machen wir mal weiter mit der Geschichte......
Am 07.Mai war der der erste Einsatz im 2021 geplant. Beim letzten Rennstreckenbesuch hatte ich mich ja über die Höhe der SV sowie das extrem hart Federbein beklagt. Ich bin ja nicht mehr mit den Zehenspitzen auf den Boden gekommen und das Federung hatte sich damals wie eine Starrfederung angefühlt... also habe ich mal eine herum liegende 3cm Tieferlegung eingebaut und dabei ist mir dann folgendes aufgefallen:
Na wer siehts ? Richtig, die neue Schraube ist 3mm zu lang und steht an den Zugstreben/Umlenkknochen an. Kein Wunder hat sich dies als Starrfederung angefühlt - das Federbein konnte ja nicht arbeiten. Da hätte ich gleich auch einen Holzpflock statt ein Federbein einbauen können. Wieder was gelernt. Sprichwörtlich auf die harte Tour. Mit anderen Schrauben und Distanzstücken um die Umlenkknochen weiter nach aussen zu legen hat dann geholfen, dass das Federbein seine Arbeit verrichten konnten. Um es vorweg zu nehmen: Das Kawabeinchen funktioniert formidable und die Sitzhöhe ist deutlich besser für meine kurzen Beine....
Erstes Problem also gelöst. Auf zum Probleme Nummero Due...
Da ich über den Winter meine Einspritzbrücke von den Sekundärklappen und damit um knapp ein Kilo erleichtert hatte...
...aber die Ecu reagiert ein bischen Missmutig auf das Fehlen der Sekundärdrosselklappen. Präziser gesagt, auf das Fehlen des Stellmotors und des Positionssensors. Also musste dafür eine Simulator her....
Mit dem Simulator hatte ich eingtlich schon letzten Frühling die ersten (vielversprechenden) Versuche gestartet...Jetzt ging es darum, das ganze nochmals zu überprüfen und von den eher Rennstrecken-Untauglichen Breadboards
Auf dem oberen Bild seht ihr links unten mit den gelben Dioden den Ecu-Simulator - also den Simulator für den Simulator, etwas weiteren oben mit den roten Dioden den Sekundärdrosselklappen-Simulator und auf dem Lochboard den fertigen Prototypen. In diesem Setup habe ich überprüft, ob der zusammengelötete und der zusammengesteckte Prototyp gleich verhalten.
Naja, was soll ich sagen - es hat so lange funktioert, bis ich das ganze fix eingebaut hatte. Keine Ahnung warum, aber nach dem Einbau hatte die Ecu immer ein Fehler mit dem Benzinpumpen-Relais angezeigt. Ich hatte am Mittwoch noch 2 oder 3 Stunden erfolglos versucht, das Problem zu finden und lösen. Um 2200 Uhr ist dann die Deadline abgelaufen und ich habe meine zweite, nicht modifizierte Einspritzbrücke aus dem Regal genommen - denn am Donnerstag Mittag musste alles lauffähig auf dem Anhänger verzurrt sein....
weiss jemand, wann genau der Fehler C41 von der Ecu ausgegeben wird ? Ich kann mir das (noch) nicht erklären, was dies mir der Schaltung zu tun haben sollte, da andere Stromkreise davon betroffen sind...
Und so bin ich dann bei flüssigem Sonnenschein Richtung Colmar losgezogen und habe einer coolen Truppe von durchgefrorenen Kuh-Treiben im Hotel "Au Relais d'Alsace" angeschlossen. Ah pardon, da war auch noch ein italienische Filigran-Gallezellen-Reiter darunter....und und Anfahrt zum Hotel ist eine andere Geschichte die ich jetzt mal auslasse - aber Feldwege und knietiefe Schlaglöcher beinhaltet...
Für einmal kein krasser Mismatch der Leistungen von Zugfahrzeug und Mopped
Der erste Turn war dann von ein paar technischen Problemen geprägt. In der 2 oder dritten Runde ging der Ofen plötzlich aus. Shit, ist der Akku schon wieder leer (ich fahre ja ohne Lichtmaschine). Ne, dass kann doch nicht sein. Die habe ich mit 6Ah gemessen (und dieses mal im Voraus auch auf 100% geladen). Selbst wenn die Kiste 10A im Betrieb zieht, müsste mehr als 30min reichen. Und Shit #2 - mein Reserve-Akku liegt zu Hause. Ich also schön die Hand gehoben um anzuzeigen, dass ich raus will. Plötzlich spring die Gurke wieder an. Vielleicht also doch nur Feuchtigkeit ? Wäre möglich, schliesslich musste die Kleine die ganze Nacht im strömenden Regen draussen übernachten. Naja, also also wieder Anschluss an den Instruktor gesucht. Ne runde später wieder das selbe - ein bischen Rollen lassen, und sie ist wieder angesprungen. Vielleicht ein Wackelkontakt im Hauptschalter ? Aber an konzentriertes Fahren war jetzt nicht mehr zu denken. Denn neben dem ausgehen der Maschine war die Piste immer noch tropf nass und ich hatte nigel nagel neue Reifen (Metzler M7) montiert. Konzentriertes fahren war so natürlich nicht möglich und das Ganze glich eher einem Eiertanz. Nach dem 3 oder 4 mal ausgehen hab ich dann den Turn abgebrochen und bin raus gefahren. Während dem Rausfahren ging sie nochmals aus und ich konnte gerade noch mit gezogener Kupplung zu meinem Platz rollen.
Das Problem hatte ich dann innert 30 Sekunden gefunden. Nach dem Abstecken der Kabelschuhe vom Hauptschalter hatte ich eine Sicherung mit nur noch einem Bein in der Hand. Das andere Bein war noch am anderen Kabelende angelötet. Super, Lötkolben hatte ich natürlich nicht dabei und meinen Kabelschuhsatz lag ebenfalls zu hause in der Garage. Also das ganze etwas rustikal mit einer Lüsterklemme gelöst (danke nochmals den netten Boxennachbarn für die Lüsterklemme).
Ohne Hauptschalter (zum abstellen der Zündung musste jetzt immer der Akku abgehängt werden) gings dann in den zweiten Turn. Piste immer noch nass und im Hinterkopf immer die ausgehende Maschine. Nach 3-4 Runden ohne Aussetzter wurde der Kopf dann langsam etwas frei....nur "bockte" jetzt das Schaltgestänge. Naja, war wohl eher mein Fehler - vermutlich hatte ich übersehen, dass ich keine Sicherungsschraube drin hatte - auf jedenfall hing das Schaltgestänge ende des zweiten Turns nach unten. Ne neue M6 Schraube hat das dann aber wieder sicher
Der Akku reicht übrigens für gute 50-60min Fahrzeit. Da wenige Teilnehmer anwesend waren, wurde es mit der Gruppeneinteilung nicht soooo genau genommen, so dass ich am Ende des Tages auch mal Doppel-Turns fahren konnte. Beim Anhängen des Ladegeräts nach 45min waren dann immer noch gute 30% Ladung übrig.
Mit den Testfahrten bin ich weitestgehend zu frieden. Die SV entwickelt sich in die richtige Richtung. Das Federbein funktioniert sehr gut (ist zwar etwas Straff für eine 40kg leichteres Bike) und die Tieferlegung hat das Aufsteigen auf den Bock angenehm verbessert. Noch nicht ganz happy bin ich mit der allgemeinen Sitzposition. ICh fühle mich sehr stark "auf" dem Mopped - irgendwie noch zu wenig verbunden mit dem Bike. Ev. werde ich das Heck resp. den Sitz etwas weniger steil machen - mal sehen, wie sich dies dann anfühlt.