So wir sind auch wieder zurück mit Bilder und Tourenbericht
Alle Bilder findet ihr hier
klickmich
------------------------
Samstag, 06.09.08
Anfahrt
Pünktlich um 07.00 Uhr am Morgen treffen wir uns beim Fleischhacker in Eglharting.
Wir geben die Bestellung für unsere belegten Brötchen auf und verschwinden zum Bäcker um die Ecke zum Frühstücken.
Gestärkt mit Milchkaffee und Butterbrezn/Croissant starten wir auf die große Tour. Weit sind wir gekommen, keine 10 Km weiter fahren wir erst mal tanken.
Ab jetzt geht es eintönig weiter auf der Autobahn bis zum Bodensee.
Das Wetter passt, Sonne und ein paar Wolken wechseln sich ab, nur die Temperaturen lassen einen an den Herbst erinnern.
Angekommen am Bodensee, machen wir direkt am See Pause und verputzen unsere belegten Brötchen.
Weiter geht es immer auf der Landstrasse nach Dornbirn, Feldkirch bis Chur. Vorarlberg zaht si, Stop- and Go durch die Ortschaften und das stark frequentierte Rheintal. Liechtenstein empfängt uns mit Radar, ist sonst aber schnell durchfahren. Wir erreichen die Schweiz!
Das Wetter wird schlechter, wir müssen die Regenkombis anziehen. Momentan ist es Gott sei dank nur Nieselregen und wir fahren übern Oberalp- und Furkapass. Die Westalpen mit ihren Gletschern und einsamen, wilden Tälern geben eine beeindruckende erste Vorstellung und eine Vorahnung, was uns noch alles erwartet. Weiter geht’s bis nach Brig an eine Tankstelle. Ein Wind geht hier, als ob jemand einen Fön auf höchster Stufe eingeschaltet hat - nur ohne Heizung.
Da wir super schlau gewesen sind, haben Sandi und Tom keine Überhandschuhe angezogen. Es schifft jetzt wie aus Eimern, aber die Mopeds haben ja Griffheizung!
Der Weg im strömenden Regen zieht sich und es ist kein Ende in Sicht. Als der Pass nach Morgins geht, ist es bereits stockfinster und sind wir heilfroh, dass es nur ein noch ein paar Km bis zum Hotel sind.
Wir hauen uns Penne Carbonara rein und verschwinden nach kurzer Zeit in unseren Betten.
Um 07.00 Uhr gestartet und um 20.30 Uhr angekommen. Etwas über 600 Km Strecke und gut 200 Km im Regen sind wir froh, alle heil angekommen zu sein.
Sonntag, 07.09.2008
Erstmal ausschlafen und gemütlich frühstücken! Das Wetter ist recht durchwachsen, es ist kühl, feucht, regnet jedoch nicht. Dennoch: erstmal den Ort anschauen und entspannen. Der Liftwart lässt den Sessellift extra für zwei Mountainbiker laufen, sonst ist keine Sau unterwegs in dem Ort. Kleine Wanderung, Trimm-Dich-Pfad ausprobiert, Walderdbeeren gesammelt. Ein Rumgeknalle und –geballere, als ob der Krieg ausgebrochen wäre. Schießübungen, Jäger oder kommen die Russen? Uns trifft keine Kugel. Kaffee und Torte in Ski-Ass Didier Defagos Familiencafé. Noch mal Kaffee und Tourenplanung im Hotel. Dann ist eh schon Essenszeit: Penne Bolognese für die Burschen und Walliser Spezialitäten für die Mädels: Croutes und Rösti Valaisienne. Wir bringen den Tag schon rum!
