Vergaserkunde: Mal ein paar Fragen...
Vergaserkunde: Mal ein paar Fragen...
n'abend,
um meiner sv vielleicht doch mehr als 55 ps zu entlocken bin ich grade dabei die vergaser bzw. das gemisch optimal einzustellen.
habe öfters was davon gelesen die düsennadel "eine kerbe höher" zu hängen.
was genau bringt das? wird dadurch das gemisch fetter?
oder gibt es eine schraube mit der man das gemisch von 'fett' bis 'mager' einstellen kann??
um meiner sv vielleicht doch mehr als 55 ps zu entlocken bin ich grade dabei die vergaser bzw. das gemisch optimal einzustellen.
habe öfters was davon gelesen die düsennadel "eine kerbe höher" zu hängen.
was genau bringt das? wird dadurch das gemisch fetter?
oder gibt es eine schraube mit der man das gemisch von 'fett' bis 'mager' einstellen kann??
zwei kerben höher halte ich für extrem übertrieben; auch schon eine kerbe ...; ich werd wieder auf "halbe kerbe" umstellen - mit unterlegen einer kleinen beilagscheibe. ich finde, das ansprechverhalten und die leistungsentwicklung ist mit überhohen nadeln - ähm - suboptimal ...
da würd ich für die sicherheit vielleicht ein-zwei nummern höher gehen mit der hauptdüse und die nadel mit den beilagscheibchen ein paar zehntel höher legen. das sollte reichen und die sv beisst in der drehzahlmitte auch schön ..
für mr.u. als grundlage: die nadeln stecken im düsenstock drin, je weiter sie rausgezogen werden (schieber geht auf ..), desto mehr sprit wird nach oben gesaugt. nadeln sind spitz zulaufend - demnach kann mehr sprit angesaugt werden, je höher die nadel von grund auf im düsenstock hängt - drum wird sie gern höher gehängt (eine kerbe ..), um die geschichte fetter zu kriegen (hat allerdings auswirkungen auf den mittleren drehbereich bzw. im ansprechverhalten, bis die schieber vom unterdruck ganz aufgezogen werden - also im übergang auf vollgas - spätestens da wirkt nur noch die hauptdüse!). Ganz unten hilft die leerlaufdüse und die leerlaufgemisschraube (dieses superleicht zugängliche teil an der vergaserunterseite ..) beim übergang auf teillast.
blöde geschichte ist halt, wenn man sich das mal überlegt - dass alle düsen und nadeln usw. aufeinander abgestimmt sind - und ein eingriff in einem bereich auswirkungen (auch negative) auf andere haben kann (bzw. auf übergänge ..)
darum: optimieren in kleinen schritten kann helfen - zuviel macht die sache oft "holprig" ...
Dee
da würd ich für die sicherheit vielleicht ein-zwei nummern höher gehen mit der hauptdüse und die nadel mit den beilagscheibchen ein paar zehntel höher legen. das sollte reichen und die sv beisst in der drehzahlmitte auch schön ..

für mr.u. als grundlage: die nadeln stecken im düsenstock drin, je weiter sie rausgezogen werden (schieber geht auf ..), desto mehr sprit wird nach oben gesaugt. nadeln sind spitz zulaufend - demnach kann mehr sprit angesaugt werden, je höher die nadel von grund auf im düsenstock hängt - drum wird sie gern höher gehängt (eine kerbe ..), um die geschichte fetter zu kriegen (hat allerdings auswirkungen auf den mittleren drehbereich bzw. im ansprechverhalten, bis die schieber vom unterdruck ganz aufgezogen werden - also im übergang auf vollgas - spätestens da wirkt nur noch die hauptdüse!). Ganz unten hilft die leerlaufdüse und die leerlaufgemisschraube (dieses superleicht zugängliche teil an der vergaserunterseite ..) beim übergang auf teillast.
blöde geschichte ist halt, wenn man sich das mal überlegt - dass alle düsen und nadeln usw. aufeinander abgestimmt sind - und ein eingriff in einem bereich auswirkungen (auch negative) auf andere haben kann (bzw. auf übergänge ..)
darum: optimieren in kleinen schritten kann helfen - zuviel macht die sache oft "holprig" ...
Dee
Das Höherhängen der Nadel verändert nur die Anfettung unter Teillast bzw. im Übergang von Teillast zu Vollast. Unter Vollast ist die Nadel so oder so ganz aus dem Düsenstock. Mit anderen Worten gibt die Düse dann die maximale Benzinmenge frei und die Anfettung ist identisch mit anderen Nadeleinstellungen.
