Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?


Wie mach ich und wo bekomme ich was? Was ist gut und günstig?
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PetrolNeck
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Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#1

Beitrag von PetrolNeck » 22.05.2017 20:39

Moin !
Ich bräuchte für meinen Cafe Racer Umbau (650S BJ´99) demnächst eine kleinere Batterie, da ich plane diese im Höcker vom neuen Heck zu verstauen.
Allerdings ist es schwierig eine passende 12V 8Ah Batterie zu finden die dort hinein passt, weswegen ich in Betracht ziehen muss evtl. eine kleinere und eben auch schwächere Batterie zu benutzen welche dann zB. 12V aber nur 0,8 Ampere Stunden hätte... Daher meine Frage :

Weiss jemand wieviel Energie der Anlasser zum Starten benötigt und wie stark dabei die Batterie entladen wird und könnte ich daher eine derartig schwache Batterie verwenden ohne dass ich irgendwelche Funktionen einbüßen muss ??

Hbat ihr da Erfahrung oder könnt mir sagen wie sich das feststellen ließe ?
Danke schonmal im Voraus,
Beste Grüße
Luca

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Trobiker64
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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#2

Beitrag von Trobiker64 » 22.05.2017 21:36

Zunächst einmal steigt der Energiebedarf mit abnehmenden Außentemperaturen, während die Leistungsfähigkeit der Batterie dazu abnimmt. Der reine Startvorgang benötigt bei einem standesgemäß anspringenden Motorrad deutlich weniger als 0,5Ah. Allerdings muss die Batterie in der Lage sein, kurzzeitig bis zu 100A abgeben zu können, besonders bei großen Einzelhubräumen. Da kommen Bleibatterien an ihre Grenzen, mit 0,8Ah sicherlich nicht machbar. Hier bieten sich eher LiFePo4 an, da mit vergleichsweisen geringen Kapazitätswerten/Baugrößen große Startströme abgegeben werden. Wieviel Kapazität/Startstrom dann für die SV benötigt wird, habe ich nie ermittelt. Zum Vergleich, eine Bandit 600 braucht ca. 55A bei 20°C. Bei der SV650 , Versuch macht kluch, :) empty aber unter 2,5Ah bei einem LiFePO4 würde ich nicht anfangen.

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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#3

Beitrag von Knubbler » 22.05.2017 22:13

Trobiker64 hat geschrieben: aber unter 2,5Ah bei einem LiFePO4 würde ich nicht anfangen.
Seh ich genauso. Gute Zellen können locker 100A abgeben und das Pack ist dann nur etwas größer als eine Zigarettenschachtel. Selber bauen oder kaufen. Aber auf den Querschnitt der Kabel achten, diese Spielzeug Zippy haben Mini Leitungen und sind wohl eher für den Modellbau als zum Starten gedacht :lol:
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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#4

Beitrag von PetrolNeck » 22.05.2017 22:24

Ok, danke schonmal für die schnellen Antworten !
Mir wurde letztens in nem Forum unter anderem diese LiFePo hier empfohlen, könnt ihr mir dazu was sagen ? Also natürlich nicht zu dieser explizit sondern zu den Werten :lol:

http://cs-batteries.de/LiFePo4-Motorrad ... -300A-780g

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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#5

Beitrag von bigrick » 22.05.2017 22:59

Im Gegensatz zu einem 2 Sekündigen Startvorgang, werden im Modellbereich die Ströme die der Akku hergibt permanent voll genutzt. Der Querschnitt an den Zippys ist erprobt, da brennt nix an.
Der verlinkte Akku kostet im Selbstbau ca. 90€. Das könnte nich schon lohnen, da er nicht viel teurer ist als eine herkömmliche Markenbatterie. Mein nächster Akku wird jedenfalls so einer.
8 Zellen vom Typ ANR26650M1B werden benötigt, am besten mit Z Lötfahne. Der Unterschied wischen einem Zippy und einem A123 liegt in mehr als der doppelt so hohen Belastbarkeit (Stromabgabe) und in der mechanischen Stabilität. Der Zippy ist recht empfindlich, der A123 in Blechzelle wesentlich robuster ausgeführt, aber auch etwas schwerer, größer und etwa doppelt so teurer. Zweifellos wird der A123 deutlich langlebiger sein, was den Preisunterschied relativiert.

VG

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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#6

Beitrag von sturm » 31.05.2017 21:11

Ein Autoanlasser benötigt 100A und mehr. Ein Motorradanlasser sollte weniger benötigen. Der Akku aus deinem Link ist Laut Datenblatt für ein Motorrad geeignet.
Die Spannung und Amperwerte sind Top. Damit bekommst du auch einen Golf 4 Dieselmotor gestartet.

Bei Kälte könntest du Probleme kriegen wie mit jedem anderen Akku auch ... allerdings steht dazu auch was im Datenblatt.