Montag, 08.09.2008
Rund um den Mont Blanc:
Col de Grand St. Bernard, Courmayeur, Col de Petit St. Bernard, Col de Roselend, Col de Saisies, Chamonix, Col de Forclaz
Sonnenschein und blauer Himmel! Perfekte Bedingungen für die erste Tour. Die Auffahrt zum Grossen Sankt Bernhard haut uns schon um! Da Wahnsinn, da kommt keine Sella-Runde oder Großglockner mit. Der Sölkpass sowieso nicht (@Richard

). Unten im Aostatal geraten wir wieder in den Transitverkehr, aber wir sind in Italien, wo die Jungs sich wieder heimisch fühlen und die Verkehrsregeln flexibler gehandhabt werden. Das Panorama zum Monte Bianco entschädigt sowieso. Otti wird, als Letzter, von der Polizia Stradale verfolgt und reisst ab. Durch Courmayeur führt deshalb sein Weg an den Ausgang des Mont Blanc-Tunnels, wo gerade die LKWs der in Spa siegreichen Scuderia Ferrari von den Italienern stürmisch begrüßt werden. Wir treffen uns wieder, Cappuccini beim örtlichen Exil-Sarden und weiter geht’s. Rauf auf den kleinen Sankt Bernhard, oben Mittagspause. Natururinal mit der besten Aussicht der Welt! Wahnsinns Panoramen folgen Schlag auf Schlag, der reinste Overkill. Der Roselend setzt dem Tag die Krone auf. Geile Straße, geile Ausblicke. Wunderschön! Danach folgt der Col de Saisies, es geht durch eines der vielen Ski-Retortendörfer. Die Fahrt nach unten bietet wieder tolle Bilder – und Kehren. Unten im Tal geht es Richtung Chamonix, ganz nah am Mont Blanc-Massiv entlang. Mittlerweile ist es bereits recht schattig. Lang nach Haus dauert es eh nicht mehr. Über den Col de Forclaz können wir es wieder fliegen lassen. Wir landen im Rhonetal, geben es uns zum Abschluss am Pas de Morgins – diesmal bei Licht! - und sind kurz darauf zurück im Hotel.
Was der Bauer ned kennt, frisst er nicht – die Jungs nehmen den Hamburger, Hendlspieß für Sandi und einen Fleischlappen für Frani.
Dienstag, 9.9.2008
Sackgasse, Umleitung und Belgier-Schrecken
Chatel, Gorges du Point du Diable, Col de l’Encrenaz, Col de la Savolière, Col de la Ramaz, Col de la Colombière, Col des Aravis, Megève, Combloux, Cluses, Point de Gets, Gorges du Point du Diable, Chatel, Pas de Morgins
Über den Pass vor der Haustür – den Pas de Morgins – gehts nach Frongraisch. Am Anfang ist Kurven-Swingen angesagt, durch den Forst geht’s nach Gorges du Point du Diable, im 2. Gang mit maximaler Schräglage von einer Seite auf die andere. Am Col de la Ramaz haben wir einen atemberaubenden Blick auf den schneebedeckten Mont Blanc. Eine Baustelle verhindert die Überquerung des Col de la Ramaz und wir drehen um. Den Col de la Colombière, bekannt von der „Tour vom Franz“, erlebt Sandra im Adrenalin-Schock als sie einer Gruppe von Belgiern zeigt, wo der Hammer hängt und gnadenlos vollstreckt. Auf der Pass… ähm… Col-Höhe wird mit Brot und Salami gepicknickt und gewartet, bis die Belgier die Herbrennung geistig verarbeitet haben. Zunehmende Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt die Sicht. Am Col de Aravis werden die Belgier erneut hergebrannt, einer in der ersten Kehre, drei auf dem kurzen Weg zu zweiten Kehre und der letzte außen in der zweiten Kehre. Der Asphalt hält, was er verspricht. In kaum gekannten Schräglagen geht’s den Berg runter. In Combloux bremsen uns erste Regentropfen. Wir steigern das Tempo und fahren um € 1,10 ca. vier Kilometer auf der Autobahn. Billiger als in der Schweiz!

Eine Baustelle mit Umleitung zwingt uns zu „Kuidur“, am Straßenrand steht eine verfallene Kirche. Erneutes Kurven-Swingen auf der Straße nach Gorges du Point du Diable, diesmal mit weniger Schräglage wegen der feuchten Straße und zurück nach Morgins zum packen und begleichen der Rechnung – Morgen geht es dann Richtung Süden.
