Motorradfahren Emotionen pur?


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SV Taz
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Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#31

Beitrag von SV Taz » 15.08.2008 14:55

Ok... dann will ich auch mal....

Also für mich ist Moppedfahren einfach ein Gefühl von Freiheit... von Unabhängigkeit (und auch von einem klein bisschen Rebellion wenn die ganze Familie von jeher dagegen war uns ist :twisted: )
Wenn ich Mopped fahre fühle ich mich von allen Zwängen frei und stehe über meinen alltäglichen Problemen und Stress. Ich genieße es mit Leichtigkeit an allen anderen Verkehrsteilnehmern vorbeizukommen und mich mit einem lauten Bollern von ihnen zu verabschieden. Richtig mit Schmackes in die Kurven zu gehen und seine Grenzen immer weiter zu erforschen macht es auch irgendwie aus.
Überland zu fahren, den Geruch von frisch gemähtem Gras in der Nase, das Bollern und blubbern des V2 unter Einem... die Kleine mit all ihren Ecken und Kanten, die man mittlerweile wie aus dem FF kennt... ja DAS is einfach alles für mich :dose:
Auch andere Moppedfahrer, die freundlich grüssen steigern kontinuierlich die gute Laune. Irgendwie fühlt man sich untereinander durch das gemeinsame Hobby... oder besser durch die gemeinsame Leidenschaft verbunden. Das gefällt mir dann auch bei gemeinsamen Ausfahrten oder auf Treffen so gut. Man findet immer schnell Anschluss, hat immer ein Gesprächsthema und wenns passt dann hat man schon nach wenigen Minuten das Gefühl sich schon jahrelang zu kennen :D

Viele Freunde und ein paar sehr gut Freunde, die man im Leben nicht mehr missen möchte aber man wohl ohne das gemeinsame Hobby nie kennengelernt hätte :P

Was das Fahren mit zu vielen Gedanken im Kopf angeht muss ich auch sagen, dass es dann bei mir überhaupt nicht rund läuft.... die Wut aus dem Bauch fahren... das war bei mir schon öfters so grenzwertig dass ich jedesmal froh war dass nix passiert ist... von daher lass ich das heute lieber. Da versuche ich vorher abzuschalten oder lass es dann lieber ganz :roll: Mit relativ freiem Kopf (ganz frei isser wohl nie :roll: ) fähts sich doch am Besten :top:

Was macht es noch aus?... Nach einer wunderschönen Tour die Maschine in der Garage abzustellen und danach noch etwas andächtig bei ihr zu verweilen. Mir ists sogar schon passiert dass ich mich nach einer richtig geilen Tour in der Garage auf den Polo-Hocker gesetzt hab, ne Flasche ;) bier aufgerissen hab und einfach noch bisschen geschaut hab und meinen Träumen und Gedanken so nachhing...

Sogar beim Putzen denk ich dran wieviele schöne Jahre sie mich schon auf meinem Weg begleitet hat, was wir alles zusammen erlebt haben und wie lange sie wohl noch so bei mir sein wird...

Bin ich jetzt krank??? :shock:
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Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#32

Beitrag von Teo » 15.08.2008 17:46

Sehr geil ge- und beschrieben. Da habe ich auch wieder einige Eindrücke und Empfindungen von mir wiedergefunden! :top:
SV Taz hat geschrieben:Bin ich jetzt krank??? :shock:
Wenn es so ist...dann bin ich's auch! :mrgreen: Nee, mal im Ernst - es ist überaus gesund, wenn man mit so viel Enthusiasmus und schon so lange Zeit seinem Hobby frönt. Wir sollten uns einfach nur daran erfreuen! ;) bier
Bin dann mal wieder da! :-)

Locke


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#33

Beitrag von Locke » 15.08.2008 23:31

@ SV Taz
dem gibt es glaube nicht mehr viel hinzu zufügen gut geschrieben auch von mir ein :top:

bax


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#34

Beitrag von bax » 15.08.2008 23:37

- Die Freundlichkeit anderer Motorradfahrer
- das Fahrgefühl ansich
- die verschiedenen Gerüche wenn man durch die Prärie fährt :) klingt jetzt komisch, aber ich mags. Vom Duft des Waldes über den von Wiesen/Heu etc. :)

