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meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 07.03.2011 18:23
von mapus
Hi Leute,

ich muss euch einfach mal an meinen Erlebnissen vom vergangenen Mittwoch teilhaben lassen. Eigentlich sind mir innerhalb einer Stunde zwei Sachen passiert, die eine war echt cool und hat mich echt verblüfft, die andere war das wohl Krasseste und Schrecklichste was ich bis jetzt erlebt und gesehen habe.
Erstmal zur ersten Geschichte. Ich hab am Mittwoch endlich meine Knubbel startklar gemacht. Am Nachmittag hatte ich dann nen Termin bei meinem Spezi zum Reifenwechseln und bissl Kupplung einstellen. Ich also die Kombi an, aufs Mopped und auf gings die 20km zur Werkstatt. Vorneweg mein Vater mitm Auto, wo die Reifen drin lagen. War voll schön, so die erste Fahrt im Jahr, geiles Wetter, nicht zu kalt.
Ne halbe Stunde später bin ich bei der Werkstatt nur im Leerleauf aufn Hof gerollt. Motorrad abgestellt, einmal quer übern Hof und in sonen umfunktionierten Blechcontainer. Dort ist das Büro drinne. Ich öffne die Tür, geh rein, setz mich hin und der gute Mann fragt mich, was er für mich tun kann.Nach kurzen Hin und her sagt er dann „... wie ich gehört habe, ist also ne SV 650 um Baujahr 2001, achja, die läuft übrigens nur auf dem vordersten Zylinder...“ Ich war erstmal baff, weil der gute Mann ja die ganze Zeit in seinem Container saß, bei laufendem Radio und mich nicht gesehen hatt, auch nicht das Motorrad. Er meinte dann dass sein bruder 1 Jahr SV Cup gefahren ist und er dort geschraubt hatte. Auf jeden Fall sind wir dann raus, kurz Tank hoch, Kerzenstecker hinten ab, und tatsächlich lief das Ding nur aufm Vorderen. Tolle Wurst, im eifer des Gefechts absolut nicht mitbekommen. Er meinte wäre nicht so wild, er kümmert sich drum. Jetzt am freitag bekomm ich das motorrad wieder.
Und damit komm ich zur zweiten Geschichte. Der Heimweg mit meinem Vater im Auto. 7 km vor zu Hause auf ner langen Geraden mitten im Wald (Tempo 100 erlaubt), kommt von hinten ein anderes Auto an und setzt zum überholen an. Als er etwa auf gleicher Höhe zu uns war, hör ich von hinten ein ohrenbetäubendes Motorengeräusch. Ein Motorradfahrer, im Nachhinein glaub ich es war ne R1. Es wird halt vermutet dass der andere Autofahrer sich nicht nach hinten umgesehen hat beim überholen und den Motorradfahrer übersehen hat, der auch schon auf der anderen Spur war. In dem Moment als wir etwa alle auf gleicher Höhe waren ist der Moppedfahren mit dem rechten Lenkerstummel am linken Aussenspiegel des anderen Autos hängen geblieben, worauf es diesen komplett abgerissen hatte und die Karre dadurch nochmal Vollgas gegeben hat. Er hat dann die Kontrolle verloren, ist mit etwa 180 km/h gegen den ersten Baum geprallt, dabei hat es das Motorrad in der Mitte auseinander gerissen und ihn im hohen Bogen gegen einen zweiten Baum geschleudert. Zum Schluss ist er auf einem zugefrorenen bach gelandet und ausgeschlittert. Zwei Meter weiter lag der Motor mit Hinterrad.
In dem Moment dachte ich, das kann der niemals überlebt haben.
Wir haben angehalten, ich ausm Auto raus, Notarzt angerufen und dann gerannt wie ein Irrer und den Typen im wald gesucht. Beim hinrennen dachte ich innerlich nur so“ Bitte lass ihn noch leben und noch alles dran sein“..... und tatsächlich, er lebte noch. Hat sogar geatmet. Zusammen mit nem Mädel was noch angehalten hat haben wir ihm dann erstmal den total deformierten Helm abgenommen, dass er atmen konnte.
Um die ganze Sache jetzt zusammen zu fassen. Nach 20 Minuten kamen Notarzt, Rettungswagen und Hubschrauber. Ich weiß dass mir diese Zeit wie eine Ewigkeit vorkam und ich die ganze Zeit dann auch mit ihm geredet habe dass er nicht einschläft.
Wie ich gehört liegt er immer noch im Koma..... mehr weiß ich nicht. Ich wollte jetzt auch hier keine Details schreiben, was ich dort gesehen habe, weil alles einfach zu krass aussah, also auch er....

