Handgefühl nach Stahlflex-Umbau


Wie mach ich und wo bekomme ich was? Was ist gut und günstig?
gladiwin
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Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#1

Beitrag von gladiwin » 08.10.2020 13:44

Hi Leute!

Viele sind ja mit der Bremsleistung von SV/SFV nicht so recht zufrieden, bei entsprechenden Nachfragen wird dann gerne auf den Einbau von Stahlflex-Bremsleitungen hingewiesen.

Ich hab das früher mal als Ersatz für eine alte Bremsleitung gemacht und eigentlich eher bereut, weil die Bremse (Einzelscheibe) dadurch im Griff knüppelhart wurde. Da ging nix mehr an Weg, bis zum Druckpunkt und fertig, kein Millimeter weiter. Das gefällt mir nicht so, mit nem neuen Gummischlauch wär ich wohl damals besser zurechtgekommen.

Hat jemand eigene Erfahrungen von der SV oder Gladius parat? Bleibt da noch ein bisschen was an Hebelweg übrig, mit dem man spielen kann?

Danke und Gruß: GW

Nordisch81
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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#2

Beitrag von Nordisch81 » 11.10.2020 0:37

Hi.
Der Druckpunkt wird halt direkter. Is ja auch Sinn der Sache und schon ein toller Unterschied. Gefühlvoll bremsen kann ich trotzdem damit.
Kommt vielleicht auch darauf an wie man bremst.
Ich bremse eher spät und härter. Super mit Stahlflex.
Gibt aber auch Leute die wenig und dafür sehr früh bremsen. Ist dann vielleicht ein Unterschied weil der Druckpunkt deutlicher zu spüren ist mit Stahlflex.
Nur so ne Vermutung..

Fahre ne Kante03

Marc
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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#3

Beitrag von Marc » 11.10.2020 9:16

gladiwin hat geschrieben:
08.10.2020 13:44
Da ging nix mehr an Weg, bis zum Druckpunkt und fertig, kein Millimeter weiter. Das gefällt mir nicht so, mit nem neuen Gummischlauch wär ich wohl damals besser zurechtgekommen.

Hat jemand eigene Erfahrungen von der SV oder Gladius parat? Bleibt da noch ein bisschen was an Hebelweg übrig, mit dem man spielen kann?

Danke und Gruß: GW
Mir wird aus dem Post nicht so hundertprozentig klar, wo das Problem jetzt genau liegt,
- einfach nur der Leerweg zu klein, respektive der Druckpunkt baut sich an einer Stelle auf die als unbequem empfunden wird? - da könnten einfach andere Hebel schon Abhilfe schaffen.

-oder tatsächlich der Druckpunkt zu hart/direkt?
Da würde abgesehen von der Rückrüstung auf die alte Gummileitung, nur eine andere Kombination aus Bremspumpe und Zange helfen.

Ein Knochenharter Druckpunkt mag gewöhnungsbedürftig sein, wenn man es nur anders kennt, aber die dosierbarkeit verändert sich i.d.R deutlich ins positive.
Ich wäre bei mir froh wenn ich alleine über die Hebelkraft, ohne nennenswerten Hebelweg dosieren könnte, das fällt bei meiner Kombination aus Bremspumpe und Bremszangen aber leider aus.
Zuletzt geändert von Marc am 11.10.2020 9:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#4

Beitrag von jubelroemer » 11.10.2020 9:20

Da der Tausch der Bremsleitungen auf Stahlflex auch mit dem Tausch der Bremsflüssigkeit einhergeht (normalerweise) ändert sich das Gefühl für die Bremse schon alleine wegen der neuen Bremsflüssigkeit. Je älter die Bremsflüssigkeit war, desto positiver der Effekt.
Zusätzlich kommt dann noch die Stahlflexleitung hinzu, vor allem wenn die Gummibremsleitung schon fast 20 Jahre alt ist. Ich habe noch niemand kennengelernt der den Tausch bereut hat.

