Vertrauensproblem mit der Kilo


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Phil
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Vertrauensproblem mit der Kilo

#1

Beitrag von Phil » 27.03.2023 23:29

Guten Abend liebe Gemeinde,

nachdem ich vor nun 3 Jahren hier gefragt habe ob eine SV1000 zu mir passen würde, und ich mich schließlich entschieden habe eine zu kaufen, bin ich jetzt sehr leise geblieben - war eben lieber auf der Straße ;) Habe in recht kurzer Zeit doch eine recht hohe KM-Leistung erfahren + der Vorbesitzer hat die Suzi auch viel bewegt. Ich habe daher mMn stattliche 60tkm (gerundet, genaue Zahl hab ich jetzt nicht im Kopf) auf der Uhr.

Ich bin / war auch unbeschreiblich zufrieden mit der Kilo, der Motor und der Sound sind der Wahnsinn und das restliche Motorrad ziemlich genau das, was ich von einem spaßigem, aber doch alltagstauglichem Bike erwarte.

Bis letztes Jahr im Sommer.. nachdem ich beruflich 2 Wochen in den Alpen verbringen musste, hab ich die Gelegenheit genutzt und meine Suzuki als Transportmittel gewählt, so dass ich in der Freizeit ausgiebig die Alpen erkunden konnte, was einen heiden Spaß gemacht hat.
Insgesamt habe ich in den 2 Wochen schätzungsweise 1.400 km herunter gefahren.

Auf der Heimfahrt ist dann ca. 80km vor dem Ziel ein ungutes Geräusch im 4. Gang aufgeploppt.. ein Rasseln, dass überhaupt keinen Vertrauenserweckenden Klang hatte.. ein paar Kilometer weiter ist dann der 4. Gang "geplatzt" (dazu gibt es ja schon 1-2 Themen hier) und meine Fahrt war mitten im Nirgendwo zu Ende. Zum Glück konnte ich dann doch relativ schnell und einfach Hilfe für mich und mein Bike organisieren.

Da ich handwerklich weniger als unbegabt bin und technisch eher auf der Theoretiker-Seite stehe, und ich die Suzuki aber nicht beerdigen wollte, hat mir zum Glück ein Mechaniker in seiner Freizeit für Umme den Motor auseinander gebastelt und wieder fit gemacht.

Seitdem habe ich jetzt allerdings irgendwie ein mulmiges Gefühl was die Suzuki angeht. Blöd gesagt hab ich ständig Angst, dass nochmal oder öfter so ein für mich doch heftiges Problem kommt. Abgesehen von den sich lösenden Magneten und dem KK der eher als Verschleißteil zu sehen ist, habe ich hier wenig zu ernsthaften Problemen und / oder Schwachstellen gelesen, aber trotzdem jetzt hier die unglaublich schwierig zu beantwortende Frage:

Wie zuverlässig bleibt meine SV1000 im Alter? Kann ich Schwachstellen oder Problemzonen präventativ verbessern (lassen) damit es nicht wieder zu einem Totalausfall kommt?

Aktuell habe ich mich jetzt so arrangiert, dass ich mir ein Ersatzmotorrad beschafft habe (mitten im Sommer kein Motorrad war keine Option) und habe mir einen weiteren Wunsch erfüllt: Eine Honda VFR800. Und ich als Laie muss hier sagen: Schon rein optisch ist die Honda was die Verarbeitungsqualität angeht augenscheinlich in einer ganz anderen Liga. Deshalb nutze ich mittlerweile vorwiegend die Honda für längere Touren, und die Suzuki für die Hausrunden. Was aber eigentlich schade ist, weil sich die Suzuki eigentlich auch super für Touren eignet, und ich gerne beide Bikes gleichberechtigt fahren würde.

Ich hoffe der lange Text war nicht zu langweilig, die Kernfrage habe ich deshalb mal Fett markiert.

EDIT: Achja, ich habe bis jetzt brav sämtliche Wartungsintervalle von einem Suzuki-Händler machen lassen, und sie auch am Anfang einmal komplett durchchecken lassen, inkl. Ventilspiel.

