Seite 1 von 1

Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 23.02.2015 20:02
von 2TOlli
Hallo Leute,
ich habe eine SV1000S BJ 2003. Bei der Einstellung der Zugstufe der Gabel (Schraube oben) habe ich einen Defekt festgestellt.
Am rechten Holm läßt sich die Zugstufenschraube bis zu einem Anschlag reindrehen. Dann federt die Gabel kaum noch ein und aus.
Auf der linken Seite läßt sich die gleiche Schraube beliebig reindrehen ohne dass sich die Dämpfung ändert oder ein Anschlag kommt.
Laut Händler hat die SV an beiden Holmen Zug- und Druckstufenverstellung. Ich habe aber gelesen dass es Mopeds gibt wo der eine Holm die Zugstufe ist und der andere die Druckstufe.
Wie ist das bei Euch?
Am Donnerstag werde ich das Dingens mal öffnen und schauen was da los ist. Was meint Ihr was mein Vorbesitzer da vermurkst hat?
Kann ja nur ein Montagefehler oder sein oder er hat was vergessen. Kaputt geht doch sowas nicht, oder?
LG Olli

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 23.02.2015 21:46
von Kolbenrückholfeder
Ein Holm Zug-, der andere Druckstufe kann kaum funktionieren, das bedarf einer extrem steifen Konstruktion und diese wäre viel zu teuer und schwer. Beide Holme müssen in der Zug- und Druckstufe exakt gleich einstellbar sein.

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 23.02.2015 21:51
von Schafmuhkuh
Kolbenrückholfeder hat geschrieben:Ein Holm Zug-, der andere Druckstufe kann kaum funktionieren, das bedarf einer extrem steifen Konstruktion und diese wäre viel zu teuer und schwer. Beide Holme müssen in der Zug- und Druckstufe exakt gleich einstellbar sein.
Bei der ersten Baureihe der wiederaufgelegten Z1000 ist das so gemacht wurden. Auf die SV trifft das aber nicht zu.

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 23.02.2015 22:27
von Gelöschter Benutzer 9128
Kolbenrückholfeder hat geschrieben:Ein Holm Zug-, der andere Druckstufe kann kaum funktionieren, das bedarf einer extrem steifen Konstruktion und diese wäre viel zu teuer und schwer.
Triumph hat das bei einigen Modellen auch so, die Tiger 1050 Gabel die in meiner dicken Einzug gehalten hat z.B. auch :)


@Olli
Ich würde aus der Ferne tippen die Kontermutter der Dämpferkappe sitzt deutlich zu hoch.

Kaputt kriegt man nebenbei alles - da bin ich immer wieder begeistert wie das manche hinkriegen :lol:

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 24.02.2015 9:54
von Kolbenrückholfeder
[OT]
Hareu1986 hat geschrieben:
Kolbenrückholfeder hat geschrieben:Ein Holm Zug-, der andere Druckstufe kann kaum funktionieren, das bedarf einer extrem steifen Konstruktion und diese wäre viel zu teuer und schwer.
Triumph hat das bei einigen Modellen auch so, die Tiger 1050 Gabel die in meiner dicken Einzug gehalten hat z.B. auch :)
Schafmuhkuh hat geschrieben:Bei der ersten Baureihe der wiederaufgelegten Z1000 ist das so gemacht wurden.
8O 8O
So etwas kann ich aus technischer Sicht nicht nachvollziehen wie das dauerhaft funktionieren soll bei den kleinen Klemmungen an der Achse und stark unterschiedlichen Belastungen pro Holm.
Mit einer USD und viel Vertrauensvorschuss vielleicht noch, da hier deutlich steifere Knoten an der Achsaufnahme machbar sind. Bei einer Teleskopgabel die in den Aufnahmen aus recht einfachem Alu produziert wurde sehe ich das doch sehr skeptisch. (Obwohl es so etwas auch hier gab, wie ich im Nachhinein erfahren haben, das ist aber auch ziemlich speziell).

Aus technischer Sicht ist das der gleiche Blödsinn wie die Verwendung einer Einarmschwinge ohne eine außergewöhnliche Anforderungen - Mode zählt für mich nicht dazu.
[/OT]

Glücklicherweise hat sich Suzuki zu einem solchen Experiment bei den SVs nicht hinreißen lassen.

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 24.02.2015 20:27
von 2TOlli
Hallo Leute,
der Defekt war doch recht profan. Mein Vorgänger hat die Dämpferstange wohl nicht richtig gekontert. Auf jeden Fall war sie lose und nach unten gerutscht und somit ohne Funktion. Jetzt tuts wieder. :D
Übrigens, laut Suzuki-Händler gibt es sogar Gabeln, bei denen in einem Holm die Feder ist, und der andere hat nur Dämpfung.
Find ich auch unglaublich. Soll mir nun keiner mehr erzählen, dass der Ölfüllstand der Gabelholme auf den Zentimeter stimmen muß.
LG Olli