Becks


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#35

Beitrag von Becks » 16.08.2008 10:20

Einfach das Gefühl mit der Maschine Eins zu sein. So wie andere beim Laufen nicht überlegen wie man nun ein Bein vor das Andere setzt, genauso selbstverständlich durch eine schöne kurvenreiche Strecke zu düsen, ohne zu überlegen in welchen Gang man gerade ist oder wie man bremst. Es geht alles so selbstverständlich von allein. Das ist so ziehmlich das geilste Gefühl. :lol:

Thomas1988


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#36

Beitrag von Thomas1988 » 16.08.2008 19:54

Jetzt muss ich mal meinen Senf dazu geben. Eigentlich nicht zur Frage ansich, sondern zu dem "freundlichkeit der anderen Motorradfahrer".

Ansich hab ich jetzt nicht viel erfahrung mit der Freundlichkeit, wenn es darum geht wo ein zu kehren und einen bissen zu essen. Ich kenn's nur vom grüßen auf der Straße.

Ich muss zugeben mittlerweile bin ich schon nicht mehr so "froh" darüber. Am Anfang hat mir das getaugt. Jeder "akzeptiert" den anderen. Mittlerweile find ich das eigentlich fast nur noch mühsam.

Ich hab kein Problem, mitten in der Stadt jemanden zu grüßen. Ich mühsam wirds, wenn man an einem Sonntag bei 30° unterwegs ist und einem hunderte Motorradfahrer entgegenkommen. Da wird dann nur noch ein Suzukifahrer bzw. wenns ganz extrem ist, ein SV-Fahrer. Gegrüßt.
Überland bin ich jetzt so dass ich nur noch grüße, wenn's eh schon so langweilig ist weil die Gerade nicht mehr aufhört. Ich hab schon sachen erlebt, da ist einer halb auf den Fußrasten gehängt in der Kurve und hat gemeint er muss mich noch grüßen. Das finde ich dann schon sehr übertrieben. Ich versteh nicht wieso ich jeden (achtung nicht ernst zu nehmende bezeichnung!) "deppen" grüßen muss nur weil er auf einem Motorrad sitzt.
Ich bin auch schon so weit dass ich mir überleg nur noch Nakedfahrer bzw Supersportfahrer zu grüßen, weil ich mir denk, der fahrt etwas was ich auch fahren würde (bzw auch selber fahre).

Naja das ist mal mein Senf zum Grüßen!

Vielleicht noch als anmerkung. Ich könnte es verstehen wenn es so wenige Motorradfahrer gibt, dass man nur alle heilige Zeit mal auf einen Trifft, dass man den dann grüßt. Das kann ich verstehen. Deswegen wird auch, wenn ich mal fahre wenn es kalt ist, jeder gegrüßt, weils hald lustig ist zu sehen, dass es auch noch andere "Verrückte" gibt. Aber wenn es eh soooooooo viele sind, dann ist das einfach nur noch ein Verkehrsteilnehmer wie jeder andere auch. (ausnahme leute die was fahren was ich auch fahren würde. Weil mit denen hab ich eben was gemeinsam)

Mel650S


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#37

Beitrag von Mel650S » 16.08.2008 20:08

:D

"Eigentlich" grüßt man hier im Norden nur in der zeit wo die leute ohne Saison kennzeichen unterwegs sind. Also bis maximal April und ab oktober dann wieder . . .

ist mir aber wurscht ich finds immer wieder nett und ich grüß auch bei 220km/h oder in kurven.

Schwerer ist da die abgrenzung was für Fahrzeuge man grüßt . . . Chopper grüßen mich mit meinem stummel lenker nicht , ich grüß immer ausversehen roller fahrer :D Aber bei Monkeys muss gegrüßt werden , das sind die geilsten Moppeds überhaupt. wollt mir eigentlich auch nochmal wieder eine kaufen . . .

125er sind da auch wieder son zwei schneidiges schwert . . . aber grad die jungen fahrer können ja altersbedingt nichts für ihre untermotorisierung.

