Regler defekt


Wie mach ich und wo bekomme ich was? Was ist gut und günstig?
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Punisher
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#16

Beitrag von Punisher » 05.04.2004 9:19

.
Zuletzt geändert von Punisher am 20.05.2009 9:35, insgesamt 1-mal geändert.
Strength does not come from physical capacity. It comes from an indomitable will.
(Ghandi)
MEINST DU DAS HUMMELN VON BIENEN GEMOBBT WERDEN WEIL SIE ZU DICK SIND???????
Si vis pacem, cole iustitiam!

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#17

Beitrag von SVHellRider » 07.04.2004 19:33

Martin650 hat geschrieben:...Also hab ich den Regler von der Lichtmaschine getrennt (Stecker mit 3 gelben Leitungen) und bei laufendem Motor die Lichtmaschine gemessen.....Gemessen wird Phase gegen Phase, es gibt also 3 Messungen, die alle den selben Wert ergeben sollten. .... Im Regler wird wohl ein Brückengleichrichter den Drehstrom gleichrichten, und den kann man messen. Regler beide Kabel ausstecken (Motor muss nicht laufen) und dann die 3 gelben Kabel alle gegeneinander Messen (Messgerät auf Widerstandsmessung oder besser Diodenprüfung). Es sind 6 Messungen möglich (Messgerätleitungen tauschen) und keine der Messungen sollte einen Kurzschluß ergeben, sonst ist eine der Dioden im Brückengleichrichter defekt. Das war bei mir so, und da der Regler vergossen ist musste ein Neuer her.
Wo sitzt der Regler?
Wo kommen die gelben Kabel raus?
Wie waren deine Messwerte?
Widerstandsmessung is klar, aber was is Diodenprüfung?
Welchen Widerstand messe ich bei Kurzschluß?
Hast du nicht ein paar Fotos dazu?

Fragen über Fragen :roll:


PS: Lieber ein technischer Versager als ein menschlisches Wrack :!: :idea: :lol:

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#18

Beitrag von jensel » 07.04.2004 20:30

Helli, haste Zeit? Dann komm vorbei, und ich zeig Dir wie das geht!

SVHellRider


#19

Beitrag von SVHellRider » 07.04.2004 20:36

jensel hat geschrieben:Helli, haste Zeit? Dann komm vorbei, und ich zeig Dir wie das geht!
ja nee :roll:
Is mir zu kalt, um deswegen nach Solms zu bruttln .... bin z.Z. sowieso erkältet :?
Sie fährt ja noch. :wink:

Sagt mir lieber mal wie und was ich machen und checken kann, denn über Ostern hab ich Zeit und in der Garage steht ein Heizlüfter :lol:
Aber danke für das Angebot ;) bier

jensel
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#20

Beitrag von jensel » 07.04.2004 20:42

Checkup Regler:

Der sitzt hinter der rechten Verkleidung unterm Sozius, quasi vor´m Ausgleichsbehälter für die hintere Bremse.
Da findest du die Kabel.

Der Diodentester ist die schaltposition auf deinem Multimeter, wo ein Diodensymbol dabei ist. Das ist so ein durchgestrichenes Dreieck, an der Spitze ist noch ein Querstrich. Vieleicht find ich ein Bildchen.
Und das Dingen misst die "Durchbruchspannung" (richtig erinnert?) der Dioden. Eine Diode, die heil ist, ist in eine Richtung undurchlässig (das Messgerät zeigt nix an) und lässt in die andere Richtung Spannung durch. Wenn ich mich nicht irre, sollte das Messgerät so 700- 800 mV anzeigen.

Richtig, Martin?

[edit]
Bild

SVHellRider


#21

Beitrag von SVHellRider » 09.04.2004 9:45

jensel hat geschrieben:...Der Diodentester ist die schaltposition auf deinem Multimeter, wo ein Diodensymbol dabei ist. Das ist so ein durchgestrichenes Dreieck, an der Spitze ist noch ein Querstrich. Vieleicht find ich ein Bildchen.
Und das Dingen misst die "Durchbruchspannung" (richtig erinnert?) der Dioden. Eine Diode, die heil ist, ist in eine Richtung undurchlässig (das Messgerät zeigt nix an) und lässt in die andere Richtung Spannung durch. Wenn ich mich nicht irre, sollte das Messgerät so 700- 800 mV anzeigen....
Ja, ok. So was hat mein Multimeter auch.
Und jetz?Wie, wo mess ich jetz konkret die Durchbruchspannung?

