Tachoproblem definitiv NICHT der Geber


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Steven211180


Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#1

Beitrag von Steven211180 » 11.06.2012 23:10

hallo SV´ler
hab nen problem mit meinem Tacho.
sobald ich anfahre geht meine tachonadel auf 80 km/h hoch und bleibt dort bis ich gefühlte 130 km/h fahre. ab da geht sie wieder weiter. zwar nicht richtig aber naja.
die kilometer werden noch richtig gezählt. eine tankfüllung 200 -220 kilometer... kommt hin.
als ich den tacho zerlegt hatte, um die folie vom dzm zu erneuern, ist mir schon beim öffnen der dicke kondensator vom dzm entgegen gefallen. kalte lötstelle und rausgebrochen. kondensator erneuert und nun zuckt der dzm wenigstens nicht mehr... das problem mit dem zuckenden tacho bleibt leider immernoch. in der werkstatt den vorderbau angehoben und mit oszilloskop das signal vom tacho abgegriffen. es sind saubere rechtecksignale.
Ist mein Tacho hin? oder jemand ne idee? wer kann sowas überprüfen für low-budget?
bin für viele antworten , anregungen und tipps sehr dankbar.

Nachtrag :-) es handelt sich um eine ´99er knubbel K1 mit ca. 59600km

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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#2

Beitrag von Dieter » 12.06.2012 7:19

Steven211180 hat geschrieben: Nachtrag :-) es handelt sich um eine ´99er knubbel K1 mit ca. 59600km
"S" oder "N" ?

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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#3

Beitrag von Steven211180 » 12.06.2012 7:27

Dieter hat geschrieben:
Steven211180 hat geschrieben: Nachtrag :-) es handelt sich um eine ´99er knubbel K1 mit ca. 59600km
"S" oder "N" ?
es handelt sich um eine N

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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#4

Beitrag von Ati » 12.06.2012 7:54

nach dem was Du beschreibst, hast Du einen beschädigten Tacho. Ferndiagnostisch kann man da nicht allzuviel sagen. Da Du den ja schon auseinander hattest und sowieso schon gelötet hast, solltest Du mal nach eventuellen Lötbrücken suchen. Eventuell könnte auch ein Leiterzug gerissen sein.
Ein Elko rausgebrochen? Das ist ja eher superselten. Wenn es ein SMD-Teil ist - nun ja kann vorkommen wenn der Kondensator kaputt geht. Aber normal ist anders. Das hört sich ehr nach Eingriff an, und zwar von der unqualifizierten Sorte.

Also wie gesagt, schau mal nach durchtrennten Leiterzügen und Lötbrücken aller Art. Am besten mit einer stark vergrößernden Lupe.
ich sage mit aller Entschiedenheit - vielleicht, eventuell, mal sehen ... und freue mich auch über eine Bewertung
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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#5

Beitrag von Steven211180 » 12.06.2012 22:26

so ich dann mal den tacho zerlegt. kann aber optisch nichts feststellen. elkos sind alle fest und kalte lötstellen echt nicht zu erkennen. wird wohl doch nen fall für den radio und fernseh techniker... ist nicht zufällig unter euch einer der jetzt in diesem moment eine herrausforderung bräuchte? wenn ja und auch in der nähe von hannover wohnt, der möge bitte HIER schreien oder schreiben. je nach belieben... ich danke euch jetzt schon im vorraus.

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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#6

Beitrag von Dieter » 13.06.2012 7:20

Hallo,

starte doch mal einen Aufruf im Marktplatz hier, es gibt bestimmt einen der noch die Tacho Platine für einen Knubbel "N" Tacho liegen hat. Viele Bauen nach einen Sturz mit kaputtem DZM um auf einen Zubehörtacho, und genau das einzige Teil was man dann vom Tacho noch brauchen kann ist diese Platine...

