Reifentest Z4 110/70 und 150/70


Richtige Einstellungen am Fahrwerk und den für dich richtigen Reifen wählen.
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SV Robert


Reifentest Z4 110/70 und 150/70

#1

Beitrag von SV Robert » 12.06.2003 23:24

Also, nachdem ich gerade eine größere Provencetour hinter mir habe, wird es wohl Zeit, einen Fahrbericht meiner neuen Kombination Z4 110/70 und 150/70 zu posten. Um es mal vorwegzuschicken: ich bin davon so begeistert, dass ich diese "Abrüstung¨nur wärmstens empfehlen kann :D .

Vorneweg: alle die meinen, mit einem breiteren Reifen mache man eine bessere Figur (und sei es nur vor dem Café) und diejenigen, die einen breiten Schlappen für die Rennstrecke brauchen, können mal getrost weghören, das ist eine andere Liga :lol: .
Ich denke, die Kombination ist für den Normal- und Vielfahrer interessant, der Touren fährt und es aber auch mal flott angehen lassen will. Reserven sind mehr als ausreichend vorhanden. Meine persönliche Meinung ist, dass die Orginalbereifung für ein 190kg Moped absolut übertrieben ist und einer Mode folgt, die nicht die Fahrphysik sondern die Optik im Auge hat :wink: .

Ich war nach dem Kauf meiner SV mit den orginalen Z4 höchst unzufrieden. Zähes Einlenkverhalten und ein starkes Aufstellmoment liessen keinen rechten Fahrspass aufkommen, ich hatte das Gefühl, mit einem Holzreifen unterwegs zu sein :roll: . Dies besserte sich, als ich auf Z3 umstieg, richtig begeistern konnte er mich aber auch nicht. Ausserdem riss die Laufleistung von 3000km ein grosses Loch in den Geldbeutel. Der neuere Z4 glich dem Z3, also wieder eine leichte Verbesserung, zufriedenstellend war es aber immer noch nicht. Diese Problematik und ein schwerer Unfall nach einem Highsider, den ich zu einem Teil auch auf den breiten Reifen zurückführe, liessen mich ein Umstellung auf schmälere Reifen planen, welche ein verbessertes Handling mit sich bringen sollten. Der TÜV hat seinen Segen gegeben und die knapp 3000km Provencetour brachten genügend Eindrücke, um eine Bewertung abzugeben.

Die SV fährt sich nun ganz anders, ein traumhaftes Einlenkverhalten. Die anvisierte Linie wird perfekt beibehalten, man hat den Eindruck, dass die SV nach der Kurve lechzt, als ob sie nur dafür gebaut würde 8) . Ein Riesenunterschied zur Orginalbereifung liegt im FEHLENDEN Aufstellmoment. Es sind nun kleinere, sanfte Korrekturen IN der Kurve möglich, d.h. Gaswegnehmen oder leichtes Bremsen. Diese Aktionen, die im Alltag (gerade bei flotter Fahrt) immer wieder mal vorkommen können, haben mir mit den Orginaldimensionen einige Beinahe-Herzinfarkte beschert. Man muss also nicht mehr eine 100%ig perfekte Linie fahren, um solche Schreckmomente zu vermeiden, wenn das Moped sich auf einmal aufrichtet und man dem Kurvenäußeren zufliegt :( scared . Ein deutliches Plus an Fahrspass und Sicherheit also. Diese erhöhten Reserven und die reine Physik (ein schmälerer Reifen braucht weniger Schräglage) führen quasi automatisch zu höheren Kurvengeschwindigkeiten. Maximaler Grip ist kein Thema, denn ich rede ja von öffentlichen Strassen und der 150er hat genügend in petto. Ich habe den Hinterreifen in kürzester Zeit "rund" gefahren, also kein "Angststreifen"mehr zu sehen 8) . Vorne ist das schon schwieriger, aber der Streifen von 3mm ist meine Reserve. Man muss auch bedenken, dass der 110/70 "steiler" als der 120/60er ist. Die Haftung war glänzend, was wohl auch an den exzellenten Bedingungen lag (rauher Teer, >30°C), der Gummi war über die ganze Fläche rauh. Einige leichte Rutscher waren auf den teilweise schlechten Bodenbelag zurückzuführen (Bitumen), waren aber gut beherrschbar. Selbst ein Rutscher über Vorder- UND Hinterrad blieb kontrollierbar (die Franzosen sind wahnsinnig: wer kommt denn auf die Idee, einen Fleck aus 2 qm Bitumen anzulegen?? :( hell ).
Ich führe das bessere Fahrverhalten hauptsächlich auf den schmäleren Vorderreifen zurück, ich hatte kurz die Kombination 120/60 und 150/70 drauf, da war der Unterschied nicht so gross. Eine F***r hat auch einen 110/70er und wer deren Handlichkeit kennt, weiss Bescheid :wink: .

