HEIMCHEN hat geschrieben: ↑16.10.2022 10:45
Danke für eure Hinweise!
Leider kamen sie zu spät. Ich hab bereits 25 ml Öl pro Holm nachgefüllt, aber noch keine Testfahrt gemacht.
Wenn's nix ist muss ich wieder ablassen. Hoffentlich gibts eine Ölablaßschraube, hab' noch nicht geguckt.
Servus, @Heimchen
25ml mehr Öl in einer Gabel sind ca. 20mm weniger Luftkammer.
Ergo, wenn du bei 140mm angefangen hast....kommt das schon hin.....ist nicht so falsch!
Eine Ablassschrauben gibt es nicht.....wäre auch nicht gut, denn die beiden Olstände/Luftkammergrößen sollten unbedingt gleich groß sein. Am Besten auf den Millimeter genau.
Umso größer der Unterschied ist, desto mehr wird die Gabel beim Einfedern unsymmetrisch belastet. Wird dadurch unsensible und kann durch Verzug zur Undichtigkeit neigen!
Mit "Ablassen", bekommt man das nicht genau genug hin.
Bestimmung, Einstellung des aktuellen Öllevels / der Luftkammer:
Front angeben, mit entlasteter Gabel, VR frei drehbar!!.......Gabelkopf ab....Federn raus (bei konventionellen Gabeln)......VR jetzt anheben bis sie auf Block geht ....mit einem, auf die gewünschte Luftkammer-Länge (ca. 3mm weniger, da der Ölspiegel jetzt schief ist) eingestelltem Röhrchen, absaugen. Oder eben auffüllen, bis es passt.
Grundsätzlich:
Ob die eingestellte Luftkammer, für das aktuelle Gabelsetting zu groß oder zu klein ist......sagt dir die Eintauchtiefe beim absoluten VOLLanker, aus hohen Geschwindigkeiten >90km/h.
Bestimmung der korrekten Eintauchtiefe!
VR komplett entlasten.....Federweg der Gabel aus den technischen Daten entnehmen ....davon mind 10mm abziehen, besser 15mm bei klassischen Gabeln. Die Erklärung dafür würde jetzt den Rahmen sprengen.
Am rechten Gabelholm diesen errechneten Wert, von der Staubkappe in Federwegsrichtung (USD nach unten, Klassisch nach oben) abmessen und mit Edding am Innenrohr markieren. Diese Markierung ist die "optimale Eintauchtiefe".
Gabelindikator oder kleinen schmalen Kabelbinder an diesem Innenrohr anbringen. Kabelbinder so anbringen, das er sich leicht verschieben lässt, aber nicht von alleine verrutscht. Und bis zur Staubkappe schieben.
Jetzt Probefahrt......leere, ebene Straße, trocken, guter GRIP..... mind. 100Km/h.......VOLLanker, ALLES was geht, ......das ein paar Mal, sodass es wirklich eine gute Bremsung war, das es einer Panik-Notbremsung nahe kommt. Bei ABS-Mopeds, in dem eher aggressiven Mode, mit dem man fährt.
Dann auf den Kabelbinder/Gabelindikator kucken.
Kabelbinder sollte jetzt, in der Nähe vom Edding-Strich sein.
> 10mm DAVOR --> die Luftkammer ist zu KLEIN.......das hätte folgende negativen Auswirkungen
---> Motorrad hat einen erhöhten Lastwechsel-Reaktion-Trend beim Bremsen.....erzeugt ZU VIEL Stoppie-Neigung --> verlängert den Bremsweg.
bis 3mm davor......gut!
Kabelbinder/Gabelindikator
AUF dem Strich.... gut, super!
Kabelbinder leicht ÜBER den Strich gerutscht.....bis 2mm .....kann man noch so lassen......Luftkammer ist etwas zu groß! Ca. 5-10ml, je nach Aggressivität des Hydrostops.....ist aber OK, gut!
Deutlich weiter nach unten über dem Strich gerutscht.....>3mm.....Luftkammer deutlich zu groß......die Gabel ist mit großer Geschwindigkeit eingetaucht.
Hat sich durch den ganzen Hydrostop hindurch gerammt und ging wahrscheinlich auf Block, oder war kurz davor.
Auf jeden Fall, musste der Vorderreifen schon erhebliche Dämpfungs-Arbeit übernehmen, obwohl er mit dem "Brems-Grip erzeugen", schon vollauf im Stress war. Das können Reifen nur sehr bedingt!
Vllt hat das VR beim VOLLANKER auch schon gestempelt!? Das ist ein typisches Zeichen/Auswirkung davon
---> man ist zu tief, in einem aggressiven Hydropstop der Gabel eingetaucht.....oder gar auf Block.
Luftkammer ist zu groß UND wenn der Kabelbinder noch nicht die Markierung erreicht hat....ist die Markierung nicht korrekt.....korrigieren, mind. auf aktuelle Kabelbinderposition/Gabelindikator und 2mm "weniger eintauchen" setzen.
Ohne ABS, fühlt sich dieses "Gestempelt & Gehoppel" am VR, bei einem VOLLanker, sehr "unsicher" an.....der Bremsweg wird deshalb sicher länger.
Bei Anfänger ganz sicher viel länger (weil er verunsichert, nicht voll auf der Bremse bleibt) und den Bremsdruck sicherheitshalber reduziert..
Mit ABS.....muss das ABS die Bremsleistung verringern um das stempelnde und teilweise blockierende VR unter Kontrolle zu bringen. Heißt auch, längerer Bremsweg!
Diese Auslegung, dieser Werte, gelten für den Straßenbetrieb.....auf der Rennstrecke braucht man nicht ganz soviel Durchschlag-Reserven "einbauen". Dort kann man mit Bremstechnik und Buckelvermeidung in der Bremszone, es dem Moped aktiv leichter machen.
Auch Panik-Notvollanker kommen dort eher weniger oft vor.
Auf der Straße, kann man sich selten aussuchen, wo & wann man den Not-Anker setzen MUSS, ....und wie dort der Straßenbelag ist.
Auch gilt diese Abstimmung NICHT für Öhlinsgabeln oder umgebauten Gabeln ohne, oder stark verkleinerten, optimierten Hydrostop.
Ciao
Patrick