Superbike- oder Stummellenker?


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Soulrebel


Superbike- oder Stummellenker?

#1

Beitrag von Soulrebel » 13.10.2013 12:34

Hallo liebe Forengemeinde,

mich würden mal eure Erfahrungen zum Fahren mit Stummeln interessieren, insbesondere von denen, die bereits beides gefahren sind oder noch fahren. Wie ist es mit der Ausdauer auf längeren Strecken, Bequemlichkeit, Alltagstauglichkeit, Fahrverhalten im Unterschied zum jeweils anderen Lenker, etc. Der Anlass meiner Frage ist, ich überlege auf Stummel umzusatteln, weil mir die Sitzposition des Superbikelenkers so garnicht mehr taugt. Ich möchte etwas geduckter und Vorderradorientierter, aber auch etwas windgeschützter fahren, aber eben auch nicht in einer extremen Raceartigen Haltung, es darf also auch bequem und Langstreckentauglich dahergehen.

Eine höhere Tourenscheibe scheidet völlig aus, sowas kommt mir nicht ans Bike, weder an einer naked, noch an einer verkleideten Mopete! Nen bisl Wind zum Motorradfahren gehört für mich dazu, sonst wirds langweilig.

Meine einzigen Erfahrungen mit Stummel liegen 20Jahre zurück, als ich noch ne FZR 600 bewegte und mal kurz ne SV 1000S, aber da eben nur so kurz (10km), dass ich das eigentllich auch schon wieder vergessen habe.

Also na denn, auf spannende Beiträge ;) bier

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nepp
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Re: AW: Superbike- oder Stummellenker?

#2

Beitrag von nepp » 13.10.2013 14:00

Also Ich hatte zum Start ja ne "S".
Mit der bin Ich bei uns in den Vogesen (jede Menge Spitzkehren) sowie in Wohngegenden/30er Zonen absolut nich klar gekommen.
Alles was ohne den nötigen Schwung gefahren wurde endete als Zitterpartie.
Handgelenke waren auch sehr belastet beim Kurven heizen.Auf drr Autobahn und beim rumcruisen hstte Ich auch mit den Stummeln keine Probleme.
War dann mim Superbikelenker unterwegs (7000 km)
Tip top.Ist dann mit der kleinen Sv fast wie Fahrrad fahren.Vor allem enge Kurven sind viel besser zu fahren.
Letzte Saison dann den Streetbar.
Im Prinzip n abgeflachter und weniger gekröpfter Superbikelenker.
Das macht schon wieder viel aus.
Man fühlt sich gleich wie im Modus "Attacke! ".
Wenn die Möglichkeit hast den Probe zu fahren, kann Ich nur empfehlen

Kenny
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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#3

Beitrag von Kenny » 13.10.2013 15:07

So wie mein Vorposter empfinde ich auch meine, für mich neue, SV650-S.

Das Handling gerade auf kurvigen und nicht zu schnell gefahrenen Strecken leidet extrem durch die Last auf den Handgelenken, die bei der Stummel-Sitzhaltung zwangsläufig auftritt.
Erst recht beim Anbremsen von Spitzkehren, wo dann auch noch die Verzögerungskräfte das Körpergewicht vervielfachen. "Zitterpartie" ist da ein gutes Wort für das Ergebnis.

Die Stummel sind aber nicht schlecht, wenn man hohen Autobahnanteil hat und auch sich auch auf der Landstraße gerne jenseits des 100 km/h-Limits aufhält.

Da das bei mir aber nicht der Fall ist, kommt nächste Woche auch eine SB-Gabelbrücke auf den Bock.
Welcher Lenker dann montiert wird, werde ich dann durch Probe entscheiden.
Es soll ja weder choppermäßig werden noch so aussehen.
Die Optik ist für mich beim Fahren zwar zweitrangig (sehen müssen das ja die anderen), aber die hier gehörten Einwände sind natürlich nicht ganz unbegründet. Vor allem bei der gestreckten Silhouette der "S" wirkt eine zu hohe Segelstange albern.
Grüße Kenny

Soulrebel


Re: Superbike- oder Stummellenker?