Der Leitungsquerschnitt sieht dünn aus. Sollte aber für den Startvorgang nicht sehr relevant sein, solange du die Leitung so kurz wie möglich hältst.
Ich habe selber mein Dieselauto mehrere Male selber starten müssen und hatte nur normale 1,5qmm Leitungen zur Hand und kein 20qmm Starthilfekabel. Da am Motorrad auch kaum Verbraucher sind außer Licht spielt es nicht die große Rolle und solltest du alles auf LED umgerüstet haben, wird alles vom Anlasser versorgt und die Batterie wird nur im Starvorgang belastet.

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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#7

Beitrag von Knubbler » 31.05.2017 22:29

Hey Sturm,
Dein letzter Beitrag hat es mir direkt angetan, erster Gedanke: was fährt er, einen 800ccm Diesel Smart? :mrgreen:
Da ich grade eine ruhige Minute hatte und sowieso in der Werkstatt war, kam mir das grade Recht. Schnell einen 1,5er Schutzleiter Draht genommen und an meine 5Ah Lifepo4 Batterie gehangen. Den Strom habe ich mit einer Konstantan Draht Spule auf genau 100A eingestellt.
Naja was soll ich sagen? Musste das Spektakel nach 5 Sekunden abbrechen, da der Feuermelder los ging :) devil
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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#8

Beitrag von Knubbler » 31.05.2017 22:31

Hier noch der vorher nachher Vergleich. Die Interpretation überlasse ich jedem selbst, aber ich bin froh an meinem Lifepo4 Akku ein 10qmm Kabel zu haben ;) bier
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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#9

Beitrag von sturm » 31.05.2017 23:26

Hi Knubbler, ich habe mich schon gefragt wann der erste Post dazu kommt :D

Ich habe ein Skoda octavia TDI mit 1,9L Bj.99.
Ich denke das liegt an der Billigen Isolierung. Jedenfalls kann ich aus meinen Erfahrungen berichten. Das ich entweder 1,5qmm NYM Leitung genommen hatte(starre Ader) oder klassische Laborleitungen genommen mit einer Panzerbatterie als Starthilfe.
Damit sprang das Auto nach spätestens 2-3 sec an und die Isolierung hat sich nicht mal verfärbt.

Und zu deinem Versuch: ich vermute mal das die angezeigte Leistung von 1kW gleichmäßig auf Spule und Leitung abgefallen Ist. Was recht viel an Leistung für die kleine Ader ist. Da aber im Auto ein Elektromotor gestartet wird (Anlasser) fällt so gut wie die komplette Leistung dort ab. Weswegen deutlich weniger Leistung mit der Leitung verbraten wird.
Bei meiner Starthilfe mit dem Auto, sollte um die 1-1,5v auf dem Kabel abfallen und 100A durchfließen. Was 100-150W Leitungsverlust entspricht. Bei dir war definitiv mehr Leitungsverlust vorhanden. Weshalb es abgeraucht ist. Das würde unter anderem erklären warum es nach 5 Sekunden so stark bei dir geraucht hat.
Bei mir wurde die Leitung Warm, aber nicht heiß.
Ich würde, aber selber nicht mehr als 3 Startversuche hintereinander machen, mit so einem dünnen Kabel.
Allerdings gebe ich dir recht, dass mehr Querschnitt immer besser ist. Vor allem im Audio Bereich.

Verzeiht Rechtschreibfehler. Bin seit 5uhr wach und gehe jetzt schlafen :) Angel

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Re: Wieviel Energie braucht der Anlasser beim Starten ?

#10

Beitrag von Knubbler » 01.06.2017 13:04

Deswegen der Konstantandraht als Vebraucher, der hat im kalten Zustand gemessen 0,1 Ohm (=1000W bei 10V), denn der behält seinen Widerstand annähernd gleich auch wenn er heiß wird, ist also ein Konstanter Verbraucher der die Leistung in Wärme umwandelt. Selbst wenn das Kupfer des Versuchsdrahtes wie in diesem Fall auf ca. 900° erhitzt wird, steigt der Widerstand nur auf das 4fache, was immer noch im MilliOhm Bereich ist, die Verluste sind also sehr gering. Das Problem bei kurzen unterdimensionierten Leitungen ist also nicht der Spannungsverlust, sondern die Temperatur.
Nimmt man also einen LiFePo4 Akku, der ordentlich Strom abgeben kann und schließt ihn mit 4qmm Modellbau Leitungen an, dann mag das in den meisten Fällen kein Problem sein. Ein Starvorgang dauert ja im Normalfall nicht lange. Aber was ist wenn man mal länger Orgeln muss oder der Motor etwas schwergängig ist? Genau, die Leitungen werden mehr als nur warm und das mag Kunststoff und Lötstellen gar nicht. Noch schlimmer ist ein ungewollter Kurzschluss, bei meinem Test gestern sind sofort Flammen entstanden, die möchte ich bei meinem Motorrad nur ungern unter der Sitzbank haben.
Auch wenn die LiFePo4 Akkus durch das Eisensulfat erheblich sicherer sind als Li-ion Akkus, muss man sich mal vor Augen führen welche Energiemenge darin steckt. Mein 5Ah Akku hat soviel Energie wie 40g TNT und ein großer Tesla mit den gefährlichen Li-Ion Zellen knapp 10kg TNT :) devil
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