Was muss ich denn als Ladespannung erwarten? Wo mess ich die?
Welche Spannung muss die voll geladene Batterie haben?
Wie mess ich die Spannung an der Batterei? Bei laufendem Motor (dann bei welcher Drehzahl?) oder im Stillstand - oder beides? Was sollte da zu messen sein? Bei welchen Werten kann ich was daraus schließen?

Fragen über Fragen :roll:

Lichtmann


#22

Beitrag von Lichtmann » 09.04.2004 11:16

was will er mit der Durchbruchsspannung? die gibt es bei einer zehnerdiode, unser Regler arbeitet mit Tyristoren die an gesteuert werden und bei 14,4 Volt die Spannung der Lichtmaschine gegen Masse leiten, ich habe da mal einen beitrag zu geschreiben, musste mal suchen.

jensel
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#23

Beitrag von jensel » 09.04.2004 11:25

OK, vielleicht blöd ausgedrückt.
Wenn ich das Messgerät mit dem Diodentester an die Anschlüsse am Regler halte, zeigt er mir eben diese Durchbruchspannung an. Die hat jede Diode. Die Z- Diode hat nur die Eigenschaft, dass die Durchbruchspannung in Sperrrichtung sehr exakt ist.

Die zwei Messklemmen des Messgeräts hältst Du an eben diese Anschlüsse, an die die drei Kabel aus der LiMa kommen.

Die Generatorspannung misst Du an den drei gelben Kabel, die in den Regler gehen. Zieh aber den Stecker vor der Messung ab, um die Spannung im unbelasteten Zustand zu messen. Drei Kabel, Du misst von 1 zu 2, 1 zu 3 und 2 zu 3.
Die Ladespannung misst Du an den zwei anderen Kabeln, dafür musst Du den Stecker natürlich wieder aufstecken.

jensel
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#24

Beitrag von jensel » 09.04.2004 11:26

OK, vielleicht blöd ausgedrückt.
Wenn ich das Messgerät mit dem Diodentester an die Anschlüsse am Regler halte, zeigt er mir eben diese Durchbruchspannung an. Die hat jede Diode. Die Z- Diode hat nur die Eigenschaft, dass die Durchbruchspannung in Sperrrichtung sehr exakt ist. Das mit dem Diodentester funzt nur, wenn Martin mit seinem Brückengleichrichter recht hat.

Die zwei Messklemmen des Messgeräts hältst Du an eben diese Anschlüsse, an die die drei Kabel aus der LiMa kommen.

Die Generatorspannung misst Du an den drei gelben Kabel, die in den Regler gehen. Zieh aber den Stecker vor der Messung ab, um die Spannung im unbelasteten Zustand zu messen. Drei Kabel, Du misst von 1 zu 2, 1 zu 3 und 2 zu 3.
Die Ladespannung misst Du an den zwei anderen Kabeln, dafür musst Du den Stecker natürlich wieder aufstecken.

Lichtmann


#25

Beitrag von Lichtmann » 09.04.2004 11:31

so siehe auch 11.11.2003

Nur geht das Teil?

Soll noch einer sagen ich hätte Langeweile.



Die Lichtmaschine
Die Sternlichtmaschine der SV liefert Drehstrom. Deshalb wird sie auch Drehstromlichtmaschine genannt. Sie liefert 375 Watt Leistung. Im Gegensatz zu dem Strom zuhause, hat die Drehstromlichtmaschine keinen festen Massebezug. Die Masse ist auf den Minuspol der Batterie gelegt. Mit diesem Minuspol ist der Sternpunkt nicht verbunden.

Stator
Der Stator ist, wie der Name schon sagt, statisch. Er rotiert nicht mit der Kurbelwelle. Ein Vorteil ist hierbei, daß die Stromabführung nicht von einem rotierenden Ding erfolgen muß. Somit spart man sich Schleifringe.

Er ist bei der fest im Motor verschraubt, welche die (nicht benötigte) Masseverbindung zu dem Stator herstellen. Der Stator besteht aus vielen Trafoblechen übereinander. Diese Bündel ergeben das sternförmige Gebilde mit 18 Strahlen. Jeder dieser Strahlen ist mit lackiertem Kupferdraht umwickelt. Der Lack dient der Isolation zwischen den einzelnen Windungen der Wicklung und den Trafoblechen (Masse), um die der Draht gewickelt ist. Die Anzahl der Wicklungen ist bei jedem Strahl gleich. Ebenso die Richtung der Wicklungen. So ergeben sich 18 Spulen.

