Private Unfallversicherung


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vsrider
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Private Unfallversicherung

#1

Beitrag von vsrider » 05.09.2019 22:45

Hallo Leute,

da meine Hobbys in der Freizeit immer risikoreicher werden, wollte ich mal fragen, wer von euch, welche Versicherung abgeschlossen hat? Gerade als Motorradfahrer lebt man gefährlich oder wie seht ihr das? Vertraut ihr euren Fahrkünsten :mrgreen: und pfeift auf die Versicherung. Wenn ja aus welchen Gründen?
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saihttaM
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Re: Private Unfallversicherung

#2

Beitrag von saihttaM » 06.09.2019 4:40

Ich hab eine, schon als ich in die Ausbildung kam von meinem Eltern abgeschlossen. Aber frag mich jetzt nicht, wo, und was ich da in welchem Fall raus bekomme.
Gruß, Mattis
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Grillgöttin
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Re: Private Unfallversicherung

#3

Beitrag von Grillgöttin » 06.09.2019 7:26

Ich hab schon ewig ne Unfallversicherung. Ich finde das sehr wichtig! Wenn du im Auto unterwegs bist, sind deine Mitfahrer per Insassenversicherung abgesichert, aber du selbst nicht wenn was passiert (außer der Gegner ist schuld, aber das muss ja nicht immer sein).
Motorradfahren verbindet.

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Pat SP-1
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Re: Private Unfallversicherung

#4

Beitrag von Pat SP-1 » 06.09.2019 7:33

vsrider hat geschrieben:
05.09.2019 22:45
Hallo Leute,

da meine Hobbys in der Freizeit immer risikoreicher werden, wollte ich mal fragen, wer von euch, welche Versicherung abgeschlossen hat? Gerade als Motorradfahrer lebt man gefährlich oder wie seht ihr das? Vertraut ihr euren Fahrkünsten :mrgreen: und pfeift auf die Versicherung. Wenn ja aus welchen Gründen?
Es spielt doch gar keine Rolle, welche Versicherung andere, Dir größtenteils unbekannte, Personen haben.
Daher hier nur ein Tipp: achte auf die Schwelle, ab der die Versicherung zahlt. Das scheint sehr unterschiedlich zu sein. Als Beispiel: die Tagesunfallversicherungen, die bei Rennstreckentrainings angeboten werden, zahlen oft erst ab 50% Invalidität, meine ab 10%.

@Grillgöttin: die Insassen werden von der Haftpflichtversicherung entschädigt. Die Insassenschutzversicherung die es früher mal gab, gibt es nicht mehr (oder ist Abzocke, falls die Versicherung sie einem aufschwatzt).
Zuletzt geändert von Pat SP-1 am 06.09.2019 9:30, insgesamt 1-mal geändert.

Gelöschter Benutzer 21772


Re: Private Unfallversicherung

#5

Beitrag von Gelöschter Benutzer 21772 » 06.09.2019 8:00

In meiner Jugend als die Kinder noch klein waren, das Haus gerade gebaut war hatte ich unter anderem eine Risiko Lebensversicherung, eine Berufsunfähigkeits Versicherung, eine Erwerbsunfähigkeits Versicherung, eine Invalitäts Versicherung. Das War wohl etwas überversichert und auch recht teuer. Aber.... wenn bei meinen Spinnereien mir was passiert sollte meine Familie nicht darunter leiden.
Heute haben die Kinder ihr eigenes Leben , das Haus ist bezahlt und die meisten dieser Versicherungen sind wieder gekündigt ohne sie in Anspruch genommen zu haben.
Es muss jeder selbst entscheiden für wen oder was er sich wie versichert.

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AndyM
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Re: Private Unfallversicherung

#6

Beitrag von AndyM » 06.09.2019 9:14

Und besonders auf das Kleingedruckte und die AGB´s achten. Bei Risikosportarten wie z.B. auch das Motorradfahren ist der Versicherungsschutz evtl. ausgeschlossen.
Denn auch Versicherungen arbeiten auf rein wirtschaftlicher Basis, d.h. möglichst hohe Einnahmen bei gleichzeitig möglichst geringen Ausgaben !
Keine Versicherung hat als oberste Priorität, dass der Versicherte Geld bekommt !

Es gibt hierzu bereits einige sehr interessante Berichte in den Medien, bei denen die Versicherten nichts bekommen haben und durch Rechtsstreite auch noch ihr letztes Hemd verloren haben. :( hell
Gruß Andy
Urteile nicht über ein Leben, das du nicht selbst gelebt hast

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Rubberrabbit
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Re: Private Unfallversicherung

#7

Beitrag von Rubberrabbit » 08.09.2019 9:49

Nun ich habe 12 Jahre in der Versicherungsbranche gearbeitet und hatte meine eigene Fachagentur hier in der Region, doch der Krebs hatte andere Pläne mit mir, seit der Zeit ist an Außendienst und 6 1/2 Tage Woche nicht mehr zu denken. Deshalb habe ich da meine etwas eigene Sicht der Dinge, da ich erlebt habe was passieren kann und aber auch weiß, wie Versicherungsunternehmen ticken, letzteres ist gelinde gesagt weltfremd bis fahrlässig.

