Mein erster Motorradklau


Allgemeine Gesprächsthemen, Fragen und Antworten.
RolandF


Mein erster Motorradklau

#1

Beitrag von RolandF » 12.09.2009 17:44

Hallo Leute,
eben habe ich zum ersten mal ein Motorrad geklaut. - Na gut, ich hatte den Schlüssel und es war mein eigenes. :) Angel

Passiert ist mir das ganze in Friedberg (Hessen): Ich hatte meine Mühle wie üblich mit Lenkersperre und Bremsscheibenschloss gesichert, kam nach etwa einer Stunde wieder zurück, will das Bremsscheibenschloss aufschließen und stelle fest, dass der Schlüssel nicht mehr reinpasst. 8O Der innere Ring des Schlosses war gegenüber dem Äußeren verdreht, keine Chance, da noch einen Schlüssel reinzukriegen. Nach ein paar Minuten des Ärgerns und Rumprobierens habe ich meinen Stiefvater angerufen, der im Nachbarort unterwegs war, der hat mir netterweise aus dem Baumarkt eine kleine Eisensäge besorgt, mit der wir den Bügel des Schlosses in etwa 20 Minuten durchgesägt hatten.
Erst ganz am Ende, als ich schon beide Teile vom Schloss in der Hand hielt, bin ich von Passanten angesprochen worden, ob ich den Schlüssel fürs Motorrad denn auch hätte... *kopfschüttel* Es darf doch nicht sein, dass irgendeiner in Motorradklamotten sich an einer Maschine zu schaffen macht und das ist dann völlig normal und in Ordnung, "wird schon seine sein"... :( hell

Das Schloss war von einer italienischen Firma "Luma" und es hat seinen Zweck erfüllt.
Meiner Meinung nach kann die Beschädigung des Schlosses nur dadurch kommen, dass jemand versucht hat, selbiges aufzubrechen - oder?
Ich hoffe nur, Bremsscheibe hat durch die Sägerei nicht gelitten... Ne Sauerei war das auf jeden Fall.

...so long...

steff


Re: Mein erster Motorradklau

#2

Beitrag von steff » 12.09.2009 19:09

hi,


Hört sich komisch an.

Ich nehme mal stark an, dass das Schloss einen normalen Schließzylinder mit 5 Stiften hat. So ein Schloss kann man nur mit sehr sehr viel Gewalt zerstören (und zwar sowohl den Bügel, als auch den Schließmechanismus an sich), indem man einen Stift (hier kann es nur der erste sein) abbricht, indem man z.B. einen Schraubendreher hineinrammt.

Öffnen kann man dadurch das Schloss zwar nicht, aber es ist halt danach kaputt, d.h. es lässt sich auch nicht mehr mit dem Schlüssel öffnen.


Allerdings sind diese Schlösser trotzdem alles andere als sicher. In der Regel benötigt jemand, der etwas Ahnung hat keine 15 Sekunden, dann ist es offen - und das ohne sichtbare Spuren. Stichwort: Lockpicking

Durch mein Hobby spreche ich da ein wenig aus Erfahrung. Über ein Bild des Schlosses würde ich mich freuen. Aber deiner Beschreibung nach, kann man eher von einem Lausbuben-Streich, als von einem versuchten Diebstahl sprechen, da niemand im Schließmechanismus herumpfriemelt, der nicht weiß, was er zu tun hat, um das Schloss zu entsperren...

Ich persönlich verwende kein Bremsscheibenschloss, was aber eher an der ruhigen Gegend liegt, in der ich wohne. Hier braucht man sowas zum Glück nicht. Und selbst wenn: Sicherheit gibt das definitiv nicht, nur einen kleinen Zeitvorteil, der vermutlich einige Diebe abschreckt.

Wenn die Leute wüssten, wie unsicher diese ganzen "Sicherheitsschlösser" tatsächlich sind, würden einige nicht mehr ruhig schlafen können...