Volllast und Teillast haben auch nix mit dem Drehzahlbereich zu tun, sondern richten sich nach der Öffnung der Drosselklappen, also wie sehr Du am Kabel ziehst. Durch die unterschiedliche Öffnung der Drosselklappen wird ein unterschiedlich starker Unterdruck erzeugt, der wiederum den Gasschieber und damit die Vergasernadel entsprechend weit bewegt.
Durch das Höherhängen der Nadel wird auch nicht nur die Anfettung unter Teillast vergrößert, sondern auch das Ansprechverhalten etwas verbessert. Ein Unterdruck- bzw. Gleichdruckvergaser weist immer eine bestimmte Trägheit auf, da zwischen Öffnung der Drosselklappen und "Reaktion" der Gasschieber ein Moment verstreicht. Ist die Nadel jedoch schon etwas weiter aus dem Düsenstock, wird logischerweise mehr Sprit freigegeben >>> die Lastwechselreaktionen sinken etwas.
Das oftmals empfohlen Öffnen der CO- bzw. Leerlaufschraube/-düse bringt unter Last auch keine Änderungen. Lediglich die Lastwechsel werden durch eine höher Anfettung bei geschlossenen Drosselklappen minimiert.
Das Ansprechverhalten soll noch durch das Aufbohren der Druckausgleichöffnung im Gasschieber (kleines Loch) auf maximal 1,5 mm verbessert werden. Dadurch kann der Druckausgleich schneller ablaufen und die Gasschieber öffnen sich schneller. In Sachen Leistungssteigerung ist hier aber nix zu erwarten.
@Mr. Universum: Bei einem Verbrauch von knapp über 5 Litern kannst Du entweder nicht richtig am Kabel gezogen haben oder Dein Motor läuft zu mager. Wenn ich mit meiner SV zackig unterwegs bin (öffentl. Strassen), komme ich selten unter 6,5 Liter. Wie sehen denn Deine Kerzen aus? Vielleicht hilft bei Dir auch mal eine sorgfältige Synchronisation der Vergaser bzw. deren Reinigung.
Wenn Du schon an den Vergasern warst (Nadel umgehängt), hast Du die Membrane auch richtig eingebaut? Die quellen in Verbindung mit Benzin relativ stark auf und müssen erst mehrere Stunden schrumpfen, bevor sie wieder eingebaut werden können. Außerdem sollten nach jeder Tätigkeit an den Vergasern diese wieder synchronisiert werden.
Da ich die Leitungsmessung beim Treffen eh als so genau betrachte, wie eine Schätzung, würde ich da nicht viel drauf geben. Wie hoch ist denn die Maximalgeschwindigkeit Deiner SV und welche Sekundärübersetzung fährst Du?
Volllast und Teillast haben auch nix mit dem Drehzahlbereich zu tun, sondern richten sich nach der Öffnung der Drosselklappen, also wie sehr Du am Kabel ziehst. Durch die unterschiedliche Öffnung der Drosselklappen wird ein unterschiedlich starker Unterdruck erzeugt, der wiederum den Gasschieber und damit die Vergasernadel entsprechend weit bewegt.
Durch das Höherhängen der Nadel wird auch nicht nur die Anfettung unter Teillast vergrößert, sondern auch das Ansprechverhalten etwas verbessert. Ein Unterdruck- bzw. Gleichdruckvergaser weist immer eine bestimmte Trägheit auf, da zwischen Öffnung der Drosselklappen und "Reaktion" der Gasschieber ein Moment verstreicht. Ist die Nadel jedoch schon etwas weiter aus dem Düsenstock, wird logischerweise mehr Sprit freigegeben >>> die Lastwechselreaktionen sinken etwas.
Das oftmals empfohlen Öffnen der CO- bzw. Leerlaufschraube/-düse bringt unter Last auch keine Änderungen. Lediglich die Lastwechsel werden durch eine höher Anfettung bei geschlossenen Drosselklappen minimiert.
Das Ansprechverhalten soll noch durch das Aufbohren der Druckausgleichöffnung im Gasschieber (kleines Loch) auf maximal 1,5 mm verbessert werden. Dadurch kann der Druckausgleich schneller ablaufen und die Gasschieber öffnen sich schneller. In Sachen Leistungssteigerung ist hier aber nix zu erwarten.
@Mr. Universum: Bei einem Verbrauch von knapp über 5 Litern kannst Du entweder nicht richtig am Kabel gezogen haben oder Dein Motor läuft zu mager. Wenn ich mit meiner SV zackig unterwegs bin (öffentl. Strassen), komme ich selten unter 6,5 Liter. Wie sehen denn Deine Kerzen aus? Vielleicht hilft bei Dir auch mal eine sorgfältige Synchronisation der Vergaser bzw. deren Reinigung.