Was speziell die Gladius angeht (oder die Kante mit ABS) spielt schon allein eine Rolle ob es sich um eine mit oder ohne ABS handelt.
gladiwin hat geschrieben:
08.10.2020 13:44
Ich hab das früher mal als Ersatz für eine alte Bremsleitung gemacht und eigentlich eher bereut, weil die Bremse (Einzelscheibe) dadurch im Griff knüppelhart wurde*. Da ging nix mehr an Weg, bis zum Druckpunkt und fertig, kein Millimeter weiter. Das gefällt mir nicht so, mit nem neuen Gummischlauch wär ich wohl damals besser zurechtgekommen.
Da würde mich wirklich genau interessieren um was für ein Modell es sich da gehandelt hat.

*Das kommt normalerweise dann vor, wenn der Durchmesser des Handbremszylinders für den Bremssattel zu groß ist.
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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#5

Beitrag von saihttaM » 11.10.2020 10:10

jubelroemer hat geschrieben:
11.10.2020 9:20
Ich habe noch niemand kennengelernt der den Tausch bereut hat.
Ich brauchte seinerzeit die längere Leitung für den Superbikelenkerumbau an meiner GS-500. Vorher die originale dran. Bremssattel wurde überholt und neue Beläge eingebaut. Einen Unterschied bzgl Druckpunkt gab es nicht. So gesehen hätte ich den Tausch in der Tat bereut.
Gruß, Mattis
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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#6

Beitrag von jubelroemer » 11.10.2020 10:35

saihttaM hat geschrieben:
11.10.2020 10:10
Einen Unterschied bzgl Druckpunkt gab es nicht. So gesehen hätte ich den Tausch in der Tat bereut.
Ist auch immer die Frage was man mit einem Stahlflexumbau bezweckt :!: :?:
Einen harten Druckpunkt möchte ich z.B. gar nicht; ich favorisiere einen Anstieg der Bremsleistung ab "Druckpunkt" bei linearen Weg am Bremshebel (Richtung Lenker). Eigentlich passt das bei meinen drei(vier) aktiven Mopeds ganz gut (oder hab ich mich nur damit arrangiert :oops: )?
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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#7

Beitrag von superhelmut » 11.10.2020 14:35

Als ich meine K4 auf Stahlflex umgerüstet hatte, war der Grund auch der, dass die Gummieleitung zu kurz war.

Der einzigste Vorteil, den ich für mich festgestellt habe ist, dass der Druckpunkt super stabil zu vorher ist.

Ich war soweit mit dem Gummischlauch zufrieden.
Für den 08/15 Einsatz.
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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#8

Beitrag von Pat SP-1 » 11.10.2020 15:36

So lange die Gummileitungen neu sind, sind sie genauso gut wie Stahlflex. Aber je älter sie werden, desto matschiger wird die Bremse, weil man halt einen Teil des Bremsdrucks dafür aufwendet, die Leitungen zu dehnen. Und da die Dehnung nicht instantan erfolgt, verschwendet man damit nicht nur Kraft sondern es geht auch zu Lasten der Dosierung, da im ersten Moment der volle Druck an den Bremskolben ankommt und der sich dann reduziert, weil sich die Leitungen ausdehnen. Also läuft das auch gerade auch noch in die gefährlich Richtung.

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#9

Beitrag von gladiwin » 14.10.2020 18:01

Hallo, danke für die Rückmeldungen!

Meine SFV ist jetzt gute 10 Jahre alt. Bei der großen Inspektion im Sommer wurde die Bremsflüssigkeit gewechselt, aber der Schlauch nicht erneuert.

Da die Beläge auch bald fällig werden, will ich im Winter alles neu machen. Wenn ich das richtig sehe, kommen mich die Stahlflex nicht mal teurer als die originalen Suzuki-Schläuche.
Pat SP-1 hat geschrieben:
11.10.2020 15:36
So lange die Gummileitungen neu sind, sind sie genauso gut wie Stahlflex. Aber je älter sie werden, desto matschiger wird die Bremse....
Seh ich genauso. Meine Bremse war aber auch vor 4 Jahren schon etwas zaghafter beim Anbremsen, als die einer anderer Gladius, die ich kannte. Beide ABS, beide Originalbeläge, beide etwa gleich alt. Bin mal gespannt, ob ich einen großen Unterschied bemerke, ich denke eher nicht.

