SVrider Forum

Hallo zusammen,

ich bin 19000 km mit Motul 5100 gefahren und hatte eigentlich keine Probleme mit dem Motorrad.
Nach viel Einlesen bezüglich verschiedener Öle dachte ich, dass ich mal auf Motul 7100 wechseln kann.

Nun habe ich das Öl seit etwa 120km drin und habe das Problem, dass meine Ganganzeige anfängt zu spinnen. Sie zeigt im 1. Gang öfters den 2. an oder die Anzeige springt zwischen 1 und 2 hin und her. Meistens im Leerlauf an der Ampel. Im 5. Gang habe ich auch bemerkt, dass sie ab und zu den 6. anzeigt.
Das Schalten ist etwas hakeliger geworden.

Könnt ihr mir einen Tipp geben, woran das mit der Ganganzeige liegen kann?

Evtl. werde ich sonst das Öl wieder raus und nehme das gute, alte 5100

Viele Grüße

Christian

Sowohl Motul 5100 als auch Motul 7100 gibt es in allen möglichen Viskositäten. Daher ist das, was du schreibst, wenig aussagekräftig.

Doch davon abgesehen: Es ist gal, welche Marke dein Öl hat bzw. von welchem Hersteller es kommt. Nimm irgendein 10W-40; das passt immer. Wer glaubt, Öl vom Hersteller X wäre besser als Öl vom Hersteller Y, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Deswegen sind in allen Foren auch "Öl-Threads" sehr beliebt...

Daß deine Ganganzeige "spinnt", hat bestimmt einen anderen Grund und nichts mit dem Öl zu tun.


Grüße
Rolf

Sorry, beides 10w40.
Die Ganganzeige zeigt erst nach dem Wechsel dieses Problem.

Ropa75 hat geschrieben: ↑

31.08.2022 21:28

Deswegen sind in allen Foren auch "Öl-Threads" sehr beliebt...

... och männo und den nächsten "Öl-fred" gleich im Keim erstickt ... so ein Spielverderber!

Maarv hat geschrieben: ↑

31.08.2022 21:35

Sorry, beides 10w40.
Die Ganganzeige zeigt erst nach dem Wechsel dieses Problem.

... ändert nix ... davon dass Kupplungen beim Wechsel auf Synthetik mal anfangen zu rutschen liest man öfter. Der Zusammenhang zu Ganganzeige will sich mir aber auch nicht erschließen.

Die Ganganzeige ist sicher nicht vom Öl beeinflusst. Dass der Fehler zeitgleich aufgetreten ist, ist Zufall.

Kann mir bitte jemand die Funktionsweise der Ganganzeige erklären?
Der Gang scheint ja nicht nur aus Drehzahl und Geschwindigkeit berechnet zu werden, sonst würde er im Leerlauf ja keinen Gang anzeigen können.
Gibt es dort einen mechanischen Sensor?

Ich könnte halt das Öl wieder wechseln und schauen, ob es sich bessert

Der Gangsensor hat innen 7 Kontakte mit unterschiedlichen Widerständen.
Je nach Position der Schaltwelle bekommt das Steuergerät also einen gangspezifischen Spannungswert.
Wenn die Kontakte stark verschmutzt oder verschlissen sind, kann der Spannungswert von den Sollwerten abweichen, die vorprogrammierte Ganganzeige fängt dann eben an zu spinnen.

Abhilfe bringen könnte, Kontakte anschleifen, Kontaktfeder für mehr Vorspannung leicht strecken oder, wenn möglich, Ganganzeige auf die vom Normalwert abweichenden Wiederstandswerte programmieren.

Wenn alles nix hilft, ein neuer Gangsensor kostet meines Wissens nach rund 75 Takken...

Marc hat Recht. Und das Ding hat bei mir ca. 20.000 km gehalten. Sollte das neue wieder kaputt gehen, fahre ich eben wie früher ohne den Murks.

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Das klingt plausibel, zumal Waldru ähnliche Probleme hatte...
Man hat bis jetzt, finde ich, wenig davon gelesen.

Da der Ritzelkasten gerade offen ist, werde ich mir die Tage mal den Sensor anschauen. Noch funktioniert er ja einigermaßen.

War der Tausch sehr schwierig?
Ich kann mir vorstellen, dass das Verlegen des Kabels nicht einfach war.

