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Ölwechsel schiefgegangen--Gewinde kaputt??

Verfasst: 18.07.2004 18:08
von Chriss
Wollte gestern nen Ölwechsel machen,und beim zudrehen,der Ölablassschraube hab ich sie wohl überdreht.Jetzt kann ich sie nicht mehr richtig fest drehen,sie geht nur ansatzweise fest,daß reicht aber wohl nicht,denn sie verliert jetzt einige Trofen Öl.
Was kann man da machen??
Wie teuer wird wohl ne Reparatur beim Suzuki Händler?

Verfasst: 18.07.2004 18:29
von SVHellRider
So'n Gewinde kann man mit Heli-Coil reparieren.
Oder man schneidet ein ganz neues größeres Gewinde rein.
Allerdings muß man mit so 'nem Gewindeschneider umgehen können :!:
Nextes Mal :arrow: Drehmomentschlüssel verwenden :idea:
Kosten? Vielleicht 1/2 - 1 Std. Arbeitszeit (evtl. + Öl und Ölfilter)

Verfasst: 18.07.2004 19:22
von Chriss
Ich hab nen Drehmomentschlüssel benutzt,mach ich immer,wenns um so was geht,hab die Schraube mit 43 NM angeszogen (anziehen wollen)
Hab auch nen guten DS von Proxxon.Trotzdem ist das Gewinde anscheinend im Sack.Was mich wundert,daß da so Teile von ner Spirale mit raus kamen.Kann es sein,daß der Vorbesitzer da bereits ein anderes Gewinde eingesetzt hat?
Wie funktioniert so etwas,kann man das selber machen??
Werd morgen mal beim Händler anrufen.Drückt mir die Daumen,daß es net so teuer wird...

Verfasst: 18.07.2004 22:13
von Herr Bert
Chriss hat geschrieben:Ich hab nen Drehmomentschlüssel benutzt,mach ich immer,wenns um so was geht,hab die Schraube mit 43 NM angeszogen (anziehen wollen)
..
Das war wohl ein bischen viel, warum wird eigentlich nicht vorher nachgesehen(zb. hier im Forum) wie irgendwas gemacht oder festgezogen wird?!

Zumindest wenn man keine ahnung von der Materie hat.

@Chriss
Noch 20NM mehr und Du hättest deine Hinterrad Steckachse festziehen können.
Die Ölablasschraube wird mit 21 NM angezogen(16 reichen auch).

Der gute Proxxon rettet dich auch nur wenn man damit umgehen kann!

Nix für ungut.

Verfasst: 18.07.2004 23:15
von Peter GE
Hallo,

ich denke , dass da schon ein Vorschaden vorliegt.
Die Oelablassschraube und auch das Gewinde im Motorblock sind
20 mm lang.

Hab ich zwar noch nicht machen müssen, würde aber ein 14er Gewinde
einschneiden.
Eventuell weiss ja jemand wie das Kernloch bei 14er Gewinde sein muss ?

Beim Einschneiden des Gewindes immer nur ein kleines Stück eindrehen
und dann den Gewindebohrer wieder ausdrehen und sauber machen.

Danach mit dem alten, heißem Oel durchspülen.
Nach 50 km Oelwechsel und Filterwechsel machen.

Es gibt auch preiswerte Oelablassschrauben mit Magnet,
allerdings nicht für das Originalgewinde.
Gruß Peter

Verfasst: 19.07.2004 8:55
von Markus SVS
Peter GE hat geschrieben:Eventuell weiss ja jemand wie das Kernloch bei 14er Gewinde sein muss ?
Kommt ganz aufs bevorzugte Gewinde an.

Normales Metrisches Gewinde
M14x2 12mm

Metrisches Feingewinde
M14x1 13mm
M14x1,25 12,8mm
M14x1,5 12,5mm

Für die Ablassschraube würden sich M14x1,25 oder M14x1,5 anbieten weil du zum einen leicht passende Ölablasschrauben findest und zum anderen auch Problemlos einen Geber für eine Öltemperaturanzeige bekommst. Anderer seits lässt sich das vorhandene am leichtesten auf 12mm für das M14x2 Aufbohren.

Ist aber schon eine etwas doofe Arbeit. Ich vermute mal das wird mit den meitsen Bohrmaschinen/Akkuschraubern von unten sehr knapp werden wird vom Platz her wenn sie auf dem Ständer steht.

Dann kommt noch dazu das ja sowohl Bohrung als auch Gewinde gerade werden sollen.

Verfasst: 19.07.2004 16:33
von Chriss
Jo,mach mich heut dran,werd dann ein neues Gewinde reinschneiden,also ich werd erst mal daß Öl ablassen,daß ja noch neu ist.Dann bohr ich mit viel Fett (damit keine Späne in den Motorraum gelangen) ein neues Gewinde,laß noch 1 -2 l billiges Öl durchfließen,werd dann das alte (neue ) Öl noch durch ein Sieb laufen lassen,und wieder einfüllen.Da bin ich doch eigentlich auf der sicheren Seite,da brauch ich doch net noch mal nen Ölwechsel machen,oder?
Weil das Öl was ich fahre kostet für 4 Liter 45 Euro..

