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Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 07.05.2008 18:12
von LordKugelfisch
Also Suzuki empfiehlt als Reifendruck v 2,3 und h 2,5 Metzler empfiehlt für den M3 (den ich drauf habe) 2,25 vorne und 2,5 hinten, ist also recht eindeutig.
Aber... ich hab nach wie vor vorne weniger Angststreifen als hinten wegen dem 60er Querschnitt, nun will ich aber den Satz auf jeden Fall mindestens noch fertig fahren bevor ich drüber nachdenke ob ich auf 70er Querschnitt umsteige. Bekomme ich nun etwas mehr Rand durch höheren oder niedrigeren Druck hin? Sprich vorne lieber bischen mehr oder weniger Druck für mehr Rand?
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 07.05.2008 18:22
von el capitan
Um alleine aufgrund des Reifendrucks den Angstrand reduzieren zu können musst du mit ZU WENIG Luft fahren - nur mit gewaltiger Walkarbeit wirst du dann auch den Rand ankratzen können. Allerdings fährt sich das schwammig, indifferent; mit einem Wort
Selbst auf der Rennstrecke wirst du bei gleich schnellen Fahrern sehr unterschiedliche Reifenbilder beobachten können. Wer es eher rund fließen lässt, hat einen Rand. Wer weit in die Kurve bremst und dann den Lenker umhackt hat keinen.
Also Finger weg vom Reifendruck - der ist entweder richtig (für Temperatur, Fahrstil, Fahrbahn) oder falsch.
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 07.05.2008 20:11
von LordKugelfisch
Mh ja das is schon klar, dass der ungefähr richtig sein muss, ich hatte jetzt nur die zwei verschiedenen Ansätze
1. Vorne zu wenig Angstrand, also vorne 0,1-0,2 bar weniger reinmachen für mehr Grip um das etwas auszugleichen
oder
2. Vorne 0,1-0,2 bar mehr reinmachen, weil der Rand dadurch größer werden könnte weil sich ja die Oberfläche des Reifens theoretisch etwas vergrößert durch den höheren Druck

Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 07.05.2008 22:40
von el capitan
Gerade bei einem günstigen Allerweltsfahrwerk wie der SV muss der Reifen auch seinen Teil bei der Dämpfungsarbeit leisten - mit zuviel Druck handelst du dir weniger Grip und ein tendenziell stärker springendes bzw. "hoppelndes" Vorderrad ein. Zudem ist ein Motorradreifen kein Luftballon - höherer Druck ändert an Breite und Kontur so gut wie nichts. Würde ich also nicht machen.
Mit weniger Druck walkt der Reifen stärker, er kommt rascher auf Temperatur, verschleißt aber auch schneller.
Ich würde an deiner Stelle eher zusehen, meinen Fahrstil zu modifizieren: Mit dem Bremsen vor der Kurve fertig sein und Kurven in einem runden Strich durchfahren. Dann reicht dein Reifen sicher aus.
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 08.05.2008 12:11
von LordKugelfisch
Naja mein Fahrwerk ist eigentlich nicht mehr ganz so original... aber ich denke du hast Recht was den Reifen angeht, ich lass den Druck lieber einfach so wie er sein soll und probier mal ein wenig am Fahrstil rum. Wenns nicht hilft, steig ich nächsten Reifensatz auf 70er Querschnitt um.
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 08.05.2008 13:00
von Jan Zoellner
LordKugelfisch hat geschrieben:Aber... ich hab nach wie vor vorne weniger Angststreifen als hinten wegen dem 60er Querschnitt
Und? Das ist doch völlig egal, solang Du damit vernünftig fahren kannst (und noch Rand vorhanden ist).
Aber immerhin ne gute Nachricht für Dich: Ich hab hinten den MPR2 in Standardgröße und vorne einen Pilot Road (also das Vorgängermodell) in 120/70 drauf und der Rand ist vorne größer. Wie es aussieht, wenn der vordere Reifen dann auch ein MPR2 ist, wird sich zeigen.
Ciao
Jan
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 08.05.2008 16:13
von Alois_Django
Beim kompletten Satz MPR2 bleibt (zumindest bei mir/ Fahrstilabhängig?) hinten mehr Rand als vorne.