#4

Beitrag von Soulrebel » 14.10.2013 9:39

Cool, bereits 100 Zugriffe und zwei Beiträge :mrgreen: Danke euch beiden jedenfalls für die Infos (die decken sich leider mit meinen Befürchtungen), na ma gucken ob sich noch jemand hier erbarmt :) Angel

Andi


Re: Superbike- oder Stummellenker?

#5

Beitrag von Andi » 14.10.2013 9:55

Bin mit den Stummeln net klar gekommen. Zuviel last auf den Handgelenken. Und das liegen aufen Tank hat mir nicht zugesagt.
Seit den wechsel auf den ABM Sportbike Lenker passt det. Schön breit und dabei angenehm flach is a gebaut.

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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#6

Beitrag von fr33styl3max » 14.10.2013 9:57

Vielleicht liegt das daran, dass einige das Thema interessiert, sie aber noch keine Erfahrungen sammeln konnten ;)

Ich für meinen Teil habe die gemäßigten Stummel der SV 650S und die einer älteren Gixxer fahren dürfen. Sind nur bedingt tourentauglich, nach 400-500km muss man schon ein schmerzbefreiter Mensch sein. Dass dir eine Hand temporär einschläft passiert schon so ab 100-150km.
Aus diesem Grund habe ich mir auch tourenstummel besorgt, mal schauen, ob die genug Abhilfe schaffen!
Superbikelenker kommt mir nicht an die S ran!
Chinese am Steuer, das wird teuer!

Manchmal steht hier etwas, heute nicht!

Stefan2389


Re: Superbike- oder Stummellenker?

#7

Beitrag von Stefan2389 » 14.10.2013 10:17

Hallo,

ich bin auf meiner 650 S schon beides gefahren, das Motorrad hab ich mit Superbike Umbau Gekauft und bin 30.000km damit gefahren, hab jetzt auf die LSL Tourenstummel umgebaut da mir die indirekte Sitzpsition mit dem Rohrlenker nicht gefällt. Mit den Tourenstummeln war ich heuer 2500km in den Alpen unterwegs und hatte keine Probleme mit den Handgelenken oder ähnliches.

Gruß
Stefan
Zuletzt geändert von Stefan2389 am 14.10.2013 12:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#8

Beitrag von Kenny » 14.10.2013 11:47

Wenn man mal bei ebay nach SV-Teilen schaut, wundert man sich über die vielen oberen Gabelbrücken, die dort angeboten werden.
Wenn ich das richtig sehe, ist aber keine von der "N", sondern alle von der bestummelten "S".
Was den Schluß zuläßt, daß die allesamt aus Umbauten stammen und jetzt getrennt vom Moped verhökert werden.
Es scheint anderen wohl auch so zu gehen.
Grüße Kenny

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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#9

Beitrag von PPP » 14.10.2013 13:31

Ich selber fahre den SB Lenker, bin aber zuletzt auch mal Stummeln gefahren und diese 20 km haben mir schon gereicht um Handgelenkschmerzen zu haben. Trotzdem wäre ich nicht abgeneigt gegenüber den Stummeln, aufgrund der besseren Rückmeldung des Vorderrades. Da stellt sich mir die frage, kann man die Handgelenke dazu trainieren ;-)
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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#10

Beitrag von Gelöschter Benutzer 20055 » 14.10.2013 13:49

Ich fahre Stummel - und nur Stummel - und habe keine Probleme, also keine Gelenkschmerzen o.Ä.
Finde es in einigen Abschnitten sogar besser, da man mit den Stummeln locker unter das Windschield kriechen kann.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass ein SB wirklich Sinn macht, wenn man eine längere Tour fährt - gerade die Sitzposition wird auf Dauer nicht gut für den Rücken sein.

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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#11

Beitrag von Kenny » 14.10.2013 13:53

SVAnwärter hat geschrieben: Trotzdem wäre ich nicht abgeneigt gegenüber den Stummeln, aufgrund der besseren Rückmeldung des Vorderrades.
Wieso glaubst Du das?
Das Gegenteil ist richtig.