Gruß,
steff

Benutzeravatar
Roughneck-Alpha
SV-Rider
Beiträge: 18525
Registriert: 09.05.2009 12:45
Wohnort: Schönster Stadtteil Ostdeutschlands
Kontaktdaten:

SVrider:

Re: Mein erster Motorradklau

#3

Beitrag von Roughneck-Alpha » 12.09.2009 19:43

Angeblich soll man solche Schlösser wohl auch mit Eisspray und Hammer ausreichend zerstören können.Einfach in den Schließzylinder sprühen und dann mit dem Hammer raufschlagen.Wie geschrieben: angeblich.
Dieser Post wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gueltig.




Verkaufe:

Tourenstummel SV 1000 S ab 2003:

1 x RaiRoTec 50mm Erhoehung geeignet fuer USD-Umbau
1 x Original SUZUKI 30mm Erhoehung
.

Benutzeravatar
Mad Marc
SV-Rider
Beiträge: 288
Registriert: 24.10.2006 13:36
Wohnort: Rheinland
Kontaktdaten:

SVrider:

Re: Mein erster Motorradklau

#4

Beitrag von Mad Marc » 12.09.2009 21:40

Roughneck-Alpha hat geschrieben:Angeblich soll man solche Schlösser wohl auch mit Eisspray und Hammer ausreichend zerstören können.Einfach in den Schließzylinder sprühen und dann mit dem Hammer raufschlagen.Wie geschrieben: angeblich.
Kenn ich anders: Alte Bügelschlösser konnte man mit Eisspray und Hammer zerstören in dem man den Bügel eingesprüht hat und dann einmal feste mit dem Hammer drauf. Dadurch ist der Stahl gerissen und man konnte das Schloss von Felge und Laterne ziehen. Ist bei modernen Schlössern wohl so nicht mehr möglich, wurde ne andere Legierung gemischt...

RolandF


Re: Mein erster Motorradklau

#5

Beitrag von RolandF » 12.09.2009 22:57

Ich habe leider gerade keine Digicam hier, aber ich werde morgen Abend Fotos nachreichen... durch meine Versuche, dass Schloss doch noch in die richtige Position zu bringen hab ich natürlich einige Macken reingemacht, die waren vorher nicht da.

Es war so eine Art Schloss:
Bild noch ein Bild, und noch eins

Dass man dieses Schloss mit Eisspray kleinkriegen könnte, glaube ich persönlich nicht, entweder kriegt man den Bügel nicht weit genug runtergekühlt (der erscheint mir ziemlich massiv) oder aber man zerdeppert mit der Aktion die ganze Bremsscheibe.


Mir war schon klar, dass, wenn man will, die Maschine trotzdem mehr oder minder problemlos wird klauen können - vier Männer, zwei Metallstangen durch die Felgen, ein Kleintransporter und die Sache ist gegessen. :|
Nur... was lohnt sich denn sonst noch als Diebstahlschutz?

Benutzeravatar
utzibbg
SV-Rider
Beiträge: 1459
Registriert: 29.05.2008 22:08
Wohnort: Bamberg

SVrider:

Re: Mein erster Motorradklau

#6

Beitrag von utzibbg » 13.09.2009 8:59

Die Schlösser sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Bei meinem ist vom Rundschlüssel ein Teil rausgebrochen und hab mein Schloss deshalb auch nicht mehr aufbekommen. Zum Glück wars da aber nicht an der Bremsscheibe.
Eine gewisse Abschreckung geben die Schlösser vielleicht, aber wirklich helfen tun sie nicht. Meistens kommen die Diebe doch eh mit dem Transporter. Richtigen Diebstahlschutz bietet nur eine Garage.
Daß ich meine Meinung geändert habe, ändert nichts an der Tatsache, daß ich recht habe :,)
grüssle utzi :D Rennen Oschersleben
Verfolgung V-Max
Stecknuss Schwingenachse, Motorhalterung und Galbelholm-Werkzeug zu verleihen - Anfragen per PN

steff


Re: Mein erster Motorradklau

#7

Beitrag von steff » 13.09.2009 11:53

hmmm, ok. dachte es wäre ein "normales" Schloss gewesen, wie es auch in den meisten Haustüren verbaut wird (vom Schließmechanismus her, nicht vom aussehen)