Wie ist das eigentlich mit Quads und ATV´s ??? also ich grüß die nicht. . . obwohl die ja nem Moped recht gleichkommen . . .

mensch ist das leben als motorradfahrer schwer :D

Gruß, Mel

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Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#38

Beitrag von Zero Fast » 17.08.2008 22:20

Wirklich schwierige frage!
Bin zwar immer total scharf drauf ne runde zu drehen, aber die Frage nach dem WARUM?!!
Je länger ich darüber nachdenke ist es bei mir sich in die Kurven zu legen, sich an die grenzen heran zu tasten, die Geschwindigkeit zu spüren. Die Umwelt -Gerüche etc sofort wahr zu nehmen. Die ganzen Probleme die man hat zu vergessen sobalt man aufm möpi sitzt. den kopf einfach nur frei zu haben wenn man fährt.
Leistungstärkste 650er aufm Treffen 2012 <klick>
Freue mich über jede Positive Bewertung in der OWL!!!

Marco84


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#39

Beitrag von Marco84 » 18.08.2008 15:45

Raus, von allem mist der Welt davonfahren und wenn ich zurückkomme bin ich wesentlich entspannter und besser drauf ;)

Reiz an der Sache:

- Geschwindigkeit
- Verschmelzung von Fahrer und Maschine (Großes Ziel: Virtuoses Fahren)
- Keine Blechhülle drum rum, sondern die Straße, die Natur, die Freiheit!
- Unterwegs beim Cappuccino zu sitzen, zu wissen dass man richtig gut unterwegs war und die Ruhe vor dem erneuten Sturm genießen :) Angel :twisted:

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Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#40

Beitrag von Ati » 19.08.2008 14:24

Na dann geb ich mal auch meinen Senf dazu :mrgreen:

Mir ist 2003 bei der Suche nach einer nachfolgemaschine für meine GPZ500S sowohl die SV1000S als auch ein für mich prägender Sinnspruch untergekommen. Vielleicht kennt den Text ja jemand - ich weiß nicht mehr woher das war. Ich habe den Text zusammen mit einem Bild der SV1000S seither an der Wand hängen.
Wir kennen die Argumente, dass kein Mensch ein Motorrad wirklich braucht, dass es weitaus effizientere Transportmittel wie Busse, Autos oder Eisenbahnen gibt ...

Aber keine andere Maschine berührt die Sinne des Menschen so wie ein Motorrad. Keine andere Maschine erregt und inspiriert derartig den Geist, entzündet flammende Leidenschaft und begeistert uns dermaßen wie das Motorrad.

Grundlegend betrachtet ist ein Motorrad nicht mehr als ein Rahmen, ein Motor und zwei Räder. Um eine Beziehung mit dem Fahrer herstellen zu können kommt es darauf an, wie diese Kompnenten verbunden werden. Eine Beziehung, die in erster Linie mit Aussehen, Geräusch und Gefühl zu tun hat. Es ist ein Beziehung aus dem Bauch heraus.
ich sage mit aller Entschiedenheit - vielleicht, eventuell, mal sehen ... und freue mich auch über eine Bewertung
"denn sie wissen nicht was er tut" ,-)
SV-Ati. Die elektronifizierte SV-Seite ;-)
Brandenburg
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Enniminator


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#41

Beitrag von Enniminator » 19.08.2008 17:43

@ Ati

besser kann man es eigentlich nicht beschreiben ;) bier

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Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#42

Beitrag von SV Taz » 19.08.2008 17:48

Hey Ati... das is echt voll auf den Punkt getroffen *schneuz* :wein:
R.I.P. Patrick
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gheiko


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#43

Beitrag von gheiko » 24.08.2008 23:12

@ alle

Hier mein Mostrich dazu:

Ich habe lange und viel über diesen Fred nachgedacht und nachgefühlt.
Viel wahres und treffendes ist gesagt und geschrieben worden (Jeder empfindet es anders, Emotionen sind nicht zu beschreiben - weil es eben Gefühle sind etc. etc. etc.)
Einen Aspekt möchte ich aber noch hinzufügen.