Verfasst: 19.07.2004 17:03
von Markus SVS
Wenn du das alte Öl noch hast dann würde ich das nochmal einfüllen ein paar Runden drehen und dann erst wieder das neue rein machen. Wechsel aber dann auf alle Fälle den Filter. Die paar Euro müssen drin sein.

Verfasst: 23.07.2005 22:56
von merke
ist zwar schon 1 jahr her :? aber mich würde trotzdem interesieren ob du es geschafft hast die gewinde neu zu schneiden? und was es dich gekostet hat falls du dich noch dran erinnern kannst :wink:

Verfasst: 23.07.2005 23:07
von Arcon
Ausserdem, ganz wichtig: Die Anzugmomente gelten für trockene Gewinde ! Nach dem Ölwechsel ist Öl am Gewinde, durch die Schmierung sind die Messwerte des Drehmomentschlüssels nicht richtig und man zieht die Schraube viel zu stark an !

Ist mir bei meiner GS500E auch mal passiert, habe damals den unteren Motordeckel abgeschraubt und mir in einer Werkstatt ein neues Gewinde reinschneiden lassen, für umsonst.
Die Ablassscgraube am besten nach Gefühl mit nur einer kurzen Verlängerung anziehen und nach kurzer Fahrt nochmal kontrollieren. Das Gewinde ist relativ schnell beleidigt und überdreht.

Arcon

Verfasst: 24.07.2005 12:25
von HohesA
Bei Ebay wird gerade diese Motorverkleidung verkauft...
Also mit diesem Öl verschuß... :D

Verfasst: 24.07.2005 17:37
von Lichtmann
Und wenn nicht anders, einfach die Alte Ölablasschraube mit Zwei-Komponetenkleber einkleben und in Zukunft Ölwechsel mit Sonde. Fertig.

Verfasst: 24.07.2005 18:31
von Martin650
Arcon hat geschrieben:Ausserdem, ganz wichtig: Die Anzugmomente gelten für trockene Gewinde ! Nach dem Ölwechsel ist Öl am Gewinde, durch die Schmierung sind die Messwerte des Drehmomentschlüssels nicht richtig und man zieht die Schraube viel zu stark an !
??? :? 8O ???

Das Anzugsdrehmoment hat nichts mit öligen oder trockenen Schrauben zu tun, sondern beschreibt die Kraft mit der der Dichtring gequetscht wird. Der Drehmomentschlüssel löst natürlich bei der Summe der Kräfte aus Reibung im Gewinde + Druckkraft auf die Dichtung aus, wobei bei öligem Gewinde die Reibung etwas weniger und dadurch mehr Druck auf den Dichtring bzw. mehr Zug aufs Gewinde kommt. Aber auch diese Kraft muss das Gewinde locker vertragen, wenns OK ist. Nur bei einer Vorschädigung kanns natürlich Probleme geben.
Also wozu ein Drehmoment beachten ? Neuen Kupferdichtring verwenden, Schraube anlegen und dann noch max eine halbe Umdrehung weiter, fertig.

Verfasst: 24.07.2005 18:40
von Markus SVS
Martin650 hat geschrieben:
Arcon hat geschrieben:Ausserdem, ganz wichtig: Die Anzugmomente gelten für trockene Gewinde ! Nach dem Ölwechsel ist Öl am Gewinde, durch die Schmierung sind die Messwerte des Drehmomentschlüssels nicht richtig und man zieht die Schraube viel zu stark an !
??? :? 8O ???
Was ist daran nicht zu verstehen. Das Gewinde muss immer trocken und Öl-/Fettfrei sein damit die Anzugsmomente stimmen. Ist auch schon manchem "Spezialisten" beim Auto passiert das er leicht rostige Radschrauben schön geölt und danach die Schrauben trotz Drehmoment gekürzt hat.

Wenn das Gewinde der Ablassschraube defekt ist dann gibt es im Fachhandel so Buchsen. Da wird das vorhande Gewinde aufgebohrt dann die Buchse fest eingeschraubt/geklebt und in der Buchse ist dann das neue Gewinde. Sowas gibt es unter anderem auch für Gewindeköpfe wenn man das Zündkerzengewinde überdreht hat.

Verfasst: 24.07.2005 18:57
von Martin650
Markus SVS hat geschrieben:Was ist daran nicht zu verstehen. Das Gewinde muss immer trocken und Öl-/Fettfrei sein damit die Anzugsmomente stimmen. Ist auch schon manchem "Spezialisten" beim Auto passiert das er leicht rostige Radschrauben schön geölt und danach die Schrauben trotz Drehmoment gekürzt hat.
Wenn der Spezialist die rostigen Schrauben vorher mit Gewalt herausgedreht hat, dann hat er sie damit schon vorgeschädigt. Dann bricht so eine Schraube schon mal beim vorgeschriebenen Anzugsdrehmoment ab.