Kettenschmieren für Faule


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rap


Kettenschmieren für Faule

#1

Beitrag von rap » 08.02.2004 15:02

Hallo,

ich habe das schon mal gepostet, aber kein Feedback bekommen.

Der Tip war, das Kettenspray 3mal von hinten über den auf dem Kettenblatt liegenden Kettenteil zu ziehen.
Beim Fahren verteilt sich das Ganze dann optimal und hauchdünn auf der Kette, da sich die Rollen ja drehen. Die Rollen sind ja das einzige, was geschmiert werden muß.
Wenn man die ganze Kette schmiert (dauert auch länger als meine 10sek), ist es sowieso zuviel und das ganze überschüssige Zeug landet in der Umgebung.

Früher habe ich dann nach einer Weile mehrere mm Kettenfett auf der Felge gehabt (bin kein Putzer) und bin auch öfter mal blank gefahren. Jetzt ist die Felge fast sauber und immer geschmiert.
Es gibt eine optimal Schichtdicke, alles was zuviel ist fliegt weg.

Eine Schmierung reicht ein paar 100 km, wie vorher, und eine Spraydose hält fast ewig.

Ich mache das jetzt, seit ich sv´s habe, also 5 Jahre.

Weiterhin hatte ich früher Probs mit der Kettenhaltbarkeit.

Beim letzten Kettenwechsel habe ich dann gemerkt, daß sich beim Trennen und Nieten der ganze Gliederaufbau seitlich verschieben kann und auch verschiebt. Das heißt, durch die großen seitlichen Druckkräfte mit dem Nieter verschieben sich die Nieten und die Rollenlager in den Laschen etc.. Der Nieter drückt ja auf den Niet und hinten liegt die Lasche auf.

Die Folge ist, daß die seitlichen Abstände zwischen den Kettenlaschen der Nachbarglieder verändern und die Abdichtung durch die O- X- XW und wie sie alle heißen -Ringe nicht mehr gewärleistet ist. Diese Ringe können nur bei einem bestimten Abstand +- Toleranz arbeiten. Ist der Abstand zu groß oder klein, ist er Druck auf den Ring nicht korrekt und es dringt entweder Wasser ein oder der Verschleiß steigt.
Wenn der erste Ring an einer Kette aussteigt, ist das Ding ruckizucki fertig.

Die Kette davor wurde im Hauruckverfahren gewechselt und hat auch nicht lange gehalten.
Imho ist der Einfluß der Montage mindestens so stark wie die Kettenqualität.
Bei der letzten Kette hab ich mit Meßschieber gemessen, gedrückt, gemessen gedrückt etc. bis die Maße gestimmt haben.
Es geht nicht um 1/100tel mm, aber die Verschiebung kann schon in den mm Bereich gehen und dann wird die beste Kette vorsichtig formuliert nicht so lange halten,wie sie sollte.


Ralf

Udo-V2


Re: Kettenschmieren für Faule

#2

Beitrag von Udo-V2 » 08.02.2004 16:29

rap hat geschrieben:Der Tip war, das Kettenspray 3mal von hinten über den auf dem Kettenblatt liegenden Kettenteil zu ziehen.
Deinen Tip habe ich noch nicht ganz verstanden.
Ich hab immer das Problem, dass zu viel Fett (Castrol) aus der Dose kommt. Es läßt sich einfach schlecht dosieren.

rap


#3

Beitrag von rap » 08.02.2004 16:39

Stell Dich hinter das Moped.
Du siehst, wie von hinten die Kette über das Kettenrad läuft.
Über diesen Teil, an den Du von hinten ran kommst, sprühst Du 3 Mal mit dem Kettenfett. Einfach von oben nach unten.
Ist ungefähr 40% vom Kettenradumfang.
Dann einwirken lassen, losfahren und nach ein paar Kilometer hat sich dann das ganze Fett optimal auf der ganzen Kette verteilt.
Viel hilft nicht viel. Dauer der Aktion 10 Sekunden :))) .
Ich hab auch meinen Haupständer vor langer Zeit wieder abmontiert.

