Tempolimit 130 in Deutschland...


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Minnie


Tempolimit 130 in Deutschland...

#1

Beitrag von Minnie » 20.02.2004 14:19

Hi Leuts,

hab grad was auf N-TV online gelesen, was mich zum Grübeln gebracht hat: Tempolimit 130 auf deutschen Autobahnen!!! 8O
Ein heikles Thema und ich weiss nicht was ich von halten soll! Das Limit fordern, wie soll es anders sein, die Grünen!
Grund der neuen Debatten ist natürlich der schlimme Unfall auf der Autobahn in Karlsruhe, wo eine junge Mutter mit ihrem Kind tödlich verunglückt ist, nachdem so ein Daimler Chrysler-Testheizer mit ca. 250 km/h aufgefahren ist. Der Umfrage von N-TV nach hält die Mehrheit bis jetzt eine Einführung des Tempolimits 130 nicht für sinnvoll. Meine Meinung ist gespalten. Ab und Zu heiz ich ja auch mal gern mit der SV auf der linken Spur. Nur noch mit 130 rumtuckern...? Mh, langweilig. Aber wäre der Unfall der jungen Mutter vielleicht nicht passiert, wenn ihr der Typ nicht so schnell aufgefahren wäre??? Würd ich mal interessieren was ihr so denkt!

LG
Minnie

SVS-Kyb


Re: Tempolimit 130 in Deutschland...

#2

Beitrag von SVS-Kyb » 20.02.2004 14:30

Minnie hat geschrieben:... der schlimme Unfall auf der Autobahn in Karlsruhe, wo eine junge Mutter mit ihrem Kind tödlich verunglückt ist, nachdem so ein Daimler Chrysler-Testheizer mit ca. 250 km/h aufgefahren ist. ...
Ich kenne den "Todesraser" Rolf F. persönlich, da ich mit ihm zusammen gearbeitet habe und möchte auf diesen Artikel verweisen, da ich ihn als ersten Artikel ansehe, der fast ohne Vorurteile auskommt.

Jeden Tag sterben fast 20 Menschen auf deutschen Straßen und dieser (zugegebenermaßen tragische) Unfall wird von den Medien so aufgebauscht, als wäre er der ultimative Unfall. Wie oft wird ein Motorradfahrer "abgeschossen"? Wer regt sich über diese "Todesfahrer" auf?

Ich persönlich bin der Meinung, daß er unschuldig ist und an ihm ein Exempel statuiert werden soll und er deswegen (ohne stichfeste Beweise) verurteilt worden ist. Ich hoffe, daß in der Berufung die Wahrheit ans Licht kommt, denn sonst ist sein Leben im A****.

Im Prinzip haben wir sowieso ein Tempolimit auf den Autobahnen... denn jeder der (auf nicht beschränkter Strecke) mehr wie 130km/h fährt, bekommt automatisch eine Mitschuld an eventuellen Unfällen.

enrico


#3

Beitrag von enrico » 20.02.2004 14:41

Hallo!

Also bei uns in Österreich haben wir die 130 ja schon sehr lange.
Aber deshalb passieren wahrscheinlich, prozentuell gesehen, auch nicht weniger Unfälle. Ich persönlich halte nicht unbedingt viel davon.

Umgekehrt wiederum gab es bei uns vor einigen Monaten das Bestreben die Geschwindigkeitsbegrenzung in Ö auf 150 anzuheben.
Wurde aber nichts.

Eine wohl seltsame Welt.

enrico

rap


#4

Beitrag von rap » 20.02.2004 14:52

Wenn sies auf 130 begrenzen, sollten sie das Überholen auf allen Fahrspuren freigeben, wie in der Stadt.

