Bremsenumbau SV 650 Knubbel


Wie mach ich und wo bekomme ich was? Was ist gut und günstig?
assilauch
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Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#1

Beitrag von assilauch » 21.10.2019 9:34

Moin,

ich habe Fragen bezüglich der Bremse an meiner SV 650 bj. 2002. Das Motorrad habe ich für die Rennstrecke umgebaut und das wird auch nie wieder auf der Straße fahren, also ist TÜV vollkommen egal. Das Motorrad wird nur auf der Kartbahn "Harzring" bei einem 1 Std. Rennen gefahren. Dadurch das die Strecke keine langen graden hat, muss ich dementsprechend oft und sehr hart in die Bremse langen und habe kaum Erholungsphasen.

Jetzt komme ich zu meiner Frage. Ich würde gerne die Bremse verbessern. Sie soll stärker verzögern, aber sich auch deutlich "leichter" ziehen lassen. Macht es mehr Sinn die komplette Bremse auszutauschen oder nur die Bremsarmatur auszutauschen? Natürlich sind Stahl-Flex Bremsschläuche aktuell verbaut. Ich habe irgendwo mal was über eine R6 Bremse gelesen, die verbaut wurde. Macht diese Bremse Sinn und passt die ohne Probleme an die SV, oder brauche ich dann eine andere Gabel oder sowas?

Über hilfreiche Antworten würde ich mich freuen.

mit freundlichen Grüßen
Assilauch ;) bier

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cider101
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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#2

Beitrag von cider101 » 21.10.2019 10:21

Die axialen Sättel R1/R6 Sättel haben einen Lochabstand von 100mm. Die passen nicht. Mit Adapterplatten könnte man was basteln, dann brauchst du aber neue Bremsleitungen - die originalen sind zu kurz.
Für die 108mm radiale Sättel der R1/R6 würdest du eh ne andere/neue Gabel benötigen.

Aber eine radiale Bremspumpe dürfte abhilfe gegen die hohe Handkraft bieten.
Was für Beläge fährst du denn ? Ev. lässt sich hier ja noch was verbessern mit "bissigeren" Belägen...

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#3

Beitrag von SV_1nk0gn1t0 » 21.10.2019 10:53

Was fährst du denn für Bremsbeläge?

Ich kann die TRW SRQ empfehlen...die bin ich letztes Jahr mit meiner Kante auf der Renne gefahren. Und auch dieses Jahr mit meiner Aprilia

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#4

Beitrag von assilauch » 21.10.2019 15:44

Kannst du eine gute radiale Bremspumpe empfehlen?

Aktuell fahre ich normale Sinter Beläge, wechsel aber diesen Winter auf die SRQ.

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#5

Beitrag von Black Jack » 21.10.2019 16:22

Die R1 RN12 ist gut 16 mm Kolben, gut zu dosieren.
Zum Vergleich, die GSXR 1000 Pumpe hat 19 mm, sehr schnell auf Druck, schwer zu dosieren.

Allerdings kommt es immer auf das Verhältnis Pumpe / Bremse an.
Gruß Jürgen

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#6

Beitrag von SV_1nk0gn1t0 » 21.10.2019 16:57

assilauch hat geschrieben:
21.10.2019 15:44
Kannst du eine gute radiale Bremspumpe empfehlen?

Aktuell fahre ich normale Sinter Beläge, wechsel aber diesen Winter auf die SRQ.
Die SRQ's (schärfere gibt es von TRW für die SV-Bremssättel nicht) beißen auf jeden Fall schon sehr gut, würde sie am liebsten auch auf der LS fahren, wenn sie denn ne KBA-Nr. hätten.

Ansonsten: Bremssättel revidieren/reinigen bewirkt auf jeden Fall auch einiges, bei bis dahin "schlechter" Pflege!

Bzgl. radialer Bremspumpen: günstigste Variante sind da halt immer irgendwie die R1/R6-Bremspumpen...

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cider101
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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#7

Beitrag von cider101 » 21.10.2019 16:58

Ich hätte jetzt auch mal die RN12/RN19 Bremspumpe in den Raum geworfen. Keine Ahnung wie die an der SV funktioniert - an der R1 bin ich aber zufrieden damit. Soweit ich weiss, verwenden die R6 mit den radialen Sätteln ebenfalls die 16mm Pumpe. Ansonsten wäre noch die Pumpe die SC59 (und ev. SC57) - die kriegst du i.d.R. deutlich günstiger als die R1/R6 Pumpe.

Wenn du mehr Geld ausgeben willst, wäre ev. die RCS von Brembo ne Option - ist dann aber deutlich teurer als eine Gebrauchte von der R1/R6

Ich hab die SV bis jetzt nur an einer Veranstaltung gefahren - habe aber nach der Probefahrt (beim Kauf) direkt auf die SRQ Beläge gewechselt. Die hatten deutlich mehr "Biss" als die originalen. Aber die Handkraft ist doch recht hoch mit der SV Pumpe.

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#8

Beitrag von Cowoner » 21.10.2019 17:17

Um Jürgens Aussage aufzunehmen:
Die benötigte Handkraft hängt vom Übersetzungsverhältnis von Pumpe zu Zangen ab. Je größer der Kolben in der Pumpe/kleiner die Kolben in den Zangen ist/sind desto weniger Kraft braucht man um den gleichen Bremsdruck aufzubauen. Typischerweise schrumpft dabei auch der Hebelweg, da man sonst zu einfach blockieren würde.
Welches Verhältnis man wählt hängt stark davon ab, ob man lieber über Druck (großer Kolben, kaum Weg) oder Weg (kleiner Kolben, langer Weg) moduliert. Soweit ich das beurteilen kann tendieren die meisten Rennfahrer zur Druckdosierung, während Straßenfahrer meistens den langen Weg nehmen.

