Gabeltuning für EUR 12,10
Verfasst: 31.10.2006 17:48
Herzliche Grüße an alle SVler!
Nach vielen - zum Teil recht komplexen und oft nicht gerade billigen - Umbauanleitungen für die Gabel der SV wollte ich es zum Dumpingpreis versuchen. Und es funkt:
* softeres Ansprechverhalten (sensibler)
* deutlichere Progression (verhärtet nach sensiblem Beginn zunehmend)
* ergo auch kein endloses Abtauchen beim Ankern mehr
Zumindest bei der K4 in der S-Version, umgebaut auf Superbikelenker. Das ist insofern wichtig, als die serienmäßigen Gabelfedern der SV zwar weich sind, aber auf den Stummellenker (und damit auf mehr Gewicht am Vorderrad) abgestimmt; durch den Einbau eines Superbike-Lenkers wird das System "Fahrer" soweit gedreht, dass mehr Last auf das Hinterrad kommt und glzt. die Gabel entlastet wird.
Also Motorrad aufgebockt (selbstgezimmerter Holzgalgen plus 2 Spanngurte), hoch mit dem Bock, runter mit dem Lenker und den ersten Holm geöffnet. Das Einfädeln des Pumpschlauches (Handpumpe von Detlev Louis um 5 EUR) ist ein bisschen tricky: Am besten geht es, wenn der Schlauch zuerst durch die herausgenommene Gabelfeder gesteckt und samt der Gabelfeder wieder in den Holm eingeführt wird. Danach muss ein wenig gewurstelt werden, um ganz auf den "Boden" des Holms zu gelangen - sonst lassen sich nur ca. 200 ml Öl pro Holm abpumpen (und das ist gerade mal die Hälfte). Nach 400 ml geht mit der Pumpe nichts mehr - dann 500 ml Putoline W10 Gabelöl (um EUR 12,10 bei Gericke) abzüglich eines Schnapsglases (ca. 4 cl) einfüllen, zumachen, fertig. Zweiter Holm detto.
Dieses Setup funktioniert mit auf Anschlag ausgedrehter Vorspannung (= KEINE!!!) und einem Fahrer-Nacktgewicht von 76 kg einwandfrei und ist deutlich bequemer als die Bandit 600-Gabel, die mir vor Jahren von Profis mit 15er-Gabelöl abgestimmt wurde. Serienmäßig ist 5er-Öl drin, ich habe den Sprung bewusst nicht zu groß gewählt und eher mit dem Ölstand gespielt, um nicht von Unter- in Überdämpfung zu fallen.
Fahrwerksabstimmung ist immer auch eine Philsophie des persönlichen Geschmacks. Nach Irrungen und Wirrungen im Sinne von "sportlich muss hart sein" stimme ich nun alle meine Fahrwerke mit tendenziell weicher Federung (ausreichend Negativ-Federweg) und straffer Dämpfung (speziell Zugstufe, falls separat einstellbar) ab.
Fazit: Jetzt ist die Gabel so gut, dass ich es kaum mehr erwarten kann, das GSX-R 600 Federbein einzubauen. Und vermutlich werde ich das ebenfalls mit viel Negativ-Federweg fahren.
LG,
el capitan
Nach vielen - zum Teil recht komplexen und oft nicht gerade billigen - Umbauanleitungen für die Gabel der SV wollte ich es zum Dumpingpreis versuchen. Und es funkt:
* softeres Ansprechverhalten (sensibler)
* deutlichere Progression (verhärtet nach sensiblem Beginn zunehmend)
* ergo auch kein endloses Abtauchen beim Ankern mehr
Zumindest bei der K4 in der S-Version, umgebaut auf Superbikelenker. Das ist insofern wichtig, als die serienmäßigen Gabelfedern der SV zwar weich sind, aber auf den Stummellenker (und damit auf mehr Gewicht am Vorderrad) abgestimmt; durch den Einbau eines Superbike-Lenkers wird das System "Fahrer" soweit gedreht, dass mehr Last auf das Hinterrad kommt und glzt. die Gabel entlastet wird.
Also Motorrad aufgebockt (selbstgezimmerter Holzgalgen plus 2 Spanngurte), hoch mit dem Bock, runter mit dem Lenker und den ersten Holm geöffnet. Das Einfädeln des Pumpschlauches (Handpumpe von Detlev Louis um 5 EUR) ist ein bisschen tricky: Am besten geht es, wenn der Schlauch zuerst durch die herausgenommene Gabelfeder gesteckt und samt der Gabelfeder wieder in den Holm eingeführt wird. Danach muss ein wenig gewurstelt werden, um ganz auf den "Boden" des Holms zu gelangen - sonst lassen sich nur ca. 200 ml Öl pro Holm abpumpen (und das ist gerade mal die Hälfte). Nach 400 ml geht mit der Pumpe nichts mehr - dann 500 ml Putoline W10 Gabelöl (um EUR 12,10 bei Gericke) abzüglich eines Schnapsglases (ca. 4 cl) einfüllen, zumachen, fertig. Zweiter Holm detto.
Dieses Setup funktioniert mit auf Anschlag ausgedrehter Vorspannung (= KEINE!!!) und einem Fahrer-Nacktgewicht von 76 kg einwandfrei und ist deutlich bequemer als die Bandit 600-Gabel, die mir vor Jahren von Profis mit 15er-Gabelöl abgestimmt wurde. Serienmäßig ist 5er-Öl drin, ich habe den Sprung bewusst nicht zu groß gewählt und eher mit dem Ölstand gespielt, um nicht von Unter- in Überdämpfung zu fallen.
Fahrwerksabstimmung ist immer auch eine Philsophie des persönlichen Geschmacks. Nach Irrungen und Wirrungen im Sinne von "sportlich muss hart sein" stimme ich nun alle meine Fahrwerke mit tendenziell weicher Federung (ausreichend Negativ-Federweg) und straffer Dämpfung (speziell Zugstufe, falls separat einstellbar) ab.
Fazit: Jetzt ist die Gabel so gut, dass ich es kaum mehr erwarten kann, das GSX-R 600 Federbein einzubauen. Und vermutlich werde ich das ebenfalls mit viel Negativ-Federweg fahren.
LG,
el capitan