Das von dir verwendete wird aber nach dem gleichen Prinzip entsperrt - also "geknackt": man macht sich das Spiel zu Nutze, welches die einzelnen Stifte haben. Mit einem Spanner wird eine Drehbewegung ausgeübt, als wolle man den "Schlüssel" drehen. Gleichzeitig werden die Kernstifte nach hinten geschoben, bis sich aufgrund des gleichzeitigen Drehmoments die Gehäusestifte verkanten. So arbeitet man sich von Stift zu Stift und wenn sich der letzt auch verkantet hat, ist das Schloss entsperrt. Das Verkanten wird jeweilis durch ein feines "Klicken" und eine minimale Bewegung des Spanners in Drehrichtung angezeigt.

Ein Schlüsseldienst macht übrigens nichts anderes, um Schlösser zu entsperren. Meistens jedenfalls. Praktisch gibt es kein Schloss (welches nach diesem Schließprinzip arbeitet), das man nicht nach dieser Methode öffnen kann. In der Theorie kann man natürlich annehmen, dass Null Spiel vorhanden ist, aber das ist nicht umsetzbar - auch nicht durch modernste CNC-Technik bei der Fertigung.


hier mal ein Bild von so einer Aktion: http://www.slingadeski.shaigar.net/lock ... icking.jpg

Ich hoffe, man kann das beschriebene verstehen, bzw. anhand des Bilds nachvollziehen.


Auf jedenfall würde ein normaler Besitzer eines solchen Schlosses nie einen versuchten Diebstahl als solchen bemerken, wenn nach dieser Methode gearbeitet wird. Wenn jemand Gewalt anwendet, siehts schon wieder anders aus, aber da sind die Erfolgschancen auch bedeutend geringer...


Naja, soviel zu dem kleinen Exkurs "Lockpicking"... :D


Gruß,
steff

Ugly


Re: Mein erster Motorradklau

#8

Beitrag von Ugly » 13.09.2009 18:51

Ich habe dieses Jahr auch schon ein Bremsscheibenschloss knacken müssen! Hatte den Schlüssel meines XENA Schlosses verlegt und es sollte in die Alpen gehen. Also Sirene abgebaut ca 1min und dann mit nem Dremel zerflext ca 20min.

P.S. ich hab den Schlüssel 2 Monate später wieder gefunden :(

RolandF


Re: Mein erster Motorradklau

#9

Beitrag von RolandF » 15.09.2009 12:55

So, jetzt hab ich ein paar Bilder.
Vor meinen Öffnungsversuchen war das Schloss quasi unbeschädigt (ein paar Macken, aber nicht so wie jetzt).
DSC01743.JPG
Beide Teile... glatt durchgesägt.
DSC01743.JPG (63.97 KiB) 2245 mal betrachtet
DSC01745.JPG
DSC01745.JPG (68.95 KiB) 2245 mal betrachtet
DSC01749.JPG
Das Schloss
DSC01749.JPG (74.06 KiB) 2245 mal betrachtet

steff


Re: Mein erster Motorradklau

#10

Beitrag von steff » 15.09.2009 14:30

wenns dich beruhigt: derjenige, der das gemacaht hat, hat vermutlich noch nie ein Schloss ohne Schlüssel entsperrt. Das war kein Profi :D


Wirst du dir wieder ein neues zulegen?


Gruß,
steff

Jan Zoellner
Administrator
Beiträge: 4768
Registriert: 12.04.2002 11:10
Wohnort: Radebeul

SVrider:

Re: Mein erster Motorradklau

#11

Beitrag von Jan Zoellner » 15.09.2009 15:00

steff hat geschrieben:Das von dir verwendete wird aber nach dem gleichen Prinzip entsperrt - also "geknackt": man macht sich das Spiel zu Nutze, welches die einzelnen Stifte haben. Mit einem Spanner wird eine Drehbewegung ausgeübt, als wolle man den "Schlüssel" drehen. Gleichzeitig werden die Kernstifte nach hinten geschoben, bis sich aufgrund des gleichzeitigen Drehmoments die Gehäusestifte verkanten. So arbeitet man sich von Stift zu Stift und wenn sich der letzt auch verkantet hat, ist das Schloss entsperrt. Das Verkanten wird jeweilis durch ein feines "Klicken" und eine minimale Bewegung des Spanners in Drehrichtung angezeigt.
Oder man hat es mit einem alten Kryptonite-Schloß zu tun, da konnte man das sogar mit ner Kugelschreiberhülse machen. Gab dann eine (für Kryptonite ziemlich teure) Umtauschaktion.