Ich hab auch noch eine mit 0,000km (ebay 12€) :mrgreen: aber die geb ich nicht her :mrgreen:

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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#7

Beitrag von Ati » 13.06.2012 10:46

klick, klick, klick, klick, klick oder klick
Letzteres beispielsweise ist preislich nicht so schlecht, da davon auzugehen ist, dass er mindestens funktioniert. Das Gehäuse hast Du ja wohl, also ist es egal wie es aussieht.
Bei den Platinen weiß man nicht, ob sie funktionieren. In den Fällen würde ich den Verkäufer kontaktieren und nachfragen. So kann man Ärger vermeiden.
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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#8

Beitrag von Ati » 13.06.2012 11:08

noch mal zu Deinem Fehlerbild als solches. Moderne Anzeigeinstrumente haben Vier-Quadranten-Messwerke als eigentlichen Unterbau. Sie werden von einem Prozessor mit Sinus bzw. Cosinus angesteuert. Keine Bange ich mach es nicht so kompliziert in der Erklärung. Stell Dir einfach mal ein Kreuzdiagramm vor, also x- Achse waagerecht und y-Achse senkrecht. Der Kreuzungspunkt ist der Nullpunkt. Jede Richtung in X- oder y- Richtung oder auch in beide (z.B., 30° Winkel) erzeugen einen X-Anteil und/oder einen y-Anteil (sinus bzw. cosinus) Diese Werte können also von Null ausgehend sowohl positiv, als auch negativ sein. Es ist ja ein Kreis mit 360°. Klar soweit?

Nun der Antrieb. Der besteht aus je zwei gegenüberliegenden Spulen (sinus und cosinus). Diese Spulen bekommen nun vom Prozessort anteilig den Wert , der laut Kreuzdiagramm die Richtung des Zeigers sein soll. Wenn beispielsweise 130 km/h Himmelrichtung Norden ist, dann ist der x-Wert = Null und der y-Wert plus 100 %. Die Nadel steht damit oben. Soweit die richtige Funktion. Was ist aber, wenn beispielsweise die X-Richtung unterbrochen ist oder keinen Wert bringt? Dann kann jeder Wert, der einen y-Anteil hat die Nadel auf 130 bringen. Es fehlt ja der X-Anteil, der sie in die richtige Position zieht.
Jetzt noch genauer: Zeigt der Tacho keine Zwischenwerte bis 130 km/h, aber darüber zeigt er welche, bedeutet das , das die Leiterzüge in Ordnung sind. Hier sieht es danach aus, dass eine der vier Komplementärendstufen des Prozessors defekt ist. Sie bringt keine negativen Werte bei sinus. Da der Tacho oberhalb 130km/h wieder anzeigt, ist der positive Wert wohl noch existent. Die Genauigkeit kann aber durch den Defekt der Endstufe beeinträchtigt sein.

Ich habe jetzt keine Leiterplatte zur Hand, aber nach dem Bild der ersten Platine (24 Euro) sind die beiden Anzeigentreiber die gleichen. Könnte Dieter ja mal auf seiner Platine nachsehen, ob es tatsächlich so ist. Dann kannst Du vermutlich diese Platine nehmen. Ein IC wechseln von einer Platine zur anderen sollte ja dann möglich sein, oder? :wink:

und wie immer gilt: Ferndiagnose ohne Gewähr :wink:
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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#9

Beitrag von Raider » 13.06.2012 12:49

Ati hat geschrieben:klick, klick, klick, klick, klick oder klick
Letzteres beispielsweise ist preislich nicht so schlecht, da davon auzugehen ist, dass er mindestens funktioniert. Das Gehäuse hast Du ja wohl, also ist es egal wie es aussieht.
Bei den Platinen weiß man nicht, ob sie funktionieren. In den Fällen würde ich den Verkäufer kontaktieren und nachfragen. So kann man Ärger vermeiden.
Wirklich schade, dass das nur alles Teile für die S sind und er damit nix anfangen kann, weil er einen N hat. ;)

