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Eine Frage an die Bernt Spiegel - Leser

Verfasst: 03.06.2003 20:17
von SVDuja
Hi,
sagt mal, hat jemand schon mal diesen Fehlerzähler auf Seite 152 in dem Buch "Die obere Hälfte des Motorrades" benutzt?
Würd mich mal interessieren, ob das wirklich was bringt und vor allem, wo es solche Teile gibt falls der Einsatz sich lohnt.
Danke
Gruß
SVDuja

Verfasst: 03.06.2003 20:24
von Bombwurzel
Ich hab mir keinen extra Fehlerzähler gekauft - halte ich auch für überzogen.

Wenn ich Fehler mache, bestätige ich sie mit einem Druck auf den Blinkschalter. Ist ebenso effektiv. Die Fehlerzahl interessiert mich herzlich wenig, was aber sehr wirksam ist, ist dieser Druck auf den Schalter als Gedankenstütze.
So fällt mir dadurch oft auf, daß ich mehrere Fehler immer wieder mache. Ein Beispiel wäre das Gaswegnehmen in Kurven, was mir zwar selten, dennoch aber immer wieder passiert. Eine dumme und kreuzgefährliche Angewohnheit von mir.

Verfasst: 03.06.2003 20:48
von jensel
Ich mache mir die Fehler auch anders bewusst. Halt durch ein imaginäres Drücken, das hilft auch schon.

Verfasst: 03.06.2003 21:16
von sp33dfr3ak
Hätte ich so ein Teil würde ich gar nicht mehr zum Motorradfahren kommen, sonder müsste immer nur drücken... :wink: :wink: :wink: :wink:

Verfasst: 03.06.2003 22:15
von vtrquark
man muß nur bei jedem fehler laut "SCHEISSE" brüllen....

wenn man nach ´ner tour keine halsschmerzen mehr hat, dann ist man auf dem besten weg ! :lol: :lol:

...natürlich voll ernst gemeint ! :wink:

V2 gruß

Verfasst: 03.06.2003 22:39
von SanDee
Bringen solche Bücher wirklich was??? Ich hab' noch nie ein's gelesen, aber ich stelle mir die Wirkung eines guten Sicherheits oder Kurventraining mit Sicherheit effektiver vor. Mir hat mal ein Trainer die richtige Blickführung ans Herz gelegt, was mir auch wirklich was bringt, aber kann man denn wirklich mit sowas ein ganzes Buch füllen???? 8O

Verfasst: 03.06.2003 23:37
von Janosch
ich hab mir das buch auf jeden fall mal bestellt. ich denk mir da kann sich jeder das rausnehmen, was er will und dies mal versuchen.
zudem hat's sicherlich auch sehr viele hilfreiche tricks und tipps drin. ausserdem ist das buch nicht auf einen tag begrenzt, sondern man kann immer wieder das ganze durchlesen. beim fahrtraining machst du eigentlich das ganze einmal und danach wohl eher selten wieder. hab ich zumindest bei den kursen mit dem auto gemerkt.

Verfasst: 03.06.2003 23:41
von Jan Zoellner
> Bringen solche Bücher wirklich was???

Ja. Besonders an langen Winterabenden. :)

> Ich hab' noch nie ein's gelesen, aber ich stelle mir die Wirkung eines
> guten Sicherheits oder Kurventraining mit Sicherheit effektiver vor.

You get what you pay for. MaW: Das Buch ist billiger und "offline" verfügbar.

> Mir hat mal ein Trainer die richtige Blickführung ans Herz gelegt, was
> mir auch wirklich was bringt,

Und was ist der Unterschied, wenn Du es sauber begründet in einem Buch liest?

> aber kann man denn wirklich mit sowas
> ein ganzes Buch füllen????

Oh, oh. Geh mal in die nächste Uni-Bibliothek und leih Dir ein, zwei Doktorarbeiten aus... :)

Ciao
Jan

Verfasst: 04.06.2003 6:42
von SVDuja
Es geht in dem Buch ja nicht ausschliesslich ums Motorradfahren und das, was man auf dem Platz übt. Vielmehr geht es auch um Psychologie und Grenzwerte und so weiter.
Ich finde es äußerst interessant. Es trifft ja auf mehrere Bereiche des Lebens zu, nicht nur aufs Motorradfahren.
Und erst jetzt (und das Buch neigt sich langsam dem Ende) bin ich in dem Bereich der Tipps zum Trainieren angelangt (deshalb o.g. Fehlerzähler).

