Tachoabweichung


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toecutter
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Tachoabweichung

#1

Beitrag von toecutter » 15.12.2020 15:39

Hallo zusammen,

ich habe heute mal gefragt wg. der Einzelabnahme 120/70 ZR17. Ich hatte hier schon mal quergelesen und die Abweichung bei der SV ist wohl recht hoch (~10%) und wird durch den 70iger Reifen geringer. GPS 195 bei Tacho 200. Hat wer da was offizielles? Meine ist original übersetzt und ich gaube
der Prüfer möchte eine Probefahrt mit dem 3500 Euro teuren GPS Messgerät machen. Handy GPS ist natürlich völlig unbrauchbar. Na jedenfalls viel es mir beim kurzen Telefonat heute morgen schwer freundlich zu bleiben.

Gruß Bernie
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jubelroemer
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Re: Tachabweichung

#2

Beitrag von jubelroemer » 15.12.2020 16:07

Das ist ja mal wieder ulkig. Wir reden hier von ein paar Prozent (+4,11% mehr Abrollumfang) die der Tacho mit dem 70iger genauer geht. Meinen Erfahrungen nach (bei der Knubbel) dann ziemlich genau, also keine Voreilung mehr (ergo geht der Tacho dann auch nur ca.4% vor).

Sehr viele Leute haben diese Reifengröße eingetragen bekommen (mit den Reifenfreigaben der Reifenhersteller) und wieso will dieser Prüfer das Rad jetzt noch einmal neu erfinden?? Wurde doch schon alles geprüft.
Zuletzt geändert von jubelroemer am 15.12.2020 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tachabweichung

#3

Beitrag von Black Jack » 15.12.2020 16:18

Das schreit nach einem alternativen Prüfer.
Gruß Jürgen

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toecutter
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Re: Tachabweichung

#4

Beitrag von toecutter » 15.12.2020 17:04

Freigabe hat er. Meint er will das erstmal berechnen. Ich habe ihm gesagt, dass hier im Forum zig SV Fahrer die Größe eingetragen und auch die Tachoabweichung gechecked haben. Läßt er alles nicht gelten. Wenn er morgen noch rumzickt, habe ich noch 2 (bald 3) Alternativen. Und die wollen ja alle Geld verdienen. Ich verstehe eh nicht , was der für ne Welle macht.
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Re: Tachabweichung

#5

Beitrag von Marc » 15.12.2020 18:40

Als ich meine geänderte Übersetzung hab eintragen lassen, ist der Prüfer mit einem 0815-Navi gefahren,
die komplette Geschichte hat 45€ gekostet.

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Re: Tachoabweichung

#6

Beitrag von Trobiker64 » 15.12.2020 22:15

toecutter hat geschrieben:
15.12.2020 17:04
Läßt er alles nicht gelten.
Die Navi-Abweichungen, je nach Qualität bzw. Preis, sollen kleiner 0,5% sein. Das liegt schon im Bereich der Messmittelvorgabe gemäß EU-Richtlinien 2000/7/EG. Aber selbst 1% wäre schon braucbar. Der Typ weiß nicht wovon er redet. :roll: Allerdings hatte meine Knubbel eine Voreilung von 5-6% und meine jetzige Kante um 8%. Problem bei den Reifenunbedenklichkeitsbescheinigungen ist, dass sie diesen Punkt nicht erfassen bzw. dies nicht untersucht wurde.

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Re: Tachoabweichung

#7

Beitrag von Silversurfer » 16.12.2020 7:40

Trobiker64 hat geschrieben:
15.12.2020 22:15
Problem bei den Reifenunbedenklichkeitsbescheinigungen ist, dass sie diesen Punkt nicht erfassen bzw. dies nicht untersucht wurde.
... möglicherweise nicht ohne Grund. Vielleicht konnten die Ingeneure der Reifenhersteller einfach besser rechnen. :lol:
... wenn Gewissheit wahr wäre, läge man nie falsch ...

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Re: Tachoabweichung

#8

Beitrag von superhelmut » 16.12.2020 8:26

Hallo Bernie,

bei der 120/70 Eintragung war es dem Prüfer sehr wichtig, dass der Tacho noch vor geht.
Sagte was von 4%.
Bin nicht mehr ganz sicher.

Auf die Tachoabweichung bin ich in meinen Video, findest du auf motorradjournal.com ,
nicht eingegangen.

Das war halt nur eine Frage von vielen, die ich wohl direkt richtig beantwortet hatte.

Er fragte, ob der Tacho jetzt richtig gehen würde.
Ich antwortete ihm, dass die Abweichung nicht mehr so krass wäre, er aber noch gut vor geht.

Hat ihm gereicht.
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Re: Tachoabweichung

#9

Beitrag von Pat SP-1 » 16.12.2020 9:05

Der Tacho muss nicht vor gehen, er darf nur nicht zu wenig anzeigen. Deshalb muss er vor der Umbereifung min. 4% vor gegangen sein.

