Schräglagengefühle . . .


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Mel650S


Schräglagengefühle . . .

#1

Beitrag von Mel650S » 15.06.2009 7:08

Moinsen,

Nach vielen beinahe philosophischen fragen die mir beim gedanken ans motorradfahren durch den kopf gingen, wie Warum entleeren sich Vögel spätestens 6 stunden nach einer komplett reinigung auf meinem Motorrad oder Ist es wirklich möglich das ein Großtstadt-Prolet annimmt an einer Ampel mit seinem 328i ne große chance zu haben . . . geht mir nun folgendes durch den Kopf:

Was für ein gefühl ist das eigentlich wenn man den Punkt der schräglage erreicht und überschreitet bei dem das Motorrad anfäng selbst der Kurve zu folgen ?

Ich kam auf diese für mich doch sehr interessante frage als ich heute nach dem Sonntagsessen bei meiner mutter auf dem Weg nachhause mit ca. 85km/h eine 180° standard autobahnabfahrt durchfuhr (standard=50m Radius, übrigens Hamburg Othmarschen).

War vorher schon eine kurve mit deutlich größerem Radius (abfahrt Heimfeld-harburg aus richtung Norden kommend, falls ein Nordlicht diese kennen sollte) mit guten 130-140 gefahren und hatte dabei nicht dieses gefühl. Damit kann ich schonmal für mich ausschließen das es lediglich die geschwindigkeit und schräglage ansicht ist . . . (kurzer schwenk zur glückseeligkeit des SV fahrers :D dem Honda VTR SP2 Fahrer der in seinem Arlen Ness dress mit wenig schräglage aber viel hang off ;) darunter eierte und von mir außen überholt wurde konnte ich leider durch sein getöntes Visier die schamesröte nicht ansehen :D )

Achja benennen sollte ich es noch . . .

Ich fühle mich und die Maschine ab einem gewissen punkt "Schwerelos".

Soll jetzt nicht romantisch klingen oder so. Aber es gibt da halt einen punkt an dem die maschine in die kurve hineinfällt und mit extrem wenig kraftaufwand auf spur gehalten werden kann.

Ich will jetzt hiermit nicht sagen ich würd besonders derbe toll kurven fahren , denn das tue ich mit sicherheit nicht !

Mich würde nur mal interessieren , um mir selbst evtl darüber auch klarer zu werden, womit ihr diesen Moment vergleichen würdet.

(falls wen der fahrtechnische und Motorradtechnische aspekt in diesem zusammenhang interessiert . . . Ich fahr wenns ernst gemeint ist ganz ganz dezenten hang off, oberkörper weit nach vorn und hals lang ;) das moped ist fahrwerkseitig lediglich mit wirth federn , 10er Öl und Piro 2er ausgestattet 2,4 und 2,7 bar luftdruck.)

Achja ich schreib gern viel . . .

Aber nach 24 stunden wach sein und nachtschicht darf man das :)

Würd mich über eure erläuterungen freuen, ist für mich eines der gefühle die das Motorradfahren besonders machen !

Gruß, Mel

Marco84


Re: Schräglagengefühle . . .

#2

Beitrag von Marco84 » 15.06.2009 19:16

Hm... schwer zu interpretieren. Aber ich denke es hat was mit dem "Flow" zu tun, was du meinst.

Ist wohl der Zeitpunkt, an dem du eine Kurve so optimal erwischst, dass du kaum noch etwas beitragen musst (z.B. Schräglage oder Gas korrigieren)
Folge: Alles geschieht halb- bis vollautomatisch, dein Unterbewusstsein hat die Oberhand und die oft störende Ich-Person bleibt eine Zeit lang außen vor. (Wer Bernt Spiegel gelesen hat, weiß wovon ich rede)

Man kann es auch als "verschmelzen mit dem Motorrad" bezeichnen.

Schätze dadurch stellt sich bei dir obiges Gefühl ein...

Oder? :mrgreen:

TronWorrior
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Re: Schräglagengefühle . . .

