Rund um den Kettensatz


Wie mach ich und wo bekomme ich was? Was ist gut und günstig?
Sitana
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Rund um den Kettensatz

#1

Beitrag von Sitana » 04.01.2021 13:45

Hallo Leute,
ich bin noch relativ neu und muss jetzt meine Kette wechseln. Deswegen die Frage: WIE genau mache ich das, und WAS brauch ich dafür alles(Werkzeug etc), Welcher Kettensatz wäre am besten (Fahre eine SV650s Bj 2003) und kann ich das Überhaupt selber machen?
Vielen Dank für eure Hilfe


Liebe Grüße
Eure Sitana

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Pat SP-1
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Re: Rund um den Kettensatz

#2

Beitrag von Pat SP-1 » 04.01.2021 13:50

Im Prinzip hast Du zwei Möglichkeiten:
- Eine Endloskette montieren. Das macht relativ viel Aufwand, weil man die Schwinge aushängen muss, aber man braucht kein Spezialwerkzeug (vermute ich zumindest, es sei denn die Schwingenachse hat irgendeine komische Mutter).
- Eine Kette mit Nietschloss montieren. Macht wesentlich weniger Aufwand (Kette durchflexen, Ritzel und Kettenblatt tauschen, neue Kette drauf, vernieten) aber benötigt Spezialwerkzeug (Nietgerät).

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Re: Rund um den Kettensatz

#3

Beitrag von Trobiker64 » 04.01.2021 14:24

Sitana hat geschrieben:
04.01.2021 13:45
WIE genau mache ich das, und WAS brauch ich dafür alles(Werkzeug etc), Welcher Kettensatz wäre am besten (Fahre eine SV650s Bj 2003) und kann ich das Überhaupt selber machen?Vielen Dank für eure Hilfe
Wenn man eine Kette mit Nietschloss noch nie gewechselt hat, sollte ein Fachkundiger dabei sein. Einfacher zu vernieten sind Hohlnietschlösser, stabiler sind Vollnietschlösser, da aus dem gleichen Material wie die Kette selbst. In jedem Fall braucht es das entsprechende Werkzeug und das entsprechende Gefühl und Sachkenntnis dafür. Deshalb verwenden viele auch Schraubschlösser, die man durchaus auch als betriebsbewährt bezeichnen kann. Zudem muss das Hinterrad raus um das hintere Kettenrad zu tauschen, also auch hier wäre ein Montageständer hilfreich. Zudem ein Schlagschrauber für das vordere Ritzel, da die 32er Zentralmutter oft bombenfest sitzt.
Zuletzt geändert von Trobiker64 am 04.01.2021 14:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Ampelmuse
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Re: Rund um den Kettensatz

#4

Beitrag von Ampelmuse » 04.01.2021 14:31

Anleitungen gibt es so ziemlich überall, das Vorgehen unterscheidet sich wenig je nach Motorrad. Spezialwerkzeug braucht es eigentlich nicht (Drehmomentschlüssel sollte aber dabei sein), für meine (Bj. 2002) ist zudem flüssige Schraubensicherung an der Ritzelmutter empfehlenswert (gibt es für wenige Euro im Baumarkt und bei den üblichen Verdächtigen).
Pat SP-1 hat geschrieben:
04.01.2021 13:50
- Eine Kette mit Nietschloss montieren. Macht wesentlich weniger Aufwand (Kette durchflexen, Ritzel und Kettenblatt tauschen, neue Kette drauf, vernieten) aber benötigt Spezialwerkzeug (Nietgerät).
Alternativ kann man auch die Kette mit Niet- und Clipschloss kaufen, mit Clipschloss montieren (unkompliziert und ohne Spezialwerkzeug), gemütlich zur (Selbsthilfe-)Werkstatt fahren und dort gegen eine Kaffeekassenspende vernieten lassen. Es gibt auch Leute, die dauerhaft mit Clipschloss fahren, ist aber definitiv etwas für kleinere Beanspruchungen.
Trobiker64 hat geschrieben:
04.01.2021 14:24
Zudem ein Schlagschrauber für das vordere Ritzel, da die Zentralmutter oft bombenfest sitzt.
Auch, wenn das sicher alle schon wissen: Der Schlagschrauber ist praktisch zum losdrehen, darf aber nicht zum montieren verwendet werden, sonst wird der nächste Kettenwechsel eklig.

