Krümmergewinde verdaddelt

[tom_24_80]

Hallo Leute,
hier zuerst, wie es gute Sitte ist, meine Vorstellung: ich bin der Thomas aus Bottrop, 57 Jahre mehr oder weniger jung und mein Hobby sind Motorräder.

Ins SV Rider-Forum hat es mich verschlagen, weil ich die SV 650 WVBY meine Tochter "geerbt" habe, da das Mädel nicht mehr fährt.
Die SV hatte ich mal 2006 (2005er Modell) gekauft, 10000 km gefahren, an meine Sohn weiter gegeben, der gab sie an seine Schwester und jetzt habe ich sie wieder. Die grosse Inspektion habe ich jetzt gemacht.

So und nun hier mein Problem:
Beim Lösen der linken Krümmerschraube ist diese abgerissen (keine Ahnung warum, eigentlich kann das nicht passieren, aber es ist eben doch passiert).
Versuche mit Aufschweissen von Muttern, Abflexen und Ausbohren, Gewinde schneiden und letztlich Helicoil sind daneben gegangen.

Zur Zeit steckt ein M6 Helicoil drin, ausgefüttert mit einem Reparaturmetall (max 300°C), das ist aber ohne Probleme zu ändern. Weitermachen ist immer einfachher als enger.

Aufbohren auf M12, um z.B. einen M8 BearFix einzuschrauben traue ich mich nicht, weil der Aussendurchmesser des Stutzen max. 17 mm ist und mir die dann bleibende Wandstärke zu heikel erscheint.

Meine Frage, wer hat bei der SV 650 so einen Schaden dauerhaft repariert bekommen, und was wurde dabei verwendet bzw. wie gemacht?

[Dieter]

Hallo.

Du bist nicht der erste dem das passiert. Suzuki hat es gut gemeint und "edle" Schrauben verwendet die im Alu irgendwann fest fressen/backen. Die Knubbel hat dort kleine Stehbolzen verwendet mit Muttern. Da hat man das Problem seltener.

Manche hatten mit dem von dir beschriebenen Lösungen Glück. Aber es gab auch Leute die den Kopf demontiert haben und es dann auf der Fräse haben ausbohren lassen.

Oder du besorgst einen gebrauchten Kopf mit intaktem Gewinde....

viewtopic.php?f=4&t=69076#p9463191

Da hab ich mal ne Lösungs Idee aufgezählt.

[CustomRider]

Bei mir ist mal das gleiche passiert. Da wurde die Inbus-Schraube ausgebohrt und danach mit einem Stehbolzen weitergerarbeitet. Der Stehbolzen hatte zwei unterschiedliche Gewindegrössen am jeweiligen Ende: M6 und M8.

[hannes-neo]

Bei mir ist mal das gleiche passiert. Da wurde die Inbus-Schraube ausgebohrt und danach mit einem Stehbolzen weitergerarbeitet. Der Stehbolzen hatte zwei unterschiedliche Gewindegrössen am jeweiligen Ende: M6 und M8.

Eher M8 und M10. Wenn die Serienschraube schon M8 hat, wirds mit M6 im gleichen Loch schwierig.

Selten bekommt man das Gewinde gerettet, das klappt aus der Hand geschossen kaum, weil man den Bohrer kaum so gerade in die Schraube bekommt. Bessere Chancen hat man da mit einer gescheiten Aufspannung unter einer Fräse oder einer amtlichen Standbohrmaschine. Dazu muss aber der Kopf ab. Schneller ist vorsichtig ausbohren und ein Helicoil einsetzen. Das geht in wenigen Minuten.

Wer viel Erfahrung mit dem Schweißbrenner hat, bekommt die Kacke vielleicht auch mit Wärme raus gelockt, das ist aber schon ziemlich fortgeschritten. Bei zu viel Wärme fängt das Alu an zu laufen oder im schlimmsten Fall verzieht sich der Kopf.

[CustomRider]

Bei mir ist mal das gleiche passiert. Da wurde die Inbus-Schraube ausgebohrt und danach mit einem Stehbolzen weitergerarbeitet. Der Stehbolzen hatte zwei unterschiedliche Gewindegrössen am jeweiligen Ende: M6 und M8.

Eher M8 und M10. Wenn die Serienschraube schon M8 hat, wirds mit M6 im gleichen Loch schwierig.

Tschuldigung. Stimmt.

