus dem Waldweg zeigen und so beim Überfahren dem Lenker ein ordentliches Hui unterm Helm entlocken.
Bis auf diese übliche Rutscherei auf glattem Grund gab es glücklicherweise keine einzige grenzwertige Situation auch nicht mit anderen Verkehrsteilnehmern.
Alles in allem eine Saison die Spaß gemacht hat obwohl das Bollern einer voraus/hinterher-fahrenden V2 meistens fehlte.
EDIT: Diese Saison hat für mich einen großen Wehrmutstropfen und das ist der Crash eines Mitstreiters mit dem ich beim letzten SV Treffen und auch in diesem Jahr häufiger unterwegs war. Das hat mich doch sehr stark ins Grübeln gebracht.
Linke Hand zum Gruß.
Koichi Shimada † 11.02.2016