Rap

Minnie


#5

Beitrag von Minnie » 20.02.2004 15:15

@SVS-Kyb
Hab grad mal den Artikel gelesen. Er öffnet nochmal den Blick für beide Seiten. Komisch ist es ja schon, dass er nur aufgrund von Indizien verurteilt wurde. Echte Beweise gab es ja nun angeblich nicht, und wie war das noch mit "Im Zweifel für den Angeklakten"???
Aber woher schürt dann der angebliche Spitzname "Turbo-Rolf" von den Kollegen? Weil er sich immer gemächlich fortbewegt? Ich muss gestehen, ich hab den Fall in den Medien nicht exakt verfolgt, so dass ich nicht genau weiss, wie er ablief und was dort gesagt wurde. Aber ein junger Testfahrer, der auch noch Turbo-Rolf genannt wird, bietet natürlich Angriffsfläche. Und auch mein erster Gedanke war: so ein rücksichtsloses A...loch!

Wie kamen die eigentlich auf ihn? Aufgrund von Zeugenaussagen?

Ob ein Limit von 130 wirklich solche Unfälle verhindern wird ist fraglich. Vielleicht war der Unfall ja nur eine Kette von unglücklichen Zufällen?! Fest steht, wer heizen will, der wird auch bei 130 weiter heizen in der Hoffnung nicht erwischt zu werden. Wer gern auffährt wird es auch dann machen. Und Unfälle durch Rücksichtslosigkeit, Unachtsamkeit usw. im Strassenverkehr passiert auch bei 30 oder 50 Km/h in der Stadt.
Ich weiss nicht was ich von dem Fall und dem Urteil in Karlsruhe halten soll, aber ich bin überzeugt, dass Tempo 130 die Unfallstatistik nicht sonderlich reduzieren wird.

Fazerfahrer


#6

Beitrag von Fazerfahrer » 20.02.2004 15:37

Hi,

ich glaube mit einem Tempolimit von 130 km/h gut leben zu können.

Mit dem Auto würde es für mich keine große Umstellung bedeuten, da ich auch zur Zeit selten schneller als 140 - 150 km/h fahre, die wilden GSI / GTI Zeiten sind vorbei, heute ist ein Auto für mich nur noch ein Fortbewegungsmittel von A nach B.

Beim Motorrad sieht es sicher etwas anders aus. Zwar fahre ich auch heute schon selten für längere Zeit über 150 km/h auf der BAB, ab und zu reizt es aber sicherlich mal die 143 PS in Anspruch zu nehmen. Da ich auch jetzt schon gestehen muß, mich nicht immer an die Geschwindigkeitsbeschränkungen (meist auf Landstraßen 70/100) zu halten, würde ich auch bei einem BAB Tempolimit manchmal Überschreitungen in Kauf nehmen, sodaß ich mein Fahrverhalten kaum ändern würde.

Moare


#7

Beitrag von Moare » 20.02.2004 15:46

die diskussion mit der einführung des tempolimits läuft doch schon seit jahren
und wird halt jetzt wieder mal neu aufgewirbelt.

fakt allerdings ist doch, dass die umsetzung praktisch unmöglich ist,
da das der deutschen autoindustrie (und somit der deutschen wirtschaft)
dermaßen schaden würde.

so ein tempolimit gibts nur in ländern, die (fast) keine autoindustrie haben.
-> aber in der schweiz sind, glaub ich, für motorräder nur 80 km/h erlaubt

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Babalu
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#8