Vielen Dank schon mal und Hand zum Gruß

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IMSword
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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#2

Beitrag von IMSword » 28.03.2023 5:21

Zunächst:
Was heißt denn „wieder fit gemacht“?
Also was war denn defekt bzw woher kam das rasseln?
Der Motor ist ansonsten annähernd unkaputtbar und hat bis auf deine erwähnten Dinge keine anderen ungewöhnlichen Probleme.
Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's

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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#3

Beitrag von Triple7 » 28.03.2023 5:54

Kann ich Martin nur zustimmen.
Mache bei meiner, nach knapp 100tkm, den KK und das Polrad.
Außer dem grünen Stecker und der Staubmanschette für den Kupplungsnehmerzylinder (hab ne K3), hab ich, außer Wartung, nichts am Motor gemacht und er läuft, nach Einbau der oben genannten Komponenten, sicher wieder wie ein Glöckerl.
Vom Getriebe hab ich auch schon gelesen, glaube aba das sind eher Ausnahmen als die Regel.
Have a N.I.C.E. Day
LG Bernd & seine Kilo

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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#4

Beitrag von bikerbob » 28.03.2023 9:58

Also ich erachte die Kilokante als sehr zuverlässig. Meine K3 lief 167000km bevor sie ein Steuerkettenriss den gar aus machte.
Bei 85000km wurde der KK gewechselt, da die Schwingungen des defekten anscheinend auf den 4. Gang schlugen. Bei der langen Übersetzung wird der auf der Landstraße am häufigsten benutzt denke ich, deshalb trifft es immer wieder den 4. Gang wenn ein Getriebedefekt auftritt. Ev hatten die auch mal ein Fertigungsproblem. Bei meiner Manschette 3/4 Gang war auch ein Lunker am Zahngrund zu erkennen.
Beim Endzerlegen bei bei 167tsd zur Schadensbegutachtung, zeigte sich dann das der Motor von den Verschleissmaßen Mittig bis letztem Drittel angekommen war. Hauptursache war eine gebrochene Spannschiene aufgrund von Versprödung des Kunststoffes. (brach wie Salzstangen)
Ansonsten, Fahrspass pur. Auch 800km Tagesetappen kein Problem gehabt mit der Haltung. SV gehört einfach zu mir.
Die Nachfolgerin mit 30tsd ist ein würdiger Ersatz und trägt das Kleid ihrer Vorgängerin mit Würde.
Zuletzt geändert von bikerbob am 28.03.2023 18:00, insgesamt 2-mal geändert.

Phil
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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#5

Beitrag von Phil » 28.03.2023 14:27

@IMSword
"fit gemacht" heißt, dass der Motor komplett auseinander gelegt wurde, das kaputte Zahnrad vom 4. Gang ersetzt wurde (ist "sauber" gebrochen, es sind also zum Glück keine Splitter irgendwo hingeflogen) und wieder zusammengebaut, natürlich mit neuen Dichtungen usw.. viel genauer kann ich es leider nicht erklären / beschreiben.

Ich entnehme hier bis jetzt dass ich bei 60tkm den KK auf jeden Fall mal prüfen lassen sollte und ggf. ersetzen lassen sollte. Hab hier schon ein paar mal von einem John aus GB gelesen, der die Körbe auf Lebenszeit auf Vordermann bringt - wäre ja dann gerade für mich als Nichtschrauber wahrscheinlich die sinnigste Lösung oder?
Außerdem ist es vermutlich auch nicht verkehrt, die Magnete zumindest mal zu checken, ob noch fest oder sich Anzeichen vom loslösen bilden?

Meine SV1000 ist eine schwarze N, daher glaube ich, dass es eine K4 sein müsste - entsprechend entfallen hier soweit ich mich erinnere die Fehler Stecker und Kupplungsnehmerzylinder oder?

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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#6

Beitrag von Ropa75 » 28.03.2023 14:58

1.
Das Problem "Magnete" ist größer als das Problem "Kupplungskorb". Erst mal also die Lichtmaschine überprüfen (und schon mal eine neue originale Graphitdichtung bestellen). Merkst du denn schlimme Vibrationen vom Kupplungskorb her?

2.
Meines Wissens überarbeitet "John" in Großbritannien die Kupplungskörbe nicht mehr. Aber hier in Deutschland macht das zum Beispiel "Hardy Moto". Im Prinzip kann das aber jeder gute Maschinenbauer erledigen.

3.
Ob du eine K3 oder K4 hast, steht in den Papieren. Man kann es aber auch an ein paar Äußerlichkeiten erkennen. Beispiel: Schriftzug "SUZUKI" auf dem Tank = K3, Emblem "S" auf dem = K4 und später.

Grüße
Rolf

Phil
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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#7

Beitrag von Phil » 28.03.2023 15:16

Ok dann also bei nächster Gelegenheit rechte Abdeckung runter und mal nachsehen, hab hier irgendwo gelesen, dass das zum überprüfen schon reicht?
Ich merke vom Kupplungskorb und von der Kupplung eigentlich gar nichts. Ein leises rasseln bzw. rascheln habe ich im Leerlauf, das verschwindet, sobald ich die Kupplung ziehe.

Okay gut dann aber selbe Frage - es würde wahrscheinlich über kurz oder lang auf jeden Fall Sinn machen, den überarbeiten zu lassen?

