jeder kennt das leidige Thema mit der Navigation am Motorrad.
Der Purist greift natürlich zum „Faltnavi“, sprich der üblichen getreuen Papierkarte.
Soweit so gut, aber wenn man nur mal eben schnell wo hin muss, wo man sich nicht auskennt, oder eine bestimmte noch unbekannte Straße sucht, geht das mit der Papierkarte nicht mehr.
Der technikaffine Fahrer bevorzugt jetzt das Motorrad-Navi ala TomTom Rider.
Aber einen Haufen Kohle für ein Navi inklusive Halterung ausgeben, welches man nur relativ selten benutzt und dann wie ein Bremsklotz unschön am Lenker hängt und im Fahrtwind umherwackelt…
Neeeee danke überhaupt nicht mein Fall!
Jetzt gibt es noch das Smartphone, doch die Smartphone-Tasche mit ihrer Plastikfront sieht nicht nur wieder unschön aus, auch ist die Ablesbarkeit stark beeinträchtigt.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es ist einfach nicht das Wahre.
Hier besteht dann noch die Option „Knopf im Ohr“ oder Bluetooth-Headset im Helm verbunden mit dem Smartphone in der Jackentasche.
Doch nur Sprachansage ist auch wieder irgendwie unschön bzw. häufig zu spät, störend oder ab gewisser Geschwindigkeit einfach zu leise.
In Punkto Routenplanung hat sich für mich das übliche Navi nun auch verabschiedet.
Man benötigt für diverse Navis wieder die zugehörigen Programme oder muss sich die geplante Tour als Datei exportieren und auf dem Gerät importieren.
Alles viel zu aufwendig für den Fahrer, der lieber Fährt als plant.
Hierfür besticht jetzt „Google Maps“ mit seiner neuen Funktion „Wegbeschreibung auf mein Smartphone senden“!
Da man meist sowieso auf Google Maps guckt wo man entlang fahren möchte, kann man sich nun gleich alle Wegpunkte so wie gewünscht planen und per Link ans Smartphone senden lassen!
Die geplante Strecke wird dann von der Google Maps Navigation vollständig abgefahren bzw. navigiert.
Aus eben genannten Informationen und Überlegungen habe ich mich an folgende Idee und Umsetzung gemacht:
Smartwatch als Navi an den Lenker und Navigation über Google Maps via Handy!!!
Soweit so gut, erstmal zum Technik-Test.
Ich habe mich nach intensiver Suche und in Anbetracht der Kosten, sowie der Umsetzung des späteren Gehäuses für eine LG G Watch W100 entschieden.
Diese gibt es relativ günstig gebraucht in der Bucht.
Ihre geometrischen Abmaße sind relativ „simpel“ und erleichtern die spätere Konstruktion des Gehäuses.
Die Smartwatch an sich ist nach IP67 klassifiziert und somit wasserdicht.
Die Ladeschale ist es zwar nicht, bei einem Defekt gibt es diese aber für 5€ aus Fernost zu erwerben, von daher egal.
Das Zusammenspiel zwischen der Software „Android Wear“, welche auf der LG G Watch installiert ist, und meinem Smartphone mit Android 6.0 klappte nach Einrichtung via Bluetooth sofort ohne Probleme.
Ich habe die Benachrichtigungen von allen Apps, außer „Google Maps“ und „einer anderen App“ ausgestellt. Zu dieser „anderen App“ komme ich später.
Die Navigation kann über zwei Wege gestartet werden:
1. Ganz normal über das Smartphone, indem ihr die Google Maps Navigation startet und auf der Smartwatch auch die Google Maps App auswählt.
2. Via Spracheingabe direkt über die Smartwatch!
Die Spracheingabe funktioniert sehr gut und auch kompliziertere Straßennamen werden ohne Beeinträchtigung erkannt.
Die Google Maps Navigation startet dann automatisch auf dem Smartphone und liefert die Daten für die Smartwatch.
Zusammengefasst bedeutet dies, dass die Smartwatch lediglich als „externer Ausgabebildschirm“ funktioniert.
Die Displaygröße und Detailtreue der Karte ist optimal.
Man kann ohne Probleme die wichtigsten Informationen schnell und zuverlässig erkennen.
Die zusätzliche Sprachausgabe gestaltet sich auch unproblematisch da via Bluetooth die Smartwatch sowie ein Headset im Helm verbunden sein können. Kopfhörer funktionieren natürlich auch.
Praktisch ist, dass sich das Display der Smartwatch während der Fahrt auf schwarz-weiß-Ansicht umschaltet, solange man nur der Straße folgen soll.
Nähert man sich während der Fahrt einer Abbiegung der man folgen soll, schaltet sich das Display wieder auf die hell-bunte-Ansicht.
Somit hat man auch sofort die optische Signalisierung, das was passiert bzw. man sich einer Richtungsänderung nähert!
Die von mir schon erwähnte „andere App“ ist POIBase. Diese App funktioniert ähnlich wie die bekannte Bli**er.de-App und signalisiert Metallbäume mit integrierter Schnappschussvorrichtung.
POIBase bietet jedoch eine Smartwatch-Unterstützung und meldet sich mit einem hell-orangenem-Display. Den Rest kann sich jeder denken.