Wir Menschen (also auch die Biker) haben im Grunde ein Primatenhirn. Klingt erst einmal brutal, ABER darin sind Instinkte gespeichert wie z.B. der Fortpflanzungstrieb und damit verbunden der Trieb, besser, schneller, attraktiver und dem Konkurrrenten überlegen zu sein (jeder kennt die Kämpfe zwischen Hirschen, Gorillas etc. um die Vorherrschaft im Revier und damit das Privileg sich mit den Weibchen paaren zu dürfen). Wie gesagt - Instinkte, Überlebensstrategien.
Meine These:
Nichts kann diese Instinkte leichter, schneller, billiger und deutlicher befriedigen als DAS MOTORRAD.
Es wurde alles gesagt: Es ist schnell, überlegen, läßt die anderen hinter dir, macht frei von Ängsten oder hilft uns diese zu überwinden, ist Freiheit...
Wir sind beim Fahren den Elementen Erde, Luft und Feuer hautnah ausgeliefert und erhalten das Gefühl, diesen zu trotzen oder sie zu beherrschen.
Cooler Gedanke, der mir gestern beim Fahren gekommen ist.

Noch ein Löffelchen Mostrich zur Schräglage.
Unser Primatenhirn kennt nur das Stehen (senkrecht) und Liegen (waagerecht) als STABILEN Zustand.
Schräglage? Hä? Was ist und was soll das?
Auf die Spitze getrieben ist das die Erkenntnis, dass wir das Privileg haben, einen instabilen Zustand einzugehen und zu beherrschen. Das macht uns besser, schneller, attraktiver .... (siehe oben)

Das soll keine allumfassende Erklärung - sondern nur ein zusätzlicher Gedanke sein.

Allzeit gute Fahrt und geilen Spaß wünscht
Heiko aus Berlin

klausman


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#44

Beitrag von klausman » 24.08.2008 23:39

gheiko hat geschrieben: Noch ein Löffelchen Mostrich zur Schräglage.
Unser Primatenhirn kennt nur das Stehen (senkrecht) und Liegen (waagerecht) als STABILEN Zustand.
Schräglage? Hä? Was ist und was soll das?
Auf die Spitze getrieben ist das die Erkenntnis, dass wir das Privileg haben, einen instabilen Zustand einzugehen und zu beherrschen. Das macht uns besser, schneller, attraktiver .... (siehe oben)
Ah, ganz so einfach ist es nicht :)

Schau dir mal an, wenn ein Mensch eine Kurve (möglichst eng) läuft: Schräglage.

Das ist auch das Problem, wenn man das Mopped nicht runter bekommt. Für einen Primaten oder Menschen, der auf üblichen Untergründen (Gras, Sand etc) läuft, sind 20 Grad Schräglage das höchste der Gefühle (jenseits davon legt man sich auf die Nase). Daher haben manche Motorradfahrer massive Probleme damit, mehr Schräglage zu fahren. Umgekehrt ist der Thrill der Schräglage jenseits davon vielleicht auch im dazu gehörenden Adrenalin (dank dir, Primatenhirn) begründet.

Und immer schön Blickführung beachten :)

krachBUMM_eNte


Re: Motorradfahren Emotionen pur?

#45

Beitrag von krachBUMM_eNte » 25.08.2008 0:34

mal auch von mir noch eine kleine ergänzung zum thema grüßen , was für mich auch anfangs seltsam und dann total normal war.
(ist immer schön wenn einen ein kumpel fragt , "hae warum haste den denn nun gegrüßt"... "joa macht man so unter motorrad-fahrern")

Ich grüß eigentlich fast jedes Mopped , ob alt ob neu , ob sport oder chopper ob 125er oder 1000er solange dazu die möglichkeit besteht.
Wenn ich geradeaus fahr ists kein ding , da streck ich den arm nen stück raus und man entgegnet mir meistens freundlich nen kleinen wink zurück.
Wenn ich in ner Kurve gegrüßt werde, gerade bei linkskurven wo ich das gewicht etwas mehr auf dem linken "grüßarm" hab streck ich meist nur nen finger oder 2 vom lenker ab , weils sonst einfach zu viel verlangt ist. Ich denke bei Schräglage isses besser die kontrolle über sein bike vollkommen zu gewährleisten , in meinem so wie im sinn anderer.
Roller und quads grüß ich nicht, das sind für mich einfach nochmal ganz andere welten :)
Ich kanns auch verstehen wenn einer mal nicht grüßt, ist ja jedem selbst überlassen aber ich ziehs durch solang ich lustig bin :) gehört für mich irgendwie dazu

in diesem sinne ;) bier

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