Mittwoch, 10.9.2008
Angst vor Spritknappheit und „man spricht Deutsch“
Chatel, Gorges du Point du Diable, Cluses, Autobahn bis St. Michel de Maurienne, Col du Télégraphe, Col de Galibier, Col du Lauteret, Briancon, L’Argentière, Guillestre, Col de Vars, Barcelonnette, Col d’Allos, Beauvezer
Weil so schön war, beginnen wir die Anreise ins zweite Quartier auf dem Weg über Gorges du Point Diable. Das Mehrgepäck und die feuchte Strecke nehmen deutlich den Spaß. Von weitem nehmen wir den Regen wahr, der sich auf uns zu bewegt. Also rein ins Ganzkörperkondom und rauf auf die Autobahn. Nach 30 Minuten ist der Spuk vorbei und wir können uns von der Schwitzverpackung befreien. Dass die Technik ein Luder ist, bemerken wir beim Bezahlen der Maut bei St. Michel de Maurienne. Zuerst ordnen wir uns beim falschen Schalter ein, und dann müssen sich Frani und !ch durch die Begrenzung der Autobahn und der Abfahrt fädeln, weil wir natürlich noch den falschesten Schalter nehmen müssen. Los zur nächsten Tankstelle, doch dort gibt’s keinen 95er-Sprit. Also weiter Richtung Col du Tèlègraphe. Auf dem kurzen Weg bis zum Fuß des Hügels muss doch noch eine Tanke in dem Kaff sein. Leider nicht. Frani und !ch kehren um und nehmen bei der Tankstelle dann halt den 98er-Sprudel, wobei Frani als Deutsche Staatsbürgerin klar diskriminiert wurde: Keine ihrer Kredit- oder Maestro-Karten wurde vom TankOmate akzeptiert, Österreichisches Kapital muss aushelfen. Auf dem Weg zur Passhöhe kommen uns Sandi und Tom entgegen, die natürlich auch weiter oben keine Tankstelle gefunden haben. Auch sie machen die Erfahrung der Diskriminierung an besagter Tankstelle, finden aber 12 km weiter doch noch einen französischen Tankwart, der sich ihrer annimmt. Frani genießt in der Zwischenzeit mehrmals den Ausblick in den Büschen des Col de Tèlègraphe. Dann geht’s weiter auf die Wetterscheide, den Col de Galibier, wobei das Wetter sich heute nicht entscheiden konnte und deshalb auf beiden Seiten bewölkt war. Das Massiv des Col de Galibier ist einfach beeindruckend und unbeschreiblich schön! Rundum die Gletscher der 3.000er, dazwischen die von den Gletschern der letzten Eiszeit geschliffenen Hochtäler. Die Landschaft ändert sich, die Fichten und Tannen werden weniger und man sieht immer mehr Föhren entlang des Weges. Vorboten der mediterranen Landschaft der Seealpen. Wir sehen kurz die Festung Ludwigs XIV am Mont Dauphin bevor wir die Kehren des Col de Vars unter die Räder nehmen. Als krönender Abschluss des Tages stellt sich noch der Col d’Allos zwischen uns und unserem Ziel Beauvezer. Die sehr enge, unübersichtliche Straße scheint wie gemacht für Toms Tiger und Franis Shiver, während sich eine völlig überladene Mille über den Pass quält, gefolgt von Sandra, die auch keinen frischen Eindruck mehr macht. Wir erreichen trotzdem bei Tageslicht unser Hotel, wo uns die holländischen Betreiber mit einem Entrecote und Verständnis für Ottis und Toms größtes Bedürfnis, nämlich auf deutsch das Essen bestellen zu können, willkommen heißen. Das Hotel ist sehr gemütlich und wir warten darauf, was der nächste Tag bringt.
Donnerstag, 11.9.2008
Sinnentleertes Hirnpickerl picken und Riesenhunger
Hotel – Parkplatz – Hotel, immer hin und her.
Regeneration ist angesagt, Musik aus den 70ern und 80ern im kleinen Café des Hotels und nur ein Kaffee bzw. ein Cola für jeden – mehr ist angesichts des hirnlosen „Wer bin ich“-Spiels nicht drinnen. Wir picken uns also abwechselnd kleine Zettel mit Namen auf die Köpfe, raten, wer gemeint ist und lassen die hämischen Reaktionen der Wirtsleute und Gäste über uns ergehen und warten auf das Abendessen.
