Mein Umbau: SV650 "RS"


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Mätthi558
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Mein Umbau: SV650 "RS"

#1

Beitrag von Mätthi558 » 01.09.2016 8:13

Meine SV650 "RS"
Da sich mein Umbau so langsam dem finalen Stand nähert – ich kann es kaum glauben, dass ich das mal schreibe – kann ich wohl auch ruhigen Gewissens einen Thread dazu eröffnen. Ich habe leider nicht allzu viele Bilder, aber ich versuche dafür die lange Zeit des Umbaus sehr blumig zu beschreiben ;) Doch worum geht es überhaupt?

Über mich

Ich bin ein Knubbel-Fan. Ganz klar. In den letzten Jahren durfte ich schon einige Motorräder besitzen und/oder längere Zeit fahren (Aktive Probefahrten, Einstellfahrten für Freunde oder des öfteren gelegentlicher Tausch auf gemeinsamen Touren). Darunter natürlich SVs, GSX-Rs, R1, R6, Dukes, GS, ER-5, CB, Hornet, TDM, Bandit, Diversion, Fazer, etc. Mehr Power ist ganz nett, mehr Hubraum auch, aber alles in allem bietet kein Motorrad für mich ein besseres Preis/Qualitäts/Spaß-Verhältnis als die SV650. Und weil ich ein V2-Fan bin und mir die Power der kleinen SV ausreicht, kam ich immer wieder zur SV zurück. Diese hier ist, nach mehreren verschiedenen Exemplaren für Umbau, Landstraße und Rennstrecke, nun meine 4 Knubbel. Nein, nicht gleichzeitig, sondern aufgeteilt auf mehrere Jahre. Und weil ich so ein großer Knubbel-Fan bin, wollte ich aus dieser letzten was ganz besonderes machen.

Foto von Nr. 1 (99er, Umbau S auf N, gelegentlich Rennstrecke):
nr1.jpg
nr1.jpg (136.69 KiB) 6855 mal betrachtet
Foto von Nr. 2 (2000er, gelegentlich Rennstrecke):
nr2.jpg
Foto von Nr. 3 (99er, Umbau nach DSM-Reglement):
nr3.jpg
Das Ziel

Eines Vorweg: Mehr geht immer! Wenn man möchte, kann man auch Millionen in die kleine SV investieren und hat nachher eine 750er mit 100kg und vergoldetem Rahmen sammt Vergaserinnenbeleuchtung. Das war aber natürlich nicht mein Ziel. Viel mehr ging und geht es mir darum, den besten Mittelweg zwischen Investition und Verbesserung zu finden. Ich habe mich beim Umbau immer gefragt, welcher € wohin fließen soll, um das Gesamtpaket möglichst effektiv zu verbessern. Wie gesagt, mehr geht immer, aber so langsam komme ich an den Punkt, an dem ich mir sagen muss, dass die weiteren möglichen Veränderungen nicht mehr viel verbessern würden, sondern eher weiter individualisieren. Grundsätzlich soll es aber auch noch eine Knubbel bleiben. Auch optisch. Nur eben mit Detailverbesserungen. Ich wollte ein Bike haben, wie ich es mir gerne von Suzuki selbst gewünscht hätte.

Das Bike

Da ich – wie gesagt – ein Knubbelfan bin und der Umbau schon mehr oder weniger vor dem Kauf beschlossene Sache war, suchte ich mir 2013 eine möglichst gut erhaltene Knubbel aus. Eine zugegebener Maßen potthäßliche 2002er LE von einer Frau, die damit einen kleinen Umfaller hatte. Dafür war sie aber gerade einmal 4.000 km gelaufen und war Werkstattgepflegt. Bei der Laufleistung auch kein Wunder ;) Zu diesem Zeitpunkt müsste das also eine der neuesten und am wenigsten gelaufenen Knubbels gewesen sein. Und im Originalzustand. 11 Jahre nach Produktionsstop werden solche Angebote allmählich rar.