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toecutter
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Re: Tachoabweichung

#10

Beitrag von toecutter » 16.12.2020 11:03

@Helmut und Pat

ich habe nen alternativen Prüfer gefunden. Ich soll die Freigabe mitbringen (natürlich für den richtigen Motorradtyp).
Er macht eine kleine Probefahrt und bestätigt dann die Verkehrssicherheit o.ä. (Gutachten) :mrgreen: .Da muss ich dann aber 20km fahren. Kosten überschaubar 50euro.
Der Weech ist das Ziel.

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Re: Tachoabweichung

#11

Beitrag von Trobiker64 » 16.12.2020 11:05

Mich würde mal interessieren auf welcher Paragraphenbasis er das abnimmt, §19,2 StVZO, §21 StVZO......? 8) Einmalig 50€ sind noch vertretbar bei der Kante. Mich interessiert das event. wegen des 65er Vorderreifen-Querschnitts.

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Re: Tachoabweichung

#12

Beitrag von Pat SP-1 » 16.12.2020 11:08

Trotzdem verstehe ich den Sinn der durchgeführten Prüfungen nicht so recht. Das mit der Tachoabweichung ist das einzige, was man individuell am Motorrad nachmessen muss. Die Freigängigkeit wird in der Freigabe bestätigt und kann auch vom Prüfer mit einem Blick überprüft werden. Verkehrssicher sind die Reifen, das ist durch die Typzulassung bestätigt.

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Re: Tachoabweichung

#13

Beitrag von superhelmut » 16.12.2020 12:00

Pat SP-1 hat geschrieben:Der Tacho muss nicht vor gehen, er darf nur nicht zu wenig anzeigen. Deshalb muss er vor der Umbereifung min. 4% vor gegangen sein.
Der Prüfer hat klare Worte gesprochen.

Der Tacho muss einen gewissen Prozentsatz vorgehen. So wäre es vorgeschrieben.

Als Prüfingenieur wird der das wohl wissen.

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Re: Tachoabweichung

#14

Beitrag von Pat SP-1 » 16.12.2020 12:05

superhelmut hat geschrieben:
16.12.2020 12:00
Pat SP-1 hat geschrieben:Der Tacho muss nicht vor gehen, er darf nur nicht zu wenig anzeigen. Deshalb muss er vor der Umbereifung min. 4% vor gegangen sein.
Der Prüfer hat klare Worte gesprochen.

Der Tacho muss einen gewissen Prozentsatz vorgehen. So wäre es vorgeschrieben.

Als Prüfingenieur wird der das wohl wissen.
Ich vermute, dass Du ihn falsch verstanden hast und er nach der Abweichung vor der Änderung gefragt hat. Ansonsten würde er die Vorschriften nicht kennen. Hier kannst Du selbst nachlesen: https://eur-lex.europa.eu/legal-content ... 1)&from=DE (unten im Anhang 3 steht die zulässig Toleranz, bei Motorräder darf der Tacho max. 10%+8km/h zu viel anzeigen. Zu wenig darf er bei keinem Fahrzeug anzeigen). Ein offizielles Dokument ist doch meist zuverlässiger als eine Erinnerung an ein Gespräch. :wink:

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Re: Tachoabweichung

#15

Beitrag von Trobiker64 » 16.12.2020 13:58

superhelmut hat geschrieben:
16.12.2020 12:00
Der Tacho muss einen gewissen Prozentsatz vorgehen. So wäre es vorgeschrieben.
Als Prüfingenieur wird der das wohl wissen.
Naja, Zulassungsrecht ist nicht für jeden etwas. Meine Erfahrung sagt mir, dass da eher auf Anweisung und weniger nach Vorschrift verfahren wird. Aufklärung gibt die EU-Richtlinie 2000/7/EG.

Zitat

2.3.7
Die angezeigte Geschwindigkeit darf nie unter der tatsächlichen Geschwindigkeit liegen. Bei den im Abschnitt 2.3.5 angegebenen
Prüfwerten sowie zwischen den Werten muss zwischen der von dem Geschwindigkeitsmesser angezeigten Geschwindigkeit V1
und der tatsächlichen Geschwindigkeit V2 folgende Beziehung bestehen:
0 ≤ (V1-V2) ≤ 0,1 x V2 + 4km/h

3.2
Es wird davon ausgegangen, daß die Produktion mit den Vorschriften diese Richtlinie übereinstimmt, wenn unter den Bedingungen der
Abschnitte 2.3.1 bis 2.3.6 zwischen der von dem Geschwindigkeitsmesser angezeigten Geschwindigkeit V1 und der tatsächlichen
Geschwindigkeit V2 folgende Beziehung besteht:
0 ≤ (V1-V2) ≤ 0,1 x V2 + 4km/h für Kleinkrafträder
und
0 ≤ (V1-V2) ≤ 0,1 x V2 + 8km/h für Krafträder und dreirädrige Kraftfahrzeuge



Oder anders ausgedrück, die Geschwindigkeitsabweichung V darf 0 bis +10%+8km/h für Serienfahrzeuge betragen. :wink:

PS: Die unter dem Richtlinienpunkt 2.3.7 genannten Werte beziehen sich auf das Prüfverfahren und nicht auf Serienfahrzeuge.

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