Viel Spaß mit Deiner ab sofort immer schwarzen Kette :)

Ralf

Urgestein


#4

Beitrag von Urgestein » 08.02.2004 16:42

na laut rap soll man eben nicht die ganze kette einsprühen, sondern nur 3mal über die stelle wo sie hinten auf dem kettenblatt aufliegt. aber dann schmierst du ja außen und nicht innen, wo´s wichtig ist. weil ob die dinger sich wirklich drehen bin ich mir nicht sicher :roll: hab mir so ne kette noch nie genauer angeschaut, aber theoretisch müssten sie sich nicht drehen. ob sie´s dann endgültig tun oder nicht is ja wiederrum ne andere frage ;)

hmhm, aber ich stimme wohl insofern überein, da ich denke, das sich das fett an den zahnrädern verteilt, und nicht zwischendrin (durch was denn auch ;) ) deshalb müsste es ja auch reichen dort zu sprühen, sozusagen is das dann das fettreservoir der kette ;)

also ich werd´s wohl auch mal ausprobieren ;)

Udo-V2


#5

Beitrag von Udo-V2 » 08.02.2004 16:50

Danke für den Tipp.
Ich frage mich, ob's aber nicht doch besser wäre von innen, also z.B. besser den unteren (durchhängenden) Bereich der Kette zu fetten. Von wegen Zentrifugalkräfte.

Wo wir gerade drüber reden... Wie oft (ich mach's alle 1.500 Km) reinigt Ihr die Kette?

rap


#6

Beitrag von rap » 08.02.2004 17:01

Probierts einfach aus.
Ausnahmesweise keine wissenschaftliche Abhandlung :)
Nach 3km ist die Kette komplett schwarz.
Das aufgesprühte Fett verteilt sich über die Zahnräder und Rollendrehung auf der ganzen Kette. Die Rollen sind doch drehbar auf ihren Achsen.
Ich machs jetzt seit 60000km.

Ist natürlich Pech für die Kettenfetthersteller ;)

Abgesehen war das Castrol Fett früher immer das mieseste mit der geringsten Haftung, trotz aller Testsiege ???? Das klebte immer überall, nur nicht an der Kette. Vielleicht ist das aktuelle ja besser :)

Am Besten war immer das von Did, kriegt man nur noch über mir unbekannte Kanäle.
Ansonsten kann ich das S100 empfehlen.

Viel Spaß beim krabbel- und ständerlosen Instantschmieren
Zuletzt geändert von rap am 08.02.2004 17:12, insgesamt 3-mal geändert.

Urgestein


#7

Beitrag von Urgestein » 08.02.2004 17:02

Udo-V2 hat geschrieben:Wo wir gerade drüber reden... Wie oft (ich mach's alle 1.500 Km) reinigt Ihr die Kette?
ähm, hast du nix anderes zu tun alls kette putzen :roll: ich bin nu bei 20500 km und hab sie noch nie geputzt :lol: aber wenn ich dann meinen 15€ heber von louis hab und der frühjahrsputz ansteht, werd ich sie auch mal reinigen...

zum schmieren, von innen hört sich´s schon logischer an, aber wenn´s so wie oben beschrieben auch funzt... einfach mal ausprobieren.

Udo-V2


#8

Beitrag von Udo-V2 » 08.02.2004 17:11

rap hat geschrieben:Viel Spaß beim krabbel- und ständerlosen Schmieren
Na, da gibt's ja auch noch einen ganz einfachen Trick. Versuch's mit nem Stück 4-kant-Holz (passend profiliert) in der passenden Länge, so dass es unter die rechte Schwinge passt und schon steht das Mopped sicher auf dem Holz+dem Seitenständer+dem Vorderrad. Ich hab das die letzen Jahre immer so gemacht. Damit dauert das ganze auch nur 'ne Minute.
PS: Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, dann kommt noch ein Einmachgummi vorn um den Bremshebel.
Naja und zum Reinigen: Hast recht... das galt damals für die XT, die auch mal im Geände war. :oops:

lelebebbel


#9

Beitrag von lelebebbel » 08.02.2004 17:34

die methode klingt gut! werd ich probiern.

ich hab meine kette übrigens bisher 1 mal geputzt - bei 10tkm, jetzt bin ich bei 16tkm und werds demnächst wieder tun. denn der vorher/nachher effekt ist schon gravierend. wo kriegt man denn eigentlich diesel her, wenn man nicht gleich 3 liter (mindestabnahme tankstelle) haben will? oder soll ich einfach an der tanke einen fragen, ob er mir n schuss abgibt?

