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Ideallinie
Verfasst: 25.07.2002 23:07
von Michael
Stelle mer uns ma janz dumm und frage "Wat is ene Dampfmaschin... äh ... Ideallinie"?
Um reichlich Senf wird gebeten...
Verfasst: 25.07.2002 23:10
von SV29
keine Ahnung, fahre keine Rennstrecke, sondern Landstraße. Und da gibt es wegen nicht auf letzter Rille fahrend halt eine ganze Menge Linien, die gehen, also ein Linienstreifen oder Idealstreifen!

Verfasst: 25.07.2002 23:27
von Michael
Na sowas, die Antwort wollte ich eigentlich nicht hören. Die Ideallinie heißt auf der Landstraße auch
Sicherheitslinie. Der Hintergrund meiner Frage ist auch weniger die Rennstrecke sondern Tipp 6 aus dem Start-Beitrag
dieses Threads.
SV29 hat geschrieben:Und da gibt es wegen nicht auf letzter Rille fahrend halt eine ganze Menge Linien, die gehen, also ein Linienstreifen oder Idealstreifen!
Ein Zweck der Ideallinie ist gerade, dass man
nicht auf der letzten Rille fahren muss! Sie kann doch definiert werden als die Linie, für die die Summe (genauer: Integral) der Querbeschleunigungen über die gesamte Strecke minimal ist.
Dass es nicht
die Ideallinie gibt, sondern dass die Ideallinie von vielen Parametern abhängt, sehe ich auch so (steht ja auch in den Büchern).
Verfasst: 25.07.2002 23:27
von sv wolf
Die Ideallinie ist die, auf der Du überlebst!
Im Ernst, empfehlenswerte Bücher dazu gibt es z.B.
der Kniff mit dem Knie aus dem Motorbuch Verlag
oder von Keith Code the twist with the wrist.
Alle zu finden bei amazon.de
Grüße
SV Wolf

Verfasst: 25.07.2002 23:30
von RAKMoritz
Auf der Strasse ist für mich die Ideallinie die mit der besten Übersicht über den Streckenverlauf unter Berücksichtigung der Fahrbahnbreite und des Gegenverkehrs.
Auf der Rennstrecke bin ich noch nie gefahren, da Gibt es hier Leute die dir mehr darüber sagen können.
Verfasst: 25.07.2002 23:31
von Michael
SV Wolf hat geschrieben:Die Ideallinie ist die, auf der Du überlebst!
Gefällt mir schon besser.
SV Wolf hat geschrieben:Im Ernst, empfehlenswerte Bücher dazu gibt es z.B.
der Kniff mit dem Knie aus dem Motorbuch Verlag
oder von Keith Code the twist with the wrist.
Kenn ich, hab ich. Und den Spiegel auch.
Ich wollte eigentlich, dass daraus eine lehrreiche Diskussion wird. Insbesondere für die Fahranfänger unter uns. Ich habe schon viele eine gefährliche Linie fahren sehen.
Verfasst: 25.07.2002 23:54
von Michael
RAKMoritz hat geschrieben:Auf der Strasse ist für mich die Ideallinie die mit der besten Übersicht über den Streckenverlauf unter Berücksichtigung der Fahrbahnbreite und des Gegenverkehrs.
Das ist für mich auch ein sehr wichtiger Punkt. Und das schöne ist, dass dieser Punkt mit der obengenannten Definition (Summe der Querbeschl. min.)vereinbar ist. Habe ich auf Touren in einem Gebirge mit vielen schönen Kurven gemerkt (siehe links