Der Unterschied von axial zu radial Pumpe kommt hauptsächlich im Feedback zum Ausdruck, da man bei radialen Pumpen eine direktere mechanische Kopplung von der Hand/dem Hebel zum Kolben hat, axial wird das ja schon direkt umgelenkt. Aber beachten, dass die Kolbenverhältnisse sich meistens kräftig unterscheiden.

Du kannst dich mal bei SV Racing Parts umschauen, die bieten Adapterplatten für diverse beliebte 4-Kolbenzangen vorne an (inklusive der SV 1000 Zangen, die ab '19 an der neuen SV verbaut werden) und auch eine 19 mm Nissin Radialpumpe, ähnlich der Tokico (?), die an etlichen GSX-R Modellen verbaut ist. Aber mehr als Orientierung denn zum Einkaufen, die GSX-R Pumpen bekommt man hier gebraucht hinterhergeschmissen...
Zuletzt geändert von Cowoner am 21.10.2019 18:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#9

Beitrag von cider101 » 21.10.2019 18:19

Cowoner hat geschrieben:
21.10.2019 17:17
die GSX-R Pumpen bekommt man hier gebraucht hinterhergeschmissen...
Genau - weil alle Gixxer-Fahrer auf die R1/R6 Pumpe wechseln - und bei den Bremssätteln dasselbe ;)

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#10

Beitrag von Cowoner » 21.10.2019 18:47

Ist mit den R6-Pumpen auch nicht viel anders. Kann man zwischen 40€ und 100€ finden (dann meist mit Hebel und Reservoir). Die Reparaturkits zum Überholen kosten auch unter 30€, genauso wie bei den Gixxerpumpen.
Somit beides weit unter dem Preis neuer Pumpen direkt von Nissin/Tokico/Brembo/Magura.

Ich würde das R6 Setup auch gerne mal ausprobieren, aber wenigstens bei der Pumpe habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass es mehr um das Brembo Logo geht als um sonst irgendwas. Wäre jedenfalls nicht das erste Mal...

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#11

Beitrag von SV_1nk0gn1t0 » 21.10.2019 20:18

Cowoner hat geschrieben:
21.10.2019 17:17
Je größer der Kolben in der Pumpe/kleiner die Kolben in den Zangen ist/sind desto weniger Kraft braucht man um den gleichen Bremsdruck aufzubauen.
Ohne da jetzt den Klugscheißer raushängen zu lassen (Arbeit=Kraft x Weg und so...)...das ist leider falsch!
In der beschriebenen Konstellation von Pumpe und Sätteln benötigt man mehr Handkraft aber dafür weniger Weg!

Kleine Pumpe, große Sättel bedeuten weniger Handkraft und dafür mehr Weg.

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#12

Beitrag von Cowoner » 21.10.2019 20:26

:( idiot
Woops, stimmt, da hast du natürlich recht. Ich schiebs auf Montag :lol:
Allerdings macht Druck = Kraft/Fläche als Begründung mehr Sinn.
Größerer Kolben -> mehr Fläche -> geringerer Druck.
Immerhin hat der Part mit weniger Weg gestimmt :oops:

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#13

Beitrag von cider101 » 21.10.2019 20:48

Also, 40 Tacken wären ein Schnäppchen - die R1/R6 Pumpen gehen in der Regel jenseits der 100er Marke über die Ebay-Theke. Natürlich kann man die nicht mit einer "richtigen" Brembo oder gar Magura vergleichen - die spielen dann aber auch in einer ganz anderen Preis-Liga.

Am besten einfach mal Ausprobieren - wenns nicht passt, kannst du die Pumpe ja einfach wieder verkaufen...die kriegst du immer wieder los

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#14

Beitrag von assilauch » 29.10.2019 15:45

So ich habe mich jetzt erstmal für eine Brembo Bremspumpe einer R1 entschieden. Die habe ich relativ günstig bekommen. Ich bin schon gespannt

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Re: Bremsenumbau SV 650 Knubbel

#15

Beitrag von assilauch » 01.07.2020 12:54

So ich habe die R1 Bremspumpe am letztem Wochenende mit SRQ Belägen ausprobiert und muss sagen, dass die Beläge fast schon zu bissig sind. Mit der Pumpe lässt es sich auch angenehmer ziehen als mit der Originalen, nur ist mir der Weg den man zieht schon fast zu kurz. Im August will ich das ganze nochmal mit den "normalen" Bremsbelägen ausprobieren, ob diese vielleicht ein gutes Zwischending sind, zwischen "zu hart und akzeptabler Bremswirkung"(Alles original) und "Angenehme Kraft und sehr bissige Bremswirkung"(SRQ und R1 Pumpe). Das Problem welches ich sehe ist, dass wenn ich im August beim Rennen in voller Schräglage nochmal nachkorrigieren muss mit der Bremse, werde ich vermutlich stürzen, da die Bremskraft so stark und direkt anliegt.

Macht das Sinn, bzw. kennt ihr das Problem und welche Kombination fahrt ihr auf der Rennstrecke?

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