Natürlich sollen bei all dem Gejuble nicht die Nachteile verschwiegen werden. Durch die spitzere Kontur der Reifen wirkt die SV anfangs etwas "kippelig" und für den einen oder anderen etwas nervös :? , aber daran hat man sich schnell gewöhnt und das Kurvenverhalten macht dies mehr als wett. Wie schon mal im Forum beschrieben, ist der Effekt auch bei Zuladung (schwere Koffer) bemerkbar, was mich aber nicht hinderte, nach angemessener Eingewöhnung auch gut Stoff zu geben. Der Reifen bietet ausreichend Stabilität auch bei schnelleren Kurven, 140/150 km/h sind auch mit Koffern kein Thema :) sv .

Der Verschleiss hält sich in Grenzen, nach 3000km ist das Profil noch bei ca. 50%, trotz hohen Temperaturen, rauhem Asphalt und flotten Autobahnetappen. Der Preis liegt ca. 10€ unter dem für den 120er bzw 160er.

Ich plane, irgendwann einen SB-Lenker zu montieren, dann wird man ihr in Sachen Kurvenräubern kaum noch das Wasser reichen können 8) .

Ich habe vor, zum SV-Treffen zu kommen, da kann ja gerne mal probegefahren werden, wen es interessiert ;) bier . Die TÜV Eintragung ist ja kein Problem mehr, der Damm ist gebrochen.

Grüsse

Robert

Supastar


#2

Beitrag von Supastar » 12.06.2003 23:43

den gleichen Effekt hatte ich nach der Abrüstung meiner KTM Supermoto, ich hatte allerdings nur den Hinterreifen kleiner gewählt von 160/60 auf 150/60, den Vorderreifen hatte ich gelassen da es ein 120/70 war.
Gleiches galt für meine Husqvarna von 140/80-18 hinten auf 110/100-18, die wurde dadurch erst zur Enduro!!!
ich glaube aber das bei der SV vorne ein 120/70-17 die beste Wahl wäre, hat sich bei fast allen Vollverkleideten 600ern durchgesetzt, zuminest war das mal der Fall ich bin da vieleicht nicht auf dem neuesten Stand.
Beim nächsten Wechsel werd ich vorher mal sehen was der TÜV dazu sagt...
mit etwas Glück liegt die Tachoabweichung im Tolleranzbereich!!!

jensel
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SVrider:

#3

Beitrag von jensel » 13.06.2003 1:45

Ich hatte mal aus´ner Fehlbestellung nen Satz BT020 in 70er Querschnitt (vorne und hinten). Das war auch traumhaft, der BT020 mit 60er Querschnitt ist um Welten schlechter. Aber nicht Eisdielentauglich. Trotz angeschliffenem Bremshebel immer noch mehrere Millimeter Angststreifen hinten, und der Pneu sah aus wie ein Ballonreifen :)

SV Robert


#4

Beitrag von SV Robert » 13.06.2003 9:32

@jensel: Eisdielentauglich? :) scream der war gut!
Also ich hab meine mopeds ja zum fahren und nicht zum anschauen...obwohl sie schon hübsch sind :)
Wie der Reifen aussieht, ist mir so was von egal :( evil 2 ich will nur dass er mich gut durch die Kurve und sicher wieder nach Hause bringt.
Um die Angststreifen geht es ja auch nicht, :wink: aber sie sind schon ein Indikator wieviel Spass man hatte. Wenn mit einem schmäleren Reifen noch einige da sind, dann heisst das auch, dass mehr Reserven vorhanden sind. Und das ist gut so.

