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von Hellfire » 04.08.2002 19:42
Hallo allerseits!
Ich versuch mal, dass ganze möglichst anschaulich zu erklären:
Die Federvorspannung oder auch die Federbasis regelt, wie stark die Feder im Federbein vorgespannt, also schon eingedrückt ist. Quasi wie bei einem Kugelschreiber: Die Feder ist komplett ausgefedert, wenn man den Kuli zerlegt, wenn er zusammengesetzt ist, ist sie ein wenig vorgespannt.
"Lineare Feder" heißt nun, das die Federkraft der Feder linear mit dem Federweg verläuft, also dass, um die Feder doppelt so weit einzufedern, doppelt soviel Kraft aufgewendet werden muß (für jeden Zentimeter Federweg genau die gleiche Kraft). Bei einer progressiven Feder ist diese Federkraft eben progressiv über den Federweg, d.h. sie wird über-linear größer, also für das doppelt-so-weit-einfedern wird 3x soviel Kraft benötigt(oder auch 2,1x, 5x, ...) (für jeden weiteren Zentimeter Federweg mehr Kraft).
Subjektiv erscheint es also so, dass die Feder bei höherer Federvorspannung "härter" wird (weil ja schon ein Stück weiter einfedert), was sich anschaulich darin äußert, dass die Maschine mit Fahrer weniger tief einfedert. Wirklich härter ist die Feder deswege aber nicht, da die Feder in der Belastung durch das Gewicht des Fahrers ja genau gleich weit eingefedert hat (nur eben die Maschine, die Sitzbank oder was auch immer nicht so tief runter gekommen ist).
Genau der weg, den die Maschine bei Belastung einfedertist dann der oben erwähnte Negativfederweg, der ja weder zu groß noch zu klein sein soll/darf.
Die wirkliche Härte (also die Kraft, die benötigt wird, um die Feder zusammenzudrücken) hängt vom Material der Feder (sowiet ich weiß, im wesentlichen vom Härtegrad des Federstahls) und von der Steigung der Wichlungen ab, läßt sich also im nachhinein nicht mehr ändern (außer durch Verschleiß in Richtung weich...)
Zur Frage der Gabeleinstellung:
Bei meiner alten RF (und soweit ich den Mechanismus der 02er SV gesehen hab, ist es genau der gleiche) wird die Federvorspannung durch hineindrehen der Bolzen erhöht, durch herausdrehen erniedrigt. Wenn Du also von 6 sichbaren Ringen auf 3 sichtbare Ringe drehst, sollte die SV bei Belastung vorne weniger weit abtauchen (ich vermeide mal bewußt das Wort einfedern), die Gewichtsverteilung verschiebt sich also minimal nach hinten, das Vorderrad wird leichter. Beim Ausfedern, z.B. nach einer Bodenwelle, steht jetzt weniger Negativfederweg zur Verfügung, das Vorderrad hebt also leichter ab. Die Feder wird aber bei genau der gleichen Belastung wie auf der weichsten Einstellung auf Block gehen, weil sie ja eben weder härter noch weicher werden kann...
Ich hoffe, habe da jetzt keine allzu großen sachlichen Fehler drin (bin ja auch nicht wirklich vom Fach...) und konnte vieleicht einige Fragen klären (zumindest mal anschaulich).
MfG
Hellfire