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Re: Rund um den Kettensatz

#5

Beitrag von Sitana » 04.01.2021 14:38

Erst mal vielen Dank für eure Tipps:)
Da ich leider keinen in meinem Bekanntenkreis habe, der sich in solchen Sachen auskennt, muss ich sie wohl in die Werkstatt fahren :s Da ich leider auch einiges der besagten Werkzeuge nicht habe, wäre es vermutlich sogar kostengünstiger als alles zu kaufen, was meint ihr?

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Re: Rund um den Kettensatz

#6

Beitrag von superhelmut » 04.01.2021 15:13


Pat SP-1 hat geschrieben:I aber man braucht kein Spezialwerkzeug (vermute ich zumindest, es sei denn die Schwingenachse hat irgendeine komische Mutter).
Für diese komische Mutter habe ich tatsächlich Specialwerkzeug.
Aber noch nie benutzt.

Aber ob ich die Mutter ohne Specialwerkzeug versuchen würde zu lösen, glaube ich würde das nicht probieren.

Aber vielleicht hat ja noch wer eine Anleitung, ohne Specialwerkzeug, in petto.
Yamaha MT 09 SP 2022

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Re: Rund um den Kettensatz

#7

Beitrag von Pat SP-1 » 04.01.2021 15:22

Sitana hat geschrieben:
04.01.2021 14:38
Erst mal vielen Dank für eure Tipps:)
Da ich leider keinen in meinem Bekanntenkreis habe, der sich in solchen Sachen auskennt, muss ich sie wohl in die Werkstatt fahren :s Da ich leider auch einiges der besagten Werkzeuge nicht habe, wäre es vermutlich sogar kostengünstiger als alles zu kaufen, was meint ihr?
Sehe ich auch so. Die Kette muss man ja nicht so oft wechseln (typischerweise hält so ein Kettensatz im Bereich 20-30tsd km) und zumindest ein anständiges Nietwerkzeug ist teuer (ich hatte mir mal eins ausgeliehen, mit dem ich es auch ohne Probleme geschafft habe, beim ersten Mal sauber zu vernieten, das etwa 120€ kostet). Außerdem spart man sich das Gesaue mit dem alten Kettenfett. :wink:
Zuletzt geändert von Pat SP-1 am 04.01.2021 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Rund um den Kettensatz

#8

Beitrag von Pat SP-1 » 04.01.2021 15:24

superhelmut hat geschrieben:
04.01.2021 15:13
Pat SP-1 hat geschrieben:I aber man braucht kein Spezialwerkzeug (vermute ich zumindest, es sei denn die Schwingenachse hat irgendeine komische Mutter).
Für diese komische Mutter habe ich tatsächlich Specialwerkzeug.
Aber noch nie benutzt.

Aber ob ich die Mutter ohne Specialwerkzeug versuchen würde zu lösen, glaube ich würde das nicht probieren.

Aber vielleicht hat ja noch wer eine Anleitung, ohne Specialwerkzeug, in petto.
Ah, OK, ich wusste nicht, wie das bei der Kante aussieht.

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Re: Rund um den Kettensatz

#9

Beitrag von hannes-neo » 04.01.2021 16:27

Trobiker64 hat geschrieben:
04.01.2021 14:24

Wenn man eine Kette mit Nietschloss noch nie gewechselt hat, sollte ein Fachkundiger dabei sein. Einfacher zu vernieten sind Hohlnietschlösser, stabiler sind Vollnietschlösser, da aus dem gleichen Material wie die Kette selbst.
Das stimmt so nicht. Der Stift ist, egal bei welchem Nietschloss, ausreichend stabil. Ein Hohlnietschloss steht dem Vollnietschloss nicht nach (das wärs ja noch :roll: ). Es ist ja nicht so, dass der Stift/Niet/Bolzen tatsächlich hohl ist, sondern lediglich über eine kleine Bohrung im nicht tragenden Bereich verfügt, um den Stift besser aufpilzen zu können.