Ich hatte den Sensor auch einmal ausgebaut und gereinigt mit WD 40 ausgespült (Intervideo Anleitung Stichwort Gear Position Switch) hat kurzzeitig gefunzt - 600 km lang. Dann einen neuen eingebaut. Bis jetzt geht er noch. Der erste hat also 22.000 km gehalten und ich fahre immer POLO 10W40 Öl.

Was kostet der Schalter für die Ganganzeige? Wenn das ein 20tkm Teil ist, dann kann ich mir das schonmal auf Lager legen

Ich meine ich habe den bei Laux für ~70-80€ gesehen.
Mehr Gedanken als den Preis macht mir, dass das Kabel mit dem Stecker bis zum Steuergerät gelegt werden muss.

Bei mir zeigt er halt in manchen Gängen Unfug an, bevorzugt Gang 1 und 5. Habe ihn aber noch nicht ausgebaut und ordentlich gereinigt.

Meiner hat ca. 90 € gekostet. Das mit dem Kabel ist fummelig, geht aber.

wenn ich dazu mal kurz was sagen darf. Springende Ganganzeigen habe in der Regel als Ursache eine schlechte Masseverbindung am Motorrad.
Grundsätzlich ist Elektronik in der Regel zur Versorgungsspannung asynchron. Heißt - Masse ist sozusagen die Erde und alles andere schlägt elektrotechnisch technisch gesehen nach einer Seite aus - positiv oder negativ halt. Solche Konstrukte sind relativ störanfällig, wenn es eine schlechte Masseverbindung gibt. ALs Vergleich mal dazu sind gut geeignet analoge Stereoanlagen. Wenn das die Masse nicht sauber verlegt ist, dann brummt das Ganze - mal mehr , mal weniger.
Im Fall der GA ist es so, dass der Gangsensor nach Masse schaltet. Durch die verschiedenen inneren Widerstände wird durch einen Spannungsteiler auf verschiedene gangabhängige Spannungen heruntergeilt. Deshalb sind im Inneren die Widerstände drin.
Im Normalfall arbeitet das Steuergerät mit 5 Volt Spannungsteiler-Referenzspannung. Durch die Widerstände wird der Messeingang dann auf eine Spannung darunter heruntergezogen. Die Abstufung ist seitens Suzuki speziell im oberen Gangbereich sehr eng ausgelegt. Das sin wenige Millivolt. Wenn jetzt die Masse auch ein paar Millivolt Fehlspannung aufweist, dann kommt es zu Fehlauswertung und zum Springen.
Weiterer Ansatz ist die nicht konstante Bordspannung. Der Regler arbeitet ja schließlich zwischen 12 bis 14,4 Volt, je nach Batterieladung. Diese schwankenden Spannungen müssen natürlich stabil auf eine Referenzspannung gebracht werden. Das allein bereitet der CCU schon Probleme, die Suzuki aber mit der internen Elektronik vermutlich abfängt. Noch dazu ist ja serienmäßig keine Ga drin, also die Konstanz gar nicht gefordert.
Anders verhält es sich aber mit einer externen GA. Diese stellt dann die stabile Referenzspannung selbst zur Verfügung und misst dann die Teilerwerte. Im Prinzip das Gleiche, nur mit dem Unterschied, dass man die Kontrolle über die Referenz hat und Fehler nachgehen kann.
Letztlich ist aber auch hier die Masse von äußerster Wichtigkeit. Alle Spannungen werden gegen Masse ermittelt. Wenn z.B. an der Anzeige die Masse irgendwo am Lenker genommen wird und die Masseverbindung zwischen Lenker und Motor oder Batterie leichte Abweichungen zeigt, dann ist schon das Problem da. Die Masseverbindung zum Motor ist das A und O. Genau genommen sollte die Motormasse an dem Motorhälftenteil angeschlossen sein, in dem der Gangsensor sitzt. Und eine weiterer wichtiger Punkt ist der Kabelbaum. Massesteckverbinder sind tückisch. Immer fein sauber halten.

Ich hoffe mit den Ausführungen etwas Klarheit reingebracht zu haben.
Grüße

Dann erschließt sich mir nicht, warum das Problem mit einem neuen Schalter gelöst ist. Wenn’s an schlechter Masseverbindung liegt, dann müsste es ja weiter bestehen.