Tempolimit 130 in Deutschland...


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jensel
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#46

Beitrag von jensel » 28.02.2004 13:31

Stimmt Ulli. Nichtblinken und Schlechtparken ist wie ein Virus. Parken vor allen Ding nicht nur ungünstig, sondern wirklich SAUBLÖD. Demletzt hat wieder einer beim dörflichen Getränkehandel die ganze Straße blockiert und konnte nicht mal verstehen, wieso ich mich darüber ärgere...

Ich war grad zwei Wochen in Polen. Man über deren Fahrstil sagen was man will, aber die blinken IMMER und RECHTZEITIG. Außer die LKW- Fahrer. Die haben sich das auch schon abgewöhnt, waren wohl schon zu oft auf deutschen BAB unterwegs :?

Common


#47

Beitrag von Common » 28.02.2004 16:01

Vielleicht sollte Drängeln und Nichteinhaltung des Mindestabstandes sowie das Nichtblinken um ein Vielfaches strenger kontrolliert und geahndet werden, dann wäre auch die Diskussion um das Tempolimit weitgehend hinfällig. Aber davon habe ich nirgends etwas gelesen.

SVHellRider


#48

Beitrag von SVHellRider » 28.02.2004 17:44

Fatty hat geschrieben: ... und der im Grundgesetz verankerte Satz "Man ist solange unschuldig bis einem die Schuld nachgewiesen wird" ...
Wo steht das?

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SVrider:

#49

Beitrag von Stalker » 28.02.2004 19:35

@SVHellRider: auf die Schnelle nur " die Art. 6 II EMRK verankerte Unschuldsvermutung..." (EMRK := Europäische Menschenrechtskonvention) gefunden.

Ansonsten kenne ich es als Rechtsgrundsatz im Strafrecht, ist da aber eigentlich schon ewig alt.

Und gilt augenscheinlich nicht für die Medien :evil:

So long
Ulli
Sig what?

Fatty


#50

Beitrag von Fatty » 28.02.2004 20:50

@ NoRitz: Hab mich recht ungünstig ausgedrückt. Das Stolpe SPD ist, ist schon klar. Noch nen Grünen Minister meinte ich als 100&igen Auslöser für ein Tempolimit. ... und Schuld daran ist nur die SPD .. lalalalalala

@ SVHellRider: In der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948 der UNO Resolution 217 A (III) Artikel 11

“Jeder Mensch, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, ist solange als unschuldig anzusehen, bis seine Schuld erwiesen ist”

GG Artikel 1 (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als
Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Die Menschenrechte sind also die Grundlage für einen Rechtstaat. Aber Du hast recht, es steht nicht direkt im GG. Sorry für Fehlinfo

SVHellRider


#51

Beitrag von SVHellRider » 29.02.2004 12:40

Fatty hat geschrieben:...
@ SVHellRider: In der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948 der UNO Resolution 217 A (III) Artikel 11

“Jeder Mensch, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, ist solange als unschuldig anzusehen, bis seine Schuld erwiesen ist”

GG Artikel 1 (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als
Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Die Menschenrechte sind also die Grundlage für einen Rechtstaat. Aber Du hast recht, es steht nicht direkt im GG. Sorry für Fehlinfo
Aso, ok, alles klar. :)

Naja, bin ja kein Rechtsgelehrter, aber er ist sicher nicht der Erste, der aufgrund von Indizien verurteilt wird. Sicher absolut bewiesen scheint die Sache nicht zu sein, aber ganz so unbegründet kann er wohl auch nicht verurteilt worden sein.
Und wenn er's wirklich war, dann ist das Urteil nicht zu hart.
Dass die Frau vielleicht falsch reagiert hat, mag sein, aber sie wurde ja wohl dazu genötigt.
Die linke Spur ist halt auch nicht nur für Fahrzeuge, die schneller als 200 km/h fahren können, reserviert.

Nicht, dass ich ein großer Freund von Geschwindigkeitsbegrenzungen bin, aber sie machen doch des öfteren Sinn. In der Schweiz, als Beispiel, wird ganz anders gefahren.

Ich denke 130 wäre gar nicht so schlecht, dann fährt zumindest kaum noch einer 250 und drängelt Leute von der Überholspur, die "nur" 150 fahren.

Mich zumindest würds nicht stören.

N-Brenner


#52

Beitrag von N-Brenner » 01.03.2004 12:39

"Schnell fahren macht Spaß...."

So, so. Das ist also eines der häufig genannten Argumente gegen ein Tempolimit. Nun, mir macht schnell fahren eigentlich keinen Spaß. Ich fahre aber schnell.
Für mich ist die Autobahn eine "Schnellstraße". Der einzige Grund für diese Dinger ist es, einer Menge von Fahrzeugen das schnelle Überbrücken von Entfernungen zu ermöglichen.

Nur 3 % aller deutschen Straßen haben heute kein Tempolimit mehr.

