Tankinnensanierung bei der SV 650 K6


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lukas_sl
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Tankinnensanierung bei der SV 650 K6

#1

Beitrag von lukas_sl » 22.06.2025 14:16

Hi zusammen,

wie bereits im Vorstellungspost erwähnt, bin ich aufgrund von Nachwuchs in den letzten Jahren kaum zum Fahren gekommen. Die langen Standzeiten und mangelnde Zuwendung vor der Winterpause sind meiner SV 650 (K6) leider nicht sonderlich gut bekommen. Der Tank hat relativ stark Rost angesetzt, sodass jetzt eine Tankinnensanierung fällig war.

Nach einiger Recherche habe ich mich für eine Entrostung mittels Zitronensäure und eine anschließende Passivierung mit Phosphorsäure entschieden.

Nachdem ich den Tank nun für ca. 6 Tage komplett mit Zitronensäure (ca. 1 EL Pulver / Liter) gefüllt hatte, ist die Tankinnenfläche (soweit ich das beurteilen kann) rostfrei. Allerdings sind die Oberflächen der Leitungen noch alles andere als blank. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das auch Rost ist oder Überreste irgendeiner Beschichtung.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß ggf. ob die Leitungen von Werk aus irgendeine Beschichtung haben, die jetzt von der Zitronensäure teilweise aufgelöst wurde? Ich bin nun etwas unsicher, wie ich mit der Sanierung fortfahren sollte. Nochmal Zitronensäure in höherer Konzentration rein (stellenweise sind die Leitungen ja schon blank geworden) oder erledigt ggf. sogar die Phosphorsäure den Rest?

Würde mich sehr über hilfreiche Tipps und Erfahrungen freuen.

Beste Grüße
Lukas
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SV-988
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Re: Tankinnensanierung bei der SV 650 K6

#2

Beitrag von SV-988 » 22.06.2025 16:55

Hallo , bei meinem letzten Winterprojekt , ( GSR 600 ) , hatte ich das selbe Problem . Ich habe den Tank von der WEMA Tankmanufaktur sanieren lassen . Die haben eine aufschlussreiche Internet - Seite mit allerlei nützlichen Infos ; kannst dich ja mal durchlesen . Wie willst du den Tank versiegeln , wenn er rostfrei ist ? Auf jeden Fall würde ich den innenliegenden Benzinfilter in der Spritpumpe auch austauschen ; kostet bei Suzuki über 80 Euro ! Der Filter war bei mir total mit Rostpartikel zugesetzt , der Motor hat nur noch rumgekotzt . Die Arbeit von WEMA hat ca. 220 Euro gekostet . Viel Erfolg .

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Re: Tankinnensanierung bei der SV 650 K6

#3

Beitrag von Silversurfer » 22.06.2025 17:54

Ich hatte dazu mal einen "etwas" längeren Fred K3 - Rost im Tank :wink:
Ich finde Dein Ergebnis schon sehr gut. Die Leitungen habe ich auch nie ganz blank bekommen.

Ich war erst total frustriert: je mehr Phosphorsäure/Entroster ich reingekippt hatte, desto schneller hatte ich wieder Flugrost. Dann habe ich mir vergegenwärtigt, dass man die rostigen Teile normalerweise nur einpinselt und nicht "flutet". Schließlich habe ich nur noch kleine Schlucke in den Tank gefüllt und durchgeschwenkt, bis alles trocken war. Dann hatte der Tank innen endlich eine stumpfe, graue Oberfläche.
Das Auftreten von Flugrost hat wohl auch was mit der Konzentration der jeweiligen Säure zu tun. Spülen kann da kontraproduktiv sein. Da müsste man mal einen Chemiker fragen.

Du könntest ja mal experimentieren und als erstes die Leitungen mit der Phosphorsäure einpinseln.

Es sei angemerkt, dass das (Eisen)Phosphatieren nur geringen Korrosionsschutz bietet und eigentlich nur zum vorübergehenden Schutz verwendet wird. Andererseits berichten auch andere Schrauber von positiven Langzeiterfahrungen (Tank über mehrer Jahre rostfrei). Wenn man richtig Ruhe haben will hilft wohl nur die - nicht ganz billige - Tanksanierung.