[Dieter]

Um zum Treffen kommen zu können hatte der SV-Didi seinen Krümmer wegen gleichem Problem mit dickem Draht rechts und links an den Schrauben fest getüddelt die vom Rahmen zum Zylinderkopf gehen... Ist da wohl länger noch mit gefahren....

[2blue]

Um zum Treffen kommen zu können hatte der SV-Didi seinen Krümmer wegen gleichem Problem mit dickem Draht rechts und links an den Schrauben fest getüddelt die vom Rahmen zum Zylinderkopf gehen... Ist da wohl länger noch mit gefahren....

Hatte ich mindestens auf zwei SV-Treffen bei Ihm so gesehen.

[SV-Didi]

Hatte das mit nem Stück Lochblechstreifen und einer Slip on Auspuff Feder an den Zylinderkopf rangezogen.
Bin über 2 Jahre ohne Probleme damit gefahren.

Gruß Didi

[cider101]

Beim Lösen der linken Krümmerschraube ist diese abgerissen (keine Ahnung warum, eigentlich kann das nicht passieren, aber es ist eben doch passiert).

Warum die Schrauben abreisen hat Dieter ja schon genannt/erklärt...wieso Suzuki hier keine Stehbolzen genommen hat ist mir unverständlich. Nicht, dass diese nicht abreissen können (musste ich an meinem R1 Zylinderkopf selber erfahren) - aber die Gefahr ist IMO deutlich kleiner.

Anyway - ich versteh jetzt nicht ganz was du genau gemacht hast - resp. was oder wo was drin ist...

Du schreibts:

Abflexen und Ausbohren, Gewinde schneiden und letztlich Helicoil sind daneben gegangen.

Zur Zeit steckt ein M6 Helicoil drin, ausgefüttert mit einem Reparaturmetall (max 300°C)

Du hast also den Rest der Krümmerschraube ausgebohrt ? Und jetzt einen M6 Helicoil "eingeklebt" ? In ein M10 Loch ? Oder steckt da noch ein Teil der orignalen Schraube drin und du hast den Helicoil in die Schraube geklebt ?

[hannes-neo]

Die originale Schraube hat M8

[cider101]

Die originale Schraube hat M8

hmmm...gefühlt habe ich M10 im Kopf. Umso besser, wenn die M8.
Wenn der Rest der Schraube rausgekommen ist, einfach mit dem 8.5 neues Loch bohren und ein M10 rein schneiden und wie oben geschrieben, einen 8/10 Stehbolzen einschrauben

[Dieter]

Das ausbohren ist nicht so einfach weil der Bohrer immer von hart (Schraube) nach weich (Alu) ausbrechen will.
Wenn man es von Hand machen will erst Plan schleifen. Mittig körnen. Dann erst mit 3mm Bohrer sauber mittig durch die Schraube und dann in 1mm Schritten immer grösser bohren. Dann läuft der Bohrer nicht weg. Dann klappt es auch wahrscheinlich besser mit Helicoil oder M8/M10 Stehbolzen.

Wenn jetzt da ein vermurxter Helicoil drin hängt (Federstahl) dann klappt das bohren nicht mehr.

[tom_24_80]

Hallo Leute, ich denke, es hat geklappt!
Im Kurzformat:
- aufgebohrt auf 8,5mm
- Gewinde M 10 grob geschnitten
- Stufenbolzen M10/M8 angepasst und eingesetzt
- zusätzlich eingeklebt mit JB Weld 94001D
- am Stutzen seitlich gesplintet, um das Ausdrehen des Bolzens zu unterbinden
- Messingmutter mit gequetschtem Gewinde aufgesetzt

Das ist es soweit...

Auf dem Bild ist zu sehen, das ein zentriertes und gradwinkliges Bohren Freihand nur frommer Wunsch war, dennoch bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, die Alternative wäre ja auch nicht gut gewesen.

[Dieter]

Hallo Leute, ich denke, es hat geklappt!

Dann tu dir doch jetzt selbst einen Gefallen und mach in das andere Loche einen Stehbolzen M8 und dort auch ne Messing Mutter drauf. Sonst hast nächstes mal das gleiche am anderen...

[tom_24_80]

Dann tu dir doch jetzt selbst einen Gefallen und mach in das andere Loche einen Stehbolzen M8 und dort auch ne Messing Mutter drauf. Sonst hast nächstes mal das gleiche am anderen...

Gute Idee, aber erstmal nicht, den Krümmer nehme ich so schnell nicht mehr ab...