#3

Beitrag von TronWorrior » 15.06.2009 19:42

HI!

ich finde man wird eins mit seiner maschine. wenn ich sehe, dass der asphalt gut ist und gute kurven kommen, bekomme ich schon ein grinsen unter dem helm, wenn ich dann noch die strecke kenne, gibt nur noch 45°^^... (kleiner scherz)

nein scherz, vollgas auf die kurve, eweng früher bremsen aber hart, dass man noch reserven hat, wenn man sich doch etwas verschätzt. dann "kurven innere hüfte" einschieben, knie leicht raus, arsch leicht in den kurvenscheitelpunkt und dann einfach reinlegen und sauber seinen strich ziehen^^...
ich finde, wenn man max. schräglage hat, ist es so, also ob die zeit still steht für einen kurzen moment. wie schon gesagt, man ist eins mit der maschine.

was ich dann besonders geil finde, wenn man wirklich merkt wie weit man unten ist, ich denke dann öfters, wenn du jetzt den arm ausstreckst, berühste mit dem handschuh den boden^^... (ob ich wirklich soweit unten bin, damit das funktioniert, weis ich nicht, glaube ich auch nicht, aber das gefühl davon ist einfach nur geil)

und dann am scheitelpunkt wieder langsam ans gas und dann härter, bis se sich durchs gas geben aufrichtet.

aber natürlich hat alles 2 medailen, besonders wenn man ne strecke nicht kennt, nach ner kurve, denke ich auch sehr oft, verdammt, die wäre noch schneller gegangen^^...

cu
Fährt jetzt leider ne GIXXER, im Herzen ist er aber immernoch SV FAN!!!!

Deswegen treibe ich mich hier noch ab und zu herum^^....

Andy


Re: Schräglagengefühle . . .

#4

Beitrag von Andy » 16.06.2009 14:23

Hi,

lieber nach der Kurve denken "die wäre aber noch schneller gegangen" als "warum bin ich im Krankenhaus, wie kaputt ist mein Mopped" :lol:

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Re: Schräglagengefühle . . .

#5

Beitrag von foobar423 » 16.06.2009 22:34

Der "Flow", wenn wir mal bei der Bezeichnung bleiben wollen, stellt sich bei mir interessanterweise auch nur ein wenn ich alleine rumfahre. In der Gruppe wird das irgendwie nix, vielleicht weil man die Gruppenmitglieder immer im Auge behält oder so.
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Raider


Re: Schräglagengefühle . . .

#6

Beitrag von Raider » 16.06.2009 22:42

Ich habe auch öfters das Gefühl, dass ich durch Linkskurven besser durchkomme, als durch Rechtskurven bzw. ich traue mir in Linkskurven mehr zu. Sprich mit mehr Schräglage und höherer Geschwindigkeit

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Jonny
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Re: Schräglagengefühle . . .

#7

Beitrag von Jonny » 16.06.2009 22:51

In der Linkskurve hast du mehr Spielraum, die Kurve ist größer. In der Rechtskurve ist rehchts nur der Rasen bzw. die Leitplanke und im Negativfall kommt dir nochn Auto relativ nahe, wenn es die Kurve etwas kratzt und über die Mittellinie drüberschaut...

Habe diese Stelle auch schon hin und wieder gehabt, aber ich glaube, das lag eher an dem Fahrbahnbelag, weil ich eigentlich bis zur Fußraste ein gutes Gefühl hab, egal welche Seite. Aber bei mir auch: Nur alleine, höchstens zu zweit mit meinem Raserkumpel, mit den anderen geht sowas net.

MFG Jonny

2.biker


Re: Schräglagengefühle . . .

#8

Beitrag von 2.biker » 19.06.2009 20:24

hallo fahre viel im harz mein hinterrad sagt mir ich bin kurz vor der abrisskante ca. 2mm aber die angstnippel sind noch sauber wie weit geht es noch mfg.

steffen1660


Re: Schräglagengefühle . . .

#9

Beitrag von steffen1660 » 19.06.2009 20:50

2.biker hat geschrieben:hallo fahre viel im harz mein hinterrad sagt mir ich bin kurz vor der abrisskante ca. 2mm aber die angstnippel sind noch sauber wie weit geht es noch mfg.

so weit wie du dich sicher fühlst ! :wink:

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Re: Schräglagengefühle . . .

#10

Beitrag von TronWorrior » 19.06.2009 20:51

Mein instruktor hat gesagt, dass man einen reifen unter normalen bedingungen, tockener guter asphalt porblemlos bis an die reifenkante abfahren kann. die grenze legen die hersteller gemeinsam mit den reifenfirmen fest, soll heißen, bevor der reifen seine haftung verliert schleift, kratzt irgendwas am motorrad, um dem fahrer dann den grenzbereich anzuzeigen.

was fährst du?

cu
Fährt jetzt leider ne GIXXER, im Herzen ist er aber immernoch SV FAN!!!!

Deswegen treibe ich mich hier noch ab und zu herum^^....

2.biker


Re: Schräglagengefühle . . .

#11

Beitrag von 2.biker » 19.06.2009 21:28

fahre sv 650 mfg

2.biker


Re: Schräglagengefühle . . .