Kenner wissen, dass die letzten Knubbels als LE – Limited Edition – vom Band liefen. Natürlich könnte auch eine S oder eine N die letzte gebaute Knubbel sein, aber mit einer LE hat man zumindest die Gewissheit, dass es wirklich ein 2002er Modell ist – samt einstellbarer Federvorspannung an der Gabel (nur 02), grauen Felgen (alle außer 00), hellem Motor (alle außer 99), etc.. Und ich mag die Illusion, dass diese wirklich eine der allerletzten produzierten Knubbels sein könnte :)

So wurde das Bike dann 1 Saison gefahren und der Umbau geplant. Zuerst versuchte ich mit Hausmitteln das Bike besser zu machen, zum Beispiel mit dem üblichen „Wilbers-Tuning“ an der Gabel (Federn + Öl), Lucas SV-Belägen für die Bremse, Stahlflex Bremsleitungen vorn und hinten, etc. Das hilft der SV schon deutlich, aber es bleibt immer noch das gleiche Motorrad mit den gleichen Problemen. Wenn auch etwas besser. Ich finde, man kann diese Umbauten ganz gut mit Schmerzmitteln vergleichen: Die Probleme sind weniger schlimm, aber die Ursachen immer noch da. So wurde weiter geplant. Durch meine ersten 3 SVs hatte ich ja schon ein bißchen Erfahrung mit der kleinen Suzuki und wusste halbwegs, wohin es gehen sollte.

Foto vom Kauf:
604018_537706526272941_1719812766_n.jpg
To be continued…
Zuletzt geändert von Mätthi558 am 13.09.2016 9:19, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#2

Beitrag von Arminator650 » 01.09.2016 8:17

Das klingt mal richtig gut ;) Hab deine "Eintragungsgeschichte" lesender Weise verfolgt und bin echt gespannt auf ein Bild des fertigen Bikes und was da sonst noch so dran gemacht wurde! :search:

Aber.. gehört das hier nicht eher in die Galerie :?: :denk: Auch wenn wenig Bilder vorhanden sind, passt so ein Umbaufred eher dorthin und findet da wohl auch eher von Kilotreibern Beachtung.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#3

Beitrag von Mätthi558 » 01.09.2016 8:22

Danke Arminator! Freut mich, dass es dir gefällt :)

Meinst Du die Galerie auf der Homepage oder einen anderen Bereich hier im Forum? Ich bin für alles offen :)
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#4

Beitrag von Arminator650 » 01.09.2016 8:24

Mätthi558 hat geschrieben:Meinst Du die Galerie auf der Homepage oder einen anderen Bereich hier im Forum? Ich bin für alles offen :)
Ich meine hier ;)
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#5

Beitrag von Mätthi558 » 01.09.2016 8:29

OK, danke, ich versuche mal einen Admin zu erwischen.

Jaaaaaan??? ;) bier
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#6

Beitrag von jubelroemer » 01.09.2016 10:06

Hi Mätthi,
deine Aussagen kommen mir alle so bekannt vor (siehe meine Ownerliste) und könnten doch glatt auch von mir stammen ;) bier ;) bier .

Hab auch noch eine Knubbel-SV650N rumstehen (eigentlich als Ersatzteilträger) und überlege mir die nächstes Jahr doch mal auf der Rennstrecke einzusetzen.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#7

Beitrag von guzzistoni » 01.09.2016 12:54

Schöne Story, da freut sich das "Knubbel-Herz" !
Freue mich schon auf die Fortsetzung :)

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#8

Beitrag von Mätthi558 » 01.09.2016 14:48

Die üblichen Verdächtigen

Als erstes standen Umbauten auf meinem Plan, die wohl viele hier im Forum auch durchgeführt haben. Als erstes flog der Satz Originalreifen runter – tatsächlich 2000er Metzeler MEZ4 – und wurde ersetzt durch nagelneue Michelin Pilot Power 2CT mit 70er Querschnitt vorn. Schon war das Mopped ein ganz anderes und ich kann jedem nur empfehlen sich von den MEZ4 zu trennen. Damals machte ich auch gute Erfahrungen mit dem Roadtec MEZ6, solang man es nicht allzu forsch anging. Der „Pipo“ setzt dem ganzen noch einen Schwung Gripp oben drauf und der 70er Querschnitt gibt seinen Teil zum besseren Handling dazu.

