Hab mich hingelegt


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Michael


Re: Hab mich hingelegt

#41

Beitrag von Michael » 19.01.2005 22:01

Udo66 hat geschrieben:Wie ein Anfänger viel zu spitz reingefahren, dann gebremst und stur gerade aus geguckt wie das
Karnickel auf die Schlange. Anstatt Bremse lösen und in die Kurve legen geradeaus ins Grüne und in Maschendrahtzaun.
Was heißt denn "spitz in eine Kurve fahren"? In den Barth-Lines in der PS steht auch öfter mal sowas ähnliches. Keine Ahnung, was das heißen soll.

In die Kurve legen mit Gewalt funktioniert meiner Meinung nach kaum. Aber es hilft, sich schnell einen Ruck zu geben und dahin zu kucken, wo man hinwill - ziemlich weit vorausschauen. Dann geht der Rest wie z. B. Einlenken fast von alleine.
Udo66 hat geschrieben:Also, Kurven immer schön außen anfahren!
Achso, ist "spitz in eine Kurve fahren" vielleicht ungefähr das Gegenteil vom Standardfall
(1) Kurve von außen anfahren
(2) spät einlenken, schnell einlenken?

Also
(3) früh und langsam einlenken :?
(4) im Endeffekt die Kurve von innen anfahren und damit
(5) den Kurvenradius immer enger machen (= Hundekurve erzeugen)?

Wahrscheinlich heißt es nur (4), oder? Nachtrag: Oh, dass es (4) heißt, hat ja auch der King im von mir gerade verlinkten Thema so ungefähr geschrieben.
Zuletzt geändert von Michael am 19.01.2005 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Spitz?

#42

Beitrag von blueSV » 19.01.2005 22:33

Hi Michel,

auf der Ideallinie fährt man 'ne Kurve außen an. Man fährt am äußeren Straßenrand, bremst relativ früh, lenkt relativ früh ein und fährt einen weiten, gleichmäßigen, relativ schnellen Bogen zum Scheitelpunkt (innen) und wieder zum äußeren Kurvenende.

"Spitz anfahren" heißt, daß man die Kurve weiter innen anfährt, einen kleineren - und dadurch auch langsameren - Bogen fährt und wieder relativ gerade und weiter innen aus der Kurve rausfährt. Die Geschwindigkeit am Kurvenscheitelpunkt ist zwar geringer, dafür kann man aber später Bremsen und früher ans Gas. Das kann von Vorteil sein, muss es aber nicht.

Beides ist aber wohl nur auf der Rennstrecke relevant. Also liebe Kinder, bitte nicht zuhause nachmachen. :wink:

Robert
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Re: Spitz?

#43

Beitrag von Michael » 19.01.2005 22:50

blueSV hat geschrieben:auf der Ideallinie fährt man 'ne Kurve außen an. Man fährt am äußeren Straßenrand, bremst relativ früh, lenkt relativ früh ein und fährt einen weiten, gleichmäßigen, relativ schnellen Bogen zum Scheitelpunkt (innen) und wieder zum äußeren Kurvenende.
Das rot markierte entspricht weniger der Definition von Ideallinie, die mir geläufig ist (der Rest schon so ziemlich). Aber egal, nur soviel dazu: Wir sind uns wohl einig, dass spät und schnell einlenken bei den meisten Kurven besser ist als früh einlenken, ne?
blueSV hat geschrieben:"Spitz anfahren" heißt, daß man die Kurve weiter innen anfährt, einen kleineren - und dadurch auch langsameren - Bogen fährt und wieder relativ gerade und weiter innen aus der Kurve rausfährt. Die Geschwindigkeit am Kurvenscheitelpunkt ist zwar geringer, dafür kann man aber später Bremsen und früher ans Gas. Das kann von Vorteil sein, muss es aber nicht.
Der Anfang bestätigt also meine Annahme. Aber dass es auch heißen soll, am Kurvenende innen sein, verwundert mich. Es heißt ja "spitz einfahren" (oder von mir aus auch "anfahren") aber nicht "spitz durchfahren".
Zuletzt geändert von Michael am 19.01.2005 23:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Spitz?