Wenn ich die Autobahn benutze, dann um möglichst schnell irgendwo hin zu kommen. Meistens beruflich. Mich kostet ein generelles Tempolimit richtig Zeit und damit Geld. Jetzt rechnet mir bitte nicht vor, dass ich kaum Zeit verliere, wenn ich statt 200 nur 130 fahre. Aus der Praxis kann ich sagen, dass ich richtig Zeit spare (wenn ich mehrer 100 Kilometer zurücklegen muß).

Was würde mir (persönlich) ein Tempolimit bringen?
- nicht die Sicherheit, dass einer vor mir einfach rüberzieht.
- nicht die Sicherheit, dass trotzdem einer von hinten mit unangepasster Geschindigkeit drängelt.
- definitiv fahre ich unkonzentrierter.

Das Hauptproblem auf Autobahnen ist nicht, dass schnell gefahren wir. Das Hauptproblem ist, dass nicht umsichtigt und vorausschauend gefahren wird.

Wie war das? Bauartbedingt muß ein Fahrzeug 60 fahren können, um auf der Autobahn fahren zu dürfen? Sagt mir persönlich schon, wo mal was zu ändern wäre.

Ich bin für Mindestgeschwindigkeiten.

Auf einer 3-spurigen Autobahn sollte keiner mit 120 auf die linke Spur dürfen.

Ist nicht durchsetzbar? Natürlich nicht. Aber alle bestehenden Regeln sind es auch nicht. Und da genau liegt doch der Hase im Pfeffer: Immer mehr Führerscheininhaber gehen sorglos mir ihrer Karre um oder können eigentlich gar nicht richtig fahren. Die Ausbildung ist Scheiße. Oder gibts hier einen (oder eine) im Forum, die nicht schon mal beobachtet hätte, wie ein Fahrschüler mit 60, 70 von dem Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn auffährt? Der Fahrlehrer sollte sofort zur Nachschulung...

Wenn wir ein generelles Tempolimit einführen, hilft das rein gar nix. Ich denke, die Rücksichtslosigkeit wird eher noch schlimmer.

Bernd
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#53

Beitrag von Bernd » 01.03.2004 12:53

Hallo,

jetzt will ich auch mal meinen Senf dazu geben:

Ich frage mich, was die Frau überhaupt auf der linken Spur gemacht hat.
Wenn ich die Berichterstattung richtig verfolgt habe, hat den eigentlichen
Unfall niemand gesehen. Also war die Frau wohl auch nicht dabei jemanden zu überholen. Lt. Gerichtsgutachter ist Sie ca. 150 Km/h
gefahren. Mehr war mit ihrem Kleinwagen nicht drin. Wie ist die Definition
von Raser?

Was ein Tempolimit zur Steigerung der Verkehrssicherheit betrifft:

Der nachfolgende Text stammt zwar vom ADAC aber Fakten sind Fakten:

"Bei der aktuellen Diskussion darf man nicht aus den Augen verlieren, dass derzeit ohnehin bereits 99 Prozent aller deutschen Straßen tempobegrenzt sind. Und die Autobahnen sind bei weitem die sichersten Straßen in Deutschland. Auf diesen Verkehrswegen wird mehr als ein Drittel des gesamten Kraftfahrzeugverkehrs abgewickelt. Demgegenüber beträgt der Anteil der tödlich Verunglückten auf Autobahnen zwölf Prozent.

Beispiele aus anderen europäischen Ländern zeigen im Übrigen, dass eine starre Obergrenze für das Autobahntempo die Sicherheit nicht erhöht. So liegt die Zahl der tödlich Verunglückten pro einer Milliarde gefahrener Autobahn-Kilometer in Italien bei 13,5, in Österreich bei 8,1 in Frankreich bei 5,5 und in Deutschland bei 4,5. Selbst in den USA mit seinen niedrigen Tempolimits beträgt der Risikowert 5,4."

Gruß
Bernd

PS: Nicht daß hier ein falscher Eindruck entsteht, mir tun die Opfer auch
leid.


so biverhinderung betrifft.

Offensichtlich hat niemand den Unfaicht geht die Tempolimit-Diskussion in

jensel
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#54

Beitrag von jensel » 01.03.2004 13:29

Könnte man in diesem Fall mal Raser so definieren:

Der Kleinwagen war mit 150 an seinem Limit, der Mercedes mit 220-250 noch lange nicht. Gemessen an den Fähigkeiten der Fzg. und deren Piloten war eher die Frau "der Raser".
Wobei ich hier keinerlei Schuldzuweisung machen will. Unfall ist Unfall.

Und was mir auch auffällt:
Es gibt Leute, die fahren mit ihren Autos dermaßen langsam, dass sie von LKW überholt werden. Was bitte hab ich auf der BAB verloren, wenn ich mich nicht mal traue 100kmh zu fahren?