Dazu gab es kleine optische Veränderungen wie einen Kettenschutz aus Alu, VTrec Hebeleien, LED-Blinker mit neuem Relais, LED-Rücklicht, Montageständeraufnahmen, Lenkerendengewichte, Spiegel, etc. Alles in allem nur Details und keiner großen Erwähnung wert.

Aus LE wird N

Als ich dann die Gabel anging (lineare Wilbers Federn und 15er Öl), demontierte ich direkt die LE-Maske. Leider wollte diese auch bei mehreren Anläufen bei eBay niemand kaufen. Komsich :)

Die LE Maske fliegt runter:
tacho00.jpg
Ersetzt wurde dieses Monstrum von Maske durch eine kleine Enduromaske. Dazu musste dann auch ein neuer Tacho her. Und nach monatelanger Recherche kam für mich dann nur einer in Frage: Ein Trailtech Vapor. Das hatte mehrere Gründe:

1. Hat der Vapor-Tacho ein E-Zeichen. Es gibt also kein Problem mit dem Tüv.
2. Der Drehzahlmesser passt perfekt zur SV! Mich hat es sonst immer bei Universaltachos gestört, dass ich ein Drehzahlband von 16-20.000 habe, von dem ich weniger als die Hälfte tatsächlich nutze.
3. Er hat alle benötigten Lämpchen dabei (OK, außer einer Tankleuchte, aber wer braucht die schon…)
4. Uhrzeit und Lufttemperatur sind mit an Bord
5. Kann der Tacho die Wassertemperatur nehmen, was ich sehr gut finde.

Mit ein paar Handgriffen und selbst geschnitzten Alu-Halterungen konnte das Teil auch sehr schön hinter der Maske montiert werden.
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Dazu bekam die SV einen Magura SX-Lenker spendiert. Meiner Meinung nach das Beste, was man als Rohrlenker bekommen kann! Sehr leicht, angenehm aggressiv gekröpft (man sitzt in etwa wie auf einem Mountainbike), sehr verwindungssteif und obendrein macht die konische Mitte (fast 3cm dick) optisch richtig was her. Dagegen empfand ich normale, durchgängige Lenker immer als Zahnstocher. Leider hat der Lenker auch seinen Preis (ca. 120€ + 40€ für die Klemmsätze), aber er ist jeden Cent wert gewesen!

Mehr Sound für das Volk!

Bei meiner ersten SV hatte ein eine interessante Mixtur verbaut: Ein HighUp-Leovince (dieser ist kürzer als der normale Schalldämpfer), verbunden mit einem Verbindungsrohr eines normalen LeoVince. Dieses jedoch um ca. 30-40° gedreht, sodass der Auspuff schräger nach oben stand. Zusammen mit der Halterund des HighUp war es so immer noch möglich Soziusrasten zu montieren. Damals gab es noch die Leos mit den guten alten DB-Killern (die ohne Kappe). Die Krönung waren dann die LeoVince-Krümmer, die ich glücklicherweise bei eBay schießen konnte und in dieser Kombination bollerte das Bike wie eine Ducati. Leider sind viele Teile davon so nicht mehr erhältlich.

Doch was tun? Der MIVV GP hat zumindest eine sehr kleine Hülle und sieht dadurch gut aus. Er wiegt auch extrem wenig. Zwar ist der Sound nicht ganz so bollerig wie der eines Leos, aber man kommt anstandslos über den Tüv und dafür ist der Sound echt OK!