#44

Beitrag von blueSV » 19.01.2005 23:00

SV Michel hat geschrieben:Das rot markierte entspricht weniger der Definition von Ideallinie, die mir geläufig ist. Aber egal, nur soviel dazu: Wir sind uns wohl einig, dass spät und schnell einlenken bei den meisten Kurven besser ist als früh einlenken, ne?
Ähm, sind wir jetzt auf der Rennstrecke oder auf öffentlichen Wegen? Welches rote überhaupt? Auf der Straße ist das beste, weil sicherste, wohl außen anfahren, lange außen bleiben und zum Ende nach innen ziehen.
Mein Wissen über die Rennstrecke habe ich mir nur angelesen. Die Profis mögen mich also unterbrechen. Meist ist wohl außen-innen-außen das bessere. Spitz fahren lohnt sich hingegen, wenn die Kurvenkombination dies nötig macht, es die Reifen schont oder als Kampflinie.

Um es kurz zu veranschaulichen:
Ideallinie: außen-innen-außen im weiten, runden Bogen
"Spitz": innen rein, im scharfen Knick um die Ecke und gerade wieder raus

Hoffentlich treten wir jetzt keine Stammtischdiskussion los...
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Michael


Re: Spitz?

#45

Beitrag von Michael » 19.01.2005 23:41

blueSV hat geschrieben:Ähm, sind wir jetzt auf der Rennstrecke oder auf öffentlichen Wegen? Welches rote überhaupt?
Ich habe den Teil "lenkt relativ früh ein" aus Deinem Beitrag rot markiert. Stellt Dein Browser dann wohl nicht rot dar, egal.

Die Definition von Ideallinie, nach der ich mich richte, ist die aus den Büchern von Keith Code und Bernt Spiegel. Die gilt auf der Rennstrecke und öffentlichen Straßen. Denn sie hat den Vorteil, dass man am Kurvenausgang nicht so stark nach außen getragen wird und der Bereich hoher Schräglage kürzer ist. Erreicht wird das halt durch:
(1) Kurve von außen anfahren
(2) Spät einlenken, schnell einlenken
(3) Später Scheitelpunkt (= lange außen bleiben)

Auf der Straße heißt sie auch Sicherheitslinie, weil man am Kurvenausgang nicht so weit rausgetragen wird. Auf der Rennstrecke kann man dadurch früher Gas geben. Doug Chandler (US-Superbikemeister) sagte dazu mal: "Turn to burn!" Womit er insbesondere auch noch meinte: Man soll so lenken, dass man das Gas entsprechend der Gasregel #1 bedienen kann.*
Auf der Straße ist das beste, weil sicherste, wohl außen anfahren, lange außen bleiben und zum Ende nach innen ziehen. Mein Wissen über die Rennstrecke habe ich mir nur angelesen. Die Profis mögen mich also unterbrechen. Meist ist wohl außen-innen-außen das bessere.
Das sehe ich auch so, habe ja gerade was ganz ähnliches geschrieben.
Spitz fahren lohnt sich hingegen, wenn die Kurvenkombination dies nötig macht, es die Reifen schont oder als Kampflinie.
Ein Beispiel sind dann wohl weite Kurven, wo man am Eingang nur relativ langsam ankommen kann, z. B. weil direkt vorher eine langsame Kurve war. Oder? Der Vorteil davon wäre also, keinen unnötig langen Weg durch die Kurve zu fahren.


* Gasregel #1 aus Twist of the Wrist: "Once the throttle is cracked on, it is rolled on evenly, smoothly, and constantly throughout the remainder of the turn." (Mehr dazu: viewtopic.php?p=192995#192995)
Zuletzt geändert von Michael am 20.01.2005 0:03, insgesamt 2-mal geändert.

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#46

Beitrag von Stefan1000 » 19.01.2005 23:59

Tschöö zusammen,
Gebe auch noch meinen Senf dazu...

Bin auch kein Profi, habe aber "die obere Hälfte des Motorrads" von Berndt Spiegel schon mehrmals gelesen und mich in einer Abschlussarbeit damit befasst. Das Buch kann ich nur jedem der Motorrad fährt empfehlen. Es enthält Tipps die Motorradfahren noch viel besser machen. Lests wenn ihr noch nicht habt und geniesst. Tschuldigt die Werbung, aber das ist meine "Bibel". :oops:
Kurve spitz fahren heisst: lange aussen bleiben, dann recht scharf einlenken (einen engeren Radius fahren als die Kurve hat) und dadurch denn Scheitelpunkt etwas näher gegen das Kurvenende zu Verlegen (Etwas nach der Kurvenmitte). Dadurch muss man zwar vor der Kurve mehr bremsen, kann aber dafür auch wieder früher beschleunigen. Auf der Rennstrecke soll das, vor allem mit Leistungsstarken Motorrädern schnell machen, und auf der Landstrasse schafft es Reserven, sofern man nicht auf der letzten Rille bremst. Motorrad aufrichten geht meistens leichter als mehr Schräglage. Und immer locker bleiben und weit nach vorne schauen. :wink: :alleswisser:
Hoffe jemand weiss, was ich meine...