@urgestein: bei dir würde ich, in anbetracht dieses bildes:
Bild
vielleicht doch mal eine kettenreinigung empfehlen :wink:

Urgestein


#10

Beitrag von Urgestein » 08.02.2004 17:46

jaja bla bla, hab ja immerhin schon den entschluss dazu gefasst ;)
zum thema diesel sind wir hier im forum glaub ich nach langer diskusion auf den entschluss gekommen: diesel gleich nix gut weil sich die ringe minimal aufweiten können!! aber die suche kannst du ja sicher selber bedienen lele ;) das bessere zeugs war glaub petrolium :roll: aber ich hab mir dieses castrol zeugs bestellt, weil ob ich jetzt 3-4€ für petrolium ausgeb (oder was des auch immer kostet :roll: ) oder 6€ für das zeugs was hoff. besser is macht auch keinen großen unterschied. zumal die dose bei mir wohl sowieso ein leben lang halten wird :lol:

rap


#11

Beitrag von rap » 08.02.2004 17:49

Ach ja

hatte ich noch vergessen: zügig drübersprühen.

Um die Rollen zu bedecken brauchts nur sehr wenig.
Keine halbe Dose drauf.
Ihr könnt ja auch nur mit einem Sprühdurchgang probieren und dann beim nächsten Versuch steigern, wenns nötig ist.

Immer nach Bedarf.

Was das Reinigen angeht, die nächste Regenfahrt kommt bestimmt ;)
Keine Ahnung ob das die Lebensdauer der Kette steigert.
Habs noch nie gemacht.
Es geht ja eigentlich nur um die O-Ringe.
Solange die das vom Hersteller eingefüllte Fett drinhalten, hält die Kette.
Längen tut sie sich nach meiner Meinung stark am Schluß, wenn das eingeschlossene Schmiermittel in den Gliedern verlorengegangen ist.
Dann hilft auch kein Fetten mehr.


Bis denn rap
Zuletzt geändert von rap am 08.02.2004 18:15, insgesamt 1-mal geändert.

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#12

Beitrag von svbomber » 08.02.2004 17:49

Folgender Link mit guten Tips noch mal zur Erinnerung:
:arrow: Tipps & Tricks für den Umgang mit Ketten und Kits

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#13

Beitrag von Ivo » 08.02.2004 17:50

Also Kette reinigen :idea: :? :oops: macht doch der Händler bei der Inspektion :) empty

lelebebbel


#14

Beitrag von lelebebbel » 08.02.2004 17:53

ich hab se letztes mal mit diesel gereinigt, und die ringe ham sich keinen millimeter aufgeweitet :mrgreen: :roll:

spass... ne also mit diesel ging zumindest die reinigung gut, aber wenn das schädlich für die kette sein soll... pfff

ok, petrolium hab ich auch keins. tuts auch n billiger vodka? wie siehts mit WD40 aus? auch nicht gut wegen der zu starken kriechwirkung, oder? weil sonst nehm ich doch wieder diesel, bevor ich dutzende euros für ein produkt ausgebe, was bei mir vermutlich eher verdunstet als aufgebraucht wird.

meine kette ähnelt deiner übrigens ungemein... nur gibts davon halt kein beweisfoto :D

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#15

Beitrag von Mike the Bike » 08.02.2004 18:38

Tach zusammen!

Ich hatte das mal probiert mit dem Aufweiten der O/X-Ringe beim Einlegen in Diesel. Der Effekt war zwar nur minimal, aber das dürfte reichen, um Diesel in die mit Fett gefüllten Zwischenräume gelangen zu lassen. Und hier soll ja der Vorteil der O/X-Ring-Ketten liegen. Wenn der Diesel das Fett rausgelöst hat, ist der Effekt dahin und man hat nur eine normale Kette ohne Ringe. Ich kanns zwar nicht beweisen, aber was soll´s.

Außerdem stinkt Diesel wie die Pest.

Ich werde für die Kettenreinigung Petroleum nehmen - kann man als Lampenöl in Drogerien bekommen. Kosten: 2-3€ pro Liter. Gibt´s übrigens auch parfümiert: wie wär es denn mit einer SV mit Tannennadel- oder Zitronenduft? :twisted: :twisted:

Schöne Grüße vom Niederrhein

Mike
Moppedfahrer seit über 40 Jahren und insgesamt 190.000 km mit:
MZ TS 250, Suzuki TS 125 ER, BMW R 80 ST, Yamaha RD 350 LC, SV 650 S K3, SV 650 SA K7

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