Konkret: Nach etwas über 1000km habe ich mal genauer hingeguckt und fest gestellt das hinten ca. 5mm Rand stehen und vorne keiner mehr vorhanden ist.
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 08.05.2008 19:28
von LordKugelfisch
@Jan Vernünftig ist relativ, da ist ja jetzt zu Saisonanfang schon fast nichts mehr...
Ich denk auf lange Sicht werd ich um den 70er Querschnitt nich rumkommen, hinten langt es, aber hab einfach keine Lust ständig fast auf der Kante rumzufahren vorne. Jetzt mit dem M3 ist es ja vorne schon deutlich mehr geworden, der Z6 ist vorne noch schneller an der Kante gewesen (Und trotzdem ging es hinten auch noch bis auf die Kante unter optimalen Bedingungen, aber da ist einfach keine Reserve mehr da und das ist mir zu riskant).
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 11.05.2008 20:28
von gran turismo
[quote..... und vorne keiner mehr vorhanden ist.[/quote]
Würd ich gern mal per pic sehen ...
Bei der Erwähnung von "ein wenig Reifentheorie" fällt mir noch der Klassiker ein - der Kamm'sche Kreis.
Gruß gt
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 15.05.2008 20:26
von StefanW.
Hallo
Ich kein Plan ob mein Frage genau zum Thema gehört.
Folgendes
Beim MPP gibt ja Michelin als Reifendruck für Landstraße vorn 2,3bar und 2,5bar an.
Beim Rennstreckeneinsatz soll man an Druck auf vorn 2,2bar und hinten 2,2bar absenken.
Warum fährt man auf der Rennstrecke einen niedrigeren Reifendruck?
Dadurch wird doch der Reifen viel schneller wärmer und er walkt. Am ende hat man einen höheren Verschleiß.
Also warum macht man das, oder macht man das im Betrieb dann eher doch nicht?
Gruß
Stefan
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 15.05.2008 21:04
von Teo
Ich war noch nicht auf der Rennstrecke - aber in der entsprechenden Literatur dazu ist es ganz einleuchtend beschrieben:
Der Reifen wird durch den niedrigeren Luftdruck zu stärkerem Walken gebracht, was sehr schnell zu auf Rennstrecken gewünschten Temperaturen führt. Ohne dies würden manche Reifen nur sehr schwer auf hohe, racingtaugliche Temperaturen kommen. Außerdem steigt durch die hohe Temperatur der Luftdruck wieder an. Bei vielen Reifen liegt der empfohlene Luftdruck des Herstellers für die Rennstrecke sogar noch viel deutlicher unter der Straßenempfehlung als in deinem Beispiel.
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 16.05.2008 9:12
von Jan Zoellner
Teo hat geschrieben:Ich war noch nicht auf der Rennstrecke - aber in der entsprechenden Literatur dazu ist es ganz einleuchtend beschrieben:
Aber nicht wirklich richtig. Der niedrige Luftdruck ist für Rennreifen mit deutlich steiferer Karkasse empfohlen. Außerdem sind aktuelle Straßenreifen geradezu darauf getrimmt, schnell warm zu werden und Grip zu haben. Mit zu wenig Luftdruck handelt man sich also ein eiriges Fahrverhalten und einen potentiell schneller überhitzenden Reifen ein.
Ich war bisher mit BT020, Pilot Road und Pilot Sport auf der Rennstrecke und hab nie den Luftdruck abgesenkt.
Ciao
Jan
Re: Mal ein wenig Reifentheorie
Verfasst: 28.05.2008 14:41
von EiWolf
Meine Theorie lautet folgendermaßen:
Mit dem Luftdruck stellt man die "Betriebstemperatur" des Reifens ein... Damit meine ich das man an kalten Tagen lieber mit etwas weniger Luftdruck fahren sollte, um den Reifen schneller auf Temperatur zu bringen, bzw zu halten.
An heissen Sommertagen hingegen lieber etwas mehr Luft in die Pneus, damit diese auch beim schnellen Kurvenwedeln nicht überhitzen....
Obs vorne und hinten passt kann man ganz einfach durch "Handauflegen" feststellen. Sind beide gleich warm passts....
Weiterhin muss man beachten, das Tourenreifen eine niedrigere Betriebstemperatur haben als Supersportreifen...
Viele Grüße,
Wolfgang