Es gibt 1000 Versicherungen die man abschließen kann und 998 die man gar nicht oder nur bedingt braucht, leider informieren die Online Versicherer nur unzureichend und bei den Versicherungsaußendienstlern gibt es sehr extreme Qualitätsschwankungen. Da wird oft nur auf die eigene Provision geschaut oder was Versicherer X aktuell für ein Produkt verkaufen will. Der Kunde spielt da oft weniger eine Rolle, bzw. das war er möchte und braucht.

Also bei all den Versicherungen die man abschließen kann aber nicht muss, ist die Unfallversicherung für mich ein "Muss"! Nicht nur bei Invalidität nach einem Unfall, auch bezüglich Soforthilfen (Zweibettzimmer, finanzielle Einmalzahlung, Heilkostenerstattung) als auch begrenzte Langzeitkosten über die Invalidititätsleistungen hinaus, wie Ausgleichszahlungen, Unterstützung bei Wiedereingliederung, Todesfallleistungen etc

Sicher für einige Leistungen kannst du auch eine Krankenzusatzversicherung abschließen, oder eine Riskiolebensversicherung, oder noch 200 andere Tarife. Wenn es aber um eine günstige Absicherung für den Notfall geht, die kostengünstig versucht dir so viel Leistungen wie möglich zu bieten, ist so ein Unfallversicherung die beste Wahl. Manche können und wollen sich Absicherung für alles leisten, manche eben finanziell darauf begrenzen, wenn wirklich mal etwas ernstes und unvorhergesehenes passiert.

Achten sollte man dann, wie hier schon geschrieben, auf den Mindestprozentsatz der Invalidität, hier blenden alle recht gern, frei nach dem Motto "Im Notfall 180.000 Euro für sie" aber dann ab 80 bis 90% Prozent Invalidität. Ja Himmel...wenn ich sabbernd im Bett liege, habe ich davon aber wirklich nichts mehr, dass muss schon gelten, wenn ich mir mal eine Hand dauerhaft verletze, oder das Bein....denn auch hier kann man Leben dauerhaft beeinflusst sein, aber der Versicherer sagt "och...nöö sind doch nur 40%, egal ob du in dem Beruf nicht mehr arbeiten kannst, oder ein neues Auto brauchst da schalten nicht mehr geht" bei mir kriegst du nichts. Da hat man dann schnell Jahrelang gezahlt und nix wars.

Auch Sofortleistungen sind zwar recht nett, frei nach dem Motto "hattest du einen schweren Unfall gibts 10.000 Euro Sofortleistung". Als Biker denkst dir "Wow toll kohle fürs neue Motorrad", aber das hat oft Haken und in den Tarifen steckt irgendwo der Wurm, der im ernsten Fall negativ an deinen Leistungen knabbert.

Gibt noch endlos viel was man dazu schreiben könnte, aber will keinen langweilen und das ist ja ein Bike Forum.

Also mein TIpp, Augen auf beim Versicherungskauf! ;) Denn eins hab ich oft gesehen, sowas kann ganze Existenzen von Personen oder Familien kosten!

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Re: Private Unfallversicherung

#8

Beitrag von jubelroemer » 08.09.2019 13:46

Danke für die hilfreichen Informationen :ACK: .
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Scheisse ist, wenn der Furz was wiegt !

ab 11:05 - wie geil !!

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Re: Private Unfallversicherung

#9

Beitrag von Metalhead71 » 30.03.2020 15:53

Vorab : ich bin unabhängiger Versicherungsmakler will nur Infos preisgeben und keine Werbung betreiben.

Leisten sollte eine Unfallversicherung eigentlich schon ab dem ersten %, wobei das wichtigste ist, dass die Invaliditätssumme hoch genug ist.

In Deutschland gibt es meist das Modell, dass man ab 50/60/70oder 80% Invalidität das 5fache der vereinbarten Grundinvalidität ausgezahlt wird. Es gibt Progressionstarife (meist für die nicht so heftigen Unfälle besser).
Bei vielen kann auch ab 40/50/60/70% Invalidität auch eine monatliche Rente vereinbart werden

m.E. sollte eine Unfallversicherung für den schlimmsten Fall (Verlust der Arbeitskraft und schlimmer) da sein, also benötigt man keine hohen Todesfallsummen (leisten ja eh nur bei Unfall) und Krankenhaustagegeld...…..naja, beides Preistreiber.