Freitag, 12.9.2008
Auf den höchsten Pass Europas, Kurvenparker und Geblitzdingst werden.
Col des Champs, Guillaumes, Valberg, Col de la Couillole nach St. Sauveur sur Tinée, Guillaumes, Gorges de Valabres, Col de Raspaillon, Col de la Bonette, Restefond, Jausiers, Barcelonnette, Gorges du Bachelard, Col de la Cayolle, Gorges de Daluis (der Rote Schorsch), Col de Toutes Aures, St. André les Alpes
Nach einem nächtlichen Gewitter ist der Himmel wie ausgekehrt und wir finden den Eingang zum Col des Champs im 2. Versuch, weil er wie eine Hauszufahrt aussieht. Langsam nehmen wir die engen Kehren über abgebrochene Zweige, Steine und Entwässerungsrinnen. Oben eröffnet sich ein atemberaubender Blick über die Grasmatten, die von einer Schafherde beweidet werden und schwarzen Schieferhalden. Die Straße runter ist besser ausgebaut und liegt außerdem in der Sonne. Sie ist teilweise trocken und so kommen wir besser voran. Am Col de la Couillole brennt Tom einen Schweizer vier mal nach Fotostops her, worauf dieser beschließt, jedes mal, wenn Tom fotografiert, auch den Fotoapparat auszupacken, um der Demütigung zu entgehen. Wir fahren durch den ersten „Schorsch“, den Gorges de Valabres in Richtung Col de la Bonette, den höchsten Pass Europas mit 2.802 m. Die Strecke ist staubig, Tom und !ch nehmen die Kehren sportlich, bis ein Radfahrer mit einem Rechts/Linksproblem, ein nach einer unübersichtlichen Engstelle auf der rechten Seite geparktes Auto und eine CBR im Straßengraben mahnen und dann doch zur Vorsicht. Das Panorama entschädigt uns für die Kälte auf der Passhöhe. In Barcelonnette wird am Hauptplatz Mittag gemacht, mit Cola gekleckert. Die Stadt ist zwar schön, doch treibt es alle, außer !ch, so schnell hinaus, dass !ch orientierungslos ohne Karte und Sprachkenntnis zurückbleibe. !ch warte also an einem Verkehrszeichen, das ich mit meiner Italien-Erfahrung in „tutte la direzioni“ übersetze und werde tatsächlich wieder abgeholt. Tom packt noch schnell seinen „i wars ned“-Gesicht aus, als zwei Politessen die unvorschriftsmäßig geparkten Motorräder im Vorbeifahren bemerken und wir fahren durch den landschaftlich herausragenden „roten Schorsch“, den Gorges de Daluis. Rote Felsen und mehr als 10 kleine Durchbrüche oder Tunnel mit unzähligen Kurven durchqueren wir. Die nächste Etappe bis nach Hause ins Hotel wird uns noch in Deutschland bzw. Österreich beschäftigen. Zu spät bemerken wir das Radar …
Samstag, 13.9.2008
In den Süden, die Nacht der langen Messer der „Rally Monte-Carlo“ und Col de Turini x 3 und erneutes Geblitzdingsen.
Col de la Colle St. Michel, Annot, Entrevaux, Gorges de la Vesubie, La Bollène Vesubie, Col de Turini, Georges du Piaen, Sospel, Col de Braus, L’Escaréne, Col de l’Orme, Col de Turini, La Bollène Vesubie, Gorges de la Vesubie, Entrevaux, Col de Toutes Aures, St. André les Alpes
Der Col de la Colle ist ein kleiner Pass, der uns den Weg Richtung Osten abkürzt. In Annot treffen wir eine weltgewandte Französin, die nicht auf Französisch besteht. So kann !ch dann doch sein Brioche auf Deutsch bestellen. Vorbei an der Festung von Entrevaux (schaut aus wie Hochosterwitz in Kärnten) ist das nächste Highlight die Durchfahrt durch den Gorges de la Vesubie, der sich zwar durch landschaftliche Schönheit, aber – wie so viele Bergstraßen hier – nicht durch straßenbautechnische Wartung auszeichnet. Dann der Col de Turini. Enge Kehren, steil abfallende Hänge! Hier spielt sich die „Nacht der Langen Messer“ während der Rally Monte Carlo ab. Nach einer Kaffeepause in Sospel neben italienischen Rockern, neben deren hochglanzgeputzen Maschinen wir unsere von Regen und anderem Unbill versifften Motorräder abstellen. Der Wetterbericht sagt nichts Gutes, Gott sei dank aber für München! Wir fahren bei Sonnenschein und fast 30° über den Col de Braus nochmals in einer zweiten Variante auf den Turini, diesmal etwas eiliger. Oben stellen wir fest, dass das Münchner Wetter einen Ausläufer hier hat, ein paar Regentropfen fallen. Weiter geht’s in Richtung Entrevaux, wo Frani Opfer der heimtückisch auf einem Lichtmast über Augenhöhe montierten und vorangekündigten Blitzanlage wird, die auch Tom und !ch auf Post aus Frankreich hoffen lässt.