In diesen 18 Spulen sind insgesamt 3 Stromkreise, die Kupferdrähte, vorhanden. Diese 3 Stromkreise sind im Sternpunkt verbunden. Vom Sternpunkt aus geht jeder Kupferdraht über jeweils 6 solcher Spulen. Das heißt, daß jeder 4. Strahl miteinander verbunden ist. Deshalb ist die Strahlenzahl auch bei solchen Lichtmaschinen immer durch 3 teilbar.

Rotor
Es ist der drehende Teil in der Lichtmaschine. Er ist becherförmig exakt über den Stator gestülpt und rotiert um diesen. In ihm sind Permanentmagnete angebracht. Die Magneten bilden abwechselnd die Nord und Südpole. Deshalb nenne ich es Polrad.

Das Polrad sitzt direkt auf der Kurbelwelle. Er wird von einer Schraube gehalten. Diese ist mit dem enormen Drehmoment von 120 - 140 Nm angezogen und preßt das Polrad auf den Konus- Sitz. Zu beachten ist die hohe Anzahl der Umdrehungen, die das Polrad machen darf. Drehzahlbegrenzung des Motors, nicht nur aus Gründen der bewegten Massen und der irgendwann auftretenden Eigenschwingung der Ventilfedern ( deshalb auch früher im Kopf verbaute Haarnadelfedern), sondern auch weil die Dauermagnete sich bei der enormen Fliehkraft auflösen.

Um das Polrad von der Kurbelwelle entfernen zu können benötigt man ein Spezialwerkzeug, den Polrad - Abzieher. Diesen müßte man sich aber auch selber bauen können, wenn man eine Stange mit einem entsprechenden Gewinde versieht. Mit einem Querloch in der Stange kann dann der Hebelarm angebracht werden. So kann ggf. auch mit dem Gummihammer etwas nachgeholfen werden. Vorsicht Polrad ist gewuchtet, bitte wie ein rohes Ei behandeln, nicht fallen lassen!!!!!!

Funktionsweise
Dreht sich jetzt das Polrad um den Stator, so kommen die gleichen Pole (Nord oder Südpol) immer gleichzeitig in die Richtung der 6 Strahlen, die miteinander verbunden sind. Da der Spalt gering ist zwischen Ende des Strahles und dem Magneten im Polrad, geht das Magnetfeld beinahe vollständig in jeden von den 6 Strahlen. Dies ist darin begründet, daß sich ein Magnetfeld im Trafoblech leichter ausbreitet, als in der Luft.(Skizze)

So wie ein stromführendes Kabel gemäß der "rechten Hand - Regel" ein Magnetfeld um sich erzeugt, wenn der Strom geändert wird, erzeugt das sich umpolende Magnetfeld in der Spule einen Strom. Dieser Effekt ist z.B. beim Telefon manchmal zu beobachten, wenn das ungeschirmte Telefonkabel neben einem stromzuführenden Kabel geführt ist und dann Störungen verursacht werden.

Da die Wicklungsrichtungen und die Magnetfeldänderung in den 6 miteinander verbundenen Spulen gleich ist, wird der hervorgerufene (induzierte) Strom verstärkt. Über den Sternpunkt ist dieser Stromkreis in sich geschlossen. Somit kann an den Enden eine Spannung gemessen und genutzt werden. Diese Spannung ändert sich aber sehr schnell, so daß diese gerichtet und geregelt werden muß.

Regelgleichrichter
Dies ist bei der SV eine Kombi-Black-box und sitzt unter der Sitzbank /Batterie. Er ist stark mit Kühlrippen versehen, damit die Elektrik nicht wegen Überhitzung Schaden nimmt. Eigentlich hat er zwei Aufgaben zu erfüllen.

Gleichrichter
Hierbei handelt es sich um einen Brückengleichrichter. Das Prinzip ist einfach und robust. Man macht sich die Eigenschaft zu Nutze, daß Dioden den Strom nur in einer Richtung durchlassen, in der anderen aber sperren. Es ist bei einer Drehstromlichtmaschine eine Schaltung mit 6 Dioden notwendig, um über eine Brücke jeden erzeugten Strom nutzen zu können.