Ein knackiger Hintern

Später dann sollte eigentlich dieses Monstrum von Kennzeichenhalter entfernt werden. Dafür musste ich die Gepäckhalter am Heckrahmen abflexen und überlackieren, eine GFK-Unterverkleidung lackieren und anpassen, Batteriekasten kürzen, einen Kennzeichenhalter kaufen, etc. Das sah zwar richtig gut aus, weil das Knubbelheck ohne den KZH eine richtig schöne seitliche Linie hat, aber dennoch nervte es nach kurzer Zeit. Der Platz im Heck war quasi komplett weg, die Tankstange musste neu verstaut werden, durch harte Schläge setzte zeitweise die LED-Kennzeichenbeleuchtung aus und es knarzte an jeder Ecke. Darum baute ich irgendwann wieder auf das originale Heck um und bin bis heute dabeigeblieben. Das passt, hält, wackelt nicht und macht keine Geräsche. Und obendrein passen alle Papiere, Geld, Werkzeug, etc. ins Heck.

So fuhr sich die Maschine schon besser, aber der erste Rennstreckenbesuch mit Nr.4 sollte alles ändern…

To be continued…
Zuletzt geändert von Mätthi558 am 13.09.2016 9:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#9

Beitrag von Koopmander » 01.09.2016 16:57

Das ist ne originale Maske von Suzuki gewesen?? Hab so ein Teil auch noch zu Haus rumfliegen, gab es beim Kauf meiner letzten SV1000 gratis dazu... Der Vorbesitzer ist sie auch nicht losgeworden :D

Bin weiterhin gespannt!

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#10

Beitrag von SVKNECHT » 01.09.2016 18:17

Schöne Geschichte! Weiter so! :)

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#11

Beitrag von Mätthi558 » 02.09.2016 12:18

Ab auf die Piste!

Mit dieser SV sollte es im Juli endlich mal wieder auf die Piste gehen. Dazu haben wir uns Mettet in Belgien ausgesucht – ein recht kleiner Kurs und unter 300 km entfernt – das bot sich quasi an! Da ich ja schon ein bißchen Erfahrung auf der Rennstrecke gesammelt habe (auch im negativen Sinne, wenn ich an meine arme Gixxer denke), sind einige Umbauten bei mir auf jeden Fall Pflichtprogramm. Dazu gehört natürlich auch eine Heckhöherlegung, um etwas mehr Bodenfreiheit zu haben. Außerdem verändern die kürzeren Umlenkhebel die Geometrie, sodass das Bike etwas handlicher wird. Leider kommt so auch mehr Druck auf die Gabel, die dadurch noch etwas stärker beansprucht wird, aber dazu später mehr. Ich entschied mich für die MIZU-Variante der Umlenkhebel, weil diese mit einer ABE geliefert werden. Ich hatte schließlich keine Lust, vor und nach jedem Termin die Umlenkhebel zu wechseln.

