SVrider Forum

Ich bin derzeit am überlegen, wie ich mit dem Motorrad weiter mache.

Mein Problem: Ich mache hauptsächlich Gruppenausfahrten und da ist immer erst einmal eine bis eineinhalb Stunden An- und Abreise auf der Autobahn angesagt. Die Touren gehen dann von Morgens bis Abends und ich habe dann immer ziemliche Rücken- und Schulterschmerzen und merke auch, dass ich die Rückfahrt auf der Autobahn kaum schaffe, weil ich die starre Haltung nicht aushalte.. Mehrtägige Ausfahrten mit 5 - 6 Stunden reiner Autobahnfahrzeit schaffe ich eigentlich nur wenn es danach einen Tag Pause gibt.

Die Mitfahrer (alle auch eher unsportlich und auf GS oder ähnlichem) meinen, dass das an der SV liegt, da die für so lange Fahrten und Touren nicht so gut geeignet ist (sportliche Sitzposition, wenig Windschutz, unbequeme Sitzbank, wenig Gewicht, Leistung, etc. ).

Irgendwie halte ich das für fraglich und vermute, dass es eher an mir und meiner Unsportlichkeit liegt. Andererseits fahren die Jungs schon Jahrzehnte und haben durchaus Ahnung vom Thema und die meisten haben auch mit "kleineren" Maschinen begonnen. Zudem haben die alle nicht diese Probleme.
Wollte daher mal bei den SV-Fahrern hier nachfragen wie ihr das seht?

Hallo DonZero.

Hatte das gleiche Problem und habe mir einen SBK Lenker und meine Sitzbank extrem aufgepolstert. Es wurde zwar besser, aber die Ergonomie ist nicht mehr so toll. Der nächste Schritt wäre auf eine 2-1 Anlage und die TRW Adapter zu montieren. Aber ich scheue mich noch etwas wegen den Kosten. 2-1 Anlage von Bodis knapp 1200 Euro plus die Adapter für circa 130 Euro.

Hab heuer schon ne 1-Tagesfahrt von Brügge zu mir (1350km) am Stück gemacht und mir hat weder am Abend noch die nächsten Tage was wehgetan.

Hab allerdings an der Ergonomie bissi was gemacht: Abgepolsterte Sitzbank mit Gelkissen, Rasten mit den Adapterplatten versetzt, Tourenstummel (ca. 2,5cm höher), Brems- und Kupplungshebel mehr nach vorne geneigt und ein Racingwindschild von Puig drauf.

Alles in allem fahre und sitze ich jetzt sehr bequem, auch wenn viele glauben, dass es unbequem sein muss weils eben so ausschaut.

Andere Kollegen montiere statt der Stummel auch andere Lenker für eine aufrechtere Position.
Möglichkeiten gibts viele, man(n) muss nur das richtige für sich finden.

Sieht bei mir am Ende so aus:

Wenn ich das aus den älteren Beiträgen DonZero richtig interpretiere, dann fährt er eine Nova.
Tourenstummel usw. fallen demnach dann eh schonmal weg

Fußrasten verelegen und Sitzbank bleiben aber nach wie vor gute Mittel um die Ergonomie zu verbessern.

Grüße

Autobahn ist halt deshalb ziemlich belastend, weil man den Kopf konstant gegen den Wind halten muss. Man bewegt sich nicht, wodurch sich die Muskulatur lockern würde, und fährt auch oft relativ lange konstante Geschwindigkeiten, wodurch die Haltekraft konstant bleibt, was dazu führt, dass die Nackenmuskulatur (bzw. irgendwann der ganze Schulter-/Nackenbereich) verkrampft. Insofern hilft für längere Autobahnfahrten nur ein besserer Windschutz wirklich weiter.

Danke für die Antworten, es ist richtig, dass ich eine Nova habe. Habe auch ein kleines Windschild drauf.

Ich sehe aber, dass alle hier schreibenden eine richtige Verkleidung haben, macht das eventuell einen großen Unterschied zu einem Windschild auf einer "Nackten"?

Zu Änderungen fehlt mir halt das Know-How was man tun soll. Die Beine erscheinen mir nicht verkrampft, ich merke aber dass die Beinhaltung maßgeblich auf Schultern und Arme wirkt wenn man auf der Bank dauernd nach vorne "rutscht" und ständig gegenhalten muss. Was sind hier so typische Änderungen?

DonZero hat geschrieben: ↑

12.09.2023 13:17

Ich sehe aber, dass alle hier schreibenden eine richtige Verkleidung haben, macht das eventuell einen großen Unterschied zu einem Windschild auf einer "Nackten"?