Regler
Logisch darf die Batterie nicht überladen werden. Auch zu hohe Ladespannungen schaden der Batterie. Deshalb schaltet der Regler die jeweiligen Sterne der Lichtmaschine gegen Masse kurz, wenn gerade zuviel Spannung von der Lichtmaschine geliefert werden würde. Diese Aufgabe übernehmen 3 Thyristoren. Jede Phase der Lichtmaschine hat also einen eigenen. Ein Thyristor ist eine Art Diode, die geschaltet werden kann. Ab einer Bordspannung von - deutlich mehr als die geladene Batterie hat - ca. 14,5 Volt werden diese Thyristoren geschaltet. Ein Thyristor hat eigentlich keinen Innenwiderstand. Somit ist ein Kurzschlußstrom zwischen den Spulen in der Lichtmaschine und dem Batterieminunspol erreicht. Deshalb braucht man die Batterie!!!!

Die erzeugt Energie (also der Strom) wird verbraten und erzeugt wieder Energie (dann Hitze) in den Spulen. Zu beachten ist, daß die Lichtmaschine der Sv ca. 375 Watt liefert. Bei Verbrauchern von Abblendlicht und Zündung bleibt da ein ordentlicher Rest, der zum heizen dient. Somit ist interessant festzustellen, daß eine Lichtmaschine am meisten belastet ist, wenn sie eigentlich gar keinen Strom liefern müßte. Für die Wärmeabführung kann das Öl und der Motorgehäusedeckel gute Dienste leisten.

Wird dies aber nicht gemacht, so nimmt die Batterie und die Elektrik schaden. Wer schon mal bei Nacht gefahren ist und einen defekten Regler erlebte weiß das. Da steht man plötzlich und unmotiviert im Dunkeln, weil die Überspannung die Glüdrähte zerstörte.

Defekte
Also ist die größte Gefahr für die Lichtmaschine das Hitzeproblem. Gefördert wird dieses natürlich noch durch einen heißen Motor, wenn man im Sommer an der Ampel steht oder im Stadtverkehr ist.

Wird die Spule auf dem Strahl der Lichtmaschine zu heiß, dann schmilzt ganz einfach der Isolierlack weg. Ist der nicht mehr da, gibt es einen Kurzschluß:

Kurzschluß zwischen den Windungen (Windungskurzschluß)
Dieser ist relativ harmlos, aber einsichtiger Weise sinkt die Leistung der Spule und somit auch der gesamten Lichtmaschine. Dieser Effekt ist umso heftiger je mehr Wicklungen kurzgeschlossen sind. Irgendwann einmal reicht dann die Leistung nicht mehr für einen störungsfreien Ladebetrieb der Batterie.

Der Defekt ist zum Beispiel an einer schnell entladenen Batterie zu erkennen. Dies kann natürlich auch an einer defekten Batterie liegen. Diesen Fall haben wir aber schon bei den Prüfungen im Kapitel "Die Batterie" erkannt und ggf. ausgeschlossen.

Kurzschluß zwischen den Windungen (Windungskurzschluß)
In diesem Fall fließt über die kurzgeschlossene Wicklung direkt zur Masse ein Strom, der fast widerstandslos ist. Somit fließt ein irrsinig hoher Strom, welcher die Lichtmaschine zusätzlich erhitzt. Damit kann der benachbarte Isolierlack schmelzen und das Spiel setzt sich fort. Irgendwann ist die gesamte Wicklung verbacken.

Dann wird die Hitzebildung irgendwann ja so groß, daß die Menge an schmelzendem Isolierlack ausreicht um einen gewaltigen kokelnden Geruch zu erzeugen.

Defekter Regler
Ein Regler kann auf zwei Arten seinen Geist aufgeben. Im ersten Fall führt er zu einem zu hohen Ladestrom. Dann ist z.B. die Batterie ausreichend geladen und die Thyristoren regeln dennoch die weitere Ladung nicht ab. Die Batterie reagiert hierauf mit übermäßiger Knallgasbildung und nimmt Schaden.

Dieser Defekt ist im regelmäßigen Fahrbetrieb an einer ständig leer gekochten Batterie zu beobachten.

Im zweiten Fall schalten die Thyristoren ständig eine oder mehrere der 3 Phasen kurz. Dann zeigt sich das in einer nicht ausreichend vorhandenen Ladung der Batterie im Fahrbetrieb. Der Effekt ist, daß die Batterie wieder schnell entladen ist.

Gezielte Prüfungen An der Lichtmaschine
Bem.: Vor allen Prüfungen ist sicherzustellen, daß die Batterie i.O. und vollständig geladen ist. Nur so können Fehler ausgeschlossen werden, die nicht im Bereich der Lichtmaschine liegen.