P.S.: Wenn ich Muße habe, muss ich meinen Tank mal aufmachen und begutachten.
... wenn Gewissheit wahr wäre, läge man nie falsch ...

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Re: Tankinnensanierung bei der SV 650 K6

#4

Beitrag von Silversurfer » 22.06.2025 19:53

SV-988 hat geschrieben:
22.06.2025 16:55

Auf jeden Fall würde ich den innenliegenden Benzinfilter in der Spritpumpe auch austauschen ; kostet bei Suzuki über 80 Euro !
Den Vor- und sogar den noch teureren Hauptfilter bekommt man inzwischen günstig als Nachbauteile aus Fernost.
... wenn Gewissheit wahr wäre, läge man nie falsch ...

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Re: Tankinnensanierung bei der SV 650 K6

#5

Beitrag von lukas_sl » 25.06.2025 15:29

SV-988 hat geschrieben:
22.06.2025 16:55
Ich habe den Tank von der WEMA Tankmanufaktur sanieren lassen . Die haben eine aufschlussreiche Internet - Seite mit allerlei nützlichen Infos ; kannst dich ja mal durchlesen . Wie willst du den Tank versiegeln , wenn er rostfrei ist ?
Auf deren Seite bin ich während meiner Recherche tatsächlich auch schon gestoßen. :D Bisher hatte ich nach der Passivierung mittels Phosphorsäure keine weitere Versiegelung geplant. Wenn ich die Verfahrensbeschreibung auf deren Seite richtig verstehe ("Durch die von uns aufgebrachte Nanoversiegelung wird das Blech im Tankinneren passiviert, d.h. auf molekularer Ebene so modifiziert, [...]"), machen die auch nur eine Passivierung, aber keine Versiegelung mit z.B. 2K-Epoxidharz.
SV-988 hat geschrieben:
22.06.2025 16:55
Auf jeden Fall würde ich den innenliegenden Benzinfilter in der Spritpumpe auch austauschen ; kostet bei Suzuki über 80 Euro ! Der Filter war bei mir total mit Rostpartikel zugesetzt , der Motor hat nur noch rumgekotzt.
Ja, die Filterpatrone schien bei mir auch komplett zugesetzt zu sein. Da auch meine Kraftstoffpumpe kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat, habe ich mir direkt eine "neue" gebrauchte Pumpenbaugruppe in gutem Zustand (140 € auf Kleinanzeigen) gegönnt.

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Re: Tankinnensanierung bei der SV 650 K6

#6

Beitrag von lukas_sl » 25.06.2025 16:19

Silversurfer hat geschrieben:
22.06.2025 17:54
Es sei angemerkt, dass das (Eisen)Phosphatieren nur geringen Korrosionsschutz bietet und eigentlich nur zum vorübergehenden Schutz verwendet wird. Andererseits berichten auch andere Schrauber von positiven Langzeiterfahrungen (Tank über mehrer Jahre rostfrei). Wenn man richtig Ruhe haben will hilft wohl nur die - nicht ganz billige - Tanksanierung.
Was ich so gelesen habe, gibt's zu dem Thema Passivieren vs. Versiegeln sehr unterschiedliche Meinungen. Da ich keine Lust hatte, mir meinen Tank mit einer unsauberen Versiegelung zu versauen (z.B. weil ich den Tank bei der Vorbereitung nicht komplett rostfrei bekomme), habe ich mich vorerst lediglich für die Passivierung entschieden. Zudem habe ich bei meiner Recherche selbst bei einigen Tanksanierungs-Spezialisten gelesen, dass sie mittlerweile lediglich auf eine Passivierung setzen.

Zusätzlich werde ich wahrscheinlich mal noch ein Korrosionsschutz-Additiv testen, um das Korrosions-Risiko etwas zu reduzieren. Sollte ich dann langfristig trotzdem wieder Probleme mit Rost haben, würde ich den Tank vermutlich zu einem Spezialisten geben, um eine richtige Innenversiegelung machen zu lassen.

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