Es gibt einen Versicherer am Markt, der sichert einem über die Unfallversicherung das Gehalt plus 500 Euro monatlich ab und leistet nach dem Haftpflichtersatzmodell bis zu 10 Mio Euro. Ist aber nicht gerade billig (30j. Handwerker mit 3000 Euro lebenslanger monatlicher Rente etwa 35 Euro monatlich).
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Re: Private Unfallversicherung

#10

Beitrag von vsrider » 30.03.2020 17:54

OK, Danke. Hatte das Thema wieder verdrängt, weil ich kaum zum fahren gekommen bin. 35 Euro pro Monat find ich jetzt noch ok, da ist mein Handy Vertrag teurer. Danke für alle Tipps bisher.
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Re: Private Unfallversicherung

#11

Beitrag von SV_1nk0gn1t0 » 30.03.2020 21:57

Wichtig: Unbedingt prüfen, was alles versichert ist!

Hatte letztes Jahr das "Vergnügen", meine bestehende Unfallversicherung bei einem großen deutschen Versicherer mit A, die meine Eltern für mich abgeschlossen hatten, in Anspruch nehmen zu "dürfen"...oder auch nicht! :( hell

Bin mit dem Fahrrad auf die Schnauze gefallen (im wahrsten Sinne des Wortes) und hab mir dabei u.a. 2 Schneidezähne abgebrochen. Sah so richtig Hill-Billie-mäßig aus...

War Wochenends passiert. Direkt dem Verischerungsfutzi geschrieben, er hat sich extra beim Innendienst rückversichert, weil er auch nicht alle Verträge in- und auswendig kennt. Kurze Zeit später bekam ich die Info, dass alle beschriebenen Sachen bis auf die angeschrabbelte Brille mit versichert seien. Montags direkt zum Dentisten des Vertrauens, Kostenvoranschlag sofort an die Versicherung, bevor die "Instandsetzung" begann, damit es keine unangenehmen Überraschungen gibt.

Die kam dann aber doch...während die mehrstufige und garnicht so günstige Behandlung schon lief...

Laut Police sind 5000€ für kosmetische Wiederherstellung mit drin...yes...2 abgebrochene Frontzähne machen ziemlich unfotogen! Dumm nur, dass Zahnarzt- und Zahnersatzkosten explizit ausgeschlossen waren...

So blieb ich dann auf über 3000€ Zahnarztkosten selbst sitzen...schöne Schei*e! Und die Versicherung berief sich trotz ihrer "falschen" Zusage auf die Vertragsunterlagen...selbst mit Reklamation und Kulanzbemühungen meines Vertreters war da nix zu holen...

Deswegen meine Erfahrung/Empfehlung: Augen auf beim Eierkauf...

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Pat SP-1
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Re: Private Unfallversicherung

#12

Beitrag von Pat SP-1 » 30.03.2020 22:52

Zählen die kaputte Zähne in Ordnung zu bringen tatsächlich als kosmetische Wiederherrstellung? 8O
Ich dachte immer, die Zähne wären primär zum Beißen da und nicht zum Schönstehen...

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Re: Private Unfallversicherung

#13

Beitrag von TeWe » 30.03.2020 23:07

Hallo,

ein hoher Preis für eine Versicherung bedeutet leider nicht automatisch bestmögliche Leistungen zu bekommen.
Da muss man wirklich alles mit anderen Anbietern vergleichen, für sich abwägen
Preiswertere Anbieter können da unterm Strich die bessere Wahl darstellen.

Gruß
TeWe

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Re: Private Unfallversicherung

#14

Beitrag von TeWe » 31.03.2020 10:15

Hallo,

das Kleingedruckte steht einer "Allianz fürs Leben" oft im Weg.

Gruß
TeWe

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Re: Private Unfallversicherung

#15

Beitrag von Metalhead71 » 31.03.2020 12:36

Ich hab jahrelang für die Allianz vermittelt. Die Produkte sind meist schon gut zu einem meist gehobenen Preis, soweit ich mich erinnern kann sind in den aktuellen Tarifen die es etwa seit 6 Jahren gibt auch Zähne mitversichert.

Obacht für die Leute die ab und an tiefer ins Glas schauen : viele Versicherer und Tarife (leider auch mein gestern genannter) bieten besoffen keinen Schutz.

Zu Allianz-Zeiten war ich über einen Passus echt erstaunt : Unfälle unter Alk mitversichert, aber beim Führen eines KFZ gilt die Grenze von 1,1 Promile :x

Also vor Abschluss tatsächlich besonders auch die Ausschlüsse prüfen.
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