).
Linkskurven rechts anfahren: Radius wird größer
und man kann die Kurve weiter einsehen.
Rechtskurven links anfahren: Dito.
Ich bleibe in Rechtskurven oft lange nah an der Mitte der Fahrbahn. Dann ist man zwar näher an der Spur des Gegenverkehrs, aber man sieht ihn dafür auch eher. Das kann sicherer sein. Es gibt aber ein paar extrem unübersichtliche Kurven, wo man das besser nicht machen sollte, weil man hier nicht schnell genug ausweichen könnte. Das muss man langsam ins Gefühl kriegen. Naja, bin unsicher, ob das in diesem Abschnitt für Anfänger geeignet ist. Mir hilft es jedenfalls.
Verfasst: 25.07.2002 23:55
von sv wolf
Svmi hat geschrieben:
Ich wollte eigentlich, dass daraus eine lehrreiche Diskussion wird. Insbesondere für die Fahranfänger unter uns. Ich habe schon viele eine gefährliche Linie fahren sehen.
Ich weiss jetzt nicht ob sowas subjektives, anderen was bringen kann.
Ich habe die angeführten Bücher auch gelesen und festgestellt, daß wie beim Schifahren, Mountainbiken und anderen Sportarten wo es auch um etwas höhere Geschwindigkeiten geht, der eigene Schweinehund das größte Problem darstellt.
Nicht das ich ein Hosenscheisser wäre, aber ich fühle mich nur in einem von mir selbst (unbewusst) festgelegten Geschwindigkeits-Rahmen sicher und wohl. Andere haben was das Gasgeben angeht scheinbar keine Probleme und das noch in Situationen wo ich mitunter schon denke "na wenn das noch gut geht".
Ist schwer zu erklären.
Sagen wir mal ich bin ein sehr vorsichtiger Fahrer.
Ich nehme mir halt die üblichen Grundsätze zu Herzen die kurven aussen anzufahren und in die anvisierte Richtung zu blicken usw.
Mir sind eher manche Verhaltensweisen bzw. Strassenkollegen unverständlich die etwa hinpressen an unbekannte, nicht einsehbare Kurven, dann einfach die Fuhre umlegen und trotzdem heil rauskommen.
Mir ist es halt lieber, mitunter runterzubremsen und erst umzulegen wenn ich auch den Kurvenverlauf einsehen kann.
Die Verinnerlichung der Vorsätze in Berd Spiegels Buch bringen wirklich was, allerdings würde ich als Voraussetzung dazu ein regelmäßiges Training sehen. Im Strassenverkehr ist einfach zu wenig Zeit und Konzentration für sowas.
Grüße
SV Wolf

Verfasst: 26.07.2002 7:41
von tpl
Hi@
ich denk mal das mit den kurven außen anfahren ist das a und o auf der strasse. Vor allem dann wenns ein wenig enger wird. Es wird auch sicher mehrere gute Linien geben, die schlechten sieht man dann meist bei Anfängern die geradeaus tierisch schnell sind.
Verfasst: 26.07.2002 11:10
von Grins
habe auch "gelernt" Kurven ganz außen anzufahren,
nach dem Scheitelpunkt wird man dann automatisch enger und hat somit beim Rausbeschleunigen einen großen Teil seiner Fahrspur als Reserve, für evtl. auftretende Fahrfehler, Hindernisse etc.
Meiner Meinung ist eines der größten Probleme, wenn man manche so beobachtet, dass man zum Kurvenausgang fast oder ganz auf die Gegenfahrbahn kommen kann... und dass kann bekanntlich böse enden.

Verfasst: 26.07.2002 15:41
von svsyellow
Moin,
Kurven, Ideallinie, ...
wovon redet Ihr eigentlich?
Kurve ist doch, wenn man hinter der Ampel rechts oder links abbiegt oder ? Da im Norden fast immer alle Ampeln rot sind, wenn man ankommt, ist doch egal wie man um die Ecke fährt ...
Uwe
p.s.: Für mich ist die Ideallinie diejenige, die mich am schnellsten zum Ziel bringt ... aber welches Ziel habe ich denn eigentlich? - Ach ja eine Kurve zu finden ...
Verfasst: 26.07.2002 16:31
von svgegi
die ideallinie ist
90x60x90
gries
svgegi
Verfasst: 26.07.2002 19:17
von Grins
Jo, das ist wohl die idealste aller Ideallinien