Ich denke schon. Ich bin noch nie mit einem Windschild an einer unverkleideten gefahren, aber zwischen unverkleidet, halbverkleidet und vollverkleidet gibt es schon einen Riesenunterschied. Mein ersten Moped war unverkleidet und da waren schon konstant 110-120 anstrengend für meinen Nacken. Mit der SV mit Halbschale schon nicht mehr. Und wenn ich jetzt meine beiden vollverkleideten vergleiche ist da der Unterschied auch sehr groß. Auf der SP (Sportler, also schmale Verkleidung und niedrige Scheibe für geringen Windwiderstand) muss ich mich schon ab etwa 140 runter beugen (ähnlich wie bei der SV), während ich auf der VFR ((Sport-)Tourer mit relativ hoher und breiter Verkleidung für guten Wind- und Wetterschutz) entspannt aufrecht 160-180 fahren kann, kurz auch mal 200, darüber mache ich mich dann auch klein.

DonZero hat geschrieben: ↑

12.09.2023 13:17

Die Beine erscheinen mir nicht verkrampft, ich merke aber dass die Beinhaltung maßgeblich auf Schultern und Arme wirkt wenn man auf der Bank dauernd nach vorne "rutscht" und ständig gegenhalten muss. Was sind hier so typische Änderungen?

Wenn dir die Sitzbank zu rutschig ist gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Bank anders beziehen lassen, damit der Poppes mehr Gripp hat und man sein Gewicht beim Bremsen nicht mit den Armen abfedern muss
oder
2. Gripppads an den Tank kleben, sodass man durch nur ganz leichtes Anlegen der Knie an den Tank auch maßgeblich zur Entlastung der Arme beitragen kann.

Variante #2 habe ich selbst und will inzwischen nichtmehr ohne fahren. Gibt es von unterschiedlichen Herstellen. Ich selbst habe welche von StompGrip. Kannst du in meiner OWL auf dem letzten Bild oder im Galerie-Thread sehen.

Grüße

Das Thema abstützen beim Bremsen hat zwar nicht wirklich viel mit Autobahnfahrten zu tun, aber wenn es ums Bremsen vor Kuren geht, gibt es noch eine einfache Möglichkeit: Mit dem Hintern etwas zur Kurveninnenseite, so dass man sich mit der Innenseite des Oberschenkels am Tank abstützt. Ist nicht so anstrengend wie den Tank "zu klemmen".

Die GS und ähnliche Mopeds sind in erster Linie recht ergonomisch und komfortabel ausgelegt, dafür vermitteln die Teile kaum ein Gefühl für die Straße. Der Windschutz ist meistens recht gut. Logisch das hier kaum jemand von den Mitfahrern klagt wenn es über die lange Strecke geht.
Ich selbst habe auch die Ergonomie an meiner kleinen K4N verändert: Höhere Sitzbank, spitzerer Kniewinkel (Rasten-Adapterplatten) etwas breiterer Lenker mit einem kleinen Puig Windschild und Gripppads am Tank. Das ist für mich deutlich besser als die originale Konfiguration.
140 dauerhaft ist damit für mich kein Problem obwohl Oberkörper und Helm immer im Wind stehen. So etwas ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Eine noch bezahlbare Variante ist eine bessere Sitzbank nach eigenen Wünschen.

Allerdings ist das bei weitem kein Vergleich mit den echten Touren-Mopeds.
V-Strom, Tracer, Versys, Africa Twin/Transalp, KTM 890 SMT/Adventure, Tiger-GT. Auch auf einem echten Sport-Tourer wie die Ducati Supersport fährt es sich angenehmer - sollte man gar nicht meinen.
Daher vermute ich, über kurz oder lang wirst du zu einem anderen Moped greifen.

Das Geheimnis der Entspanntheit, ist es mMn wenn man schön lässig auf der Kiste sitzt und nach oben greifen kann,

Sprich Reiseenduro

Oder SBK Lenker

Oder
https://cimg2.ibsrv.net/cimg/www.hdforu ... 121850.jpg


Stichwort: Rise
Zu breit würd ich aber auch nicht gehen, weil das anstrengend sein kann,
immer tendenziell nach außen greifen zu müssen...

Ich würde mal ein anderes Windschild ausprobieren. Als ich meine Dicke 2009 gekauft habe, hatte sie ein transparentes Windschild. Aufgrund der nicht vorhandenen Farbe fiel mir die Größe nicht auf.
Als ich meine Felgen schwarz lackieren lies, wurde das Windschild auch mit lackiert, da sah man, bzw. ich erst die Größe. Hab das Schild dann abgemacht......ich hab mich so überrascht wie stark auf einmal der Winddruck war.
Also wieder angebaut, Aufkleber drauf und gut. Das Windschild ist von Puig, Model CS
Aber ganz klar : Windschutz geht in diesem Fall vor Optik des Bikes !