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Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 05.06.2008 12:46
von MST_Matze
Hi,
ich habe am WE die Vorspannung meiner Gabel auf die empfohlenen Werte gestellt (so, dass die Kiste mit mir ungefähr 4 cm vom Gesamtfederweg einfedert). Das ist konkret soweit, dass noch zwei Ringe zu sehen sind. Beim Fahren wollte sich jedoch kein richtiges Vertrauen einstellen. Beim Geradeausfahren ging es noch eben so, aber in Kurven bin ich mit 4° Schräglage rumgestochert und hab mich unwohl gefühlt. Ich meine auch, dass die Kleine störrischer war, also viel Kraft brauchte um abzukippen. Ich hab die Vorspannung rausgenommen, bis der dritte Ring sichtbar wurde, nun ist es wieder schön. Dafür hab ich natürlich weniger Positivfederweg, d.h. wenn ich auf mehreren aufeinander folgenden Bodenwellen etc. bremse, geht die Gabel schnell in den hydr. Block.
Ich frage mich jetzt, ob meine Erfahrungen mit der "korrekten" Vorspannung einfach auf mangelnde Erfahrung/Gewöhnung mit diesem Setup zu tun haben, ich was falsch eingestellt/gemessen habe oder die Faustregel für die SV nicht greift.
Es würde mich interessieren, welche Vorspannung Fahrer haben, die mit mir vergleichbar sind.
Ich: ca. 90 KG komplett , SV 650 N (K3), progessive Gabelfedern von Wilbers und 15er Öl.
Gruß Matze
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 05.06.2008 13:20
von Jan Zoellner
> Ich meine auch, dass die Kleine störrischer war
Front höher -> unhandlicher. Abhilfe: Gabel um die Differenz Deiner sympathischeren Einstellung durchstecken oder Heckhöherlegung.
> mangelnde Erfahrung/Gewöhnung mit diesem Setup zu tun haben
Vermute ich fast. Als ich die Emulatoren neu drinhatte, bin ich die ersten Kurven ziemlich weit gefahren, da die Karre beim Bremsen nicht mehr so abgetaucht ist. Und da war ich schon eine Weile mit Wilbers-(bzw. noch Technoflex-)Federn gefahren.
> 90 kg
Kann ich nix zu sagen.

Vielleicht doch: Möglicherweise sind die Federn sind immer noch zu weich für Dich. Ich fand die Technoflex recht gut passend und bin fast 15 kg leichter, ABER das bezieht sich auf die alten Modelle, zur K3 kann ich da nix genaues sagen.
http://www.racetech.com empfiehlt für Dich eine Federrate von 0,811 kg/mm, Serie ist 0,712.
Weißt Du (oder irgendjemand), welche Federraten die Wilbers-Federn für die K3 haben?
Ciao
Jan
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 05.06.2008 15:16
von Alois_Django
Es wäre mir neu das irgentein Hersteller bei progr. Federn die Federrate angibt...schade eigentlich.
Fahre meine K3 mit Wilbers prog. und 10er Öl. Bei 86 KG nackig brauche ich gar keine Vorspannung. Nimm das aber nicht als Maßstab, ich wundere mich da auch drüber.
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 05.06.2008 22:47
von MST_Matze
Ok, das hilft mir schonmal weiter. Ich werd noch n bisschen in dem Bereich zwischen Ring 2 und 3 rumexperimentieren. Evtl. bekomme ich so noch ein etwas besseres Verhalten.
Gruß Matze
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 06.06.2008 1:32
von Overdrive
Wiege 85kg ohne alles und habe Wilbers Federn und Öl und Luftpolster wie empfohlen.. Hatte erst die wenigste Vorspannung gefahren, weil das zur Montage der Federn praktisch war, dann haben wir zu zweit mal geschaut wieweit die Maschine beim Rumhoppeln einfedert.. Haben dann auf nen krummes Maß Vorspannung eingestellt. Genau weiß ich grad nit, meine 1,5 raus?!?! Oder 2,5... Fuhr sich aber auf jeden Fall gut.

Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 06.06.2008 8:57
von daniel90060k
Alois_Django hat geschrieben:
Fahre meine K3 mit Wilbers prog. und 10er Öl. Bei 86 KG nackig brauche ich gar keine Vorspannung. Nimm das aber nicht als Maßstab, ich wundere da auch drüber.
ich bin genauso schwer u. fahre dieselben Federn mit demselben Öl u. derselben Vorspannung- also von daher....

Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 07.06.2008 22:03
von el capitan
Bei der K4S mit SBK-Umbau und Promoto mit 10er-Öl bin ich im Laufe der Zeit auf 3 Ringe sichtbar bei 80 kg nackt gegangen. Nun, mit GSX-R-Federbein und deutlicher Heckhöherlegung ist der 2. Ring gerade noch sichtbar. Das Setup ist soweit symmetrisch (vorne/hinten), der Sag stimmt auch soweit. Also kann ich mir gut vorstellen, dass du einfach noch mehr Vorspannung sinnvoll ausprobieren solltest. Steck mal versuchsweise die Gabel symmetrisch bis zu 1 cm weiter nach oben durch. Das bringt enorme Änderungen im Fahrverhalten!
Frage an alle: Wirkt sich dickeres Gabelöl (also das verwendete 15er) auf die Zugstufendämpfung der Gabel aus? Ich fahre ein 10er mit reduzierter Luftkammer und hatte das beschriebene Problem nie. Aber Matze´s Problem des "auf Block gehens bei mehreren Schlaglöchern beim Bremsen" hört sich für mich verdammt nach einer überdämpften Gabel an!
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 08.06.2008 12:10
von Alois_Django
Steck mal versuchsweise die Gabel symmetrisch bis zu 1 cm weiter nach oben durch. Das bringt enorme Änderungen im Fahrverhalten!
Das stimmt! - ich habe es aber nach 2-3 fahrten sofort wieder in den Urzustand zurückversetzt.
Die SV ist eh schon ein sehr leichtes und von Natur aus handliches Motorrad. Durch diese Geometrieveränderung wird sie meiner Meinung nach "über-handlich", was ich als eher negativ empfunden habe; nicht zuletzt was den Geradeauslauf betrifft.
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 08.06.2008 17:40
von MST_Matze
Hi,
ich fahr ja ne K3, bei der ist das Heck schon von Hause aus etwas höher als bei den späteren Kanten. Weiterhin hab ich das Federbein von der ZX10R drinne (nochmal 2 cm höheres Heck). Bei meinen ersten Probefahrten hab ich sofort gemerkt, dass die Kleine nochmals agiler geworden ist. Durch den 70er Vorderreifen ist der Effekt kleiner geworden, aber nicht verschwunden. Von daher lass ich das Durchstecken lieber sein (ich stell mir das auch optisch nicht so schön vor, wenn die Gabelholme aus der Brücke ragen...

). Was die Vorspannung angeht, bin ich die Tage ohne weitere Änderungen rumgefahren weils grundsätzlich passt. Mich hat nur gestört, dass ich mit dieser Einstellung laut 1/3-Regel "zu wenig Positivfederweg" habe. Aber das ist ja nur ne Faustregel, entscheidend ist, wie sichs anfühlt.
Die Sache mit dem hydraulischen Block ist bisher nur an einer einzigen Stelle aufgetreten, da aber dafür reproduzierbar. Es handelt sich um eine Abbiegespur auf einer stark befahrenen Straße. Diese weist auf den letzten drei Metern vor der Haltelinie eine Reihe aufeinander folgende Bodenwellen auf (wie ein Waschbrett). Wenn ich auf diesem Stück ordentlich ankere (ist öfters nötig, da Ampel sehr ungünstig schaltet), bekomme ich nach etwa 1,5 m die Bodenkontur anstandslos in die Lenkerenden durchgereicht. Die Maschine meines Bruders (ZR7) zeigt ein ähnliches Verhalten (noch etwas stärker als bei mir). Deshalb vermute ich, dass die Kontur einfach zu extrem für Gabelkonstruktionen wie an der SV ist.
Gruß Matze
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 09.06.2008 9:55
von el capitan
Hi Matze,
das höhere Heck der K3 wird durch den Heckrahmen, nicht durch andere Umlenkhebel erreicht. Dadurch gibt es keine Änderung gegenüber den Fahrwerksdaten (z. B. steilerer Lenkkopfwinkel, kürzerer Nachlauf) der späteren Modelle, nur der Fahrer sitzt halt höher. Durch das Kawa-Federbein hast du aber ohnehin eine leichte Heckhöherlegung.
Kurz auf einander folgende Rippen in einer Bremszone sind für jedes Fahrwerk ein Problem - und die simpel aufgebaute Gabel der SV tut sich da halt schnell noch etwas schwerer als eine gut abgestimmte Supersport-Gabel. Hier wäre der Input der Verwender von Emulatoren und Cartridge-Systemen interessant. Haben die das Problem nicht oder weniger stark? Wenn du deinen Negativfederweg aber schon tendenziell größer lässt ist es kein Wunder, wenn sich die Gabel schneller voll komprimieren lässt. Beim Überfahren von Löchern mag das angenehmer sein, bei aus der Fahrbahn ragenden Hindernissen wird es eher zum Problem als bei korrekter Einstellung des Sag. Aber wenn es erfahrungsgemäß immer an der selben Stelle auftritt würde ich ganz platt mal anregen, dort schon vor den Wellen mit dem eigentlichen Bremsvorgang fertig zu sein ...
Re: Problem mit Gabeleinstellung
Verfasst: 20.06.2008 14:33
von ExBandit
Da ich meine SV nicht lange habe, teste ich auch noch ein bisschen am Fahrwerk. Da wir hier bei uns Straßen wie im Zweiten Weltkrieg haben, mit Schlaglöchern und Spurillen, habe ich alles zurückgedreht. Sofort habe ich gemerkt, dass das ganze Moped viel unruhiger geworden ist, und wackelt ein bisschen in den Kurven. Das Problem ist das Federbein, ich habe jetzt hinten auf 3 gestellt und das ganze ist weg, fährt jetzt ohne sich unruhig zu verhalten. Vorne sind 3 Ringe sichtbar. Ist Originalfahrwerk.
Bin 70kg leicht

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