Das hat echt reingehauen und ich musste das auch mal hier schreiben, weil mich das echt mitgenommen hat.

Das wars erstmal.

Gruß Andi

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 07.03.2011 18:28
von Quicksilver86
Ohje, sowas ähnliches ist mir vor zwei Jahren auch passiert...damals war es ebenfalls ne R1 auf der AB mit 200 in ein Auto hinten rein, leider hat er es nicht überlebt und er trug bis auf Helm und Jacke keine Schutzkleidung...wie das ausgesehen hat will ich auch nicht schreiben.

Ich hoffe du verdaust das schnell und lässt dich davon auf absehbare Zeit nicht zu sehr runterziehen. Die ersten Tage gings mir extrem nahe und manchmal seh ichs auch jetzt noch vor mir.
Nimm dir lieber die Erfahrung mit, das man mit angepasster Geschwindigkeit sicherer ans Ziel kommt.
Ich hoffe natürlich für den Fahrer das er es überlebt und keine bleibenden Schäden davonträgt.

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 07.03.2011 19:16
von Skeletor
Ich hoffe für den Biker natürlich auch nur das Beste! Hört sich ja grauenvoll an.
Ich selbst bin auch schonmal an eine Unfallstelle gekommen, bei der ein Chopperfaher schwer verletzt vonund seinem Mopped unter der Leitplanke eingeklemmt war.
Sowas prägt einen schon enorm.
Und auch wenn jetzt manch einer sagt, das klingt makaber: für dich war es eine Erfahrung die dich mit Sicherheit für dein ganzes Leben im Strassenverkehr positiv prägt.
Hoffe, du verarbeitest es gut.

Gruß

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 07.03.2011 20:10
von utzibbg
Die zweite Geschichte hört sich ziemlich krass an. Ich hoffe, daß es Dich nicht weiterhin belastet.
Als Motorradfahrer muss man immer mit der Unachtsamkeit der Autofahrer rechnen. Deshalb fahrt flott aber rast nicht.
Dir wünsch ich weiterhin viel Spaß beim Moppedfahren und allseits gute Fahrt.

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 07.03.2011 20:47
von Da Säääß
Leider wie jedes Jahr...die ersten Sonnenstrahlen und einige denken, die Straße wären in Ihrem Besitz.
Zum einen sind die Autofahrer größtenteils noch garnicht auf Motorradfahrer eingestellt, zum anderen muß man es einfach nicht so fliegen lassen.
Es ist traurig, wenn Menschen im Straßenverkehr verletzt oder getötet werden, aber es gibt immer wieder welche, die mit Ihrem Leben spielen. Die Hinterbliebenen oder Angehörigen tun mir in dem Fall mehr leid. Zum Glück sind in diesem Fall keine unschuldigen Menschen betroffen gewesen.
Unter anderen Umständen könnte ich für den Moppedfahren Mitleid empfinden, aber bei 180 auf der Landstraße muß ich sagen...selber Schuld. So hart es klingen mag

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 07.03.2011 20:53
von Roughneck-Alpha
Ich hab heute erst was ähnliches gesehen.
Muss wenige Minuten passiert sein, als ich an der Stelle vorbei kam.
Nur nicht so schnell und dazu noch in der Stadt.