Da ich meine GSX-R damals durch einen recht unspektakulären Sturz in Tor Poznan quasi zerstört habe, ging es diesmal auch wieder an den Heckrahmen. Das will ich gerne erzählen: Die Maschine ist hart auf der rechten Seite aufgeschlagen. Der Schlag ging auf den Schalldämpfer. Dieser war noch mit der originalen Soziusraste verbunden, die wohl für 200kg Sozia ausgelegt sind und hat den Schlag so 1zu1 an den Heckrahmen weitergegeben. Da dieser dann auch auf Sozia + Fahrer ausgelegt ist, hat dieser die Kraft wiederum 1zu1 an den Hauptrahmen geleitet und ihn so regelrecht zerfetzt. Seither gehe ich nur noch mit abgesägtem und in der Mitte geteiltem Heckrahmen auf die Rennstrecke.
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renne00.jpg (84.12 KiB) 6849 mal betrachtet
Geschmückt wurde das Heck dann von einem Höcker von Heru Carbontec. Dieser hat den Vorteil, dass er eine geschlossene Sitzfläche liefert, die im Gegensatz zum Sebimoto-Höcker jedoch auf Niveau der originalen Sitzbank. Wenn darauf noch ein Sitzpolster geklebt wird, dann hat man 1-2cm an Sitzhöhe gewonnen. Genau so soll es sein! Das Teil wurde in Rot geliefert und wurde dann in mehreren Schritten noch weiß lackiert (da das Motorrad damals komplett weiß geplant war). Für etwas mehr Windschutz habe ich den originalen N-Scheinwerfer mitsamt einer Scheinwerfermaske montiert. Ein bisschen Windschutz ist immer noch besser als gar kein Windschutz, oder? ;)
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Neue Anker

Wenn es eine Sache gibt, die ich an der SerienSV wirklich nur bemängeln kann, dann sind es die Bremsen. Diese Zweikolben-Schwimmsättel brauchen viel Handkraft, haben einen schwammigen Druckpunkt und sind in ihrer Leistung eher… überschaubar ;) Darum kaufte ich Adapter aus Amiland und baute Vierkolben-Festsättel der GSX-R 600 ein. Vom Stand weg eine Verbesserung! Dabei hilft es eigentlich bei jedem Bremsbelagswechsel, wenn man die Splinte der Bremsbeläge von Zeit zu Zeit mit Nassschleifpapier und Bremsreiniger von Staub, Verkrustungen und Kerben befreit, sodass sich die Beläge wieder frei bewegen können. Das dauert nur wenige Minuten und bringt direkt eine Verbesserung. Zum Fahren mit diesen Bremsen komme ich dann im Fazit noch. Bei den Gixxerbremsen ist es übrigens ein Segen, dass die Splinte geschraubt werden. Bi den SV-Modellen, zumindest bei der Knubbel, werden diese gesteckt und mit einem Haken gesichert. Das hat den Nachteil, dass man wirklich bescheiden dran kommt, wenn da mal was rostet (das passiert gern an der Hinterradbremse, wenn sich dort das Wasser staut). Man hat dann keinen vernünftigen Punkt um die Splinte zu fassen zu bekommen und muss zu härteren Mitteln greifen.
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renne02.jpg (195.63 KiB) 6849 mal betrachtet
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Noch mehr Schräglage!

Mit etwas Glück konnte ich noch eine alte Lucas Fußrastenanlage für die SV/GSX-R ergattern. Der große Vorteil daran ist, abgesehen von ihrer eher dezenten Optik, dass sie sogar eintragungsfähig sind. Also montierte ich die Teile, die zum Glück noch pünktlich ankamen. Diese Rasten sind höher und etwas weiter hinten angesetzt, sodass man noch etwas mehr Bodenfreiheit bekommt. Wenn mich nicht alles wundert, dann waren diese Teile damals auch Standard im SV-Cup. Auf jeden Fall ist die SV damit, was die Schräglagenfreiheit anbelangt, „ready to race“.

Damit die der Rest des Bikes diesen Spaß auch mitmacht, habe ich auf einen neuen Satz Conti RaceAttack gesetzt. Wie ich finde, ein absolut gutmütiger und gut zu fahrender Reifen, selbst ohne Reifenwärmer! Zumindest bei der Leistung der SV bleiben da keine Wünsche offen.

