Hier noch mal ein ausführlicher Bericht für die wos ganz genau wissen wollen.
EU: Befristete Führerscheine für Anfänger
Entscheidung über entsprechende Richtlinie im Herbst
Fahranfänger sollen künftig nur noch auf zehn Jahre befristete EU-Führerscheine erhalten. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" am Sonntag berichtete, wollen die Verkehrsminister der Europäischen Union im Oktober über eine entsprechende neue Richtlinie entscheiden. Danach beschäftige sich das EU-Parlament mit den Beschlüssen. Nach dem Willen der EU-Kommission und der meisten Mitgliedstaaten sollten Führerscheine künftig wie Personaldokumente nur noch zehn Jahre gültig sein.
Vertreter von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) wollten dies laut "Focus" verhindern, konnten sich jedoch in der Arbeitsgruppe des Verkehrsministerrates Ende Juli nicht behaupten. Als Kompromiss habe die Bundesregierung vorgeschlagen, zunächst EU-Führerscheine von Fahranfängern bei der Erstausstellung auf zehn Jahre zu befristen. So wolle Berlin zumindest einen generellen Zwangsumtausch für alte Fahrlizenzen verhindern.
Der ADAC lehnt eine zeitliche Befristung für Führerscheine ab. "Für eine derartige Maßnahme gibt es aus Sicht der Verkehrssicherheit keinerlei Begründung, und sie bläht den Bürokratieapparat unnötig auf", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer. 52 Millionen Führerscheine im Zehn-Jahres-Rhythmus zu erneuern, bedeute für die Autofahrer jährliche Mehrkosten von rund 150 Millionen Euro. Viel größer sei jedoch die Versuchung der Behörden, die Erneuerung des Dokuments mit zusätzlichen Fahrprüfungen oder medizinischen Untersuchungen zu koppeln.
CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer forderte Stolpe auf, Bündnisse mit anderen EU-Staaten zu schließen. Bislang stützten nur Österreich, Slowenien und Dänemark Deutschlands Abwehrhaltung. In der Bundesrepublik besitzen dem Bericht zufolge 52,4 Millionen Menschen eine Pkw-Fahrerlaubnis. Von Januar 1999 bis Juli 2004 stellte die Bundesdruckerei nach eigenen Angaben schon 22,7 Millionen neue fälschungssicherere EU-Dokumente her. 60 Prozent davon seien neue und 40 Prozent Umtausch-Führerscheine.
Aber mit den Plänen aus Brüssel wären dem Bericht zufolge selbst die neuen Plastik-Karten bereits alt, weil sie unbefristet gültig sind.
(N24.de, AP)