Wenn Du schon an den Vergasern warst (Nadel umgehängt), hast Du die Membrane auch richtig eingebaut? Die quellen in Verbindung mit Benzin relativ stark auf und müssen erst mehrere Stunden schrumpfen, bevor sie wieder eingebaut werden können. Außerdem sollten nach jeder Tätigkeit an den Vergasern diese wieder synchronisiert werden.
Da ich die Leitungsmessung beim Treffen eh als so genau betrachte, wie eine Schätzung, würde ich da nicht viel drauf geben. Wie hoch ist denn die Maximalgeschwindigkeit Deiner SV und welche Sekundärübersetzung fährst Du?
danke erstmal für die ganzen infos!Hippe hat geschrieben:Das Höherhängen der Nadel verändert nur die Anfettung unter Teillast bzw. im Übergang von Teillast zu Vollast. Unter Vollast ist die Nadel so oder so ganz aus dem Düsenstock. Mit anderen Worten gibt die Düse dann die maximale Benzinmenge frei und die Anfettung ist identisch mit anderen Nadeleinstellungen.
Volllast und Teillast haben auch nix mit dem Drehzahlbereich zu tun, sondern richten sich nach der Öffnung der Drosselklappen, also wie sehr Du am Kabel ziehst. Durch die unterschiedliche Öffnung der Drosselklappen wird ein unterschiedlich starker Unterdruck erzeugt, der wiederum den Gasschieber und damit die Vergasernadel entsprechend weit bewegt.
Durch das Höherhängen der Nadel wird auch nicht nur die Anfettung unter Teillast vergrößert, sondern auch das Ansprechverhalten etwas verbessert. Ein Unterdruck- bzw. Gleichdruckvergaser weist immer eine bestimmte Trägheit auf, da zwischen Öffnung der Drosselklappen und "Reaktion" der Gasschieber ein Moment verstreicht. Ist die Nadel jedoch schon etwas weiter aus dem Düsenstock, wird logischerweise mehr Sprit freigegeben >>> die Lastwechselreaktionen sinken etwas.
Das oftmals empfohlen Öffnen der CO- bzw. Leerlaufschraube/-düse bringt unter Last auch keine Änderungen. Lediglich die Lastwechsel werden durch eine höher Anfettung bei geschlossenen Drosselklappen minimiert.
Das Ansprechverhalten soll noch durch das Aufbohren der Druckausgleichöffnung im Gasschieber (kleines Loch) auf maximal 1,5 mm verbessert werden. Dadurch kann der Druckausgleich schneller ablaufen und die Gasschieber öffnen sich schneller. In Sachen Leistungssteigerung ist hier aber nix zu erwarten.
@Mr. Universum: Bei einem Verbrauch von knapp über 5 Litern kannst Du entweder nicht richtig am Kabel gezogen haben oder Dein Motor läuft zu mager. Wenn ich mit meiner SV zackig unterwegs bin (öffentl. Strassen), komme ich selten unter 6,5 Liter. Wie sehen denn Deine Kerzen aus? Vielleicht hilft bei Dir auch mal eine sorgfältige Synchronisation der Vergaser bzw. deren Reinigung.
Wenn Du schon an den Vergasern warst (Nadel umgehängt), hast Du die Membrane auch richtig eingebaut? Die quellen in Verbindung mit Benzin relativ stark auf und müssen erst mehrere Stunden schrumpfen, bevor sie wieder eingebaut werden können. Außerdem sollten nach jeder Tätigkeit an den Vergasern diese wieder synchronisiert werden.
Da ich die Leitungsmessung beim Treffen eh als so genau betrachte, wie eine Schätzung, würde ich da nicht viel drauf geben. Wie hoch ist denn die Maximalgeschwindigkeit Deiner SV und welche Sekundärübersetzung fährst Du?
die membrane müssten korrekt drinne sein (was ne friemelige arbeit

Vmax beträgt auf grader stecke auf dem tank liegend 220, bergab hatte ich sie rekord auf 230 tacho.
