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Chrom - Gabel ?

Verfasst: 14.07.2015 18:11
von Ati
ein wenig mit Verwunderung habe ich diesen Thread gelesen.
Mir ist gar nicht bewusst, dass die Holme verchromt sind. So glatte Oberflächen wären auch gar nicht gewollt. Die Adhäsion wäre einfach zu groß und die Gabel spricht schlechter an. Aus diesem Grunde wird bei der Überarbeitung von Gabeln das Rohr auch auf der Drehbank fein angedreht (geschliffen).
Ergebnis - leicht Rauhigkeit ergibt feines Ansprechen der Gabel. Wir sprechen hier von 100stel bzw. 1.000stel. :wink:

Re: Chrom - Gabel ?

Verfasst: 14.07.2015 19:12
von CrashKid
was ist an dem threat verwunderlich? da geht's um's richten...

das abdrehen der oberfläche ist dafür da schäden - wie steinschläge - wieder zu entfernen. bei zu tiefen schäden muß aufchromiert und dann auf maß gedreht werden. danach polieren.

übrigens grad heut gemacht:
11755911_10203142068430938_6103661874229718788_n.jpg
ach ja, das ist die gerichtete gabel aus dem o.g. threat... ;)

Re: Chrom - Gabel ?

Verfasst: 14.07.2015 19:39
von TL-Andy
Ati, du wusstest nicht, das Standartgabelrohre i.d.R. verchromt sind? 8O

Die Gabelrohre sind maßliche Präzisionsrohre und nach dem Verchromen von Werk aus immer geschliffen bzw supergefinished oder erst danach mit den heutigen hochmodernen Stoffen bedampft.
Fräsen ist nicht Drehen, Drehen nicht Schleifen, superfinishen oder läppen nicht herkömmliches Schleifen. Das ist ungefähr so zu vergleichen, als wenn der Laie Begriffe wie Spannung, Strom, Elektrik und Elektronik durcheinanderwürfelt.

Bei der Instandsetzung sollt man darauf achten, daß stärkere Übergänge und Beschädigungen in der Chromschicht egalisiert werden. Dazu nutze ich z.b. Läppleinwand, bzw Superfinishpapier in µ-Körnung. Man kann dazu natürlich das Rohr in die Drehbank "spannen", mit Drehen selber hat das aber nichts zu tun. Auch werden keine Schäden per abdrehen behoben....Gedreht wird in diesen Fällen gar nichts!
Finishleinwand.jpg
Zudem finde ich die Begründung der Adhäsion nicht richtig, da wir in der Gabel eigentlich keine metallischen Auflagen haben in denen das imho eine Rolle spielen würde. Die Führungsbuchsen als die hauptsächlichen Berührungspunkte z.b. sind Teflonbeschichtet und nicht wirklich glatt, zum anderen läuft eine der beiden Führungsbuchsen innen an der Gabelholmwand, dessen Aluoberfläche in diesem Bereich auch hochglanzpoliert ist und vom Schleifen bei der Instandsetzung wegen zuviel Adhäsion aber ausgespart wird?.
Das größte Losbrechmoment entsteht imho im Bereich der meist trockenen Staubschutzkappen, weshalb ich bei der USD-Gabel zwischen Staubschutzkappe und Simmerring immer etwas Silikonfett einfülle.

Re: Chrom - Gabel ?

Verfasst: 15.07.2015 17:26
von Schumi-76
Wobei m.W. eine verchromte Oberfläche ja auch nicht per se Spiegelglatt ist. Das kommt ja immer auch auf den Untergrund an, nur wenn der Spiegelblank ist, wird auch die Chromschicht glatt. Ich habe hier Simsonteile rumliegen wo der Hersteller sich ganz sicher ist das die Teile verchromt sind, von schön oder gar glatt steht da aber auch nichts. :evil:
Allerdings denke ich auch, dass so ne Microrauhigkeit für den Ölfilm nicht schadet, wir wollen ja auch nicht dass sich das Rohr in der Buchse festsaugt. :)
Auf der Anderen Seite habe ich mal gelesen dass Gabelöl ganz besch... schmiert, dafür aber auch nicht schäumt.
Alles nur gefährliches Halbwissen meinerseits... :oops:


Gruß Patrick

Re: Chrom - Gabel ?

Verfasst: 16.07.2015 18:39
von Ati
nee Andy, wusste ich nicht. Man kann nicht alles wissen. Ich hätte es eher für Edelstahl gehalten, auch schon der Farbe wegen. Und ich gebe Dir Recht, ich bin mit dem Umgang der Fachbegriffe etwas lax umgegangen. In einem Punkt widerspreche ich aber. Wird das Rohr in die Drehmaschine gespannt, wird gedreht. Und zwar das Futter der Maschine . :lol:

@CrashKid
Dass es in dem Thread ums Richten ging weiß ich doch. Daher habe ich einen neuen aufgemacht. Hier geht es um das Material der Rohre - komprende soweit? :wink:

Die Teflonbuchsen sind natürlich die entscheidenden Punkte in der Gabel. Ich verlasse mich da einfach mal auf die Aussagen meines Gabel- und Dämpfer Spezialisten (Öhlins Support) und auf Ansprechtests an eingebauten Gabeln. Läuft eine Gabel gut, braucht es nur wenig Kraft, sie bei gezogener Bremse in Bewegung zu bringen. Bei ausgelutschten Teilen ist das oft nicht mehr der Fall. Da kann man dann beim Zerlegen der Gabel die superblanken Stellen, an denen die Teflonbuchse gleitet, sehen. Das sind im Übrigen ja auch die Stellen, an denen bei den neueren Gabeln die Beschichtung flöten geht.
Ich verwende im Übrigen auch ein wenig Fett am Simmerring. :)

Re: Chrom - Gabel ?

Verfasst: 27.12.2015 18:39
von VOODOO
Hab gerade ne Gabel zerlegt und grausame Mißhandlungsspuren entdeckt.

Was macht mehr sinn?
Ne verkratzte Gabel neu verchromen lassen, oder die Standrohre neu kaufen.

preislich kommts ja in etwa aufs Gleiche raus

Re: Chrom - Gabel ?

Verfasst: 30.12.2015 16:14
von TL-Andy
Solange die Holme durch die Kratzer schon vorher nicht undicht waren, würde ich Letztere egalisieren/ glätten (z.b. mittels Finishleinwand und Öl) und es dabei belassen.

Re: Chrom - Gabel ?

Verfasst: 30.12.2015 22:04
von VOODOO
Der Vorbesitzer hat wohl versucht den alten Simmerring mit nem Schraubendreher rauszufummeln - die Schrammen haben den Ring geshreddert. Macht also keinen Sinn, dass wieder mit neuen Ringen zusammenzubauen.