Ich kann mir schon vorstellen, dass der was bringt, aber nur ne Schraube antippen, ich weiß nicht - ich werds aber mal testen.

Verfasst: 04.06.2003 6:44
von Bombwurzel
Das Spiegel-Buch bring's auf jeden Fall.

Damit hab ich über den Winter das Motorradfahren gelernt, ohne in der Zeit ein einziges Mal auf dem Bock zu sitzen.
Klar, das Buch ersetzt keine Fahrpraxis, aber es gibt Tips und Anleitungen zum mentalen Training, erklärt sehr detailiert die physikalischen Gesetzmäßigkeiten und gibt einschlägige Tips zum Erlernen von nützlichen Fertigkeiten.

Als ich nach Lesen das Buches zum ersten Mal wieder auf meinem Mopped saß, war es ein ganz komisches Gefühl. Alles war plötzlich so leicht, einfach und vertraut. Gerade die mentalen Anleitungen helfen einem, sein Mopped besser zu verstehen. Ich war erstaunt, welches Feedback mir mein Motorrad vermittel, wenn man nur gelernt es zu "hören".

Allerdings ist es wichtig, daß man das Buch mit gewissem Abstand betrachtet. Wenn ich mal so ein paar Textpassagen vorgetragen haben, kam oft die Reaktion "Wenn ich beim Fahren darüber nachdenke, dann packt's mich auf Garantie auf's Maul." oder "Dann macht das Motorradfahren ja gar keinen Spass mehr."
Dabei will das Buch nur den Blick für gewisse Eventualitäten schärfen, was zumindest bei mir bis jetzt sehr gut funktioniert.

Mentale Fluchtwegsuche, abends im Bett - funktioniert prima und ist gänzlich ungefährlich.

Spiegel

Verfasst: 04.06.2003 8:06
von Gentleman
Damit hab ich über den Winter das Motorradfahren gelernt, ohne in der Zeit ein einziges Mal auf dem Bock zu sitzen.
8O 8O 8O :?: :!:

:) grins

Verfasst: 04.06.2003 8:55
von SV29
Hi zusammen,

ich habe das erste Drittel des Buches während meiner Führerscheinmacherei gelesen, und noch die einen oder anderen Tricks, mit denen blutigen Anfänger gefahrlos etwas Gefühl für das Moped entwickeln können.

@SVDuja

> sagt mal, hat jemand schon mal diesen Fehlerzähler auf Seite 152 in dem Buch "Die obere Hälfte des Motorrades" benutzt?
Würd mich mal interessieren, ob das wirklich was bringt und vor allem, wo es solche Teile gibt falls der Einsatz sich lohnt.

Fehler erkennen und sich bewußt machen ist m.E. nach das, was dort deutlich werden soll. Ich habe mich lange und intensiv damit beschäftigt und eine große Anzahl von kleinen Fehlern benannt (naja, so im Kopf, keine Liste).
Ich habe mir angewöhnt, jeden noch so kleinen Fehler als solchen zu registrieren. Einen Fehlerzähler, so wie beschrieben, habe ich nicht. Ich denke, daß jeder da seine eigene Methode entwickeln sollte.
Wichtig ist, sich damit zu befassen.

@Bombwurzel

> Ich hab mir keinen extra Fehlerzähler gekauft - halte ich auch für überzogen.

Wenn ich Fehler mache, bestätige ich sie mit einem Druck auf den Blinkschalter. Ist

Das ist z.B. auch eine Möglichkeit. Wenn Du aber eine Sache zu häufig machst, dann kannst Du Dir auch einen Zettel ans Cockpit kleben (z.B. nicht bremsen ;-).

@ speedfreak (e=3)

> Hätte ich so ein Teil würde ich gar nicht mehr zum Motorradfahren kommen, sonder müsste immer nur drücken...