Gruss Stefan

Michael


#47

Beitrag von Michael » 20.01.2005 0:10

Stefan, wie ich es verstehe, heißt "spitz einfahren" bei Dir was anderes als bei BlueSV und King of Swing. Bei Dir läuft es eher auf "Turn to burn" raus, wie ich es gerade geschrieben habe. Bei den beiden anderen läuft es darauf hinaus, keinen unnötig weiten Bogen zu fahren.

Ansonsten stimme ich Dir jedenfalls zu. Aber jetzt muss ich erstmal offline gehen. Bis denn.

merke


Re: Hab mich hingelegt

#48

Beitrag von merke » 20.01.2005 0:34

Udo66 hat geschrieben:Hi,

am Samstag nachmittag hats mich erwischt :cry:
Auf meiner Hausstrecke bei trockenem Wetter in einer gut einsehbaren
Kurve. ICH KÖNNT MICH OHRFEIGEN!! Wie ein Anfänger viel zu spitz reingefahren, dann gebremst und stur gerade aus geguckt wie das
Karnickel auf die Schlange. Anstatt Bremse lösen und in die Kurve legen geradeaus ins Grüne und in Maschendrahtzaun.
Na ja, meine Knochen sind heile, HW-Syndrom, blutige Zunge, angeschlagene Schneidezähne. Meine Jacke hat einen winzigen Dreckfleck, sonst nichts.
SV: Kupplungshebel, Fußhebelei links, Blinker hinten links, Seitenverkleidung links und Spiegel rechts hinüber.
Werd sie heute nachmittag abholen und dann etwas genauer begutachten.

Gruß Udo

bin zwar spät dran trotzdem gute besserung... :? 8)

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#49

Beitrag von flyingernst » 20.01.2005 10:11

Also ich kuck einfach dass ich auf meiner Seite der Strasse bleibe und mir das Mopedfahren Spaß macht:-)

MFG Michael

merke


#50

Beitrag von merke » 20.01.2005 10:25

hi

sind ja einige die sich hingelegt haben...
allen eine gute besserung und hoffe das ihr früh genug wieder auf der sv sitzt und natürlich fährt... :) moped

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Re: Spitz?

#51

Beitrag von blueSV » 20.01.2005 10:42

SV Michel hat geschrieben:
blueSV hat geschrieben:Welches rote überhaupt?
Ich habe den Teil "lenkt relativ früh ein" aus Deinem Beitrag rot markiert. Stellt Dein Browser dann wohl nicht rot dar, egal.
Nein, bin rot-grün-blind und hab's übersehen. :)
Die Definition von Ideallinie, nach der ich mich richte, ist die aus den Büchern von Keith Code und Bernt Spiegel. Die gilt auf der Rennstrecke und öffentlichen Straßen. ... Auf der Straße heißt sie auch Sicherheitslinie, weil man am Kurvenausgang nicht so weit rausgetragen wird. Auf der Rennstrecke kann man dadurch früher Gas geben.
Hmm, nee, das ist eigentlich schon 'ne Abwandlung der klassischen Ideallinie, indem der gefahrene Scheitelpunkt in Richtung Kurvenausgang verschoben wird.
Spitz fahren lohnt sich hingegen...
Ein Beispiel sind dann wohl weite Kurven, wo man am Eingang nur relativ langsam ankommen kann, z. B. weil direkt vorher eine langsame Kurve war. Oder? Der Vorteil davon wäre also, keinen unnötig langen Weg durch die Kurve zu fahren.
Hmm, nein, ich denke das würde man nicht so nennen. :?: Aber zum Beispiel, wenn man in Wechselkurven aus der vorhergehenden Kurve weit außen rauskommt, also schon auf der Innenseite ist, und die Kurve daher besser innen anfährt.

Robert
"DJ. not a Jukebox."
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Michael


Re: Spitz?