Beitrag von Babalu » 20.02.2004 16:24

Aus meiner Sicht ist das Ganze ein Mengenproblem. Noch vor Jahren fuhr ich mit über 200 km/h über die Autobahn. Aber mit der enormen Zunahme der Fahrzeuge ist das Heute unverantwortlich. Zu viele Fahrzeuge, nicht nur Lastwagen, fahren mit 100 km/h oder weniger. Beim Ausscheren zum Überholen wird dann eben oft das Herannahen eines bereits auf der Überholspur befindendes Fahrzeug unterschätzt.
Zudem beherschen immer weniger Fahrzeugführer/innen ihr Fahrzeug. Allein die Tatsache, dass immer mehr nach ABS, TCS, etc verlangt wird bestätigt dies. Nicht zuletzt wird dann noch am Radio, Navisystem herumhantiert und gleichzeit ein Telefongespräch geführt. Die Meisten können es nicht und tun es trotzdem, das schnelle Fahren. Der Bremsweg aus über 200 km/h ist enorm lang und ohne spez. Bremsanlage kann man so etwas nicht oft hintereinander veranstalten !
Über kurz oder lang wird eine Beschränkung kommen. Eine generelle Beschränkung wie in den anderen EU-Staten und der Schweiz braucht es aber nicht. Man kann natürlich auch alle Autobahnabschnitte individuell beschränken, ist etwas teurer aber im Endeffekt das selbe und keiner merkt etwas.

PS: Das mit den 80 km/h für Motorräder war eine Idee eines Einzelnen der keine Vorliebe für Motorräder hat, ist aber vom Tisch. Das wäre ja Rassendiskriminierung und würde gegen die Menschenrechte verstossen.
Herzliche Grüsse von Babalu

. . . . aus CH / Zürich . . . .

. . . . Wer später bremst, fährt länger schnell . . . .

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#9

Beitrag von Jan Zoellner » 20.02.2004 16:35

> so ein tempolimit gibts nur in ländern, die (fast) keine autoindustrie haben.

Wo produzieren General Motors, Ford etc. nochmal?

Ciao
Jan
--
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Michael


#10

Beitrag von Michael » 20.02.2004 17:01

Ich will kein generelles Tempolimit.

Zum Glück ist die Autobahn noch manchmal frei, so dass man gefahrlos schnell fahren kann. Wenn ich schnell fahre, fahre ich besonders vorausschauend. Wenn ich sehe, der Verkehr wird vor mir dichter, dann werde ich rechtzeitig langsamer.

Ein paar ganz wenige Blödmänner gibt es schon, die auch dann schnell fahren, wenn es die Verkehrslage nicht erlaubt. Ganz zu schweigen von Dränglern. Aber deswegen alle bestrafen?? Die Rüpel sollen von mir aus ordentlich bestraft werden, aber nicht alle.

Mich selber lässt es übrigens völlig cool, wenn ich einen Drängler hinter mir habe. Jedenfalls mit dem Auto. Mit dem Motorrad finde ich es aber schon etwas unangenehm.

Habe gerade im Radio gehört, dass das Bundesverkehrsministerium gegen ein generelles Tempolimit ist. Damit haben die Schwachköpfe (-> LKW-Maut) bei mir wieder ein paar Punkte gesammelt.

Mit dem Auto fahre ich durchschnittlich so 140 auf der Autobahn (mit geringen Schwankungen). Mit dem Motorrad im Durchschnitt so 130, wobei aber ganz selten mal ein paar kurze Peaks bis 290 dabei sind (1mal im 1/4 Jahr?). Den Spaß möchte ich mir eigentlich nicht nehmen lassen. Ich mach' das aber nur auf dreispuriger Autobahn, wenn fast kein anderer fährt und auch die mittlere Spur frei ist. Wird mit dem Alter auch immer seltener.

Wenn die hier noch mehr Steuern/Sozialabgaben kassieren und noch mehr Freiheiten einschränken, werde ich hier irgendwann abhauen. Die sollen mal aufpassen. Wenn es so weiter geht, wohnen bald nur noch Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger in Deutschland. So, genug geblubbert.
Zuletzt geändert von Michael am 20.02.2004 17:44, insgesamt 3-mal geändert.