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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#10

Beitrag von Ati » 13.06.2012 14:43

oopsala na dann ...
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Re: Tachoproblem definitiv NICHT der Geber

#11

Beitrag von Steven211180 » 13.06.2012 19:50

Ati hat geschrieben:noch mal zu Deinem Fehlerbild als solches. Moderne Anzeigeinstrumente haben Vier-Quadranten-Messwerke als eigentlichen Unterbau. Sie werden von einem Prozessor mit Sinus bzw. Cosinus angesteuert. Keine Bange ich mach es nicht so kompliziert in der Erklärung. Stell Dir einfach mal ein Kreuzdiagramm vor, also x- Achse waagerecht und y-Achse senkrecht. Der Kreuzungspunkt ist der Nullpunkt. Jede Richtung in X- oder y- Richtung oder auch in beide (z.B., 30° Winkel) erzeugen einen X-Anteil und/oder einen y-Anteil (sinus bzw. cosinus) Diese Werte können also von Null ausgehend sowohl positiv, als auch negativ sein. Es ist ja ein Kreis mit 360°. Klar soweit?

Nun der Antrieb. Der besteht aus je zwei gegenüberliegenden Spulen (sinus und cosinus). Diese Spulen bekommen nun vom Prozessort anteilig den Wert , der laut Kreuzdiagramm die Richtung des Zeigers sein soll. Wenn beispielsweise 130 km/h Himmelrichtung Norden ist, dann ist der x-Wert = Null und der y-Wert plus 100 %. Die Nadel steht damit oben. Soweit die richtige Funktion. Was ist aber, wenn beispielsweise die X-Richtung unterbrochen ist oder keinen Wert bringt? Dann kann jeder Wert, der einen y-Anteil hat die Nadel auf 130 bringen. Es fehlt ja der X-Anteil, der sie in die richtige Position zieht.
Jetzt noch genauer: Zeigt der Tacho keine Zwischenwerte bis 130 km/h, aber darüber zeigt er welche, bedeutet das , das die Leiterzüge in Ordnung sind. Hier sieht es danach aus, dass eine der vier Komplementärendstufen des Prozessors defekt ist. Sie bringt keine negativen Werte bei sinus. Da der Tacho oberhalb 130km/h wieder anzeigt, ist der positive Wert wohl noch existent. Die Genauigkeit kann aber durch den Defekt der Endstufe beeinträchtigt sein.



Ich habe jetzt keine Leiterplatte zur Hand, aber nach dem Bild der ersten Platine (24 Euro) sind die beiden Anzeigentreiber die gleichen. Könnte Dieter ja mal auf seiner Platine nachsehen, ob es tatsächlich so ist. Dann kannst Du vermutlich diese Platine nehmen. Ein IC wechseln von einer Platine zur anderen sollte ja dann möglich sein, oder? :wink:

und wie immer gilt: Ferndiagnose ohne Gewähr :wink:

wow. das ist mal mehr als ne kompetente antwort. bin gerade etwas sprachlos. :top: das hast du so gut beschrieben das ich das voll gerafft hab.
dann wird es wohl eine kleine endstufe sein. weil wie schon gesagt die kilometer werden einwandfrei gemessen. kann man so eine endstufe messen? wenn bräuchte man auch echt so kleine werkzeuge für. und da fängt das problem an. ich arbeite im autohaus, haben ein oszi und diverse messgeräte, allerdings sind die nicht für tacho reparaturen gedacht. und wenn ich da mit meinem lötkolben da was rauslöten will, kann ich hinterher die platine wegschmeissen. LACH...
ich versuche es mal bei unserem radio-fernsehtechniker der unsere steuergeräte instandsetzt. vielleicht kann er da mal nen auge von nehmen.
aber deine theorie mit der x/y achse ist sowas von einleuchtend, bin da echt dankbar für den einblick :-)
ich werd euch auf den laufenden halten.
Danke euch

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