Ah okay dann ist das einfach, es ist eine K3. D.h. Staubmanschette und grünen Stecker "verbessern" schadet sicherlich auch nicht

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Jan74
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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#8

Beitrag von Jan74 » 28.03.2023 15:54

@Phil

da ich aktuell den Motorradführerschein erst macht und somit meine bereits gekaufte SV1000S noch nicht gefahren bin, kann ich Dir speziell zum Bike keine Infos und Hinweise geben.

Aber zum "Vertrauensproblem" gibt es eigentlich ne ganz einfache Antwort, zumindest als gelernter KFZler seh ich das so, Du hast Deine SV gebraucht gekauft und vielleicht Deine Honda auch, somit haste doch bisher bei beiden Bikes einen "Vertrauensvorschuss" als völlig normal empfunden und beiden Bikes entgegen gebracht. Ein Verschleiß oder Defekt ist völlig normal, wenn Du da nun jedesmal Dir nen Kopf drüber machst, müßtest ja fast zu Fuß gehen und das Motorrad und Auto fahren an den Nagel hängen und zu Fuß wäre noch das Risiko umzuknicken und auch zu stürzen.

Mach wie bisher die regelmäßigen Wartungen, pflege beide Bikes und mach Deine Touren mit beiden Bikes und als Sicherheit werde Mitglied im ADAC, AVD, etc. und vielleicht haste ja nen Bekannten, der unter Umständen als Backup für die ersten längeren Touren zur Verfügung steht falls was wäre.

Aber jedem der egal mit welchem Fahrzeug unterwegs ist kann eine Panne bzw. ein Defekt ereilen, daher genieße einfach die Touren mit Deinen Bikes.

Ich fahre seit Jahrzehnten nur alte Autos (aktuell CLK aus 1998 und 2001, sowie einen Scenic aus 2004) und hab mir als Anfänger zwei alte Bikes gekauft, ne 1200 Bandit N von 1997 und ne SV1000S mit EZ: 2004 ist aber das Modell von 2003 und das obwohl viele im Umfeld gesagt haben: "O Gott als Anfänger mit fast 50 Jahren kein ABS, etc. - oje, oje."

Einfach machen und keine Angst haben, Wartung, Pflege passen so wie Du es schreibst, also ab aufs Bike und ne Dolomiten Tour mit der SV.

Viele Grüße

Jan

PS: Wenn ich meinen Schein habe, können wir so ne Dolomiten Tour auch gerne gemeinsam machen :)

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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#9

Beitrag von Phil » 28.03.2023 16:57

Das ist schon richtig Jan74, und ist mir auch klar ;) ich bin bis vor kurzem meinen 20 Jahre alten E46 auch durchgehend gefahren bis sich letztens auf der Autobahn wahrscheinlich ein Pleuel den Weg in die Freiheit gesucht hat. Das ist bei dem aber nicht so dramatisch gewesen, weil ich schon auf einen neuen gespart hab und mir den jetzt auch erfüllt hab (und es bei 320tkm auch abzusehen war, das mal was größeres passieren kann).

Mein Problem hierbei ist eigentlich eher, dass ich so ein großes Problem wie Getriebe bei der SV1000 zukünftig vermeiden möchte, und zwar weil ich die SV1000 als ein so geiles Bike erachte, dass ich sie nicht mehr hergeben will. D.h. anders als beim Auto möchte ich bei der SV nicht sagen müssen "dann kauf ich jetzt was neues" - schon allein weil es etwas neueres in der Kategorie gar nicht mehr gibt, außer Ducati, aber naja..

Problematisch dabei ist für mich halt auch dass ich nichts selbst machen kann, und jetzt das Getriebe ja auch schon einen Totalschaden bedeutet hätte, wenn ich nicht einen Freiwilligen gehabt hätte.

Bei der Tour durch die Dolomiten würde ich übrigens dann doch so oder so die Honda bevorzugen, weil die noch etwas komfortabler ist bei dem weiten Anreiseweg ;)

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Jan74
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Re: Vertrauensproblem mit der Kilo

#10

Beitrag von Jan74 » 28.03.2023 19:22

@Phil

Ich schraube inzwischen an meinen Autos auch nimmer selbst, sondern geb das in ne freie Werkstatt.

Mit meiner Bandit und meiner SV1000S werde ich genauso verfahren, gerade nach den Infos die man hier für die SV oder im Banditenforum für die Bandit bekommt, werde ich bei beiden Bikes die relevanten und bekannten Schwachstellen prüfen und gegebenfalls reparieren lassen, bevor es da zu Problemem kommt, somit habe ich mit Glück dann erstmal Ruhe bei den Bikes.

Kostet natürlich immer Geld, daher hab ich aber beim Kauf mit Bikes aus 1997 und 2004 genug eingespart um jetzt auch die Prüfung und Reparaturen zu bezahlen. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer, daher werde ich für alle Fälle immer wieder was für zukünftige Investionen was auf die Seite legen.

Viele Grüße

Jan

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