Nockenwellen eingelaufen...?


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Nockenwellen eingelaufen...?

#1

Beitrag von Makes » 21.02.2014 20:26

Nabend,

hab es heute endlich mal geschafft mich an das Ventile einstellen ran zu machen, nachdem ich die Nockenwellen in der Hand hatte ist mir allerdings das aufgefallen.
Beide vorderen Wellen sehen identisch aus, von der einen Seite ist die Lagerfläche noch "vercromt" , auf der anderen ist die Schicht komplett weg...
Riefen sind aber nicht in der Lauffläche, zumindest nichts was für mich ungewöhnlich ist, die Nocken an sich sehen auch gut aus...

Ist das als normal anzusehen, ist der erste große Service bei 20tkm...

Danke für eure Hilfe, würde morgen gerne wieder alles montieren mit hoffenttlich ruhigem Gewissen...
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Nockenwelle.jpg

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Re: Nockenwellen eingelaufen...?

#2

Beitrag von IMSword » 21.02.2014 22:40

Ich meine ! das es nicht schlimm ist.
Die Austauschwellen die ich hier liegen habe sehen auch so aus, also fast ...nicht ganz so schlimm wie bei dir.
Vielmehr würd ich mir evtl. Gedanken um die Nockenspitzen machen, sind die Ausgeglüht ?
Oder ist das nur das Foto ?
Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's

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Re: Nockenwellen eingelaufen...?

#3

Beitrag von Makes » 21.02.2014 22:49

sieht nur auf dem Bild so aus, die Nocken sind quasi verschleißfrei...
Also bin ich schon mal um einiges beruhigter, aus XL Zeiten war das der angehende Tod der Wellenlagerung...

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Re: Nockenwellen eingelaufen...?

#4

Beitrag von IMSword » 21.02.2014 23:01

Wenn da nix eingelaufen ist ...keine Riefen, würde ICH mir da kein Kopp machen.
Vermess die doch mal, dann haste Gewissheit.
Falls ich hier Bullshit erzähle, möge man mich korrigieren.
Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's

TL-Andy


Re: Nockenwellen eingelaufen...?

#5

Beitrag von TL-Andy » 22.02.2014 12:23

IMSword hat geschrieben:Wenn da nix eingelaufen ist ...keine Riefen, würde ICH mir da kein Kopp machen.
Vermess die doch mal, dann haste Gewissheit.
Im Grunde haste Recht. Riefig dürfte da aber nichts sein. Wenn vermessen, würde ich das allerdings auf die Lagerbohrung konzentrieren, da das Alu weicher und eher nachgibt.

Je unrunder die Bohrung wird, oder die Fertigungstoleranzen schon im Vorfeld relativ groß waren, desto mehr wird der auf der Welle zu sehende Effekt sichtbar. Der zeigt nämlich die Druckverteilung, die auf die Welle im Lager wirkt.
@ TE:
das Glänzende ist ist keine Chromschicht, die Wellen sind gar nicht verchromt. Die feinere Oberfläche entsteht an der oberen Hälfte der Lagerschale durch höheren Flächendruck, da in der Stellung die Ventile geöffnet werden. Je mehr das Gleitlager Spiel bekommt, desto mehr fängt es auch in der Stellung an zu arbeiten, bis es irgendwann messbar ein Ei geworden ist.
Was auch nie gemacht werden darf oder gemacht werden sollte, ich aber immer wieder sehe, ist die Lagerbockoberhälften zu vertauschen, bzw, im Falle eines Gewindedefektes gegen andere Bockhälften zu tauschen, wie sie gerne in Ebay oder unwissenden Händlern einzelnd vertickert werden. Zylkopf. und Lagerbockoberhälfte werden zum Herstellen der Lagerbohrung montiert und dann gefertigt. So ist jede Passung mit dazugehörendem Lagerbockoberteil EINE individuelle in sich UND in Bezug zur Lage und Ausrichtung des Nachbarbockes stimmende Einheit, die nicht gegen ein anderes Teil aus/vergetauscht werden darf. Die Nockenwellenbohrung kann/wird sonst unrund, oder gar in sich oder zum Nachbarbock axial versetzt sein und einen erhöhten Verschleiß erfahren.

Weiterhin ist im Rahmen einer fachgerechten Montage in jedem Fall das Drehmoment einzuhalten!!
Lange Rede kurzer Sinn. Um auf deine Frage zurückzukommen, verfahre so wie Sword gesagt hat und baus wieder ein.
Wenn du es allerdings genau wissen willst, solltest du ebenso und vor allem die Rundheit deiner Nockenwellenbohrungen messen, falls du die Möglichkeiten dazu hast. Sämtliche Werte dazu stehen im WHB!

Anbei mal eine TL-Welle mit ca 40-50 TKM, bei der der Effekt auch etwas sichtbar ist.
IMG_0143rez.jpg

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Re: Nockenwellen eingelaufen...?

#6

Beitrag von Makes » 23.02.2014 8:56

Besten Dank für die ausführliche Antwort...!

Ich habe gedacht das die Nockenwellen an der Lagerung genauso vergütet ist wie die Nocke selber und das diese Oberfläche
sich mittlerweile abgearbeitet hat...
Aber wo du es jetzt sagts müsste dann ja die "glänzende" Seite auf der Seite der Nocken liegen, da auf dieser Seite ja keine Last ist im Betrieb.
Da es aber genau umgekehrt ist hat sich die Lagerung quasi im Betrieb selber aufpoliert wenn ich das mal so schreiben darf...

Mit ein bischen mehr Nachdenken hätt ich auch selber drauf kommen können... :roll:

Da die Böcke keinerlei Auffälligkeiten hatten, hab ich alles wieder zusammengebaut und die kleine läuft wieder wie neu mit deutlich mehr getickere.

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