Verfasst: 26.07.2002 19:26
von SV29
hm, könnte meinen ganz obigen Beitrag vielleicht noch ein bißchen ergänzen. Wenn ich daran denke, wie viele Anfänger Kurven fahren, nämlich auf Linien, die gänzlich außerhalb meines definierten Linienbereichs liegen.
Unter 'der Ideallinie' verstehe ich zunächst die Linie, auf der man am schnellsten durch eine Kurve kommt. Das ist auf einer Rennstrecke sinnvoll, im Straßenverkehr nicht. Daher irritierte mich der Begriff.
Im Straßenverkehr gilt eher (wie oben auch schon mehrfach referenziert), Kurven außen anzufahren, weil man da weiter sehen kann. Außen bedeutet im Einzelnen, daß ich Rechtskurven in der Regel etwa einen Meter rechts vom existierenden oder virtuellen Mittelstreifen anfahre. Dann ragt die geneigte Maschine samt Fahrer in Richtung Kurveninnerem, d.h. Motorrad und Fahrer befinden sich von links unten (Reifen) bis rechts oben (Helm) etwa in der Mitte des Fahrstreifens. Je nach Einsehbarkeit, Zustand der Straße und Gegenverkehr kann hier nach innen oder außen ausgewichen werden. Es steht also das mittlere Drittel des Fahrstreifens zur Verfügung.
Bei Linkskurven gehtes analog. Die Reifen etwa 1 Meter vom äußeren Straßenrand entfernt (ja nach Dreck, Öl ...) und der Oberkörper über der Fahrbahnmitte.
Ich hoffe, daß man sich das in etwa vorstellen kann. Ist eine grobe Vorgehensweise.
@svmi
ich kenne Bernt Spiegel ebenfalls ganz gut und weiß, daß Du ihn gern und oft zitierst. Im Laufe meines letzten Urlaubs in Italien, wo bis zu 30 Bikern (Seltenfahrer, Chopperfahrer, Gespannfahrer, ...) mit dabei waren, habe ich viele gesehen, die die Kurven total falsch angefahren sind: nämlich links zuweit innen und rechts ebenfalls zuweit innen. Teilweise konnte ich als Hinterherfahrender weiterin die Kurve schauen als der/die Vorherfahrende. Da haben auch Hinweise auf eine bessere Linie nur kurz vorgehalten.
Ein relativ unerfahrener GS-Fahrer hatte z.B. eine Spitzkehre (die Erste) innen zu schnell angefahren und ist am Kurvenausgang nach außen gegen die Felswand getragen worden: 'Ventildeckel im Arsch, Moped nicht mehr fahrbereit und Freundin mit Schock und geprellten Rippen und Ferse. Glücklicherweise kam kein Gegenverkehr.
Es war ein typischer Anfängerfehler.
In unserem Lager gibt es zwei Meinungen:
Die erste wird von den Meisten vertreten. Sie fahren spitze Kurven ganz außen, d.h. auf der Gegenspur an.
Die andere wird fast nur von mir vertreten. Ich fahre grundsätzlich nicht in den Gegenverkehr. Zumal es nicht wirklich ein Vorteil ist. Dadurch, daß die Kurve meist nicht richtig eingesehen werden kann, bremst der außenfahrende häufig zu früh und tastet sich vorsichtig in die Kurve rein. Wenn Gegenverkehr auftaucht, dann müssen beide bremsen.
hm, idle auf 15 Minuten, da breche ich am Besten mal hier ab, bevor wieder alle Beiträge als gelesen markiert werden.
Verfasst: 27.07.2002 0:53
von Michael
SV29 hat geschrieben:hm, könnte meinen ganz obigen Beitrag vielleicht noch ein bißchen ergänzen.
Hätte ich ja auch schade gefunden, wenn der er
fahrenste SV-Rider Deutschlands nicht mehr zu dem Thema gesagt hätte. Habe ja schon öfter gesehen, dass Du eine gute Linie fährst (wenn ich mir das Urteil erlauben darf).
SV29 hat geschrieben:Unter 'der Ideallinie' verstehe ich zunächst die Linie, auf der man am schnellsten durch eine Kurve kommt. Das ist auf einer Rennstrecke sinnvoll, im Straßenverkehr nicht. Daher irritierte mich der Begriff.
Hab' mir inzwischen schon gedacht, dass es so ein Missverständnis war. Viele (alle?) Techniken, die auf der Rennstrecke eingesetzt werden können um schneller zu fahren, können auf der Landstraße für mehr Sicherheit benutzt werden. Die Technik ist dieselbe, nur die Geschwindigkeit, bei der sie eingesetzt wird, ist eine andere.
Weitere Beispiele (neben Ideallinie):
- Weit vorausschauen
- Lockerheit
- Gas anlegen (sofort nach dem Gas wegnehmen)
- ...