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 24.02.2015 22:51
von Kolbenrückholfeder
Hallo Leute,
der Defekt war doch recht profan. Mein Vorgänger hat die Dämpferstange wohl nicht richtig gekontert. Auf jeden Fall war sie lose und nach unten gerutscht und somit ohne Funktion. Jetzt tuts wieder. :D
:top:
[OT]
Übrigens, laut Suzuki-Händler gibt es sogar Gabeln, bei denen in einem Holm die Feder ist, und der andere hat nur Dämpfung.
Nach ein wenig Recherche meinerseits: Es gibt da wohl die tollsten Spielarten, vor allem im Supermoto- und Crossbereich. Die Idee ist schon älter, bei den Fahrrädern (MTB) ist das nichts außergewöhnliches. 8O
Den eigentlichen Sinn konnte bisher niemand so richtig herausarbeiten bis auf einige Herstellerpräsentationen die wie immer ordentlich auf dem Putz klopfen. Hinterher bleibt häufig heiße Luft im wahrsten Sinne des Wortes. Die Spurstabilität scheint nicht die Domäne dieser Konstruktion zu sein, eher ein gutes Ansprechverhalten. Mit anderen Worten, man kann den Teufel auch mit dem Beelzebub austreiben....
;) bier [/OT]

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 25.02.2015 17:59
von 2TOlli
Hallo Kolbenrückholfeder,
ich vermute dass das irgendwelche fertigungstechnische Gründe hat. Vielleicht ist es einfach billiger und/oder ein bißchen leichter.
Aber wissen tue ich es nicht.
Ich hab hier im Forum gelesen, dass einige die Gabel gegen eine von der GSXR tauschen.
Bringt das denn was? Ich finde jetzt nach ein paar Tagen, dass die originale für mich ok ist.
Ich muß dazu sagen, dass ich gerne Schräglage fahre, aber jedoch eher selten Kurven richtig hart anbremse und voll wieder rausbeschleunige.
Früher hatte ich mal ne SV650N BJ99. Die hatte ich mit Wilbers-Federn gekauft. Das war echt zu hart. Bei starken Unebenheiten in Schräglage ist mir mal das Vorderrad ein Stück zur Seite gehüpft. Ich konnte den Sturz noch abfangen, aber ich hatte wochenlang Schmerzen im Ellbogen durch den Ruck. Mit Originalfedern war es besser, jedoch beim Bremsen ziemlich schlapprig. Bei der hat mir auch nicht der 120/60 Vorderreifen gefallen, der hatte zu wenig Eigendämpfung. Bei der 1000er ist das besser mit dem 120/70er. Das Ansprechverhalten ist bei mir sehr gut. Ich vermute mal, bei der 1000er wäre es nicht so schlimm mit den Wilbers Federn durch den anderen Reifen. Bei harter Fahrweise wären die wohl von Vorteil.
Ich habe den Eindruck, dass man die Seriengabel so einstellen kann dass es passt, zumindest auf der Landstrasse.
An der Hecklastigkeit des Mopeds ändert die GSXR-Gabel ja nichts, oder?
LG Olli

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 25.02.2015 18:20
von sorpe
2TOlli hat geschrieben:An der Hecklastigkeit des Mopeds ändert die GSXR-Gabel ja nichts, oder?
Die GSX-R-Gabeln sind alle etwas kürzer als die originale Gabel der SV.
Insofern bringt es eventuell etwas bei deinem SBL-Umbau.
Du kannst aber auch die Originale mal versuchsweise weiter durchstecken oder alternativ eine Heckhöherlegung versuchen.

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 25.02.2015 21:45
von Gelöschter Benutzer 9128
2TOlli hat geschrieben:Hallo Leute,
der Defekt war doch recht profan. Mein Vorgänger hat die Dämpferstange wohl nicht richtig gekontert. Auf jeden Fall war sie lose und nach unten gerutscht und somit ohne Funktion. Jetzt tuts wieder. :D
Na dann war ich ja mit der Kontermutter nicht so falsch :wink:
Kolbenrückholfeder hat geschrieben: Aus technischer Sicht ist das der gleiche Blödsinn wie die Verwendung einer Einarmschwinge ohne eine außergewöhnliche Anforderungen - Mode zählt für mich nicht dazu.
Im Fall der Tiger 1050 Gabel funktioniert das mit geringen Verbesserungsmaßnahmen absolut perfekt und noch deutlich besser wie die sowieso schon sehr gute GSX1400 Gabel ! Der Vorteil bei so einem System ist die einfachere Wartung und du kannst ohne die Dämpfung untereinander zu beeinflussen unterschiedliche Viskositäten in den Holmen fahren und brauchst auch nie die Holme untereinander in der Dämpfung anzugleichen was je nach Montagequalität (Stichwort: Kontermutter) dann doch anhand der Klicks nicht passt.

Re: Gabel Cartridge defekt, Montagefehler?

Verfasst: 09.03.2015 12:39
von utzibbg
Probiere vielleicht erstmal andere progessive Federn von WILBERS oder WIRTH aus und verwende dickeres Gabelöl.
In der Anfangsversion hatte ich noch alles bis auf Anschlag zugedreht und Front war immernoch zu weich.
Mittlerweile fahre ich Vorspannung drei Ringe sichtbar und Zug- und Druckstufe mittel. Passt super.
Im Vergleich zur Gixxer-Gabel meiner KiloGixxe K7 wesentlich komfortabler und für Landstrasse besser geeignet.
In Verbindung mit einer WILBERS-Feder mit geringerer Federrate hinten, hat man ein Fahrwerk, dass fast keine Wünsche offen lässt.