#52

Beitrag von Michael » 20.01.2005 10:53

blueSV hat geschrieben:
Die Definition von Ideallinie, nach der ich mich richte, ist die aus den Büchern von Keith Code und Bernt Spiegel. Die gilt auf der Rennstrecke und öffentlichen Straßen. ... Auf der Straße heißt sie auch Sicherheitslinie, weil man am Kurvenausgang nicht so weit rausgetragen wird. Auf der Rennstrecke kann man dadurch früher Gas geben.
Hmm, nee, das ist eigentlich schon 'ne Abwandlung der klassischen Ideallinie, indem der gefahrene Scheitelpunkt in Richtung Kurvenausgang verschoben wird.
Wie nee? Nach welcher Definition ich mich richte, muss ich ja wohl am Besten selber wissen. :wink:

Die klassische Ideallinie ist was anderes, Zustimmung. Bei Keith Code und Bernt Spiegel ist es sozusagen die moderne Ideallinie. Sie hat auf der rennstrecke den Vorteil, dass die Kurvenausgangsgeschwindigkeit höher ist, was bei den meisten Kurven gut für die Rundenzeit ist. Auf der Straße wie gesagt den Vorteil, dass man am Kurvenausgang mehr Reserven hat/nicht so weit rausgetragen wird.

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Re: Hab mich hingelegt

#53

Beitrag von blue_sv » 20.01.2005 11:20

Udo66 hat geschrieben:Hi,

am Samstag nachmittag hats mich erwischt :cry:
Auf meiner Hausstrecke bei trockenem Wetter in einer gut einsehbaren
Kurve. ICH KÖNNT MICH OHRFEIGEN!! Wie ein Anfänger viel zu spitz reingefahren, dann gebremst und stur gerade aus geguckt wie das
Karnickel auf die Schlange. Anstatt Bremse lösen und in die Kurve legen geradeaus ins Grüne und in Maschendrahtzaun.
Na ja, meine Knochen sind heile, HW-Syndrom, blutige Zunge, angeschlagene Schneidezähne. Meine Jacke hat einen winzigen Dreckfleck, sonst nichts.
SV: Kupplungshebel, Fußhebelei links, Blinker hinten links, Seitenverkleidung links und Spiegel rechts hinüber.
Werd sie heute nachmittag abholen und dann etwas genauer begutachten.

Gruß Udo
fängt ja gut an die neue Saison.......naja, du bist ja relativ glimpflich davongekommen................deine SV weniger.......ich drück dir die Daumen, das du feine SV schnell und günstig wieder in Schuß bringst....

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Re: Hab mich hingelegt

#54

Beitrag von heikchen007 » 20.01.2005 17:51

blue_sv hat geschrieben:fängt ja gut an die neue Saison.......naja, du bist ja relativ glimpflich davongekommen................deine SV weniger.......ich drück dir die Daumen, das du feine SV schnell und günstig wieder in Schuß bringst....
Der Ausgangsbeitrag von Udo66 ist vom 29.03.2004... :wink:
Ich lehne es ab, eine Schlacht des Geistes mit einem unbewaffneten Gegner zu führen

Schwester vom Oberkaputnik & Tantchen der Nichte

Mutti vom Schilfgras

rap


#55

Beitrag von rap » 20.01.2005 20:51

Also isch mach des so:

Ich habe bei Keith Code gelesen, daß das Fahrwerk kurvenmäßig optimal bei einer Gewichtsverteilung von 40:60, vorne zu hinten, arbeitet und habe die Erfahrung gemacht, daß das (zumindest mein) Moped beim Beschleunigen am ruhigsten in der Kurve liegt.
Ich bremse außen an, versuche so lange wie möglich außen zu bleiben und die ganze Kurve hindurch zu beschleunigen. Daß heißt, daß optimalerweise der langsamste Punkt vor der Kurve liegt. Also außen anfahren, krass bremsen, dann krass abwinkeln und Gas. Erst sachte. Sobald ich den Kurvenausgang sehe gebe ich dann richtig Gas. Bei der Fahrwerksqualität meiner SV scheint es die beste Strategie zu sein, möglichst die ganze Kurve hindurch zu beschleunigen. Nur dann liegt sie sehr stabil.
Das Rausbeschleunigen aus der Kurve wird stabiler dadurch, daß ich meinen Negativfederweg durch Absägen der Federdistanzhülsen um 5mm vergrößert habe. So fährt sie neutral aus der Kurve, sonst neigt sie zum Untersteuern 8O . Das hat sich auch auf der Autobahn bewährt. Also immer, wenn die Gabel ausgefedert ist. Bei zuwenig Negativfederweg, hat das Vorderrad bei ausgefederter Gabel zuwenig Bodenkontakt . Das äußert sich dann in Unruhe vorne oder Neigung zum Lenkerschlagen.