Sonntag, 14.9.2008
Colmar und zurück
Regeneration ist wieder angesagt. Angekündigtes Schlechtwetter erleichtert uns die Entscheidung, die ca. 6 km lange Strecke zwischen Beauvezer und Colmar auf Schusters Rappen zurückzulegen. Also rüber über den Verdon und rauf in die Berge! Auch eine dicke Kette als Absperrung und das Warnschild „Achtung vor dem Jäger“ halten uns nicht auf. Gott sei Dank ist grad Mittagszeit und der Jäger wohl beim Essen. Die Straßen werden wieder mit Asphalt belegt und wir erreichen die Festungsstadt Colmar. Die letzten Runden vom Vettel Wastl werden im örtlichen Cafè beobachtet und beklatscht. Der Rest des Tages wird vom Retourweg (5,5 km) in Anspruch genommen. Geregnet hats aber dann doch nicht …
Montag, 15.9.2008
Der Canyon de Verdon
Entlang dem Lac de Castillon geht es nach Castellane. Den Verdon entlang ziehen wir 2 Schleifen um die atemberaubende, bis zu 700m tiefe Schlucht, die der Verdon in die Landschaft gegraben hat. Die Tour ist kurz aber landschaftlich unglaublich schön. Das wissen aber auch alle anderen, vom Motorrad- bis zum Wohnwagenfahrer, vom Ebersberger bis zum „Weana Bazi“, der an einem Aussichtspunkt nach dem „Mistlbocha“ (!ch) ruft.
Dienstag, 16.9.2008
Die Schorschtour und Franis Schicksalsberg.
Lac d’Allos, Col des Champs, Guillaumes, Valberg, Gorges du Cians, Puget-Théniers, Gorges de Daluis, Gillaumes, Col de Champs.
Eine Wanderung am Morgen zum Lac d’Allos in voller Montur ist Angesagt, weil der Denzel das ja wissen muss, was schön ist. 30 Minuten Fußmarsch zum See und wieder 30 Minuten zurück, unterbrochen von Anschleichen und Spurensuchen, weil die Murmeltiere fotografiert werden müssen. Naja, befriedigenderweise haben wir ja einen Gruppe fußmaroder Pensionisten hergebrannt.
Den Col des Champs haben wir schon einmal bei schlechten Bedingungen befahren und so ist sich Frani ganz sicher – bis zu dem Zeitpunkt, wo sie feststellt, dass gemauerte Wände nicht nachgeben und die Schiffer doch nicht durch die Kurve wie berechnet kommt. Puff … Bremshebel ab, zwei, drei Kratzer und jede Menge blöder Meldungen. Tom repariert und tauscht aus, was Frani aus ihrem Ersatzteilfundus zaubert. Auf der Passhöhe wird das Mittagessen unter Aufsicht des französichen Militärs eingenommen, die sich mit einem Überflug mit dem Hubschrauber ca. 20 m über unseren Köpfen für unseren Besuch bedanken.
Im Gorges du Cians muss ein Ducatista feststellen, dass 100 kg Lebendgewicht auf einer Aprilia doch nicht ganz so unbeweglich sind. !ch kriegt aber leider nix mehr vom landschaftlichen Reiz der Schlucht mit. Den Gorges de Daluis fahren wir diesmal von Süden nach Norden, wobei die vielen Tunnels und Durchbrüche großteils umfahren werden.
