B-JT** hat geschrieben:
Moin,
schon wieder so ein Hokus Pokus![]()
Es ist schon vorgekommen das Bremskolben nach solch einer Prozedur kemmten, durch Verkantung.

Die Kabelbindermethode ist nicht falsch, nur wird eben nicht die aufgestigene Luft in den Brems-Zylinder entsorgt und gehofft, das sie in den Behälter entweicht!
Nachdem die Sache über Nacht mit dem Kabelbinder stand, wird dieser unter weiterem Handdruck entfernt und die Hohllochschraube des Fittings so leicht gelöst, das der Druck nachlässt und Bremsflüssigkeit mit möglichem Lufteinschluß in einen daruntergelegten Lappen entweichen kann bis der Hebel durchgedrückt ist. Vor dem Loslassen die Hohllochschraube wieder anziehen. Eine Methode die funktionieren kann und die oft und z.b. im TL schon sehr lange praktiziert wird wenn man meint, der Druckpunkt ist noch nicht optimal bzw verbesserungswürdig, aber absolut keine sichtbare Luft mehr aus den Entlüfternippeln kommt. Sozusagen das I-Tüpfelchen nach der ganzen Befüllungs und Entlüftungssache, die immer eine Glaubensfrage sein wird, zu der es ebenso viele Meinungen wie Methoden gibt.
Das Vorbefüllen der Anlage von der Bremssattelseite aus mache ich auch und ist empfehlenswert. Danach arbeite ich mit der Unterdruckpumpe sowie der herkömmlichen Entlüftungsart.
Je nach Bremsattel und Leitungsführung ist die allgemeine Befüllung/Entlüftung einfacher oder schwieriger. Die okinale 4-Kolbenanlage zu entlüften war beispielsweise ein Klacks gegenüber der 6-Kolbenanlage. Erschwerend bei der Entlüftung ist z.b. auch die Bogenleitung vom rechten Sattel über den Frontfender zum linken Sattel, da sich eben dort wärend dem Entlüften immer wieder gerne Luft ansammelt. Es kann in dem Fall z.b. helfen, den Sattel loszuschrauben und hochzuhängen.
Ein immer noch völlig unterbewertetes Thema ist allerdings die Revision und Pflege der Bremsättel, Dichtungen und Kolben allgemein, insbesondere bei Allwetter- und winterbetriebene Fahrzeuge, aber auch bei allen anderen mittlerweile doch in die Jahre gekommene Bikes.
Aufgedunsene, gequetschte Dichtungen, auskristallisierte Dichtungssitze, (dadurch) schwergängige/festsitzende/ schlechtrücklaufende Kolben (hier sehe ich eher die Ursache klemmender Bremskolben aus B-JTs Eingangsbehauptung zu suchen) und/oder verdreckt-verbackene Bremskolben, verdreckte Bremssättel, vergammelte/ verschlissene Führungen und Führungsstifte etc, etc, pp , all die Dinge können bzw. werden zum schleichenden Verschlechtern des Druckpunktes bzw. der Bremseigenschaften allgemein führen.