Genau, nicht zuviel auf einmal. Als ich meinen Lappen hatte, habe ich Bernt Spiegel ganz schnell vergessen bis auf eines: NICHT IN KURVEN BREMSEN. Das war auch gut so, denn damals hatte ich noch keine Feinmotorik entwickelt.

@ SanDee

> ringen solche Bücher wirklich was???

Ich denke schon. Es geht dabei in erster Linie um das Lernen lernen, d.h. wie man was warum lernen kann so als Mensch. Und aus diesen Informationen kann sich jeder selbst seine Methoden entwickeln.

> Ich hab' noch nie ein's gelesen, aber ich stelle mir die Wirkung eines guten Sicherheits oder Kurventraining mit Sicherheit effektiver vor.

Einmal durchgelesen haben sollte es wohl jeder mal (nicht alles, erste und letzte Drittel und Tips)

Das eine schließt das andere nicht aus, oder auf zwei Beinen steht es sich besser, auf dreien sogar allein. Jeder hat so seine favoriserten Vorlieben, sich neue Dinge anzueignen.



> Mir hat mal ein Trainer die richtige Blickführung ans Herz gelegt, was mir auch wirklich was bringt, aber kann man denn wirklich mit sowas ein ganzes Buch füllen????

Ich habe anfangs viele gefragt, wo ich hingucken soll: weit nach vorn. Habs probiert und wäre fast auf die Nase geflogen. Inzwischen habe ich meine eigene Blickführung herausgefunden, und die ist einfach mit: 'weit nach vorn' nur unzureichend beschrieben.

Die Blickführung ist superwichtig, aber allein durchs gucken kommt man nicht gut durch die Kurven.

nun, da steht schon einiges interessantes drin ..., vielleicht nicht für jeden.

@ Bombwurzel

> Allerdings ist es wichtig, daß man das Buch mit gewissem Abstand betrachtet. Wenn ich mal so ein paar Textpassagen vorgetragen haben, kam oft die Reaktion "Wenn ich beim Fahren darüber nachdenke, dann packt's mich auf Garantie auf's Maul." oder "Dann macht das Motorradfahren ja gar keinen Spass mehr."

Stimmt schon, habs auch alles am Anfang vergessen und eigentlich meine eigene Methoden und Fertigkeiten entwickelt. Aber mit den Informationen aus dem Buch war das schon etwas einfacher.

Ich habe anfangs in kurven häufig die Leitplanke oder die scharfen STützen darunter angesehen und mir die Konsequenzen im Falle eines Falles vor Augen gehalten. Und es hieß so schön: Guck nicht hin, darfst Du nicht daran denken.
Nun, ich habe so lange hingeguckt, bis ich es vergessen habe. Interessanter sind ja die Gründe, warum ich überhaupt hinschaue. Sich einfach zum NIchthingucken zwingen, halte ich für falsch. Besser ist es, die Gründe zum Hingucken herauszufinden und eliminieren. Womit die Ursache dann wech wäre.... und dann erst fängt der Spaß an.


> Dabei will das Buch nur den Blick für gewisse Eventualitäten schärfen, was zumindest bei mir bis jetzt sehr gut funktioniert.

genau, bei mir auch. Es ist manchmal interessant zu erleben, wie sich manche Leute beim (Auto-)fahren verhalten, wenn sie merken, daß andere offensichtlich Fehler machen werden... Mit dem Moped habe ich mir angewöhnt, das vorauszusehen und kommentarlos zu umgehen. Mich interessieren die Fahrfehler anderer einfach nicht. Ich pass auf, daß MIR nix passiert - fertig!

> Mentale Fluchtwegsuche, abends im Bett - funktioniert prima und ist gänzlich ungefährlich.

Stimmt, ich kenne Leute, die wissen gar nicht, daß es sowas gibt ... halten auf der Beschleunigungsspur vor der breiten weißen Linie an ... Fahren nicht über ROT, wenn hinter ihnen der Rettungswagen hupt ... sehen in der Kurve nicht den schmalen rollsplittfreien Streifen, der sie flugfrei durch diese bringen kann ...