Aus ergonomischer und fahrtechnischer Sicht spricht alles gegen tiefe Stummel.
Deren einziger Vorteil ist eine niedrige Silhoutte des Fahrers zur Erhöhung der Endgeschwindigkeit.
Deswegen sieht man sie im Rennsport von Anbeginn an und deshalb verknüpft der heutige Freizeitbiker die Dinger eben mit Sportlichkeit und will sie entsprechend auch an seinem Möchtegernrenner.
Ist wie mit den abnormen heutigen Breitreifen auf zugelassenen Straßenmaschinen, die mit zunehmender Größe ein Mopped unfahrbar machen und viel größere Schräglagenfreiheit als die schmalen Dinger aus den 70ern benötigen.
Bei gleichem Kurventempo, wohlgemerkt.

Wer schön sein will, muß eben leiden.
Ich sitz lieber gut und hab keinen Zitter im Gelenk.
Aber ich bin ja auch schon älter und "rückwärtsgewandt", wie man mir hier schon in einem anderen Thread bestätigt hat. :lol:
Grüße Kenny

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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#12

Beitrag von PPP » 14.10.2013 14:36

Wieso ich das glaube? Weil es mein Empfinden war als ich beides vergleichen konnte.
Es ist natürlich ein Subjektives Empfinden.
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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#13

Beitrag von motus » 14.10.2013 15:26

Die Rückmeldung mit Stummeln ist schon rein physikalisch betrachtet "besser" als mit nem Rohrlenker. Hat mit dem Hebelgesetz zu tun. Die Rückmedlung ist ja praktisch gesehen ein Moment das im Lenkkopf angreift. Je weiter außen man den Lenker nun hält desto geringer ist die Kraft, die durch das Moment in den Händen erzeugt wird. Man sürt also weniger Gegenkraft.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass ein breiterer Lenker dazu führt, dass man mit weniger Kraft besser gegenhalten kann und die Maschine somit gewissermaßen gleichzeitig handlicher und stabiler wird. Handlicher aufgrund des geringeren Kraftaufwands beim Einlenken, stabiler aufgrund der geringeren Auswirkung kleinen Bewegungen seitens des Fahrers (z.B. durch flatternde Kleidung) und besserem Gegenhalten-Können bei Impulsen von der Straße.
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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#14

Beitrag von Kenny » 14.10.2013 17:00

Da ist aber ein Denkfehler drin.
Der Weg gibt die Rückkopplung; nicht die Kraft.

Wenn Du willst, kannst Du das aber in einem Selbstversuch leicht testen:
Säg einfach bei einem alten Fahrrad den Lenker links und rechts des Halters so kurz ab, daß Du gerade noch die Hände auflegen kannst. Und dann fährst Du mal ein bischen herum. Auch Slalom. Ich glaube nicht, daß Du dann Deine Meinung dazu aufrecht erhälst.

Das ist natürlich jetzt Prinzipienreiterei von mir; ich gebs zu. 8)
Die originalen Stummel sind jetzt wirklich nicht so katastrophal schlecht, daß man nach nach jeder Tour zum Orthopäden muß.
Nur bequem sind sie bei weitem nicht.
Und auch nicht besonders tauglich für die Kurvenhatz.
Grüße Kenny

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Re: Superbike- oder Stummellenker?

#15

Beitrag von motus » 14.10.2013 17:34

Kenny hat geschrieben:Da ist aber ein Denkfehler drin.
Der Weg gibt die Rückkopplung; nicht die Kraft.
Dem würde ich widersprechen wollen. Ich denke, es hängt stark vom Fahrer ab. Denn entweder er hält den Lenker sehr locker, dann mag der Weg eine Rolle spielen. Aber initial ist da nunmal das Moment, welches die Bewegung auslöst. Dieses Moment erzeugt eine Kraft, deren Betrag abhängig vom Hebel ist. Der Weg wiederum ist nur ein Resultat aus der Kraft und Gegenkraft. Denn er hängt davon ab, wie schnell und stark die Gegenkraft aufgebaut wird. Und das wird sie durch den Fahrer. Wenn der Weg also das Maximum erreicht, hat der Fahrer bereits reagiert. Er hat also die Kraft wahrgenommen, die gewirkt hat. Einen Weg kann man auch gar nicht "wahrnehmen", den könnte man höchstens messen. Angenommen man würde die Kraft nicht wahrnehmen und dementsprechend nicht gegensteuern, wäre der Weg (theoretisch) unendlich, da die Bewegung erst wieder aufhören würde, wenn eine Kraft in Gegenrichtung wirkt. Letztendlich würde die spätestens beim Lenkanschlag wirken...
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