Mittwoch, 17.9.2008
Ans Meer
a) Route Napoleon bzw. Nebenstraßen nach Nizza bzw. Cape d’Antibes.
b) Castellane, Clue de Gréolières, Gorges du Loup, Grasse, Cannes, Theoule-sur-Mer, Les Adrets, Lac de St. Cassien, Fayence, Mons, Col de Valferrière, Col de Luens, Castellane
Tom und Sandra fahren über die Route Napoleon und Nizza nach Cap d’Antibes zum Baden und ebenso wieder retour.
Frani führt !ch ans Meer. Über den Clue de Gréolières, ohne Tacho mit 140 km/h. Gerade Straßen auf der Karte müssen nicht unbedingt durch Kurven unterbrochen sein. Der erste Teil der Clue de Gréolières führt also relativ gerade durch die Landschaft, umso kurvenreicher und reizvoller ist der zweite Teil. Mediterrane Landschaft mit einer Kalksteinschlucht, an deren Nordflanke sich auf halber Höhe die Straße mit viel Grip dahinschlängelt. Kurz vor Grasse sehen wird das Meer erstmals in der Sonne glänzen. „Macht da mal wer ein Fottttooooooo!“. Durch das sehr dicht verbaute Küstengebiet geht’s vorbei an vielen Villen runter an die Küste nach Theoule-Sur-Mer, wo ein fescher, gut gebauter Bademeister namens Pierre seine wohlstandsschwimmreifenbewehrten weiblichen englischen Gäste jenseits der 50 bedient. Wir entscheiden uns, einmal auf den Putz zu hauen und für das Menü, welches in 2 Varianten angeboten wird. Frani nimmt das Boef und !ch den Fisch. Die Vorspeise kommt und Frani hadert mit dem Schicksal – ein Stück Hering auf warmem Kochsalat mit Salatgarnitur. !ch tauscht seinen Räucherlachs mit unmariniertem Kartoffelsalat in Mayonaise. Die Hauptspeise kommt. Das fette, soutierte Gemüse und der Löffel Kartoffelpürre ziert beide Teller. Das Boef ist erkennbar und auch halbwegs genießbar, der Fisch, unter einer dicken Schicht gerösteter Zwiebel und Pferdebohnen versteckt, schmeckt tranig. Der Kaffee ist OK, die Tart und das Mousse mit Vanille-Eis haben schon bessere Zeiten gesehen. Den Preis für das Mahl kehren wir unter den Teppich der Verschwiegenheit.
Wir fahren heimwärts durch Pinienwälder, vorbei an romantischen Dörfern über den Col de Valferrière und den Col de Luens. Vor Castellane überholen uns Sandra und Tom, als hätten wir uns verabredet.
Donnerstag, 18.9.2008
Pausentag
Da wir am Freitag und Samstag die Rückreise antreten, machen wir erst mal Pause.
Es sollte Regen kommen, wie immer blieb das Wetter schön.
Freitag, 19.9.2008
Schweiz wir kommen wieder
Wir starten nach dem Frühstück die Rückreise in die Schweiz.
Der Routenverlauf ist ähnlich der Hinreise, nur dass wir in Mout Dauphin diesmal auf die Ostseite wechseln und den Col d' Izoard mitnehmen.
Der Pass ist mit der schönste von unserer Reise was die Landschaft angeht. Sehr schroffe Felsen und die Fahrbahn wurde an mehreren Stellen erneuert, was ein flotteres vorankommen möglich macht.
Gegen 20.00 Uhr kommen wir in Morgins an.
Samstag, 20.9.2008
Rückreise at home
Nach dem Frühstück starten wir die Rückreise nach Hause.
Da sich der Reifen vom Otti dem Ende nähert, will er alles Autobahn bis zu sich nach Hause fahren.
Der Rest fährt die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt, nur mit dem Unterschied bei Top Wetter.
Auf dem Furkapass liegt schon Schnee, laut einem Ehepaar was wir auf dem Parkplatz getroffen haben war eine Woche früher der Pass wegen Schnee schon mal gesperrt - Da hatten wir doch Glück -
Sau kalt wird es und wir kommen gegen 21.30 Uhr zu Hause an.