Fazit der Rennstrecke

Es war toll zu spüren, dass die ersten Verbesserungen funktionierten. Allerdings muss ich auch sagen, dass dieser Umbau unter einem zweifelhaften Stern stand, denn jede Verbesserung brachte entweder einen Kompromiss oder ein neues Problem mit sich. Und nach meiner Erfahrung sind es genau diese Sachen, die später ins Geld gehen. Die Bremsen an sich waren nämlich wirklich OK, jedoch geriet die Gabel nun vollends an ihre Grenzen, was sowohl Linie als auch Fahrspaß ordentlich versaute. Mein Fazit war also eher, dass ich die Bremsen behalten wollte, aber unbedingt etwas an der Gabel machen musste. Und dem Tüv gefiel die Variante mit den unidentifizierbaren Adaptern auch nicht gerade.

Darüber hinaus bin ich auf ein ganz neues Problem gestoßen, das mir so noch gar nicht bewusst war. Durch die anderen Fußrasten wurde der Kolben der hinteren Bremse anders belastet. Ich hatte vergessen, diesen auf seine neue Position einzustellen. Dadurch bremste das Motorrad hinten immer leicht mit, was allerdings im normalen Fahrbetrieb kaum zu spüren war. Also ich dann im 2. Turn anfing etwas mehr am Kabel zu ziehen, heizte sich der hintere Bremsbelag und damit auch die Bremsscheibe so stark auf, dass der Lack am Stern/Kranz der Scheibe abplatzte und das Rad blockierte. Natürlich ohne dass ich ein einziges Mal die Hinterradbremse betätigt hätte. Mit Glück kam ich um einen Sturz herum, da sich das Rad am Ende einer Geraden festsetzte. An einer Stelle, an der man sehr langsam abwinkelt. Und so musste ich mit dem „Lumpensammler“ wieder in die Box fahren. Ich war in Gruppe B gestartet, was ohne Streckenkenntnisse eigentlich ganz gut funktionierte. Doch nach dem Zwischenfall war das Vertrauen in die Maschine erstmal dahin und ich ließ mich in Gruppe A zu meinem Kollegen runterstufen, dem ich dann entspannt hinterher gesurft bin. Herzlichen Glückwunsch – sie haben eine neue Baustelle eröffnet ;)

Video vom Rennstreckentag: https://www.youtube.com/watch?v=mk0rSaPCUdE

Da wurde mir klar: Hier muss sich was ändern!

To be continued...
Zuletzt geändert von Mätthi558 am 13.09.2016 9:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#12

Beitrag von IMSword » 02.09.2016 12:38

Sehr kurzweilig.
Gefällt mir ausgesprochen gut und bin gespannt was noch kommt
Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#13

Beitrag von jubelroemer » 02.09.2016 12:41

Cool, Hayabusa versägt :top: . Ja Mettet würde mich auch reizen :) sv , im Gegensatz zu vielen kaum noch bezahlbaren F1-Retortenkursen.
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Scheisse ist, wenn der Furz was wiegt !

ab 11:05 - wie geil !!

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#14

Beitrag von Pat SP-1 » 02.09.2016 12:56

Interessanter Bericht. Aber eine Frage mal: warum hast Du eine N genommen, wenn Du sie auf Rennstrecke umbauen wolltest? Stört der hohe, breite Lenker nicht? Ich habe ja bei Mopeds mit so hohem Lenker schon auf der Landstraße kein Gefühl fürs Vorderrad. Wenn ich mir dann auch noch vorstelle, mit sowas hang-off machen zu müssen (was ich eh nicht gut kann) 8-O So lang sind meine Arme ja gar nicht, dass das anständig geht...
Für Landstraße finde ich die Lenkerhöhe der S sehr angenehm; die Sitzposition ist recht aufrecht aber noch nicht so vom Moped "entkoppelt", für Rennstrecke finde ich den schon etwas arg hoch.

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#15

Beitrag von Arminator650 » 02.09.2016 13:11

Sehr cooler Bericht und sehr nettes Video :ACK:

Mettet ist in der Tat eine coole Rennstrecke, die ich auch gerne mal befahren würde :) sv Vorallem der "Corkscrew"-Nachbau gefällt mir sehr gut :)

Bin gespannt wie es weitergeht 8) :search:
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