Also TÜV ist kein Problem, bei mir eingetragen und somit für jeden wiederholbar.

KuNiRider


#5

Beitrag von KuNiRider » 13.06.2003 11:57

Das Angebot einer Probefahrt beim Treffen nehme ich schonmal dankend an :D bitte montier vorher schonmal ne LSL-Streetbar wegen der besseren Vergleichbarkeit :wink:
Ich liebäugle auch schon länger mit diesen Reifengrößen, kann aber eine deiner Aussagen nicht so recht nachvollziehen:
- mit BT010 / MTR21/22 / Diablo können beliebige Kurskorrekturen einschließlich Notankern in Kurven germacht werden :D und alle sind deutlich kurvengieriger (in Reihenfolge der Nennung) als der Z4.
Und bring auch ein paar Kopien von der Eintragung mit, sie sind zwar kein Garant mehr für eine Eintragung, helfen aber unwillige TÜV'ler zu motivieren...
cu

SV Robert


#6

Beitrag von SV Robert » 13.06.2003 13:58

LSL? Gerne, hast du eine rumliegen?.....ich wollte mal bisschen sparen und hab es erst mal aufgeschoben.

Zu anderen Reifenmarken kann ich nix sagen, ich hab auf der SV nur Metzeler gefahren.

Eine Kopie sollte laut meines Kumpel (TÜV Prüfer) ausreichen, um es eingetragen zu bekommen. ER hat das nicht eingetragen, weil er keine Fahrprüfung machen wollte, aber am Ende ging eh alles ganz easy :lol:
Glück gehabt.

rap


#7

Beitrag von rap » 17.06.2003 22:31

Ich habe jetzt die Kombination 110/70 und 160/60 eingetragen für Pilot Sport und Pilot Road.
Vorne perfekte Präzision und Handlichkeit, hinten viel Gummi zum Gasgeben in Schräglage, der MPS ist ja ziemlich spitz.

Zuerst hatte ich hinten den MPS in 150/60 drauf (gabs leider nich in /70wie ich dachte), die Kontur war beschissen, zu flach durch die breite Felge.
Der Vorderreifen sah sehr gut aus wahrscheinlich wegen der /70.

Der Michelintestfahrer bei Vuidar fands gut und so hat es der TÜV gleich eingetragen. Gesamtkosten 32€ (Glück gehabt).

Jetzt such ich noch ne "N" (die "S" ist mir für den Normalverkehr zu unbequem) und dann wird alles kombiniert, der Race-tech-Emulator die Reifen etc.

Dann heißt es wohl auf der Landstraße Superbike und tschüss

Ralf

ev ... entuell


Re: Reifentest Z4 110/70 und 150/70

#8

Beitrag von ev ... entuell » 25.05.2004 18:37

hat sich erledigt, krieg ich nicht, gibt es nicht
ist doch zum #$%@

SV Robert hat geschrieben:... einen Fahrbericht meiner neuen Kombination Z4 110/70 und 150/70 ...begeistert, dass ich diese "Abrüstung¨nur wärmstens empfehlen kann ...
knapp 3000km Provencetour brachten genügend Eindrücke ...
Nachteile ....Durch die spitzere Kontur der Reifen wirkt die SV anfangs etwas "kippelig" aber daran hat man sich schnell gewöhnt ..Der Verschleiss hält sich in Grenzen, nach 3000km ist das Profil noch bei ca. 50%, trotz hohen Temperaturen, rauhem Asphalt und flotten Autobahnetappen.
klingt SEHR verlockend
kannst Du jetzt, also ein Jahr spaeter bitte noch was zur Laufleistung und zum Verhalten bei 'fast abgefahren' sagen?
DANKE

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