Gruß: GW

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#10

Beitrag von Pat SP-1 » 14.10.2020 18:11

Bei 10 Jahren erwarte ich schon einen deutlichen Unterschied.

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#11

Beitrag von Nordisch81 » 14.10.2020 21:44

Pat SP-1 hat geschrieben:
14.10.2020 18:11
Bei 10 Jahren erwarte ich schon einen deutlichen Unterschied.
Und wenn dann noch Stahlflex....bei mir war der Unterschied sehr deutlich. Originalleitungen aus 2003 gegen Stahlflex 2020

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#12

Beitrag von Pat SP-1 » 14.10.2020 22:11

Klar, wenn man die Leitungen ersetzt (was bei mir die erste Maßnahme bei einem älteren Gebrauchtmoped ist), dann gegen Stahlflex. Warum sollte man auch welche anbauen, die man nach ein paar Jahren wieder ersetzen muss?

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#13

Beitrag von matze10 » 15.10.2020 8:14

Den Umbau auf Stahlflex habe ich an der Gladius meiner Tochter gemacht.
Mal vorweg, die Bremsleistung wird dadurch nicht besser. Hier geht's nur um eine hydraulische Übertragung, wo die Leitungen geändert werden. Von elastisch (alt) auf unelastisch (neu). Ich habe die von Melvin genommen, die von den Fittingen nicht besonders passgenau sind.
Der Druckpunkt ändert sich, wird halt direkter. Daran kann man sich aber sehr gut gewöhnen, weil die Dosierung feinfühliger wird.
Zur Verbesserung der Bremsleistung müsste dann eine andere Pumpe her, die bei gleichem Hebelweg mehr fördert, also mehr Druck aufbaut oder einfach mal andere Reibbeläge/Scheiben ausprobieren.
viele Grüße aus dem EL-Land, Matthias

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#14

Beitrag von tesechs » 15.10.2020 8:32


matze10 hat geschrieben:... Ich habe die von Melvin genommen, die von den Fittingen nicht besonders passgenau sind.
Deren Anschlüsse können bis zu 90° verdreht werden, um es ganz genau passend zu machen.


Eine Reinigung/Revision von Bremssätteln und evtl. Bremspumpe nach 10 Jahren wirkt auch Wunder für Bremswirkung und Dosierbarkeit.

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Re: Handgefühl nach Stahlflex-Umbau

#15

Beitrag von gladiwin » 15.10.2020 11:05

matze10 hat geschrieben:
15.10.2020 8:14
Den Umbau auf Stahlflex habe ich an der Gladius meiner Tochter gemacht.
...
Der Druckpunkt ändert sich, wird halt direkter. Daran kann man sich aber sehr gut gewöhnen, weil die Dosierung feinfühliger wird.
OK, das wollte ich hören... :D ;) bier
Zur Verbesserung der Bremsleistung müsste dann eine andere Pumpe her, die bei gleichem Hebelweg mehr fördert, also mehr Druck aufbaut...
Eigentlich ist es andersrum. Eine Pumpe die weniger fördert, also einen kleineren Durchmesser und damit Fläche hat, hat eine stärkere hydraulische Übersetzung zum Kolben. Damit geht es am Hebel leichter. Zum Ausgleich muß man aber mehr Weg machen, weil in den Sätteln immer noch das gleiche Volumen verschoben werden muß.

Letzten Endes ändert sich wieder nichts an der Bremsleistung zwischen Scheiben und Sätteln, es geht nur leichter, bzw. bei gleicher Handkraft entsteht mehr Bremsdruck.
Ich habe die von Melvin genommen, die von den Fittingen nicht besonders passgenau sind.
Könntest Du das ein bisschen näher erläutern, was paßt denn nicht?

GW

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