SVrider Forum

Guuten Morgen,
Ich fahre eine Knubbel von 1999 aus erster Hand mit mittlerweile ca. 55000 gefahrenen Kilometern.
Erstmal kurz eine Vorgeschichte zum Problem…als ich vor 2 Jahren den Mivv GP Auspuff an die Knubbel gebaut habe, hat diese beim runtertouren schöne Fehlzündungen gegeben, teilweise auch so starke, dass eine Flamme sichtbar war. Die Knubbel war zu der Zeit auch mit sonen „Unterlegscheiben“ im Ansaugstutzen zum Zylinder auf 48PS gedrosselt. Mit der Zeit hat das Bike Startprobleme entwickelt, so dass sie vom Gefühl her nur auf einem Zylinder gestartet ist. Nach paar Sekunden Laufzeit hat sich der andere Zylinder mit dem ein oder anderen Knall am Auspuff zurückgemeldet und lief dann normal mit. Aus diesem Grund hab ich die Vergaser ausgebaut und zerlegt, im Ultraschallbad gereinigt, mir ein Reperaturkit geholt und die verschiedenen Teile gewechselt. Die Drossel wurde nun auch entfernt. Die Düsennadel vom Vergaser habe ich um eine Kerbe höher gehängt (also die mittlere Kerbe), aus dem Grund dass ein Sportluftfilter von BMC dazu kam. Mein Gedanke dabei, mehr Luft also ist mehr Benzin nötig. Nach dem ganzen Akt knallt nun die Knubbel unregelmäßig beim Geradeausfahren zwischen 3000 und 4000 Umdrehungen, was im Stadtverkehr natürlich absolut peinlich und nervig ist. Daraufhin hab ich die Luftabschlussventile am Vergaser gewechselt, da mir beim Zerlegen aufgefallen ist, dass sie seehr ins Alter gekommen sind. Es gab aber keine Veränderung. Den alten Luftfilter hab ich auch wieder eingebaut, da ich dachte dass das Gemisch vllt immernoch zu mager ist, aber auch das hat keine Veränderung gebracht. Nun wollte ich die Vergaser synchronisieren und mir ist dabei aufgefallen, dass der vordere Zylinder einen viel zu kleinen Unterdruck entwickelt (also den den man am Vergaser musst). Auf dem Manometer zum Synchronisieren war die Nadel im roten Bereich der mit „Late valve Timing or leak at intake or Heat rise“ beschrieben ist. Mein nächster Punkt wäre nun das Ventilspiel zu prüfen und einzustellen (es ist auch unklar wann und ob das überhaupt gemacht wurde). Da das aber ein größerer Akt ist, wollte ich mal eure Meinung hören was ihr denkt was das Problem ist

Ohne alles gelesen zu haben, schau mal auf das Stöfpchen des Vorderen Vergasers wo der Synchronisation Schlauch angeschlossen werden kann. Der wird nach 25 Jahren gerne mal porös und wenn's da Fremdluft zieht kommt das knallen.

Das Ventilspiel mal zu checken ist bei der Laufleistung auch wichtig wenn die Vorgeschichte nicht klar ist.

Hab den Verschlussstopfen abgenommen und durch einen Schlauch ersetzt der am Ende verschlossen ist. Keine Veränderung. Hab nun den Auspuff hinten zugehalten um zu gucken ob es eine Undichtigkeit gibt. Da ist das Motorrad korrekterweise sofort abgesoffen.

Was ist mit den Membranen im Vergaser, korrekt montiert? Keine Beschädigungen? Die Richtigen Schrauben im Vergaserdeckel?
Vergaser sitzen richtig in den Ansaugstutzen? Der Luftfilter richtig auf den Vergasern? Ist manchmal fummelig das alles passend zusammen zu bekommen.

Die Membranen im Vergaser waren in Ordnung. Man erkennt auch wie sie Arbeiten beim Gasgeben (bei abgebauten Luftfilterkasten natürlich). Die Schrauben zum Vergaserdeckel wurden nicht gewechselt. Der Luftfilter sitzt aufjedenfall richtig auf den Vergasern. Die Ansaugstutzen zu den Vergasern werde ich nochmal prüfen.
Gibt’s denn eine Erklärung für den geringen Unterdruck beim Synchronisieren? Der war nämlich fast bei 0 (nur beim vorderen Zylinder)

BandashRex hat geschrieben: ↑

19.08.2024 15:47

Gibt’s denn eine Erklärung für den geringen Unterdruck beim Synchronisieren? Der war nämlich fast bei 0 (nur beim vorderen Zylinder)

Die einzige vernünftige Antwort darauf ist ein nicht ordentlich im Ansaugstutzen sitzender Vergaser meiner Meinung nach... Oder halt fehlender Verschluss des Sync Anschlusses.

Durch die V-Form muss etwas mit sanfter Gewalt gearbeitet werden und mit etwas "Flutschi" so meine Erinnerung.