Als ersten Schritt ist es sinnvoll mal mit einem Multimeter an den Batteriepolen die Istwerte abzulesen.

Hierzu ist im Gleichspannungsbereich der geeignete Meßbereich (oft 20V=) zu wählen. Die Ergebnisse sollten in folgenden Bereichen liegen:

Messaufbau
Istwerte [V]
Bemerkungen

ohne Verbraucher, Zündung ist auf "AUS"
12,3 - 12,72
Batterie-Leerlaufspannung je nach Ladezustand

Zündung an, Motor läuft nicht
12,1 - 12,72
Es ist eine ganz kleine Last vorhanden, die leichte Auswirkungen auf die Spannung an den Batteriepolen haben kann, aber nicht muß

Startvorgang beim Durchdrehen des Anlassers, aber Motor arbeitet noch nicht.
Ca. 7 - 9
Die Batterie ist unter höchster Belastung.

Laufender Motor bei Leerlaufdrehzahl
Mehr als bei erstem Versuch vor 3 Zeilen, max. 14,7
Der Motor dreht die Lichtmaschine und diese sorgt für eine geringe Ladung der Batterie. Ab 14,7 V müßten die Thyristoren abregeln.

Motordrehzahl steigt an.
Steigende Spannung bis max. 14 – 14,7 je nach Zustand der Ladegeräte
Der Motor dreht die Lichtmaschine immer schneller und diese sorgt für einen wachsenden Ladestrom der Batterie. Ab spätestens 14,7 V müßten die Thyristoren abregeln.


Die Lichtmaschine kann auch auf Defekte geprüft werden über den Widerstand und Leistung der Phase:

Messaufbau
Istwerte [V]
Bemerkungen

Widerstandsmessung am jeder der 3 Phasen am dreipoligen Stecker gegen Masse
Jeweils unendlich hoch.
Wenn nicht: Massekurzschluß

Widerstandsmessung zwischen Steckkontakten gegeneinander
Alle 3 Werte gleich, um ca. 1 Ohm
Die Phasen sind ja im Sternpunkt miteinander verbunden. Ist ein größerer Anteil der Spulen kurz geschlossen sinkt der Widerstand weiter, was in dieser Größenordnung schwer meßbar ist.

Prüfung der Leerlaufspannung
Soll sein: 40 - 120 V
Würde ich nicht probieren, da mein Meßgerät mir hier zu schade ist und ich den Nutzen nicht kenne.

Nach Trennen des Steckers vom Stator zum Bordnetz: Phasenleistung prüfen (wegen möglichem Phasenkurzschluß)
Ähnliche und bekannte Helligkeit der Glühdrähte ab einer Drehzahl von ca. 4500 U/min.
Licht mit Abblendlicht und Volllicht zusammen zwischen zwei Phasen der Lichtmaschine anschließen. Zwischen allen drei Phasen muß jetzt eine ähnliche und bekannte Helligkeit der Glühdrähte erreicht werden. Bem.: Die Farbe verändert sich auch mit zunehmender Temperatur, welche von einem höheren Strom hervorgerufen wird. Je höher die Temperatur, umso weißlicher die Leuchtfarbe (Wie beim Feuer beim Motorradtreffen).


Prüfung des Reglers direkt
Der Regler kann auch direkt geprüft werden. hierzu werden die Dioden auf Durchlaß geprüft. Wird der Stecker des Stators getrennt, so kann man jeden einzelnen Steckkontakt der 3 Lichtmaschinenphasen auf Durchlaß prüfen. Dieser Durchlaß wird jeweils zwischen Plus- bzw. Minuspol und dem gelösten Steckkontakt geprüft. Hier muß jeweils in einer Richtung Durchlaß vorhanden sein und in der anderen nicht.

Bem.: Der Stecker muß gelöst werden, da sonst der Durchlaß "Hintenherum" festgestellt wird.

Maßnahmen
So wenn jetzt was hinüber ist muß man ja auch was tun. Deshalb hier jetzt einige Möglichkeiten:

Feststellung
Defekt
Maßnahmen

Spannung > 14,7 V
Regler defekt, da er ab 14,7 V abregeln müßte.
Regler austauschen, am besten im Gebrauchtmarkt schauen.