übersetzung fahr ich original suzi.
sie hat jetzt knapp 10.000 auf dem tacho.
was wird genau bei der vergasersynchronisieren gemacht? brauch ich da spezielle meßgeräte oder sind das nur ein paar schrauben die abgestimmt werden müssen?
andere frage, in welcher zeit sollte ich die 200 erreichen?Hippe hat geschrieben:Also wenn Du bei Vmax nicht etwas flunkerst, ist die Leistung vollkommen im grünen Bereich. Frag mal Randy (BlackSV). Der hatte bei verkorkster Entdrosselung (Membrane) gemessene 53 PS und ist kaum auf 200 km/h gekommen.
also im 6. gang geht mir keiner mehr ab, da ist mir die beschleunigung eher zu langweilig

die zündkerzen werde ich am we kontrollieren.
sollte der isolator nicht "rehbraun" sein sondern eher weis sein => muss die nadel dannn noch eine kerbe höher oder besser ne andere düse rein?
Also der Isolator solte schon weiß sein, sonst ist er wahrscheinlich kaputt
(Isolator = Keramikteil). Wenn die Kerze zu hell ist, ist das Gemisch zu mager - ergo anfetten. Ich kenne keinen Fall, wo die SV eine andere Hauptdüse brauchte (mit org. Filter und mit org. oder auch anderem Auspuff). Wenn Du viel unter Teillast fährst (vermute ich mal bei Deinem Verbrauch), sollte das Hochhängen der Nadel als Anfettung genügen. Aber das hast Du ja wohl schon getan. Also schau erstmal nach, wie die Kerzen aussehen. Hier noch mehr Wenn und Aber auszutauschen ist wohl übertrieben.

also die 5,x liter sind zustande gekommen als ich mit nem kumpel (34ps) gefahren bin. ansonsten fahre ich auch mal gerne >6000rpm und recht zügig.Hippe hat geschrieben:Also der Isolator solte schon weiß sein, sonst ist er wahrscheinlich kaputt(Isolator = Keramikteil). Wenn die Kerze zu hell ist, ist das Gemisch zu mager - ergo anfetten. Ich kenne keinen Fall, wo die SV eine andere Hauptdüse brauchte (mit org. Filter und mit org. oder auch anderem Auspuff). Wenn Du viel unter Teillast fährst (vermute ich mal bei Deinem Verbrauch), sollte das Hochhängen der Nadel als Anfettung genügen. Aber das hast Du ja wohl schon getan. Also schau erstmal nach, wie die Kerzen aussehen. Hier noch mehr Wenn und Aber auszutauschen ist wohl übertrieben.
hier ist ein ältere thread von mir (foto von kerze):
http://www.svrider.de/Forum/viewtopic.p ... %FCndkerze
aber wie gesagt, ich schaue mir am we erstmal nach einigen km hochtourigem fahren die kerze an!
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> was wird genau bei der vergasersynchronisieren gemacht? brauch ich
> da spezielle meßgeräte oder sind das nur ein paar schrauben die
> abgestimmt werden müssen?
Sowohl als auch. Ich hab das vorgestern mal gemacht.
Du brauchst einen Synchrontester (ich hab den, den es Mal bei Louis runtergesetzt gab - dürfte auch diesen Winter wieder so sein...) sowie das übliche Werkzeug.
Der Anschluß des Meßgerätes ist ein wenig fummelig, besonders vorn, deswegen habe ich die hier angegebenen Modifikationen vorgenommen. Dann kann man auch das im WHB beschriebene Ausbauen der Vergasereinheit(!) weglassen - ich würd es also dringend empfehlen. Damit kann ich im Prinzip nach einfachem Anheben des Tanks die Synchronisierung messen - fürs Einstellen muß dann (zumindest bei Händen größer als die von Barbie) noch die Airbox ab und man dreht ein kleines Schräublein.
BTW: Meine Maschine war ziemlich verstellt und läuft jetzt viel runder.
Ciao
Jan
> da spezielle meßgeräte oder sind das nur ein paar schrauben die
> abgestimmt werden müssen?
Sowohl als auch. Ich hab das vorgestern mal gemacht.
Du brauchst einen Synchrontester (ich hab den, den es Mal bei Louis runtergesetzt gab - dürfte auch diesen Winter wieder so sein...) sowie das übliche Werkzeug.
Der Anschluß des Meßgerätes ist ein wenig fummelig, besonders vorn, deswegen habe ich die hier angegebenen Modifikationen vorgenommen. Dann kann man auch das im WHB beschriebene Ausbauen der Vergasereinheit(!) weglassen - ich würd es also dringend empfehlen. Damit kann ich im Prinzip nach einfachem Anheben des Tanks die Synchronisierung messen - fürs Einstellen muß dann (zumindest bei Händen größer als die von Barbie) noch die Airbox ab und man dreht ein kleines Schräublein.
BTW: Meine Maschine war ziemlich verstellt und läuft jetzt viel runder.
Ciao
Jan
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If ya don´t spend the most money on tires and gas, ya ain´t havin´ enough fun.
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