Nicht umsonst wird in den meisten Motorrad Werkstätten mit Hohlnietschlössern gearbeitet. Das Werkzeug hat hohe Standzeiten und die Sicherheit ist voll gegeben.


Für den ungeübten Heimanwender würde ich nebenbei Enuma Ketten mit Schraubschloss empfehlen.
Star mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur!

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Re: Rund um den Kettensatz

#10

Beitrag von Pat SP-1 » 04.01.2021 16:35

Dem ungeübten Heimanwender würde ich empfehlen, es in der Werkstatt machen zu lassen. :wink:
Bei mir war die Haltbarkeit der Kettensätze bei der SV bisher immer so, dass es gut gepasst hat, zusammen mit der Ventilspielkontrolle den Kettensatz tauschen und eine Durchsicht machen zu lassen. Die kleinen Wartungen dazwischen mache ich immer selbst, aber es schadet sicher nicht, wenn sich hin und wieder mal ein erfahrener Mechaniker die Kiste ansieht.

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Re: Rund um den Kettensatz

#11

Beitrag von Ropa75 » 04.01.2021 18:05

"Enuma Ketten mit Schraubschloss empfehlen"

Genau - habe ich schon 2x verbaut. Ist relativ einfach einfach und sicher und man benötigt kein Nietwerkzeug.

Der Wechsel von Kette und Kettenrad/Ritzel ist aber immer eine sicherheitsrelevante Arbeit und einem Anfänger, zudem noch ohne geeignetes Werkzeug, nicht zu empfehlen. Dem Threadersteller empfehle ich daher auch den Gang bzw. die Fahrt in die Werkstatt.

Grüße
Rolf

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Re: Rund um den Kettensatz

#12

Beitrag von Trobiker64 » 04.01.2021 18:59

hannes-neo hat geschrieben:
04.01.2021 16:27
Das stimmt so nicht. Der Stift ist, egal bei welchem Nietschloss, ausreichend stabil.
Das habe ich nicht behauptet. :roll: Natürlich ist das Hohlnietschloss stabil genug, aber das Vollnietschloss ist aufbaubedingt stabiler, da der Aufbau den anderen Gliedern entspricht. @Hareus hatte das hier im Forum schon mal erklärt.
hannes-neo hat geschrieben:
04.01.2021 16:27
Es ist ja nicht so, dass der Stift/Niet/Bolzen tatsächlich hohl ist, sondern lediglich über eine kleine Bohrung im nicht tragenden Bereich verfügt, um den Stift besser aufpilzen zu können.
Natürlich ist der Bolzen nicht hohl, sondern besteht im Kern aus dem weicheren Material, welches zum seitlichen Aufspleizen dient. Ich nutze inzwischen auch mehr die Hohlnietschlösser, da man die Vernietungsqualität besser erkennen kann. 8) Eine gut vernietete Kette mit einem Vollniet, entspricht im Prinzip einer Endloskette.

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Re: Rund um den Kettensatz

#13

Beitrag von saihttaM » 04.01.2021 20:11

Das ganze Prozedere kann man umgehen, indem man es richtig macht und zum Lager checken die Schwinge ausbaut :wink: ;) bier
Gruß, Mattis
Ride on✌🏼

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Re: Rund um den Kettensatz

#14

Beitrag von Pat SP-1 » 04.01.2021 20:17

Das ist die oben erwähnte aufwändige Variante. Wobei man das Schwingenlager zumindest auf Spiel auch wunderbar bei montierter Schwinge prüfen kann.
Und bei vielen anderen Mopeds fällt die Variante Endloskette auch flach. :wink:

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Re: Rund um den Kettensatz

#15

Beitrag von saihttaM » 04.01.2021 20:29

Pat SP-1 hat geschrieben:
04.01.2021 20:17
Das ist die oben erwähnte aufwändige Variante. Wobei man das Schwingenlager zumindest auf Spiel auch wunderbar bei montierter Schwinge prüfen kann.
Ich meine das Fett und seinen Zustand. Das wird sehr gerne vernachlässigt.
Pat SP-1 hat geschrieben:
04.01.2021 20:17
Und bei vielen anderen Mopeds fällt die Variante Endloskette auch flach. :wink:
Wir sind hier aber bei der SV und da geht das.
Gruß, Mattis
Ride on✌🏼

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