Die größte Fähigkeit von Mopeds ist die Beschleunigung. Die Kurvengeschwindigkeiten kann ich in Autos relativ stressarm auf gleichem Niveau halten.
Wichtig ist imho (wenn man schnell sein will), wie man aus der Kurve rauskommt.
Die V-Technik (gerade rein, gerade raus) der GP´s basiert wohl auch auf dem enormen Beschleunigungsvermögen dieser Mopeds und der Tatsache, daß man sich am Besten nur auf eine Sache konzentriert. Bremsen oder Beschleunigen.
Heißt bei GP´s gerade rein bremsen, wenden und Vollgas möglichst gerade raus. Die höchsten reinen Kurvengeschwindigkeiten erreichen eh die 125er (mit ihren schmalen Reifen ;) und dem niedrigen Gewicht).

Ich hatte ja früher nur Autos. Damit bin ich so gefahren: rein in die Kurve, gucken was Sache ist, evtl bremsen und irgendwie wieder raus .
Mopeds müssen deutlich strukturierter gefahren werden, da man in Schräglage kaum noch Möglichkeiten hat, den Kurs zu verändern..
Die Technik mit dem kontinuierlichen Beschleunigen in Kurven hat vielleicht noch einen weiteren Vorteil. Wenn man Haftungsprobleme kriegt, dann hinten. Das könnte man eher noch parieren.
Den Kurvenradius steuere ich dann mit dem Gasgriff.

Also langsam rein und schnell raus :twisted: . Je langsamer ich reinfahre, umso schneller komme ich meist raus.
Mag bei anderen ja anders sein. Hat meinen ganzen Fahrstil, auch beim Autofahren umgekrempelt. Subjektiv sehr positiv :)
Außerdem versuche ich , einen runden, flüssigen Fahrstil ohne abrupte Aktionen zu lernen. Ist gesund für die Haftung, eine Vorbedingung für diese.
Der größte Fehler ist imho, zu schnell in eine Kurve reinzufahren. Dann muß man in der Kurve langsamer werden, vielleicht sogar noch bremsen und hängt drin wie ein Schluck Wasser. Jeder Lastwechsel in Schräglage bringt Unruhe ist Fahrwerk. Die Linie ist auch zerstört. Mit aufgezogenem Gas kann man die Kiste in der Kurve ja auch viel besser lenken.
Wenn man zu schnell reinfährt, ist die Kurve im A****.
Hab lange gebraucht, um von meiner Autofahrtechnik loszukommen.
Versuch ich immer noch zu lernen: langsam rein und schnell raus.
Ich bin etwas ungeduldig. Ist daher ein typischer Fehler bei mir.

Das Problem tritt vielleicht auch auf, weil man ja oft vom Autofahren herkommt, meistens öfter mit demselben fährt. Das sind aber völlig verschiedene Fahrzeuge. Es gibt ja leider auch wenig hilfreiche Informationen bezüglich der Mopedfahrtechnik.
Das Beste, daß ich kenne, kommt von Keith Code. A Twist of the Wrist - Band I (gibts inzwischen wohl auch in Deutsch)+ Der richtige Dreh 2.

Ich habe wenig Rennstreckenerfahrung und meine Angstnippel an den Rasten (nicht an den Reifen :) ) sind unbeschädigt. Aber jede Kurve mit dieser Technik macht einen Heidenspaß. Das ist für mein Mopedfahren das Wichtigste.
Die Power beim Rausbeschleunigen ja wohl auch der Grund, warum manche :D Motorrad fahren.

Bei immer höheren Beschleunigungen und Geschwindigkeiten muß man sich dann aber auch über die Sicherheitslimits bei der Landstraßenfahrt Gedanken machen. Ich tue das zur Zeit und schätze, daß ich mich öfters jenseits gesunder Grenzen bewege.


rap

PS im Moment kann ich trotz abgesenktem Luftdruck (mehr Haftung bei Kälte :twisted: ) nicht recht üben, da mich gestern in einem Kreisel bei Dunkelheit ein Autofahrer abgeschossen hat. Die Person hat mich einfach nicht gesehen, als sie in den Kreisel eingefahren ist. Bin nicht ernsthaft verletzt. Nur der Fuß und die Schulter schmerzen ein bißchen und die üblichen 7 Tage Gesamtkörpermuskelkater, speziell am Hals, da ich auf der rechten Seite gelandet bin...
Das Moped hat wie wieder auf dem Sturzbügel gelegen :) und jetzt wird die rechte Seite renoviert. Ich mach das Beste draus.

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