Common


#55

Beitrag von Common » 01.03.2004 13:34

Lange Rede, kurzer Sinn, Schuld an den leidigen Diskussionen zum Thema Tempolimit sind A****lö**er wie diese:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,15 ... 56,00.html

SVHellRider


#56

Beitrag von SVHellRider » 01.03.2004 14:09

Bernd hat geschrieben:...
Ich frage mich, was die Frau überhaupt auf der linken Spur gemacht hat.
Wenn ich die Berichterstattung richtig verfolgt habe, hat den eigentlichen
Unfall niemand gesehen. Also war die Frau wohl auch nicht dabei jemanden zu überholen. ...
Im Spiegel 9/2004 (online v. 21.2.2004) steht das hier:

...Hat Jasmin A. nicht in den Rückspiegel geschaut? Eben hatte sie einen auf der mittleren Spur fahrenden Transit überholt. Hat sie den schnellen Wagen nicht bemerkt wie die anderen Fahrer, die auch mit 200 und mehr dahinjagten, ihm aber souverän Platz machten? Vielleicht ist sie zu Tode erschrocken und hat die Kontrolle über den Kia verloren....

Michael


#57

Beitrag von Michael » 02.03.2004 0:10

Stalker hat geschrieben:Wenn ich zum überholen ansetze und auf die linke Spur 'rüberbeschleunigen (auf einer auf 130+) - wo genug Platz ist! - kann es passieren, dass der Hintermann (mit so etwa 150) eben nicht vom Gas geht, und auf einen halben Meter herankommt.
Da hat sich jetzt aber einer geoutet!

Man darf auf der Autobahn nicht nach links die Spur wechseln, wenn dadurch ein anderer langsamer werden muss. Die einzige Ausnahme ist der Beschleunigungsstreifen. Man darf von ihm aus nach links rüberfahren, auch wenn dadurch ein anderer leicht vom Gas gehen muss.

So habe ich das jedenfalls 1988 von meinem Fahrlehrer gelernt.

Was Du sonst noch in dem Beitrag schreibst, dem stimme ich aber zu.

Zorn


#58

Beitrag von Zorn » 02.03.2004 5:15

SV Michel hat geschrieben: Man darf auf der Autobahn nicht nach links die Spur wechseln, wenn dadurch ein anderer langsamer werden muss.
Das wäre schön, wenn sich da mehr dran halten würden, ich habe den Eindruck, dass viele gar nicht oder nur ungenügend den Verkehr im Rückspiegel vor dem Spurwechsel beobachten.



SV Michel hat geschrieben:Die einzige Ausnahme ist der Beschleunigungsstreifen. Man darf von ihm aus nach links rüberfahren, auch wenn dadurch ein anderer leicht vom Gas gehen muss.

So habe ich das jedenfalls 1988 von meinem Fahrlehrer gelernt.
Das ist IMHO falsch - der Verkehr auf der Fahrspur hat in jedem Fall Vorrang vor dem auf dem Beschleunigungsstreifen. Notfalls muss am Ende des Beschleunigungsstreifens angehalten werden und es darf erst eingefahren werden wenn dies ohne Behinderung und Gefährdung möglich ist.
Das hat mir mein Fahrlehrer und die Fragebögen zumindest so beigebracht.
Eingehalten wird das eh nicht oder nur sehr selten.



Zorn

SVHellRider


#59

Beitrag von SVHellRider » 02.03.2004 8:12

Zorn hat geschrieben:...Notfalls muss am Ende des Beschleunigungsstreifens angehalten werden und es darf erst eingefahren werden wenn dies ohne Behinderung und Gefährdung möglich ist.
Das hat mir mein Fahrlehrer und die Fragebögen zumindest so beigebracht.
...

Am Ende des Beschleunigungsstreifen anhalten :?:
8O Shocking!
Auf dem Standstreifen weiterfahren bis eine Lücke frei wird und dann einfädeln :!:
Die Leute, die vor mir auf dem Beschleunigungsstreifen bremsen, die hab ich gefressen :twisted:

jensel
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SVrider:

#60

Beitrag von jensel » 02.03.2004 9:07

Nein Hellrider, in den Prüfungsbögen ist die richtige Antwort tastächlich am ENDE des Beschleunigungsstreifens halten.
Finde ich total blödsinnig. Ist doch von der Örtlichkeit abhängig.

BEste Lösung: auf dem standstreifen weiterfahren.
Wenn kein Standstreifen vorhanden: Am Anfang halten, dann kann man nämlich schön eine Lücke suchen und genau so beschleunigen, dass man da reinpasst.


Gerstern hatte ich auch wieder so´n Held: Auf dem Beschleunigungsstreifen vor mir dahingetuckert, mit knapp 80 auf die BAB. Als dann der fließende Verkehr vorbei war und ich auch auf die linke Spur bin (so mit 110), da konnte er auf einmal Gas geben...

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