Das haftet schon noch eine Weile an einem und läßt einen zu Beginn der Saison
vorausschauender fahren.

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 07.03.2011 21:13
von Flurschaden
ich hatte solche erlebnisse auch schon gehabt,daß die dosenfahrer einfach rausgezogen hatten.aber ich hatte immer glück.aufgefallen ist mir,wenn ich von hinten angeschossen kam und gleich überholen wollte wurde ich einfach übersehen.

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 08.03.2011 20:35
von grosSVater
Da Säääß hat geschrieben:Leider wie jedes Jahr...die ersten Sonnenstrahlen und einige denken, die Straße wären in Ihrem Besitz.
Zum einen sind die Autofahrer größtenteils noch garnicht auf Motorradfahrer eingestellt, zum anderen muß man es einfach nicht so fliegen lassen.
Es ist traurig, wenn Menschen im Straßenverkehr verletzt oder getötet werden, aber es gibt immer wieder welche, die mit Ihrem Leben spielen. Die Hinterbliebenen oder Angehörigen tun mir in dem Fall mehr leid. Zum Glück sind in diesem Fall keine unschuldigen Menschen betroffen gewesen.
Unter anderen Umständen könnte ich für den Moppedfahren Mitleid empfinden, aber bei 180 auf der Landstraße muß ich sagen...selber Schuld. So hart es klingen mag
Dem kann ich mich nur anschliessen.
Schliesslich gefährdet der nicht nur sich, sondern auch Andere.
Trotzdem hoffe ich das der Kollege wieder gut auf die beine kommt.

Ich hatte das Erlebniss als ich Fahrschule hatte. Da wurde ein Freund von mir, vor meinen Augen beim Linksabbiegen, noch von einem ihn überholenwollenden Autofahrer voll erwischt.
Das steckt man nicht so einfach weg, schon gar nicht wenn man den Betroffenen kennt.
Ist zwar nicht dasgleiche, aber ich hoffe auch Du kannst das entsprechend gut verarbeiten.

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 09.03.2011 1:49
von lumpiiie
Heftige Geschichte!
Roughneck-Alpha hat geschrieben:
Das haftet schon noch eine Weile an einem und läßt einen zu Beginn der Saison
vorausschauender fahren.
So ging es mir letztes Jahr, als ich vom Tod von Monnemajung gelesen habe...
Sowas schockt einen!
Und nicht im guten Sinne...

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 09.03.2011 11:17
von m4Dze
War in meiner ersten Saison auch bei nem Unfall dabei... In einer meiner Lieblingskurven auf der Haustrecke ist ein Biker auf die Gegenspur geraten und frontal in einen anderen Biker rein. Das hat bei mir auch ganz schön gesessen :(

Hoffentlich verarbeitest du es schnell!

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 09.03.2011 17:25
von mattis
Wow 8O
Sowas möchte ich echt nicht erleben.

Das mit dem Helm sollte man aber nur machen, wenn man weiß was man da tut.
So lange der nicht erbricht, bekommt er auch mit Hut genug Luft.

Unter'm Strich hat er es mit seiner Fahrweise wohl herausgefordert.
180 auf der Landstrasse und dazu noch derart riskante Manöver fahren - irgendwann kracht's halt.
Zum Glück keine Unschuldigen erwischt (von der psychischen Belastung der Anwesenden mal abgesehen).

Re: meine Erlebnisse vom 2.3.11

Verfasst: 09.03.2011 20:58
von Roughneck-Alpha
Roughneck-Alpha hat geschrieben:Ich hab heute erst was ähnliches gesehen.
Muss wenige Minuten passiert sein, als ich an der Stelle vorbei kam.
Nur nicht so schnell und dazu noch in der Stadt.

Das haftet schon noch eine Weile an einem und läßt einen zu Beginn der Saison
vorausschauender fahren.
Hab online einen Artikel dazu gesehen.
Er hatte "nur" einen Schienbeinbruch.