Ansaugstutzenflansch auf der Seite zum Zylinder könnte gebrochen sein, bzw. die Dichtung undicht. Selbst wenn der Flansch an der Stelle nur ein winzigen Riss hat, knallt es.
Auspuffkrümmer Dichtungen am Zylinder wechseln, bringt auch was.

Hatte gerade die Vergaser abgenommen und wollte mich dann an den Ansaugstutzen machen. Die zwei Kreuzschlitzschrauben sind aber so fest gebacken, dass sie sich kein Stückchen gedreht haben. WD-40 hat auch nicht geholfen. Musste dann auch abbrechen und alles wieder zusammenbauen da es langsam dunkel wurde. Durchs reine angucken des Ansaugstutzen konnte ich aber keine Risse oder poröse Stellen entdecken. Beim Zusammenbau ist der Vergaser mit nem schönen Pop Geräusch in den Stutzen reingerutscht. Knallen tuts aber immernoch

Sofern noch nie gelöst worden ist das völlig normal.
Helfen wird nur ein exakt passender Bit (könnte PH3 sein) und z.b ein Handschlagschrauber .
Diese Schrauben sind ganz miese Gegner.
Ein paar Hammerschläge und dabei drehen sollte auch gehen.

Werde mich am Samstag wieder ransetzen und es mit einem Handschlagschrauber probieren. Berichte dann die Fortschritte

von außen sieht man keine Risse sondern nur an der Verbindungsstelle zum Zylinder, da wo der O-Ring am Flansch sitzt.

Man kann auch den Test mit Bremsenreiniger machen. Verbindungsstelle beim laufenden Motor ordentlich einsprühen. Steigt die Drehzahl, wird der Reiniger eingezogen und somit ist es undicht.

Die Kreuzschrauben sind mies.

Der Bit muss genau passen, sonst wird die Schraube rund. Dann den Bit mit ein Hammer etwas einschlagen, sodass der ordentlich fest im Kreuz sitzt.

Schlagschrauber ist gut. man kann auch eine Knarre nehmen und beim ruckartigen losdrehen gleichzeitig mit den Hammer oben auf die Knarre schlagen. Ist dann ähnlich wie beim Schlagschrauber. Wichtig ist das beim drehen der Bit sich nicht aus der Kreuzschraube zieht, ansonsten wird die rund und dann hat mal viel Arbeit.

Auspuffkrümmerdichtungen sind auch ein Kandidat bezüglich knallen. Hatte bei meiner älteren geholfen. Die Dichtungen kosten nichts.
Die Undichtigkeit merkt man so nicht und Abgase sieht man auch nicht aber eine kleine Undichtigkeit der Dichtung am Krümmer verursacht Fehlzündungen und Knallen.

So also heute hab ich bisschen weiter geschraubt nur leider nicht so viel geschafft wie vorgenommen Hab die Krümmerdichtungen zum Auspuff gewechselt (die hintere hat einfach 20€ gekostet) und die Verbindungen zum SlipOn Endtopf mit GumGum Dichtmasse abgedichtet. Kann die Verbindung überhaupt schuld am Knallen sein? Denn als das Bike noch gedrosselt hat war sie definitiv undicht und es knallte weniger. Im Endeffekt hat sich nichts geändert sondern jetzt säuft die nichtmal ab wenn man den Auspuff zu hälthat sie davor gemacht. Der Bremsenreiniger Test an den Ansaugstutzen hat die Drehzahl leicht im Stand erhöht (von 1300 auf 1500) Umdrehungen wobei der Luftfilterkasten ab war und ich mir auch vorstellen kann, dass sich durch den Sprühnebel der Vergaser was angesaugt hat. Ventilspiel konnte ich noch nicht prüfen.

Meine SP-1 hat mal wegen einer kaputten Krümmerdichtung geknallt. Das war aber immer im Schiebebetrieb bei sehr hohen Drehzahlen. Außerdem war die Karre damit nervtötend laut (allerdings deutlich leiser als viele aktuelle Motorräder, es gab nämlich am Sachsenring und am Hockenheimring keine Probleme wegen der Lautstärke).

Na die hab ich ja heute gewechselt. Noch mal eine andere Idee in den Raum geworfen: Kann das auch an der Zündung liegen? Und ja was könnte ich da prüfen?

So ich hab nun das Ventilspiel kontrolliert und musste das beider Auslassventile vom vorderen Zylinder einstellen (war zu klein). Nun hab ich die richtigen Shims geholt und eingebaut. Hab dann den kettenspanner eingebaut und wollte den Motor paarmal Probedrehen (per Hand). Nun ist die Kette übersprungen, da der Kettenspanner wohl nicht richtig drin saß und stimmt garnichts mehr überein. Beide Nockenwellen sind jetzt falsch drin. Wie soll ich sie wieder richtig einstellen? Wann ist vorne OT im Vergleich zu hinten?