Bei meinem Fahrradschloß war übrigens das "verdreht"-Problem auch mal (es ist jetzt 15 Jahre alt, ich schiebe es einfach darauf). Ich hab einfach die äußere Nase am Schlüssel abgefeilt (an ner Betonplatte) und konnte das Schloß dann wieder bedienen.
Ja, es ist jetzt *noch* unsicherer als zuvor (es ist ein Kryptonite :)), aber so klauinteressant ist mein Citydampfer vermutlich nicht. Irgendwann gibts aber ein neues, der Elan ist aber nicht sehr groß...

Ciao
Jan
--
If ya don´t spend the most money on tires and gas, ya ain´t havin´ enough fun.

jacksparrow


Re: Mein erster Motorradklau

#12

Beitrag von jacksparrow » 17.09.2009 3:47

Servus !!!

Glaubt die Sache mit dem Eisspray bloß nicht. Um Metall zerbrechen zu können wenn man es runterkühlt muß es schon sehr kalt sein . Mit normalem Eisspray völlig unmöglich. Übrigens ein solches Eisspray könnte man auch nicht auf die Haut sprühen,das gäb ziemliche Verbrennungen.

Gruß Marco !!! :) cross

Jan Zoellner
Administrator
Beiträge: 4768
Registriert: 12.04.2002 11:10
Wohnort: Radebeul

SVrider:

Re: Mein erster Motorradklau

#13

Beitrag von Jan Zoellner » 17.09.2009 9:04

jacksparrow hat geschrieben:Mit normalem Eisspray völlig unmöglich.
Deswegen wurde auch flüssiger Stickstoff verwendet. Aber selbst das geht wohl eher nicht, wenn ich mich an die letzten Tests dazu erinnere. Als das damals "revolutionäre" Kryptonite New York Lock rauskam, war es mit einer ziemlich dicken Plastikummantelung gegen genau solche Dinge versehen.

Ciao
Jan
--
If ya don´t spend the most money on tires and gas, ya ain´t havin´ enough fun.

Mel650S


Re: Mein erster Motorradklau

#14

Beitrag von Mel650S » 17.09.2009 12:22

Also ganz ehrlich , ich denke so ein schloss ist grad bei nem Motorrad wie der SV die man selbst mit 2-3 Männern schon in nen Transporter kriegt recht sinnlos . . .

Also würde ich Motorräder klauen würde ich mir auf keinen fall die mühe machen da son dämliches schloss aufzumachen , egal wie schnell man das machen kann.

Ich denke mal das die wenigsten diebe das lenkschloss wegbrechen ,dann nen scheibenschloss knacken und sich dann aufmachen die maschine 4-5 km weit zum Böse-Ganoven hauptquartier zu schieben . . .

Es mag solche idioten geben , aber das sind dann wohl eher welche die zum ersten mal nen Moped klauen. Denke die einzige und sicherste alternative ist eine garage, auch wenn man die natürlich auch aufbrechen kann , aber dafür muss der Panzerknacker ja erstmal wissen das da ein Moped drin ist.

Gruß,Mel

Tomato


Re: Mein erster Motorradklau

#15

Beitrag von Tomato » 17.09.2009 12:26

Nem Bekannten ist die Blackbird geklaut worden, er hat ausm Büro im 5. Stock gesehen wie 2 Mann sich an dem Ding rumtrieben und als er unten war war sie schon weg... 40 Sekunden gebraucht um das in nen Bulli/Transporter zu heben und ab dafür, von daher ist in meinen Augen alles was man nicht anschließen kann Sinnlos.

Als bester Präventivschutz ist noch die Maschine so abstellen, dass man nicht mit einem Fahrzeug in die Nähe kann, wenn die den Transporter direkt daneben stellen können erhöht das das Risiko schon um einiges.

Antworten