Kein Anstieg der Spannung bei laufendem Motor
Stator mit Massenkurzschluß (Sichtprüfung noch durchführen)
Stator neu wickeln lassen oder im Gebrauchtmarkt schauen. Das Wickeln des Stators muß sehr sorgfältig erfolgen, damit nicht gleich wieder ein Massenkurzschluß auftritt, wenn der Lack beim Wickeln beschädigt wird. Am besten auf Garantie achten.

Gleichrichter mit durchgebrannten Dioden
Regler austauschen, am besten im Gebrauchtmarkt schauen.

Zellenschluß in der Batterie
neue Batterie kaufen, s. Bericht über Batterie


Bemerkungen zu den Ersatzteilen:
Ein Regler ist vergossen und deshalb schwer reparierbar. Vermutlich ist er im Nachhinein noch kaputter als vorher. Hat hier jemand Erfahrung? Wenn ja, kann er mir das ja schreiben. Wenn ich mal einen defekten Regler habe werde ich´s mal probieren. Bin gespannt, was dabei rauskommt.

jensel
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#26

Beitrag von jensel » 09.04.2004 11:44

Lichtmann hat geschrieben:Prüfung der Leerlaufspannung
Soll sein: 40 - 120 V
Würde ich nicht probieren, da mein Meßgerät mir hier zu schade ist und ich den Nutzen nicht kenne.
Mit dem richtigen Messbereich nimmt das Gerät keinen Schaden ;)

BEachten: Aus dem Generator (also den drei gelben) kommt Wechselspannung, die Ladespannung ist natürlich Gleichspannung.

SVHellRider


#27

Beitrag von SVHellRider » 09.04.2004 13:01

@Lichtmann: weniger ist manchmal mehr :wink:
Wenn ich ein Lehrbuch über KFZ-Elektrik lesen möchte, dann kauf ich mir eins. :?

Einfach meine Fragen kurz und knapp beantworten wär mir lieber gewesen. :roll:
Vielleicht kann das ja noch jemand machen :?:
Trotzdem Danke :?

jensel
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#28

Beitrag von jensel » 09.04.2004 13:11

War meine letzte Antwort in Verbindung mit Martins Beschreibung nicht ausreichend?

OK, nochmal:

1) Messung Generatorleerlaufspannung:
  • Stecker vom Regler abziehen.
    Motor anlassen.
    Messgerät auf Wechselspannung schalten, Messbereich ausreichend groß für 100V.
    Dann an den gelben Kabeln messen, jeweils zwischen zwei Adern. Spannung sollte so 40-80V sein, je nach Motordrehzahl.
2) Messung Reglerspannung:
  • Stecker wieder an den Regler stecken, an den zwei anderen Kabeln liegt die geregelte Spannung an.
    Messgerät auf Gleichspannung schalten, Messbereich 20V.
    An diesen beiden Klemmen messen, Spannung sollte zwischen 13,5 und 14,5V liegen.
3) Messung Gleichrichterdioden:
  • Motor aus.
    Stecker vom Regler abziehen.
    Messgerät auf Diodentester schalten (bei den billigen Geräten ist das meist die gleiche Stellung wie der Durchgangsprüfer).
    An den drei Klemmen, an die die gelben Kabel angeschlossen werden, messen.
    Und zwar jeweils zwei mal. In eine Richtung sollte das Messgerät anzeigen, dass Strom hindurchfließt.
    Drehst Du die Messkontakte um, sollte die Diode sperren, d. h. keine Verbindung.
Jetzt gut, Helli? :)

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#29

Beitrag von Peter GE » 09.04.2004 13:55

Also, ich find den Beitrag von Lichtmann klasse.

Eventuell lässt sich aus diesem Beitrag ein Zusatzblatt für die
Wartungsanleitung machen.
Lichtmann ist da sehr fitt.
Gruß Peter
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten
und trotzdem geschwiegen haben.

SVHellRider


#30

Beitrag von SVHellRider » 09.04.2004 14:25

jensel hat geschrieben:...Jetzt gut, Helli? :)
Ja, nee, ähm, wie bekomm ich denn das Heckseiteneteil zerstörungsfrei abmontiert, damit ich an den Regler komm?

Und dann hier nochma meine Fragen:

Wie, wo mess ich jetz konkret die Durchbruchspannung?

Was muss ich denn als Ladespannung erwarten? Wo mess ich die?
Welche Spannung muss die voll geladene Batterie haben?
Wie mess ich die Spannung an der Batterei? Bei laufendem Motor (dann bei welcher Drehzahl?) oder im Stillstand - oder beides? Was sollte da zu messen sein? Bei welchen Werten kann ich was daraus schließen?

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