Ich fahre nur in Freiräume rein, Bereiche, wo sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit niemand hinbewegen kann, während ich mich da aufhalte.

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... und in der Praxis werden die Abweichungen von der Theorie als Fehler deutlich, und die gilt es zu erkennen und zu vermeiden.

Gruß S.

Verfasst: 04.06.2003 17:56
von SVDuja
SV29 hat geschrieben:Fehler erkennen und sich bewußt machen ist m.E. nach das, was dort deutlich werden soll. Ich habe mich lange und intensiv damit beschäftigt und eine große Anzahl von kleinen Fehlern benannt (naja, so im Kopf, keine Liste).
seh ich ja ein, das die Fehlererkennung wichtig ist, aber mir ging es jetzt echt um das Gerät
Bombwurzel hat geschrieben:Wenn ich Fehler mache, bestätige ich sie mit einem Druck auf den Blinkschalter
Werd ich dann auch mal versuchen, hoffentlich blink ich dann nicht ständig durch die Gegend und muss den dann noch mal drücken, weil ja Fehler :wink:
SV29 hat geschrieben:Als ich meinen Lappen hatte, habe ich Bernt Spiegel ganz schnell vergessen bis auf eines: NICHT IN KURVEN BREMSEN. Das war auch gut so, denn damals hatte ich noch keine Feinmotorik entwickelt.
Das raff ich sowieso nicht, diesen Satz hat mir auch mein Fahrlehrer eingebleut bis zum letzten, denn bremsen in der Kurve würde einen ja sofort hinwerfen. So, aber ich fahr mit meinen paar km praxis ja sicher kurven megalahm an, so dass ich eigentlich nicht drin bremsen müsste und dennoch kommt es öfters vor. Beispiel: langgezogene Kurve und in der Kurve (ohne das man es weit vorher sehen konnte war dort plötzlich wegen einer Baustelle eine provisorische Ampel, ich also scharf gebremst und selbstverständlich in höchster Panik, da ich ja sofort damit rechnete, mich hinzulegen, zumal dort auch noch Baustellendreck lag. Aber nix passierte, ich stand brav und frag mich bis heute, warum eigentlich. Also dass es nicht so sinnvoll ist in Kurven zu bremsen, das seh ich ja ein, aber die Behauptung, dass wer in Kurven bremst sofort liegt, die kann ja nicht stimmen. Aber es ruft bei mir Angstgefühle für Kurven hervor.


@SV29: nächste Woche fahr ich meine erste Tour :D 3 Nächte bzw. 4 Tage an die Mosel in eine "bikerfreundliche Pension". Freu mich total, denn ich hoffe, da viele km zusammenzubekommen, sofern mein Arm mitspielt (letztens 145 km ohne Autobahn unterwegs und ich konnt den Arm wegwerfen). Danach können wir sicherlich wenn Du Lust hast mal ein kurzes Tourchen zusammenfahren in OB, allerdings nur, wenn Du nicht ganz so rast :wink: , das kannst dann machen, wenn ich wieder weg bin :roll:

Gruß
Duja

Verfasst: 04.06.2003 20:37
von SanDee
@ SVDuja: Die Gefahr sind Schreckbremsungen in Schräglage. Man kann sehr wohl in Kurven bremsen, aber eben nur sehr dosiert.

Es ist aber ein typischer Anfängerfehler, wenn man in der Kurve Angst vor der eigenen Courage bekommt, die Bremse zu ziehen. vor ca. 6 Wochen hat sich mein Freund bei so einer Gelegenheit hingelegt.

Wenn eine Kurve zumacht, geht eben meist noch viel mehr als Du denkst, dann ich eben mehr noch mehr Schräglage angesagt. Aber wenn z.B. ein LKW in der Kurve steht, würde ich versuchen, das Moped aufzurichten, und dann mit allem zu Bremsen was ich habe, aber dann geht es eben geradeaus...

Verfasst: 04.06.2003 20:40
von SanDee
@SVDuja: Wenn Du übrigends mal Lust auf ne "Feierabendtour" hast, sooooo weit können wir ja nicht auseinander wohnen....