Lichtmann


#11

Beitrag von Lichtmann » 20.02.2004 17:23

was ich mich frage wer das alles durchstetzen will? Doch wohl nicht die relativ gut bezahlten Schreibkräfte in Grün- Weiß, die eigentlich gar keine Befugnisse haben, geschweige denn ab und an mal einen übermütigen LKW- Fahrer hinrichten, obwohl er mal wieder in der Baustelle den Abstand auf 1,5 Meter reduziert hatte. Wenn schon Tempolimit dann an jeder Stelle ein Blitzer, der alles blitzt was sich bewegt, ohne Ausnahme. lach mich wech, 1,5 Mill. Vorschriften und trossdem guckt alles in der Gegend rum wie es ihm gefällt, von Blinkkünstlern und unfähigen Leuten sich an einer Nahtstelle ein zuordnen ganz zu schweigen, wie sagte mein Opa immer? Es muss noch kommen härter, soll es von Wirkung sein, Prost Mahlzeit an den Verkehrsminister.

Moare


#12

Beitrag von Moare » 20.02.2004 17:38

Jan Zoellner hat geschrieben:> so ein tempolimit gibts nur in ländern, die (fast) keine autoindustrie haben.

Wo produzieren General Motors, Ford etc. nochmal?

Ciao
Jan
was ich mit meinem posting sagen wollte:
im falle eines tempolimits kaufen sich mit sicherheit vieeel weniger leute
die *schnellen-teuren-deutschen-luxuswagen*, wenn man damit mit 130 auf der autobahn parken muss und für ein dann genau so schnelles, ausländisches modell, nur die hälfte bezahlt. das interesse an unseren deutschen autos geht einfach verloren, der trend geht weg vom sportlichen zum nützlichen, da ja der speed egal ist.
und das wissen auch unsere politiker, sonst wär doch das tempolimit schon vor jahren eingeführt worden.

ach ja, zu GM und Ford:
produzieren auch bei uns, verkaufen aber nicht wirklich viele autos
(da verkaufen wir in usa schon mehr, hehe)
man kann aber in der beziehung europa mit den staaten nicht vergleichen
da die amis im allgemeinen andere interessen am auto haben.
die stehen auf hubraum und ps und cruisen gemütlich rum (ausnahmen gibts natürlich). bei der verkehrslage auf den highways kannst auch garnet wirlich aufs gaaas gehen.

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Gutso
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Re: Tempolimit 130 in Deutschland...

#13

Beitrag von Gutso » 20.02.2004 17:48

[Edit]
Zuletzt geändert von Gutso am 12.03.2012 20:23, insgesamt 1-mal geändert.

Lichtmann


#14

Beitrag von Lichtmann » 20.02.2004 17:49

genau und deshalb glauben auch alle Leute wenn sie ein deutsches Produkt kaufen, das das aus Deutschland kommt, welch ein Unsinn, heute kommt fast nix mehr aus Deutschland, hier wird es nur noch zusammen gebastelt, und ein Schild an geklebt: Made in Germa. Deutschland ist nur eine Dienstleistungsgesellschaft, keine Produktionsgesellschaft, dieser Entwicklung passt sich halt die Politik an, und außerdem war ja diese Woche der so genannte Raserprozeß, deshalb auch mal rein in die Gerbe, so steht man auch mal im Mittelpunkt, ähnlich Kübelbück, da spricht sonst auch keine Sau von, ich gebe meine rechte Hand dafür das in diesem nix passieren wird, wenn man bedenkt das im Bundesrat 1500 Vertreter aller Geschäftszweige Zutritt haben, also keine Sorgen, es bleibt wie es ist, als ob die Polik was zu sagen hätte, also bitte. :) :)

Michael


#15

Beitrag von Michael » 20.02.2004 17:52

Gutso hat geschrieben:Ich glaube aber nicht dass sich das die deutschen Bürger gefallen lassen. Wie war der Spruch doch gleich? *grübel*

„Freie Fahrt für frei Bürger!“ oder so ähnlich


Manchmal sind mir meine Landsleute ja schon sympathisch. :)

Ich lass mir nämlich nur ganz ungerne Freiheiten nehmen. Ich bin auch intelligent genug, dass man mir nicht jeden Mist vorschreiben muss.

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