#12

Beitrag von 2.biker » 19.06.2009 21:32

he steffen 1660 du hast recht danke mfg

RolandF


Re: Schräglagengefühle . . .

#13

Beitrag von RolandF » 19.06.2009 22:28

Mag vielleicht OT sein, aber hat ja auch was mit dem Gefühl für Fahren in Schräglage zu tun:

Generell bin ich eigentlich kein Heizer. Ich bin Fahranfänger und bin noch am Lernen. Wenn ich versuche, mich an Grenzen zu begeben, dann suche ich mir eine kurze Stecke raus und fahre sie (wie in diesem Fall) immer wieder hin und her mit jedem mal ein bisschen mehr Schräglage, Geschwindigkeit, Beschleunigung, ... um ein Gefühl für die Maschine, die wirkenden Kräfte und die Grenzen zu bekommen.

Wieauchimmer: Bei mir setzt ab und an mal die Stiefelspitze auf und ich wollte mich heute mal rantasten, ob nicht auch die Fußraste möglich ist, wenn ich den Fuß soweit wie möglich nach innen drehe.
1. Versuch: Linkskurve, leichtes Kratzen der Fußraste, ist spürbar hochgeklappt. Erst zuhause habe ich festgestellt, dass auch der Schalthebel ein bisschen mitaufgesetzt hat.
2. Versuch: Rückweg, also Rechtsrum... starkes Kratzen von Fußraste und Bremshebel... der Hebel hat nach den Abriebspuren deutlich mehr und heftiger geschabt als der Nippel der Raste (die gefühlsmäßíg wenig oder gar nicht hochgeklappt ist). Der blöde Hebel hätte mich fast aus der Kurve gehebelt, wenigstens hat sich das so angefühlt. Die ganze Fuhre hat geschlingert, ich hab zugesehen, dass ich das Mopped wieder aufrichte. Ist kurvenausgangs passiert.
Was war das? Gripverlust am Hinterrad oder hat mich der Fußbremshebel tatsächlich fast "ausgehebelt"?

Mein Fazit: Ich weiß jetzt, was möglich ist (die hintere Reifenkante hat immernoch ein paar Millimeter, vorn bin ich auf der Kante) und ich fahre nächste Woche los und werde nach Stiefeln mit auswechselbarer Schleifkante suchen und anfangen auf eine vernünftige Lederkombi zu sparen.

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Re: Schräglagengefühle . . .

#14

Beitrag von Skeletor » 19.06.2009 22:42

RolandF hat geschrieben:...der Schalthebel ein bisschen mitaufgesetzt hat.
... starkes Kratzen von Fußraste und Bremshebel... hätte mich fast aus der Kurve gehebelt, wenigstens hat sich das so angefühlt. Die ganze Fuhre hat geschlingert,
Was war das? Gripverlust am Hinterrad oder hat mich der Fußbremshebel tatsächlich fast "ausgehebelt"?
Hi!

Also spätestens, wenn ich erkannt habe, dass irgendwas anderes als die Fußrasten schleifen, hör ich auf und mach wieder langsam. Aber nach dem Schalthebel auch noch den Bremshebel auszuprobieren, ist schon recht mutig :wink:
Kannst mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es dich fast ausgehebelt hat. Leider gibt die Hebelei unten nicht so schön nach wie die Rasten und das ist schon sehr gefährlich. Ich habe mich deswegen auch schon einmal fast hingelegt, weil der Reifen immer weiter runter ging...

In solchen Fällen heißt es dann Fußhebel nachstellen, so weit es geht, die Rasten zurück verlegen, oder aber einfach zusammenreißen :wink:

Gruß


*edit zum topic:
Ich kenne dieses Flow-Gefühl in den Kurven auch. Und wenn für eine Tour keine Kurven eingeplant sind, um diese Sucht zu befriedigen, fahr ich gar nicht erst los :) *

SV Biker


Re: Schräglagengefühle . . .

#15

Beitrag von SV Biker » 19.06.2009 23:06

RolandF hat geschrieben:
Wieauchimmer: Bei mir setzt ab und an mal die Stiefelspitze auf und ich wollte mich heute mal rantasten, ob nicht auch die Fußraste möglich ist, wenn ich den Fuß soweit wie möglich nach innen drehe.
Du solltest evtl. mal versuchen die Füße zwischen Fußballen und großem Zeh auf die Rasten zu stellen.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit hast du dadurch nicht nur sehr viel mehr Gefühl für dein Bike, du wirst auch mit den Stiefeln keinen Kontakt zur Strasse mehr haben .

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